Unsere Entrückung: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 17. April 2024, 10:00 Uhr

"Sein Erscheinen lieb haben"
aus der Reihe „Christi unausspürbarer Reichtum“
von G. Groß 1997

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Unsere Entrückung

Einleitung

Der schönste Augenblick eines jeden Gläubigen, ob noch lebend oder schon verstorben, ist wohl jener Moment, wo der Herr kommt um Seine Erstlinge in einem unvorstellbaren Triumphzug in Wolken zu Sich zu holen. Jeder Gläubige, Paulus mit eingeschlossen, hat gehofft, dieses Ereignis möge sich doch noch zu seinen Lebzeiten vollziehen. Auch haben belehrte Brüder immer wieder nach Zeichen der Zeit Ausschau gehalten, um den Zeitpunkt dieser Entrückung zu fixieren - doch immer waren es Fehlschlüsse!

Wenn wir in diesem Büchlein dieses Thema streifen, so deshalb, weil es ja mit Seinem Erscheinen in engstem Zusammenhang steht. Das tatsächliche Kommen des Herrn lässt in uns die Freude der Erwartung wachsen und ist damit auch dienlich, in der Liebe zu Seinem Erscheinen zuzunehmen. Auch dürfen wir heute mehr als alle Gläubigen vor uns in der Erwartung stehen, dass sich dieses große Ereignis tatsächlich bald ereignen wird. Wenn schon die Naturwissenschaftler dieser Erde nur noch wenig Zeit geben, bis es der Mensch geschafft hat, diese zu zerstören (und vorher wird ja Gott eingreifen), und wir selbst täglich mehr unter der rasanten Zunahme der Verkommenheit der Menschen leiden, dann ist es nicht mehr nur. Spekulation, von dem sehr nahe gekommenen Tag der Entrückung zu sprechen.

Auch diese nahestehende Erwartung soll uns ja dazu drängen, vermehrt in der Liebe zu wachsen, die Sein Erscheinen von Herzen lieb hat.

Zwei Schriftstellen sprechen klar von der Entrückung, es ist einmal 1Thes 4:13-18 und zum anderen 1Kor 15:51-52.

Ein anderer Gesichtspunkt

Unsere Vereinigung mit Christus, wenn Er kommt, ist uns unter dem Namen "Entrückung" geläufig. Diese Übersetzung ist auch durchaus akzeptabel, denn es wird ja tatsächlich ein "Entrücken" sein, und zwar von der Erde hinweg und hinauf in die Himmelswelt.

In Wirklichkeit liegt aber noch mehr Aussage in dem für "Entrückung" stehendem Urtextwort "harzapo". In der Stichwortkonkordanz Seite 419 finden wir weitere Worte für entrücken wie: "rauben, reißen, entführen". Solche Worte erregen natürlich unser Interesse und lassen Fragen aufkommen, denn diese Wortfamilie offenbart im Blick auf unsere Entrückung einen interessanten Gesichtspunkt: "Rauben, Reißen und entführen" sind ja Tätigkeiten, aus denen zu schließen ist, dass etwas gewaltsam, in großer Eile getan wird. Im negativen Sinn denken wir hier leicht an einen Einbrecher, der in höchster Eile alles zusammenrafft, was er erreichen, kann und dabei ständig in der Gefahr ist, entdeckt zu werden.

WEnn wir nun versuchen, diese Worte im positiven Sinn zu sehen, ohne die oben benannte Bedeutung der Worte wegzunehmen, so wäre die Entrückung ein Ereignis, welches die Gemeinde in großer Eile aus einer drohenden Gefahr reißt!

Wir wollen hier nebenbei auch darauf hinweisen, dass die zurückgezogene ältere 4. Auflage unserer konkordanten Übersetzung in 1Thes 4:17 statt "entrückt" das Wort "weggerafft" benutzt hat, was unserer obigen Aussage sehr nahe steht, denn auch "raffen" oder "wegraffen" entspricht dem Sinn in obigem Absatz. F. H. Baader übersetzt in der DaBhaR-Übersetzung: "... in Wolken geraubt werden..." was wiederum unserem Gesichtspunkt entspricht.

Damit ziehen wir den Schluss, dass die Körperglieder in großer Eile aus einer großen Gefahr gerissen (geraubt bzw. gerafft) werden. Christus, unser Herr und Haupt, ist es, der schnell und mächtig handeln wird. Nach 1Kor 15:52 geschieht die Verwandlung unserer Körper ja "in einem Nu, in einem Augenblick" (der Urtext nennt hier das Wort "atomos", welches wir später noch aufgreifen werden), was erklärt, dass sich auch dieses Teilereignis in unvorstellbarere Schnelligkeit vollziehen wird und dass dies angesichts einer großen Gefahr geschieht!

Wo liegt die Gefahr?

Im gleichen 1. Brief an die Thessalonicher, der uns ja von dem herrlichen Ereignis der Entrückung berichtet, lesen wir in 1Thes 1:10:

"... Jesus, der uns aus des Zornes Kommen birgt."

Es ist unbestreitbar, dass diese Aussage direkt mit der Entrückung in Verbindung steht! Damit bestätigt diese Aussage des Apostels mit anderen Worten, dass wir

  1. vor etwas geborgen werden, was wiederum den Gedanken an eine Gefahr nahelegt, und
  2. die Gefahr auch nennt: Der Zorn Gottes!

Auch unsere Stichwortkonkordanz ist bei dem Wort "bergen" wiederum sehr hilfreich; wir finden auf Seite 390 dahinter den Zusatz: "Aus einer Gefahr fortziehen"!

Die Wichtigkeit der Wortteilung

Nach den im letzten Abschnitt gemachten Aussagen ist es wichtig, dass wir gemäß 2Tim 2:15 das Wort der Wahrheit richtig schneiden, was wir in Bezug auf den Zorn Gottes auch machen müssen. Wir leben ja heute in der Verwaltung der Gnade, welche die Ausreifung der Körperglieder und deren Sammlung hin zum Herrn zum Inhalt hat. Anschließend folgt die Verwaltung des Zorns - also eine neue Verwaltung.

In dieser nächsten Verwaltung des Zorns rechnet Gott mit Israel und den anderen Völkern mit furchtbaren Gerichten ab, wie sie uns ja in der Offenbarung des Johannes deutlich beschrieben sind. Auch Paulus nimmt in Röm 1:18 Bezug auf diesen Zorn.

In 1Thes 5:9 ist uns klar gesagt, dass Gott uns nicht zum Zorn gesetzt hat, sondern zur Aneignung der Rettung durch unseren Herrn Jesus Christus.

Es ist also für uns wichtig, einen klaren Schnitt zwischen der Verwaltung der Gnade und der des Zorns zu machen. Die heutige Verwaltung der Gnade schließt mit dem Kommen des Herrn ab, und gleich anschließend folgt der Zorn Gottes.

Nicht zum Zorn gesetzt!

Mit dieser Handhabung einer rechten Wortteilung wird also eines ganz klar: Mit der Verwaltung des Zorns und damit des Zorns Gottes Selbst haben wir nichts zu tun!

Steht nun die hier festgestellte Tatsache im Widerspruch zu den Aussagen, die wir betreffs der Entrückung weiter vorne gemacht haben?

Einen Widerspruch gibt es in Gottes Wort natürlich nicht - aber Paulus möchte uns mit der Aussage, dass wir von der Erde gerissen und aus des Zornes Kommen geborgen werden, die ernste Wahrheit des kommenden Zorns Gottes deutlich machen!

Die letzten Tage

In 2Tim 3:1 lesen wir: "Dies aber sei dir bekannt, dass in den letzten Tagen eine gefährliche Frist gegenwärtig sein wird ..." Paulus beschreibt dann in der Fortsetzung dieses Verses sehr detailliert die Kennzeichen und Merkmale dieser gefährlichen Frist.

Es besteht gar kein Zweifel, dass die Körpergemeinde in dieser gefährlichen Frist noch auf der Erde sein wird. Mit diesen Worten ergeht also eine sehr ernste Warnung an sie! Sie bedeutet, dass die Gläubigen "der letzten Tage" - und dies sind ohne jeglichen Zweifel wir - in eine schwere Zeit hineinkommen werden: Es ist dies nicht der Abschluss dieses Äons, sondern der Abschluss dieser Verwaltung der Gnade!

Kurz vor diesem tragischen Wendepunkt der Menschheitsgeschichte wird die Gemeinde also noch hier unten sein, nicht zum Zorn gesetzt, aber unter dessen drohenden Vorzeichen!

Bildlich gesprochen könnten wir es auch so erklären: Wir erleben noch die he raufziehenden dunklen und schweren Gewitterwolken Seines Zorns, vernehmen auch noch das unheilverkündende Grollen des Donners von ferne, aber - vor des Gewitters Entladung werden wir buchstäblich weggerafft, weggerissen bzw. geraubt!

Unter diesem Gesichtspunkt leuchtet uns auch das Wort ganz neu auf: "Jesus, der uns aus des Zornes Kommen birgt" (1Thes 1:10).

Zwei Ereignisse - zwei Gegensätze

Unserem Blick in die Zukunft werden zwei außergewöhnliche Ereignisse vorgestellt, und dies mit gegensätzlichem Charakter, wie er größer nicht vorstellbar ist:

Das eine sind die dunklen schwarzen Wolken, die am Horizont aufsteigen, der Zorn Gottes, der sich bald entladen wird! Das andere ist die Tat Seiner unermesslichen Liebe, welche die Erstlinge in einzigartiger Weise erfahren dürfen, indem sie aus diesem dunklen Gewölk herausgerafft, herausgerissen, ja buchstäblich geraubt werden!

Zuspruch

"Am Schluss der Enthüllung über die Entrückung der Körperglieder lesen wir die Worte des Apostels Paulus: "Daher sprecht einander zu mit diesen Worten!" (1Thes 4:18).

Welch eine überwindende Liebe und Kraft steckt doch inter diesen Worten - machen sie uns doch deutlich, dass wir getrost und voll Glauben auf die Erscheinung unseres Herrn warten dürfen, auch wenn um uns herum das Völkermeer brodelt. und kocht.

Auch dürfen wir die Liebe Gottes darin erkennen, dass Sein Zorn kurz sein wird und einzig dem Zweck der heilsamen Züchtigung und Zurechtbringung dienst, bis einmal 1Kor 15:28 in Erfüllung geht:

Gott alles in allen!

Atomos

Noch einen Punkt wollen wir aufgreifen, den wir in 1Kor 15:51-52 finden; dort lesen wir:

"Siehe, ich sage euch ein geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick..."

In der Stichwortkonkordanz Seite 539 sehen wir, dass das Urtextwort für "Nu" atomos lautet und dahinter noch die wörtliche Bedeutung von "un-geschnitten" steht.

Nun gehört es ja zu den jüngeren Errungenschaften der Wissenschaft, dass sie das Geheimnis des Atomos gelüftet haben. Doch wie sieht die praktische Anwendung dieser gewaltigen Entdeckung aus?

Der Mensch hatte nichts Schnelleres zu tun, als diese gewaltigen Kräfte, die in einem Atom schlummern, militätisch zu nutzen. Die Folgen sind uns bekannt, wir brauchen sie hier nicht besonders zu erwähnen.

Aber auch die friedliche Nutzung des Atomos birgt für die Menschheit größte Gefahren, denn die tödliche Strahlung, die von dem radioaktiven Stoff ausgeht, konnte nicht gebannt werden; denken wir nur an den Unfall in einem russischen Atomkraftwerk, wo weltweit eine ungeheure Verseuchung eintrat. und auch heute, viele Jahre später, immer noch besteht!

Nun gibt es aber zu diesem eher dunklen Bild des Atom sein lichtes Gegenstück im Wort Gottes. Lange bevor die Menschen überhaupt auch nur eine Ahnung von dem Bestand eines Atoms hatten, benutzt Gott dieses Wort "atomos", um damit etwas gEwaltiges anzuzeigen: Im kleinsten (un-geschnittenen) Teil einer Zeiteinheit werden wir beim Kommen des Herrn verwandelt werden!

Damit sehen wir zwei gewaltige Gegensätze, die sich gegenüberstehen: Wenn das "Raum-Ataom" (wir wollen es einmal so benennen) in des Menschen Hand zur Auswirkung kommt, können Hunderttausende von Menschen getötet werden, wie wir ja bei letzten Weltkrieg in Japan erlebt haben! Wenn aber in Christi Händen das "Zeit-Atom" zur Auswirkung kommt, dann werden in diesem kleinsten Zeitabschnitt, der überhaupt nur denkbar ist, eine noch viel größere Zahl von Menschen ihre sterblichen Körper mit Unsterblichkeit ausgestattet bekommen.

Wenn wir von Atom in der Hand des Menschen lesen oder hören, befällt uns Furcht - doch lesen wir vom Atom in Gottes Wort, dann darf uns tiefste Freude und tiefstes Glück erfüllen, wird uns diese Kraft des Atoms doch in die Glückseligkeit eingehen lassen.

Aber auch mit dem Atom des Raumes, welches so viel Unheil anrichtete, wird Gott die jetzt ohne Ihn handelnden Menschen noch sehr beschämen. Wenn nämlich Christus auf dieser Erde Sein Königreich errichten wird, wird Er nicht nur die Geschicke der Nationen lenken, sondern auch die Kräfte der Natur in ungeahnter Weise in einen segensvollen Dienst der Menschheit stellen - und dazu wird wohl auch die Atomkraft gehören! Unter Staunen und Bewunderung werden dann auch die Menschen im Rückblick auf die Atombombe anerkennen, dass allein der Sohn Gottes fähig ist, diese Kraft ausschließlich zu ihrem Guten anzuwenden.

Vielleicht gab Gott den Menschen deshalb heute schon die Atomkraft in die Hände, damit sie später im irdischen Königreich nicht sagen könnten, dass sie diese paradiesischen Zustände mit Hilfe der Atomkraft auch ohne Christus geschafft hätten!

So muss also auch der üble Missbrauch des Atoms letztendlich zur Verherrlichung Gottes dienen, wenn Er zeigt, dass der Mensch am "Tag des Menschen" unfähig war, Gutes mit den Naturkräften zu wirken.

Lies weiter:
5. Mit welchem Körper werden wir entrückt?