Israels Erwartungsgut

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Abschrift: Fragen / Antworten (2003)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Schrift ist leider vergriffen

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Fragen / Antworten

3. Israels Erwartungsgut

Die Frage eines Bruders lautet: "Wenn von Israels Erwartungsgut die Rede ist, dann wird meist das tausendjährige Friedensreich angeführt, manchmal auch noch "der neue Himmel und die neue Erde". Müsste aber nicht auch Israels letztes Ziel das Gleiche sein, wie da unsrige, wenn Gott dann "alles in allen" sein wird?"

Paulus durfte als einziger Mensch am weitesten in die Zukunft schauen, er enthüllt uns sein Wissen in 1Kor 15:28: "... damit Gott alles in allen sei". Hier stehen wir vor dem letzten geoffenbarten Endziel Gottes, und wenn von "allen" die Rede ist, dann haben wir keinen Grund, jemanden von diesem glückseligen Zustand auszuschließen.

Doch bevor Gott dieses Endziel erreicht haben wird, muss die "Aufhauptung des Alls in Christus" erfolgen. Wir lesen hierüber in Eph 1:10: "... um in Christus das All aufzuhaupten: beides, das in den Himmeln und das auf der Erde."

Das ganze All ist nicht nur aus Gott, sondern auch zu Gott hin erschaffen (Röm 11:36), d. h. alles ist auf dem Weg hin zu Gott (auch wenn es uns Menschen im Moment noch gegenteilig erscheint). Um den Geschöpfen in der sichtbaren wie auch unsichtbaren Welt auf diesem Weg Hilfe zu geben, hat Sich Gott zwei Aufgabenträger erwählt, die jeweils auf zwei Ebenen (Himmel und Erde) Seine Werkzeuge sind. Für die Himmel ist es die Körpergemeinde Christi Jesu, für Erde ist es das Bundesvolk Israel. Diese große Aufgabe ist erfüllt, wenn gemäß 1Kor 15:24-28 jede Obrigkeit aufgehoben ist und Christus als König herrscht, bis alle Seines Feinde besiegt sein werden, auch der letzte Feind, der T od. Wenn dann das gesamte All dem Christus untergeordnet ist, wird auch der Sohn Sich dem Vater unterordnen, damit - und jetzt kommt das Endziel - "Gott alle sin allen sei."

Unsere Leitfrage entspringt dem nachfühlbaren Herzensverlangen, ob Israel wohl für immer "nun" (!) auf der neuen Erde bleiben müsse, während die Körpergemeinde in den himmlischen Regionen schwebt. Wir müssen aber die Arbeitsteilung der beiden Werkzeuge immer nur im Hinblick auf den WEg zum Ziel Gottes sehen. Dabei möchten wir anmerken, dass wir immer abgelehnt haben, im Hinblick auf unsere überhimmlische Berufung von einer höheren oder herrlicheren Berufung zu reden! Wer in Christus ist, muss aufhören, menschliche Vergleiche über unterschiedliche Herrlichkeiten anzustellen. Israels Berufung ist genauso wichtig und herrlich wie die unsere! Und diese Gleichheit in Christus wird es auch am Ziel geben, wenn Gott alles in allen ist.

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