Das "Tier" herrscht über die ganze Erde

aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)

"Und ich sah ein Tier aus dem Meer aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte und auf seinen Hörner zehn Diademe... Und die ganze Erde lief staunend hinter dem Tier her und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Vollmacht gegeben hatte; und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tiere gleich und wer kann mit ihm Krieg führen? Und es wurde ihm ein Maul gegeben, das großartige Reden führte und Lästerungen ausstieß, und es wurde ihm Vollmacht gegeben, 42 Monate lang zu wirken." (Offb 13:1.3-5)

Man könnte meinen, nachdem in Offb 12 geschilderten Sturz des Satans habe dieser seine Rolle nun endgültig ausgespielt. Dem ist aber nicht so. So mancher Besiegte oder Verworfene gibt sich noch lange nicht geschlagen. Saul, der erste König Israels, wurde schon früh seines Eigenwillens wegen verworfen und der junge David erwählt (1Sam 15:23 und 1Sam 16:1 - 1Sam 16:13). Doch der Verworfene regierte noch lange Jahre weiter und der erwählte David musste immer wieder vor ihm fliehen.

Satan ist nun zwar auf die Erde herabgestürzt worden, aber noch nicht ganz und für immer unschädlich gemacht. Davon lesen wir erst in Offb 20 (Offb 20:1.2 und Offb 20:10). Die Erde, nun dämonisierter als je zuvor, wird sogar vor ihm gewarnt: "Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, dass er (nur noch) wenig Zeit hat."

So präsentiert er der staunenden Welt sein Meistersstück, den Antichristen, ausgestattet mit Raubtier-Eigenschaften. Weltweit wird sein Bild bestaunt, ja angebetet. Dan 3 (Anbetung des Bildes von Nebukadnezar) wiederholt sich im Weltmaßstab. Zuvor wurde die Menschheit (durchs Fernsehen usw.) bildersüchtiger gemacht als je zuvor. Die Bosheit scheint zu triumphieren. Doch nun beachte den Ausdruck: "es wurde ihm gegeben", der in Offb 13:5-7 mehrmals vorkommt.

Ein Ausleger bemerkte mit Recht: "Hinter dem Passiv steht Gott." Zwar gab der Drache dem Tier seine Kraft und seinen Thron. Doch letzten Endes steht Gott hinter dem Ganzen. Es gibt keine Regierungsgewalt außer von Gott (Röm 13:1). Gott genehmigt, was der Feind tun darf, und begrenzt es zugleich (Hi 1:12 - Hi 2:6). Darum dürfen wir alles aus Seiner Hand nehmen.