Dennoch jubelt der Gerechte! - Spr 29:6+16

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332. Dennoch jubelt der Gerechte! - Spr 29:6+16

In der Übertretung des bösen Mannes ist ein Fallstrick; aber der Gerechte jubelt und ist fröhlich. - Wenn die Gesetzlosen sich mehren, mehrt sich die Übertretung; aber die Gerechten werden ihrem Sturz zusehen!

Wenn wir im vorigen Leseabschnitt die Abwärtsentwicklung in Politik, Moral, Religion und Wirtschaft schauten, so wird dies hier nochmals unterstrichen: Eine Mehrung der Gottlosen wird sich im Anwachsen der Ausschreitungen (BA) im ganzen Volk zeigen. Wenn Spr 29:2 noch "eine Mehrung der Gerechten zur Freude des Volkes" als Möglichkeit sah, wird hier von der Mehrung der Gesetzlosen (Gottlosen, Frevler) gesprochen, von einer Potenzierung von Sünde und Ungerechtigkeit, was gerade in unserer letzten Zeit gilt. Doch wohnt der zunehmenden Sünde des bösen Mannes und aller boshaften Menschen ein Fallstrick inne; gleichsam automatisch führt das Verhalten der heutigen Menschheit zu ihrem Sturz (PAR), zum Gefälltwerden (BA) wie bei einem Baum. Der vom Himmel "wie ein Stein" kommende Gottessohn wird, einem Geschoss gleich, auf die "Füße" des Monarchienbildes fallen, wodurch dieses dann in sich selbst zusammenstürzt; die "Zeiten der Nationen" und ihrer Weltherrschaft werden bald beendet, um dem Reich Christi Raum zu machen, das dann "wie ein Berg" die ganze Erde erfüllen wird (Dan 2:34-35).

Wie haben sich nun die Gerechten zu verhalten, angesichts der zunehmenden "Fallgeschwindigkeit" unserer, von Gott verkürzten Zeit des Endes? Dürfen sich die Frommen erschöpfen in permanenter Klage über den moralisch-politischen Verfall? Ganz gewiss werden sie auch dem Sturz der Gottlosen zuschauen, wenn sie Augenzeugen der endzeitlichen Gottesgerichte sein werden - hier auf Erden oder schon beim Herrn in der Vollendung! Dann wird auch der Satan "unter ihren Füßen zertreten werden", wenn er vom Lufthimmel auf die Erde gestürzt wird (Röm 16:20 - Offb 12.)

Aber es wird noch Größeres von ihnen ausgesagt: Der Gerechte jubelt und freut sich! Während der Jubel ein plötzlicher Freudenausbruch ist, der durch ein bestimmtes Ereignis hervorgerufen wird, ist die Freude eine ruhige, andauernde Grundstimmung des Geistes, der sich "freuen will" - auch in der Drangsal (Phil 1:18). Grund für den Jubel der Gerechten aber sind die "kairoi" Gottes, die endzeitlichen "Heilstermine" Seines Eingreifens in die Weltgeschichte, welche die baldige Wiederkunft Christi ankündigen. Jesus sagte den seinen : "Wenn aber diese Ereignisse beginnen zu geschehen, so blicket auf und hebet eure Häupter empor, weil eure Errettung naht!" (Lk 21:28). Damit meinte Er vor allem das "Saftigwerden des Feigenbaumes" Juda im Land der Väter, die Staatswerdung Israels, als das entscheidende Zeichen der Endzeit! Welcher Grund zu plötzlichem Jubel, aber auch zu willentlicher, lang anhaltender Freude, sind doch die Zeichen der Zeit, die Signale des baldigen Kommens Christi! Dem Niedergang der Weltverhältnisse steht entgegen, dass die Glaubenden "ihre Häupter emporheben", bis sie bald auch wirklich "zur Herrlichkeit erhoben werden"! So bezeugt Spr 10:28: "Das Harren der Gerechten wird Freude; aber die Hoffnung der Gesetzlosen wird zunichte", und Ps 97:11 verheißt: "Licht ist gesät dem Gerechten und Freude den von Herzen Aufrichtigen!"

Wir wundern uns darum nicht, wie sehr der Feind bemüht isst, der Gemeinde das prophetische Wort vorzuenthalten, um ihre Hoffnung und damit den eigentlichen Beweggrund ihrer Reinigung zunichte zu machen (vgl. 1Jo 3:3). Weil aber "die Tage böse sind", sollten wir genau darauf achten, wie wir wandeln sollen, und als Weise die Gotteszeit auskaufen (Eph 5:15-17)! Und Phil 2:14-16 ermahnt uns: "Tut alles ohne Murren und zweifelnde Überlegungen, damit ihr unverklagbar und durchsichtig seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten einer verdrehten und verkehrten Generation, unter welcher ihr strahlt als Himmelslichter in der Welt, indem ihr das Wort des Lebens darstellt...!" So ist es sicher kein Zufall, dass in dem erschütternden Endzeitkapitel Hab 3. dreimal das Wort "Selah" erscheint, dass Buber mit "Empor!" wiedergibt!


Lies weiter hier:

333. Die Blutmenschen und der Unsträfliche - Spr 29:10