Die satanische Dreieinigkeit

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Abschrift der Sammlung: Prophetische Traktate - Band 2
von Friedrich Malessa 1895-1981

Mit freundl. Genehmigung von Joh. Ullmann
Als Abschrift dort noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften

Inhaltsverzeichnis Band 1
Inhaltsverzeichnis Band 2

123. Die satanische Dreieinigkeit

Hat der Satan auch eine Dreieinigkeit? Ja! Nicht nur aus Gründen der Nachahmung, sondern auch aus Gründen der Wesenhaftigkeit. Im Wesen ist die Dreieinigkeit begründet. Denn auch Satan ist Geist. Will er in die Seelenhaftigkeit und Leibhaftigkeit Eingang finden, dann muss er ins Seelische und Leibliche hineinsteigen. Er muss Seele und Leib anziehen, wenn er über das ganze Sein des Lebens die Herrschaft gewinnen soll. - Nur der Geist, der die Verleiblichung hat, hat Zugang zu Geist, Seele und Leib.

Nach dem Sünden-Fall des Luzifer, der zufolge seines Abfalles der Satan wurde, trat die geistentartete Verleiblichung aller Kreatur ein. Anstatt „geistlicher Verleiblichung“, entfaltete sich nunmehr die geistentartete Verleiblichung. - Geistlose Verleiblichung dürfen wir wohl nicht sagen, weil der abgefallene Geist nicht geistlos, d. h. aufgehoben wurde, sondern er bestand weiter, nur mit dem Unterschied der Gegensätzlichkeit, der Paradoxie! Darum werden wir wohl nur von der geistentarteten Verleiblichung reden können.

Die Verleiblichung Satans

So hat Satan nach seinem Fall, besser gesagt in seinem Fall, dieser nunmehrigen Entfaltung nachstreben müssen, um die Herrschaft, das „Fürstentum“ zu gewinnen. Die Entwicklung in die Verleiblichung eilte ihm voraus, darum musste er die Verleiblichung suchen und ihr nacheilen. - Die dem Satan vorauseilende Verleiblichung wird im „Vorsatz“ Gottes begründet gewesen sein.

Die Schrift deutet uns an, dass die verleiblichte Kreatur „wüst, leer und finster“ wurde, als der Satan zu ihr Zutritt erhielt. Sein Eingang ins Körperliche zeigt sich in der Weise des „Durcheinanderwerfens“. Als daraufhin Gott in die verkörperte, aber durcheinandergeworfene Kreatur den „Heils-Menschen“ stellte, suchte Satan sogleich zu ihm Zutritt und den Eingang. Der Weg zu dem geist-leiblichen Menschen ging über die Verleiblichung Satans. Die „Schlange“ war die geeignete Verleiblichung. Satan bediente sich des unter dem Fall stehenden Leibes, um den nicht gefallenen Leib des Menschen zu überwinden. Als dem Satan durch diese Verleiblichung der Zugang zu den Menschen gelang, war er mit der ihm zuwiderstehenden Geistleiblichkeit bald einig. Der durch den Fall entartete Geist-Mensch wurde in die „Einigkeit“ des Satan hineingezogen. Keineswegs wurde der entartete Geist-Mensch ausgeschaltet, sondern er wurde Genosse des satanischen Wesen. Er wurde der vollgültige Träger und Darsteller des satanischen Lebens. Damit war die satanische Dreieinigkeit formiert und ausgestaltet.

Mit dem gefallenen Menschen erreichte Satan eine Dreieinigkeit, die ihn zum Fürst, und Gott der verkörperten Welt aufsteigen ließ. Er war nunmehr in der Lage, in einer angemaßten Gleichberechtigung den Kampf gegen den wahren Gott aufzunehmen. Seine Dreieinigkeit bestand:

  1. im entarteten Geist,
  2. in der vermittelnden, ihm hörigen Kreatur,
  3. in dem seelisch-leiblichen Menschen.

Nun stand vor Gott ein Gegen-Spieler, ein Wider-Sacher, dessen Gefährlichkeit und Macht nur noch durch Gott selbst überwunden werden kann. Darum entschloss sich Gott zum Opfer seines Sohnes! „Er wird dir den Kopf zertreten, (aber) du wirst ihn in die Ferse stechen.“

Der Retterdienst Jesu

Zwischendurch sei vermerkt: Auch der Sohn Gottes, als der ewige Geist, musste zu seinem Retterdienst den Weg der Verleiblichung gehen. Sofort kam der verleiblichte Satan mit seinen tausendfältigen Versuchungsmethoden, um Jesus auf seine Seite zu gewinnen. „Diese Reiche will ich dir geben, wenn ....“ Doch war Jesus nicht mit dem entarteten Geist verleiblicht, sondern mit dem ewigen Geist Gottes. „Gott war in Christo und ...“ Christus sagte zu der satanischen Dreieinigkeit ein kategorisches NEIN! „Er war gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz“. Im Gehorsam Christi, d. h. in der absoluten Abweisung der satanischen Dreieinigkeit ist der Sieg über Satan begründet!

So ist die erste satanische Dreieinigkeit mit dem Fall des Menschen restlos verwirklicht worden. Fortan ist der Mensch nicht nur in der Einigkeit Satans, sondern auch in der Gleichheit Satans. Er ist der Ausgestalter der satanischen Dreieinigkeit. Er ist in dieser verhängnisvollen Dreieinigkeit der bewusste Satans-Diener, der Hand-Langer, das Werk-Zeug. Der Mensch ist nicht nur satan-hörig, sondern vielmehr satan-willig! Er ist im Bannkreis Satans, darum satanisch.

Entscheidung am Menschen

Eine Wendung in dem finsteren Gang des Menschen ist nur möglich mit dem Erstehen des „neuen Menschen“. Nur der wiedergeborene Mensch kommt aus dem Machtbereich Satans heraus. Da liegt die absolute und einzige Scheidung und Entscheidung. - Beachten wir die hohe Tatsache: Am Menschen entscheidet sich das Reich Gottes und das Reich Satans. Darum der große Kampf um den Menschen!

Der Mensch, der durch den Sündenfall in die Dreieinigkeit Satans geriet, gelangt durch die Wiedergeburt in die Dreieinigkeit Gottes. Denn mit der Wiedergeburt wird er „Mit-Glied am Leibe Jesu Christi“. Damit ist er in das Sein Christi versetzt, und ist mit dem Christus, dem Sohn Gottes, in der Dreieinigkeit Gottes. - Hier wird die Bedeutung der Gemeinde Jesu Christi ersichtlich. Sie ist nicht weniger als Teilhaber der Dreieinigkeit Gottes. Lies 1Jo 3:2. Die Gemeinde Jesu Christi ist der „geheimnisvolle“ Brennpunkt aller Geschehnisse. In ihr liegt die absolute End-Scheidung!

Somit steht die Gemeinde Jesu Christi im Zentrum des Kampfes. Sie ist das Herzstück Gottes; sie ist aber auch der größte Feind Satans. An ihr wird alle satanische Macht angesetzt. Sie ist auch des Satans größte Gefahr. Sie ist das Kampffeld, auf dem Satan Schritt um Schritt zurückgeschlagen wird. Auf diesem Kampffeld will allerdings Satan auch den „Abfall“ bewerkstelligen. Die Gemeinde Jesu Christi ist das Zentral-Kampffeld aller Zeiten. Sie ist der große „Zank-Apfel“, solange Satan seine höllische Frucht anzubieten hat. - Doch nur getrost: „Auch die Pforten der Höllen sollen sie nicht überwältigen.“ Vergl Eph 6:10-18.

Das Ende Satans

Wenn in der nahen Zukunft Christus sich anschicken wird, seinen Leib zum „Vollmaß“ zu bringen und ihn zu „holen“, um mit ihm die Vollführungsdienste einzuleiten (1Kor 6:2.3), dann wird der Satan in seiner prägnantesten Dreieinigkeit Satan, Antichrist, falscher Prophet, ihm zum entscheidenden Kampf entgegentreten. Er weiß um den Ernst der Stunde: Jetzt oder nie! Sein Kampf endet bei - Harmagedon! Die satanische Dreieinigkeit wird zerschlagen und in den „feurigen Pfuhl“ geworfen. Hier ist die satanische Dreieinigkeit beendet.

Nein, nur vorläufig beendet. Das prophetische Wort sagt unmissverständlich, dass Satan nach 1000 Jahren losgelassen wird. Warum, weiß Gott! Aber er wird losgelassen. Allerdings nur allein. Der Antichrist und der falsche Prophet bleiben im „feurigen Pfuhl“. Seine Verleiblichung bleibt im Abgrund. Wiederum ist er nur der entartete Geist. Aber als der widrige Geist sucht er Einfluss da, wo er ihm entzogen wurde. Er sucht neu die Verleiblichung, um im Bereich der erlösten Leiblichkeit sein Werk treiben zu können. Er findet auch die Verleiblichung in den ihm zufallenden Dienern „Gog und Magog“. Nochmals erhebt sich der dreieinige Satan, wahrscheinlich in einer nie dagewesenen Weise, um den dreieinigen Gott den Rang abzulaufen. - Welch ein Kampf da noch entbrennen wird, geht zunächst über unsere Begriffe.

Aber auch dieses Mal wird er zerschlagen. Die Scherben seiner Dreieinigkeit werden zu Scherben der vorhergehenden Dreieinigkeit geworfen. Der Seher Johannes darf berichten: „Und es fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie verführte, wird geworfen in den feurigen Pfuhl und Schwefel, da auch das Tier und der falsche Prophet war“. Da ist der endgültige Platz der satanischen Dreieinigkeit, der da bleibt, solange Satan Satan ist.

Wohl uns, wenn wir durch das ewige Erbarmen der Dreieinigkeit Gottes angehören!

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124. Die Inspiration der Heiligen Schrift (v. Heinrich Schaedel)