Menschenfurcht und Gottvertrauen - Spr 29:25-26

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328. Menschenfurcht und Gottvertrauen - Spr 29:25-26

Menschenfurcht legt einen Fallstrick; wer aber JAHWEH vertraut, wird in Sicherheit gesetzt. - Viele suchen das Angesicht eines Herrschers, doch von JAHWEH kommt das Recht des Mannes.

Aus dem reichen Spektrum heutiger Ängste - der Berufsangst, Lebensangst und Angst zu versagen, der Kontaktarmut und Raumangst vor Katastrophen Krankheit, Krieg und Tod - wird hier die Menschenfurcht, das Zittern vor Menschen (PAR), das Erbeben vor Menschen (BUB) herausgegriffen. Wenn wir an die lichten und finsteren Gestaltungsmöglichkeiten des Menschen -auf der weiten Skala zwischen Engel und Bestie - denken, dann können wir nur mit David urteilen, der lieber das göttliche als das menschliche Gericht erwählte: "Mir ist sehr angst! Mögen wir doch in die Hand JAHWEHs fallen, denn Seine Erbarmungen sind groß! Aber in die Hand der Menschen lass mich nicht fallen!" (2Sam 24:14).

Menschenfurcht jedoch steht im Gegensatz zur Sicherheit des Vertrauens auf den Herrn - des Geborgenseins bei Ihm und in Ihm -, das aus der Gottesfurcht erwächst. In Jes 51:12-13 spricht Gott uns zu: "Ich, ich bin es selbst, der euch tröstet! Wer bist du, dass du dich vor dem Menschen fürchtest, der hinstirbt, und vor dem Sohn Adams, der wie Gras dahin gegeben wird? Und dass du JAHWEH vergisst, deinen Schöpfer... und dich beständig, den ganzen Tag vor dem Grimm des Bedrängers fürchtest...?"

Es ist keine wirkliche Zuflucht, wenn Menschen in solcher Drangsal das Angesicht des Herrschers, des Mächtigen und Einflussreichen, suchen, wenn auch "ein Mann, der in seinen Geschäften gewandt ist, vor Königen stehen wird" und schnell Zugang zum Herrscher gewinnt (Spr 22:29). Doch geht oftmals gerade von ihm ungeahnte und unberechenbare Drangsal aus ,so dass man ihm letztlich nicht vertrauen kann.

Der peinigenden Angst wird man nur dann wirklich entrückt (DEL/LXX) und in Sicherheit versetzt, wenn man dem HERRN vertraut und von Ihm Recht und Gerechtigkeit erwartet. Darum betete David in Ps 17:2: "Von Deiner Gegenwart gehe mein Recht aus; lass Deine Augen Aufrichtigkeit anschauen!"

Zur Menschenfurcht gehört auch das kriecherische Bemühen, den Menschen allezeit gefallen zu wollen, und das um so mehr, je einflussreicher sie sind. Viele suchen das Angesicht des Herrschers... Das Zittern vor Menschen ist vor allem für Verkündiger des Evangeliums gefährlich; gerade weil wir durch das Blut Christi teuer erkauft worden sind, sollen wir nicht zu Menschensklaven werden (1Kor 7:23)! In 1Thes 2:4 bezeugt Paulus: "...als von Gott mit dem Evangelium Betraute reden wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern dem Gott, der unsere Herzen prüft!" Und in Gal 1:10: "Denn suche ich Menschen zufriedenzustellen oder Gott? Oder suche ich Menschen wohlzugefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht nicht!" Ist doch Menschengefälligkeit Augendienerei (Eph 6:6). Gott bewahre uns, wenn wir am Wort dienen, vor dieser verführerischen Form der Menschenfurcht!

Wie lösend und entspannend ist es, auf JAHWEH zu vertrauen! Es entrückt uns den seelischen Spannungen und Überspanntheiten und versetzt uns in die Sicherheit der zum Ziel gekommenen Liebe, welche die Angst austreibt (1Jo 4:17-18). Doch fällt uns dies nicht einfach in den Schoß, vielmehr gilt es, darum zu ringen, dass wir stille seien (1Thes 4:11). Dann kann sogar geschehen, was David in der drangvollen Zeit der Verfolgung durch Saul erlebte: "Im Frieden lege ich mich nieder und schlafe also gleich, denn Du, JAHWEH allein lässt mich in Sicherheit wohnen!" (Ps 4:8).


Lies weiter hier:

329. Worte Agurs, des Sohnes Jakes - Spr 30:1-3