Altwerden in Gerechtigkeit - Spr 16:31 - Spr 20:29
aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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188. Altwerden in Gerechtigkeit - Spr 16:31 - Spr 20:29
Das graue Haar ist eine prächtige Krone, auf dem Wege der Gerechtigkeit wird sei gefunden. - Der Schmuck der Jünglinge ist ihre Kraft, und graues Haar die Zierde der Alten.
In der heutigen Zeit, wo sich Werbung, Kaufkraft und Schönheitsideal vorwiegend an der Jugend orientieren, wird der Alterungsprozess oft nur noch als Degenration gesehen, deren man sich schämen müsse. Es sind zwei Seiten der gleichen Medaille, wenn alte Menschen sich nicht zu ihrem Alter und zu dessen Würde bekennen, und wenn viele Jugendliche flotte und verächtliche Sprüche über die "Alten" ergießen. Das "Ehren der Eltern" mit der Verheißung eines langen Lebens (Eph 6:1-3) ist heute ebenso wenig modern wie das Gotteswort aus 3Mo 19:32: "Vor grauem Harr sollst du aufstehen und das Antlitz eines Greises ehren, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott. Ich bin JAHWEH!" In dieser Aussage sind Gottesfurcht und Verehrung des Alters enge miteinander verbunden! Freilich hat nach Gottes Willen jedes menschliche Reifealter seinen Schmuck und Vorzug, wie es uns Spr 20:29 sagt: Die Kraft der Jugend und das graue Haar der Alten sind gleicherweise Schmuck und Zierde. So sind die Jugendlichen (bachurim) solche, die wegen ihres Könnens und ihrer Kraft zu besonderen Aufgaben, wie zum Heeresdienst, erwählt sind (BA). alte Menschen aber, die sich in Mode, Verhalten und Redeweise kritiklos einer vermeintlichen Jugendlichkeit anpassen, wollen sich wie ein Teen gebärden, wirken lächerlich. In einem Gerichtswort Gottes über den götzendienerischen Stamm "Ephraim" hat graue Haare bekommen, und er weiß es nicht! Die Hoffart (Eitelkeit) Israels zeigt ihm ins Angesicht - sie kehren nicht um zu JAHWEH, ihrem Gott " (Hos 7:9)!
Nun ist das graue Haar nicht an und für sich eine prächtige Krone (E), ein stolzer Kranz (BUB), ein prangendes Diadem (DEL) und eine Krone der Ehre (PAR)! Auch der Gottlose kann den Alterungsprozess und das Ergrauen der Haare nicht verhindern. Unser Sprüchewort meint wohl das gottgeschenkte hohe Alter als Lohn für ein Leben auf dem Wege der Gerechtigkeit, Bewährung (BUB) oder Rechtfertigung (BA). Was Paulus bezeugt, dass "unser äußerer Mensch verfällt, der innere Mensch des Geistes aber Tag für Tag erneuert wird" (2Kor 4:16), drückt das Sabbatlied Ps 92. in den Versen Ps 92:12.15 so aus:
"Der Gerechte wird sprossen wie der Palmbaum, wie ein Zeder auf dem Libanon wird er emporwachsen. Die gepflanzt sind in dem Hause JAHWEHs, werden blühen in den Vorhöfen unseres Gottes. Noch im Greisenalter sprossen sie, sind saftvoll und grün - um zu verkünden, dass JAHWEH gerecht ist: Er ist mein Fels, und kein Unrecht ist in ihm!"
Mit Paul Gerhard beten wir im Lied:
- "Erwähle mich zum Paradeis und lass mich bis zur letzten Reis'
- an Leib und Seele grünen!
- So will ich Dir und Deiner Ehr' allein und sonsten keinem mehr
- hier und dort ewig dienen!"
So gesehen gibt es auch in der Gemeinde Gottes leider viele greisenhafte Jugendliche aber durch Gottes Gnade auch viele Greise und Greisinnen, die der Liebe zu Gott und zu Seinem Wort im Geiste jung geblieben sind! Den biblischen "Generationenvertrag", in gegenseitiger Verpflichtung von Alter und Jugend finden wir in Spr 17:6 beschrieben: "Kindeskinder sind die Krone der Alten, und der Kinder Schmuck sind ihre Väter!" Die grauen Haare sind also lediglich ein Zeichen für das Altern auf dem Gottesweg der Gerechtigkeit. So sieht es auch Spr 4:9, wo es von der Weisheit Gottes, die unser Leben bestimmt, heißt: "Sie wird deinem Haupte einen anmutigen Kranz verleihen, wird dir darreichen eine prächtige Krone!"
So sasst uns in der Zeit der grauen Haare weiterstreben nach dem, was im kraftvollen Glauben der Jugend begann - nach dem Siegeskranz des Lebens (Offb 2. - Jak 1:1) nach dem Siegeskranz der Gerechtigkeit (2Tim 4:8) und nach dem unverwelkbaren Siegeskranz der Herrlichkeit (1Petr 5:4 - 1Thes 2:19)! Sie sind denen verheißen, die Jesus lieben, und die im Dienst zu "Vorbildern der Herde Gottes" wurden. Dass "stephanos" (Siegeskranz) 18mal (2 x 9mal) im NT erscheint, mag uns hinweisen auf die GEISTESFRUCHT (9), die auf dem SOHNESWEG (2) ausreifen soll, je näher wir dem Ziel kommen. Für jeden Glaubenden, wie auch für die Gesamtgemeinde gibt es eine gottgewollte Altersreife, sowohl im zeitlichen wie im geistlichen Alterungsprozess (Eph 4:13)!
"Schön sind die Blumen, schöner sind die Menschen in der frischen Jugendzeit. Sie müssen sterben, müssen verderben, doch Jesus lebt in Ewigkeit!"
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