Die Verherrlichung des Vaters und das vollbrachte Werk - Joh 17:4

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Von Daniel Muhl

Bibeltext

7* w. gegeben

HSN Joh 17:4 - Ich habe dich verherrlicht auf Erden, indem ich das Werk zu Ende führte, das du mir aufgetragen7 hast, damit ich's tue.

Vers 4

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Die Verherrlichung des Vaters

+1392 · verherrlichen · 📖 Vorkommen · 🖌
δοξάζω‭ doxázo = verherrlichen, verehren, LUO auch: verklären
→ von‭ ‭δόξα‭ dóxa ‭+1391 = Herrlichkeit, Pracht, Gewichtigkeit, Meinung,
→ →‭ ‭von δοκέω‭ dokéo ‭+1380 = meinen, scheinen
Erklärung: Bei der Verherrlichung gibt man Ehre und Ruhm, weil man eine gute Meinung hat und von der Gewichtigkeit einer Person überzeugt ist!

Jesus hat seinen Vater groß gemacht! Er hat den Menschen das Wesen Gottes gezeigt! Durch seine Gegenwart wurde es möglich, dass die Menschen den Vater sehen konnten! So lesen wir in Joh 14:9:

  • "Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: Zeige uns den Vater?"

"Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!" bat Mose seinen Gott, worauf der HERR ihm antwortete:

  • "Ich werde alle meine Güte vor deinem Angesicht vorübergehen lassen und werde den Namen des HERRN vor dir ausrufen; und ich werde begnadigen, wen ich begnadigen werde, und werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarmen werde." (2Mo 33:18-19).

Durch die Anwesenheit des Gottessohnes wurde die innere Herrlichkeit, des allein wahrhaftigen Gottes, für uns Menschen sichtbar, indem Jesus uns die Gnade, Liebe und Barmherzigkeit seines Vaters vor Augen führte (Joh 1:14). Der Hebräerbriefschreiber erklärt uns: "Er (Christus) ist die Ausstrahlung der Herrlichkeit [des Vaters] und die Ausprägung seines Wesens und trägt das All durch das Wort seiner Kraft; ..." (Hebr 1:3a). Der Sohn hat uns gezeigt, wie groß die Gnade des Vaters ist. Jesus Christus hat die Liebe des Vaters geoffenbart und die Treue Gottes sichtbar werden lassen. Der erste Teil dieses Verses kann auch in der Gegenwart gelesen werden. Mit anderen Worten: "Die Verherrlichung des Vaters geschah auch durch dieses Gebet, durch seinen Kampf in Gethsemane und durch sein Sterben am Kreuz!" Die Liebe des Vaters und des Sohnes wurde auch dadurch deutlich, dass sie in der Lage waren, auf alles zu verzichten, ohne dabei bitter zu werden. Die Errettung und die Erlösung des Kosmos hat sie das Wertvollste gekostet! Jesus erlitt so viel Not und Ungemach und trotzdem hat sich die Liebe nicht erbittern lassen!

Das vollbrachte Werk

+5048 · vollenden · 📖 Vorkommen · 🖌
τελειόω‭ teleióo = vollenden, vollbringen
→ von‭ ‭τέλειος‭ téleios +5046 = vollkommen
→ →‭ ‭τέλος‭ télos +5056 = Ende, Ziel, Zoll
Erklärung: vollständig machen, ans Ziel bringen.
Wenn Gott die Schöpfung vollendet und ans Ziel gebracht hat, wird er sein "alles in allen" (1Kor 15:28).
+2041 · Werk · 📖 Vorkommen · 🖌
ἔργον‭ érgon = Werk, Arbeit‭
aus:
→ ergo = arbeiten, wirken
wörtlich: Gewirkte
Erklärung: Die Arbeit, Geschäft, Betätigung, Beschäftigung, Unternehmung, das Produkt einer Handlung.

Das Werk, die Leistung, die Handlung, die Jesus vollendet und zum Abschluss brachte, war nicht irgendeine Eigenkreation von Jesus, sondern etwas, das er vom Vater erhalten hatte. Alles was Ewigkeitswert hat, kommt von Gott! Werke, die nicht von Gott stammen, haben keinen Ewigkeitswert und sind deshalb auch nicht wesenhaft. Der Prediger im Alten Testament hat dies bereits auch schon erkannt und bezeugt:

  • "Ich erkannte, dass alles, was Gott tut, für ewig sein wird. Es ist ihm nichts hinzuzufügen und nichts davon wegzunehmen. Und Gott hat es so gemacht, damit man sich vor ihm fürchtet." (Pred 3:14)

Wenn diesem Wirken nichts hinzugefügt werden kann, dann bedeutet das auch, dass kein Geschöpf etwas tun kann, was das Wirken Gottes, noch in irgendeiner Weise ergänzt! Keiner wird in der Vollendung sagen können: "Mein eigenes Wirken hat das Wirken Gottes noch ergänzt oder mein eigenes Wirken hat auch Ewigkeitswert!" Nur unser innwendige neue Mensch, der aus Gott geboren ist, kann Dinge mit Ewigkeitswert tun und wenn dieser aus Gott geborene Mensch etwas tut, dann tut es Gott! Sowohl der Prediger als auch die Apostel Johannes und Paulus sind sich in dieser Sache eins, denn auch Paulus erklärt:

  • "Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen." (Eph 2:10).

und

  • "Daher, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht nur wie in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit, bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern! 13 Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen." (Phil 2:12-13).

Dies wiederum kann nur dann geschehen, ...

... wenn wir mit ihm verbunden sind
... wenn wir mit ihm eins sind
... und wenn wir auf unseren wunderbaren HERRN schauen!

Unter diese Gesetzmässigkeit hat sich auch Jesus als Mensch gestellt! Er wollte immer nur das tun, was er den Vater tun sah (Joh 5:19-20).

Das Gegebene, das getan wurde

Wenn uns der Vater das Werk einer Totenauferweckung geben würde, dann würden wir dieses Werk gerne entgegennehmen! Wenn wir vom Vater den Auftrag bekommen würden, einen Blinden sehend zu machen, dann wären wir damit bestimmt auch einverstanden!

Doch, warum ist das so? Ganz einfach! So ein Werk würde unser Ansehen enorm vergrößern; es würde sichtbar machen, welche Vollmacht wir von Gott bekommen haben und die Anerkennung wäre überaus groß!

So einen Auftrag würden wir wahrscheinlich genießen! Doch genau hier zeigt sich bereits eine falsche Herzenseinstellung! Wenn es uns um die eigene Anerkennung geht, wenn uns das eigene Ansehen wichtig ist, dann wären wir bereits völlig ungeeignet, einen solches Werk auszuführen! Die Kinder Gottes sind erst dann dazu geeignet, wenn sie nur noch die Verherrlichung und Ehre des Vaters suchen und wenn sie auch bereit wären, andere Werke aus der Hand des Vaters zu nehmen!

Christen, die sich danach sehnen, ein außergewöhnliches Wunder tun zu können, müssten sich folgende Fragen gefallen lassen:

  • Möchte ich dieses Wunder ausschließlich zur Verherrlichung Gottes tun?
  • Will ich Gott allein die Ehre geben? Soll nur er groß gemacht werden?
  • Bin ich gleichzeitig auch bereit, Werke meines Vaters zu übernehmen, die für mich alles andere als angenehm sind?
  • Bin ich auch bereit, ein Werk aus den Händen des Vaters entgegenzunehmen, das für mich schwerste Passion bedeuten würde? (Verleumdung, Schmähung, Märtyrertod)

Ich glaube, diese Angelegenheit hätte eine ganz andere Dimension, wenn uns der Vater im Himmel fragen würde:

  • "Willst du dich als Werkzeug für eine Totenauferweckung und die Heilung eines Blinden gebrauchen lassen? Wenn ja; dann möchte ich aber auch, dass du das Werk eines Kreuzigungstodes auf dich nimmst!"

Vermutlich würden in diesem Fall die meisten von uns auf das Werk der Totenauferweckung verzichten!

Doch unser wunderbare Herr Jesus hat jedes Werk, dass der Vater ihm gegeben hat, entgegengenommen und ausgeführt! Er war allerdings nur deshalb dazu in der Lage, weil er ausschließlich mit der Liebe seines Vaters erfüllt war!

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✏️ Zweite Bitte um Verherrlichung - Joh 17:5