Die zwei Zeugen

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Und ich werde meinen zwei Zeugen (Auftrag und Kraft) geben und sie werden, in Bußgewänder aus Sacktuch gehüllt, 1260 Tage lang weissagen" Offb 11:3


Nach Dan 9:24-27 sind 70 Jahrwochen (d.h. 10 mal 7 Jahre) über Israel bestimmt, die vergehen müssen, bis alle seine Schuld gesühnt und eine ewige Gerechtigkeit eingeführt ist - das heißt, bis das Königreich Christi kommt. Die letzte Jahrwoche ist nach Dan 9:27 eine geteilte Woche, sie zerfällt in zweimal dreieinhalb Jahre. Diese letzte "Woche" liegt noch vor uns, während 69 Jahrwochen vergangen sind; sie reichten bis in die Erdenzeit Jesu. Heute leben wir in einer Art Zwischenzeit, der Zeit der Gemeinde. Wenn in Offb 11:2.3 und Offb 12:6 - Offb 12:14 und Offb 13:5 jeweils von dreieinhalb Jahren die Rede ist, so geht das auf Dan 9 zurück. Es ist jeweils eine Hälfte der letzten Jahrwoche gemeint. Wir sollten diese Zahlen wörtlich nehmen, ebenso wie die 1000 Jahre von Offb 20:4.

Unser Text spricht von zwei Zeugen, die in der Endzeit in Israel auftreten sollen. Sie werden laut und unerschrocken ihre Stimme erheben - dreieinhalb Jahre lang, wohl in der ersten Hälfte der letzten Jahrwoche. Sie sind, solange sie ihren Auftrag zu erfüllen haben, unverwundbar. Danach wird der Antichrist sie töten. Doch nach dreieinhalb Tagen wird Gott sie von den Toten auferstehen lassen. -

Viele Ausleger denken bei diesen beiden Zeugen an die wiedererweckten alttestamentlichen Gestalten Mose und Elia. Sie taten zu ihrer Zeit Wunder, die den in Offb 11 geschilderten gleichen. Auch erschienen sie zusammen dem Herrn Jesus auf dem Berg der Verklärung (Mt 17). Und Jesus versicherte damals Seinen Jüngern, dass dieser Elia noch einmal kommen werde (Mt 17:11). Es sind Bußprediger, die offensichtlich Israel in Jerusalem - und darüber hinaus auch die Völkerwelt - noch einmal zur Umkehr rufen. Aber werden die Menschen umkehren? In der Masse jedenfalls nicht (Offb 16:9.11). Darum müssen die Gerichte vollends ihren Lauf nehmen.

Die Endzeitgerichte bahnen sich heute schon an. Wir bleiben nicht von allem verschont. Entscheidend ist, dass wir ein Leben führen "verborgenen mit dem Christus in Gott" (Kol 3:3). Dann ist die Gemeinschaft mit Gott unser Teil und Herrlichkeit unsere Hoffnung.