Die Vielfalt des Sündopfers

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aus dem Buch von Andrew Jukes - Die Opfergesetze nach 3Mo 1-7

in Bearbeitung

1. Teil: a) Das Sündopfer - 3Mo 4
2. Teil: b) Die Vielfalt des Sündopfers


Das Sündopfer - 3Mo 4

II. Die Vielfalt des Sündopfers

Die Mannigfaltigkeit in diesem Opfer, durch welche der verschiedene Grade der Erkenntnis dargestellt wird, in welchem jeweils eine Seite des Opfers Christis erfasst werden kann. Hier finden wir noch eine viel größere Mannigfaltigkeit als bei den vorhergehenden Opfern. Bei dem Sündopfer sehen wir nicht nur Mannigfaltigkeiten in dem g e o p f e r t e n Tier und in den Einzelheiten, welche über die Art und Weise der Darbringung berichtet werden, sondern es werden auch verschiedene Personen genannt, die das Opfer bringen, eine Eigentümlichkeit, die sich bei keinem der anderen Opfer findet. Außerdem gibt es Unterschiede in Bezug auf das B l u t, das F e t t, den L e i b und endlich betreffs des N a m e n s des Opfers. Jede dieser Verschiedenheiten ist, da sie vom HErrn berichtet sind, unseres aufmerksamen Nachdenkens wert. Ich werde nur einige der Hauptumrisse andeuten, und der HErr Selbst lehre Sein Volk, daraus Nutzen zu ziehen.

a) Verschiedenheit beim Opfertier

Die erste Eigentümlichkeit, welche bei dem Sünopfer hervortritt, nehmen wir in Bezug auf das O p f e r t i e r wahr. Beim Brandopfer haben wir dies auch gefunden, doch sind beim Sünopfer noch viel mehr Abstufungen genannt. Daraus ersehen wir, dass die Bedeutung des Opfers Christi unter sehr vielen Gesichtspunkten erfasst werden kann. Bei dem Brandopfer beschränkte sich das Opfer auf einen F a r r e n , ein L a m m, eine Z i e g e oder eine T u r t e l t a u b e (3Mo 1.) Hier bei dem Sündopfer aber durfte man als geringste Gabe sogar Semmelmehl darbringen (3Mo 4:23.28.32 und 3Mo 5:11). So lesen wir: "Vermag er aber nicht zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, so brnge er für seine Sünde sein Opfer, einen zehnten Teil Epha Semmelmehl zum Sündopfer. Er soll aber kein Öl darauf legen, noch Weihrauch darauf tun; denn es ist ein Sündopfer."

Wir haben bereits die Bedeutung dieser verschiedenen Sinnbilder betrachtet; ich brauche daher nur auf sie hinzuweisen. Bei dem Sündopfer wie bei dem Brandopfer finden wir verschiedene Auffassungen in Bezug auf das Wesen des Opfers. Der eine erblickt die willige Arbeit, ein anderer die Ergebung, ein dritter die Unschuld des Opfers, welches Jehovah dargebracht wird. Bei dem Sündopfer aber finden wir noch niedere Anschauungen, von denen die geringste, wie wir schon gesehen haben, einem Speiseopfer ähnlich ist. Die Lösung ist leicht. Wie wir es bei den vorhergehenden Opern sahen, dass ohne Ausnahme in den niederen Anschauungen eine Unklarheit, beinahe Verwirrung stattfand, so ist es auch hier: auf der niedrdigsten Stufe gleicht das Sündopfer dem Speiseopfer. Der Gedanke ist beinahe der, welcher dem Speiseopfer zugrunde liegt, doch wird es als für die Sünde dargebracht angesehen. Dies wird ausdrücklich erwähnt; obgleich nur aus Mehl bestehend, ist es ein S ü n d o p f e r (3Mo 5:11).

Wie genau diese Eigentümlichkit in dem Vorbild die Art und Weise, in welcher etliche das Opfer betrachten, bezeichnet, wird am besten von denjenigen verstanden, welche sich von Kraft zu Kraft entwickelt haben. Sie wissen, wie vielfach Christus Selbst von denen, die Ihn lieb haben, doch nur stückweise erkannt wird. Etliche sehen den Schmerz und die Pein, die Christus litt, sie sehen das Zermahlenwerden, Zerquetsch- und Ausgepresstwerden des Speiseopfers und denken darin habe das Tragen der Sünde bestanden. Sie können nicht zwischen den Pruüfungen und dem Fluch unterscheiden. Sie sehen freilich ein Leben des Leidens, aber sie sehen nicht den für sie Verfluchten. Doch erkennen sie, dass ein Dulder sich aufopfert, und obgleich ihnen viele Punkte in Seinem Opfer verloren gehen, so verstehen sie doch, dass es um der Sünde willen dargebracht worden ist. Wie viel geht bei so einseitiger Anschauung des Opfers Christi von dessen Zweck und Wesen verloren!

b) Die Person des Opfernden