Geht es aufwärts? II - Spr 29:2-4+8-9

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 330. Geht es aufwärts? I - Spr 29:2-4+8-9


331. Geht es aufwärts? II - Spr 29:2-4+8-9

Spr 29:4 zeigt uns sowohl das Idealbild einer gottesfürchtigen Regierung, aber auch die Möglichkeit einer Abwärtsentwicklung:

Ein König gibt durch Recht dem Lande Bestand; aber ein Mann, der Geschenke (Abgaben) liebt, bringt es herunter!

Der gerechte König, der Pflichten, Lasten und soziale Hilfen gleichmäßig und angemessen verteilt steht dem Manne der Diktatur oder "Volksherrschaft" gegenüber, der Geschenke liebt, der also Bestechungsgeschenke annimmt. Wie oft haben wir das auch unter unseren Politikern erleben müssen, wobei wir allerdings jene nicht übersehen wollen, die treu und zuverlässig ihre Pflicht erfüllen und damit auch den Eid, den sie zum Wohl des Volkes geschworen haben! Noch immer steht auch die Möglichkeit offen, die Spr 29:14 nennt: "Ein König, der die Geringen in Wahrheit richtet, dessen Thron wird feststehen immerdar!""

Das Hebräische kann aber statt der Geschenke auch das Aufbürden unerträglicher Abgaben meinen (BA), die das Volk in seiner Wohlfahrt herunterbringen oder gar zerstören (BUB).

Der Niedergang eines VOLKES und LANDES zieht auch die STADT in die Abwärtsentwicklung hinein, wie uns Spr 29:8 zeigen will:

Männer des Spottes versetzen eine Stadt in Aufruhr (PAR: setzen sie in Brand), aber Weise wenden den Zorn ab.

Die Spötter zündeln mit ihren zynischen Reden, bis die Stadt lichterloh brennt, d.h. bis Aufruhr und Revolte alle natürlichen Bindungen zerreißen. Ihnen ist nicht heilig; sie setzen sich über jede Autorität hinweg, sie verspotten und lästern auch Göttliches und Heiliges. Welches Verhängnis war es, dass in unserem Volk der Gesetzesparagraph abgeschafft wurde, der Gotteslästerung unter Strafe stellte! Welche schrecklichen Spätwirkungen zeitigt die "Antiautoritäre Pädagogik", deren Quelle die atheistische Philosophie war! Auch die totale Emanzipation, der Frau und die ungezügelte Selbstverwirklichung der Kinder haben dazu beigetragen, dass Familienbande gelöst und Leidenschaften und Gewalttätigkeiten entfesselt wurden. Mehr und ehr werden Gruppeninteressen gegeneinander aufgestachelt. Ist solcher Flächenbrand noch abzuwenden? Können Weise ihn löschen, den Zorn umkehren und dämpfen? Spr 29:5 scheint dies zu verneinen:

Wenn ein weiser Mann mit einem närrischen Mann rechtet, so braust dieser auf oder lacht, und es gibt keine Ruhe!

Und doch kann durch Gebet eine Mauer des "Aufhaltens" gegen Sünde und Ungerechtigkeit errichtet werden, wie uns die Fürbitte Abrahams für Lot zeigt (1Mo 18.). Ist doch die Gemeinde Christi und der in ihr wohnende und wirkende Gottesgeist "das Aufhaltende", das die Verkörperung des "Geheimnisses der Gesetzlosigkeit" in dem "Gesetzlosen und Sohn des Verderbens" noch zurückhält, solange sie in dieser Welt weilt (2Thes 2:7).

Doch täuschen wir uns nicht: Es geht abwärts! Die Stellung der Gotteskinder in solchem Verfall soll uns die nächste Betrachtung zeigen.


Lies weiter hier:

332. Dennoch jubelt der Gerechte! - Spr 29:6+16