Die vierte Rede des Elihu 1.Teil - Hi 36:1-33

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aus HSA Ist Gott mein Freund oder mein Feind? - Das Buch Hiob


Die vierte Rede des Elihu 1.Teil - Hi 36:1-33

Elihu will "seinem Schöpfer Recht verschaffen", den Hiob - wie Elihu meint - zu Unrecht anklagt. Daher hebt er in den Versen Hi 36:5-13 Gottes Gerechtigkeit hervor und in Hi 36:22-33 Seine erhabene Größe. Im Grunde will er wie in all seinen Reden Hiob zurechtweisen. "Wie kannst du, Hiob, so über Gott urteilen, wie du es getan? - Er ist unendlich erhaben - Hüte dich, Ihn zu lästern oder zu meinen, ein Lösegeld würde dich retten". Was für ein Lösegeld ist gemeint (Hi 33:24 - Hi 36:18)? Das Eintreten eines Engels als Fürsprecher (Hi 33:23.24) oder Hiobs Unterwerfung unter die Züchtigung (Bräumer)? Elihu warnt Hiob davor, Gott des Unrechts zu bezichtigen. Das alles ist "theologisch korrekt", aber seelsorgerlich nicht hilfreich.

Trotzdem finden sich bei Elihu kostbare Gedanken. Gott arbeitet ja immer mit unvollkommenen Werkzeugen - abgesehen von dem Einen, dem Sohn Jesus Christus. Er arbeitet mit Menschen, die irren können, die aber auch, wo Gott es schenkt, sehr Gutes und Wegweisendes sagen können. So erkennt Elihu ein Stück weit sogar das Wesen Gottes (Hi 36:5): Er ist gewaltig, doch nicht teilnahmslos; Er verachtet niemand. Er kümmert sich um Seine Geschöpfe (wie ein guter Hirte um seine Schafe), Er nimmt Anteil an ihrem Ergehen und will immer helfen, zurechtbringen. Gott kann sogar (wie schon zu Hi 34 bemerkt) Leiden als Mittel zur Rettung einsetzen. Dulder rettet Er durch ihr Dulden - den Elenden durch sein Elend (Hi 36:15)! Wohlgemerkt: nicht aus seinem Elend (jedenfalls nicht sofort) sondern durch sein Elend. So wird das Leiden in Gottes Hand zum "Offenbarungs- und Gnadenmittel!" (A.Weiser).

Alle alttestamentliche Verheißung und Offenbarung wartet auf die Erfüllung durch Jesus Christus. Als Er in diese Welt kam, war "die Zeit erfüllt" (Mk 1:15), ein Teilziel Gottes erreicht. In Ihm konnte sich der Vater vollkommen offenbaren. Eine letzte Erfüllung der Zeiten steht aber noch aus (Eph 1:9.10).