Der Mensch und seine Beziehungen

Aus Bibelwissen
Version vom 6. Juli 2010, 16:56 Uhr von DM (Diskussion | Beiträge) (Eine seltsame Geschichte und ganz unterschiedliche Beziehungen)

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Die Beziehungen

Allgemeine Gedanken

Unter dem Wort "Beziehung" verstehen wir den Bezug zwischen zweier Wesen oder zwischen einem Wesen und einer Sache. In der Bibel finden wir den Begriff "Beziehung" kaum. Das liegt aber nicht daran, dass das Wort Gottes nichts über Beziehungen zu sagen hätte, sondern daran, dass die Bibel andere Worte dazu gebraucht. Wenn ein Mensch mit Gott redet, indem er betet, dann pflegt seine Beziehung zu Gott. Wenn Christen miteinander Gemeinschaft haben, dann vertiefen sie ihre Beziehung zueinander. Wenn jemand gerne mit seinem Hund zusammen ist, dann geniesst er seine Beziehung zum Hund.
Letztlich hat jedes Gespräch, das wir in der Bibel finden, auch etwas mit einer Beziehung zu tun. Jede Auseinandersetzung, jedes Wort, aber auch sehr viele Handlungen, haben immer irgendeine Auswirkung auf eine oder mehrere Beziehungen. Wer z. B. Liebe übt, baut längerfristig eine positive Beziehung auf.
Der Mensch wurde für die Gemeinschaft geschaffen und wenn er dann auch noch von Neuem geboren wird, dann darf er zu seinem Schöpfer eine "Sohn-Vater-Beziehung" haben. Unsere eigentliche Bestimmung ist es, mit Gott in diese Sohn-Vater-Beziehung hineinzuwachsen. Wer vollständig in diese Beziehung hineingewachsen ist, lebt auch in der vollkommenen Liebesbeziehung. Diese Beziehung ist dann die einzig richtige Grundlage, für jede andere bleibende Beziehung, die wir sonst noch aufbauen dürfen.
Jeder von uns, steht in ganz verschiedenen Beziehungen. Die Beziehungen könnte man in 3 Gruppen einteilen:

  1. Postitive Beziehungen.
  2. Neutrale (keine) Beziehungen.
  3. Negative Beziehungen.

Zu welcher Gruppe eine Beziehung gehört, hängt ganz stark davon ab, welche Erfahrungen wir innerhalb einer Beziehung gemacht haben. Wer in einer Beziehung vorwiegend freudige Erfahrungen gemacht hat, wird diese Beziehung mit grosser Wahrscheinlichkeit als "positiv" einstufen. Es sind aber nicht nur freudige Erfahrungen, die dabei eine Rolle spielen, sondern - und das ist noch viel entscheidender - von welchem Geist zwei Wesen bestimmt oder geprägt sind. Wer den Geist Jesu Christi hat, wird auch immer mehr von diesem Geist geprägt. Jener Mensch wird vom Geist dieser Welt nicht verstanden. Daher erklärt uns die Bibel auch:

  • Joh 14:17 - den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

Die unterschiedlichen Geistesprägungen haben natürlich auch ganz entscheidende Auswirkungen auf jede Beziehung.

  • 1Kor 1:18-20 - Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft. 19 Denn es steht geschrieben: «Ich werde die Weisheit der Weisen vernichten, und den Verstand der Verständigen werde ich verwerfen.» 20 Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortstreiter dieses Zeitalters? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?

Wenn wir also über Beziehungen nachdenken, dann dürfen wir die Geistesprägungen auch nicht ausser Acht lassen. Auf der einen Seite sollte es uns ein Anliegen sein, soviel es an uns liegt, mit allen Menschen eine positive Beziehung zu haben (Röm 12:18), aber auf der anderen Seite können wir nicht erwarten, von den Ungläubigen wirklich verstanden verstanden zu werden (1Kor 2:14).

Die Bedeutung von Beziehungen

Eine positive Beziehung hängt auch untrennbar mit Gemeinschaft zusammen! In der Regel ist es so; je höher die Qualität der Gemeinschaft ist, desto besser ist auch die Beziehung! Eine gute Gemeinschaft bedingt aber nicht zwingend auch ein ständiges Zusammensein. Wie fast überall ist hier nicht die Quantität das Entscheidende, sondern die Qualität.
Beziehungen sind in jeder Hinsicht wichtig! Eine der grundlegenden Bestimmung des Menschen ist, dass er für die Gemeinschaft geschaffen wurde. Der Mensch wurde für die Gemeinschaft mit Gott geschaffen. Die Frau wurde für die Gemeinschaft mit dem Mann geschaffen.
Gemeinschaft und von der Liebe geprägte Beziehungen sind also auch grundliegende Anliegen unseres Gottes. Dass die Beziehungen das A und das O sind, hat die Welt längst erkannt. Ob das nun in der Politik, in der Wirtschaft, in der Berufswelt oder im privaten Umfeld ist; vieles läuft über gute Beziehungen. Leider werden die Beziehungen vielfach nur deshalb gepflegt, weil man sich daraus eigene Vorteile verspricht. Es geht also meist um das Ich, statt um das Du! Der natürliche Mensch pflegt seine Beziehungen in der Regel nur deshalb, weil er sich dadurch Vorteile verspricht. So funktioniert die menschliche Gesellschaft mehr oder weniger. Jesus drückt dies mit anderen Worten aus, wenn er sagt:

  • Mt 5:46-47 - Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? 47 Und wenn ihr allein eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die von den Nationen dasselbe?

Vieles, was wir Menschen tun, tun wir deshalb, um unsere Beziehungen zu verbessern und unsere Beziehungen verbessern wir oft deshalb, weil wir uns daraus Vorteile für uns selbst erhoffen. Auch die Pharisäer erhofften sich Solches:

  • Mt 6:2-4 - Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Menschen geehrt werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. 3 Wenn du aber Almosen gibst, so soll deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut; 4 damit dein Almosen im Verborgenen sei, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.

Wie die Welt, so müssen auch wir sagen, dass die Beziehungen etwas sehr wichtiges sind, aber im Gegensatz zu der Welt, sollten gute Beziehungen nicht aus selbstsüchtigen Motiven heraus gepflegt werden, sondern aus der Liebe heraus. Wer aus egosistischen Motiven seine Beziehungen pflegt, braucht die Menschen nur als Mittel zum Zweck.
Wenn für uns die Beziehungen dazu da sind, die eigene Stellung zu optimieren, dann haben wir noch eine falsche Einstellung zu den Beziehungen. Es ist eine ganz grosse Herausforderung, einerseits, zu den Menschen eine positive Beziehung aufzubauen und andererseits nicht als Menschengefällige zu leben (Eph 6:6). Es geht bei den Beziehungen also nicht darum, dass wir vor Menschen gut dastehen, sondern darum, dass unser Gegenüber aufgebaut wird! Beziehungen sind fundamental wichtig, aber sie sollten gerade bei uns Christen nicht aus dem Motiv des Selbstzweckes gepflegt werden. Der wohl einzige Selbstzweck der in der Beziehung auferbauend sein dürfte, ist der: "Was kann ich von meinem Bruder in Bezug auf mein geistliches Wachstum lernen? Wo ist mir die Schwester ein geistliches Vorbild? usw?" Für einen Christen sollten die Beziehungen nicht dazu verwendet werden, einen materiellen Vorteil zu erzielen oder die eigene Ehre zu vergrössern, sondern um eine geistliche Auferbauung zu erzielen. Das kann in vielen Fällen auch bedeuten, dass wir andere materiell unterstützen, ohne dass wir etwas von ihnen erwarten.

Was mit den Beziehungen zusammenhängt?

Auch wenn das Wort "Beziehung" in den deutschen Übersetzungen kaum zu finden ist, so wird man bei näherer Betrachtung doch erkennen, dass die Beziehungen mit ganz vielen Dingen unseres Lebens zusammenhängen! Letztlich hat jeder Gedanke, der gepflegt wird, d. h. immer wieder gedacht wird, einen nicht geringen Einfluss, auf eine oder mehrere Beziehungen. Wie wir alle wissen: Aus Gedanken entstehen Worte oder Handlungen und diese beeinflussen die Beziehungen.
Jede Begebenheit, die wir in der Bibel finden, hat auch irgend einen Einfluss auf eine oder mehrere Beziehungen. Deshalb ist es auch hochinteressant die Geschichten der Bibel aus Sicht der Beziehungen näher anzuschauen und sich z. B. auch folgende Fragen zu stellen:

- Wie hat sich eine Begebenheit auf die Beziehung ausgewirkt?
- Welches Denken oder welche Worte wirken sich positiv oder negativ auf eine Beziehung aus und warum?
- Was waren die Motive, um eine Beziehung entstehen zu lassen und mit welchen Mitteln hat man eine Beziehung hergestellt?

Es gibt wohl kaum eine Begebenheit, die nicht auch auf eine Beziehung eine Auswirkung hätte. Deshalb hängen die meisten Dinge, die gedacht, gesprochen oder getan werden, mit einer oder mehreren Beziehungen zusammen. Praktisch alle Begebenheiten der Bibel, machen uns gewisse Aspekte einer Beziehung deutlich. Die Bibel zeigt uns, was die Beziehung zu Gott fördert und was sie hemmt oder sogar abbricht. Sie macht uns auch deutlich, welches Verhalten nur eine vorübergehende Beziehung erzeugt und welche Gesinnung eine dauernde Beziehung entstehen lässt. Für mich ist es eine ganz neue Herausforderung, die Begebenheiten der Bibel, vom Aspekt der Beziehung her zu beleuchten.

Eine seltsame Geschichte und ganz unterschiedliche Beziehungen

Wir sehen, dass Vieles über die Beziehungen läuft und dass auch in der Bibel, die Beziehungen einen sehr grossen Stellenwert haben. Positive Beziehungen sind von einer liebevollen Zuneigung geprägt, und solche Kontakte sind auch für unsere geistliche Entwicklung ganz wichtig. Die Auswirkungen von Beziehungen, sind jeweils sehr unterschiedlich. Manchmal ist es sogar so, dass die Folgen einer Beziehung, die durch ungute Mittel hergestellt wurde, zuweilen erschütternd sind. So zeigt uns die Bibel z. B. auf, wie eine Beziehung, die durch eine Lüge hergestellt wurde, zum Tod führte. Die Bibel berichtet uns von einem Menschen, der wollte unbedingt eine Beziehung zu einem Mann herstellen und mit ihm Tischgemeinschaft haben. Die Motive dafür, kann man nur erahnen. Weil dies vorerst nicht zu klappen schien, gebrauchte er eine Lüge, damit die vermeintliche Gemeinschaft zustande kam. Als Folge davon, musste der belogene Mann sterben. Schauen wir uns die Geschichte näher an:

  • 1Kö 13:1-24 - Und siehe, ein Mann Gottes kam aus Juda auf das Wort des HERRN hin nach Bethel, als Jerobeam auf dem Altar stand, um Rauchopfer darzubringen. 2 Und er rief gegen den Altar auf das Wort des HERRN hin und sagte: Altar, Altar, so spricht der HERR: Siehe, ein Sohn wird dem Haus David geboren werden, sein Name ist Josia. Der wird auf dir die Höhenpriester schlachten, die auf dir räuchern; und Menschengebeine wird man auf dir verbrennen! 3 Und er gab an jenem Tag ein Wunderzeichen und sagte: Dies ist das Wunderzeichen dafür, daß der HERR geredet hat: Siehe, der Altar wird zerbersten, und die Fettasche, die darauf ist, wird verschüttet werden. 4 Und es geschah, als der König das Wort des Mannes Gottes hörte, das er gegen den Altar in Bethel ausgerufen hatte, da streckte Jerobeam vom Altar herab seine Hand aus und sagte: Packt ihn! Da verdorrte seine Hand, die er gegen ihn ausgestreckt hatte, und er konnte sie nicht wieder an sich ziehen. 5 Und der Altar zerbarst, und die Fettasche wurde vom Altar verschüttet nach dem Wunderzeichen, das der Mann Gottes auf das Wort des HERRN hin gegeben hatte. 6 Da hob der König an und sagte zu dem Mann Gottes: Besänftige doch das Angesicht des HERRN, deines Gottes, und bete für mich, daß ich meine Hand wieder an mich ziehen kann! Und der Mann Gottes besänftigte das Angesicht des HERRN, und die Hand des Königs wurde ihm wiedergegeben und wurde wie vorher. 7 Und der König redete zu dem Mann Gottes: Komm mit mir ins Haus und stärke dich, und ich will dir ein Geschenk geben! 8 Der Mann Gottes aber sagte zum König: Selbst wenn du mir die Hälfte deines Hauses gäbest, so würde ich nicht mit dir hineingehen. Ich werde an diesem Ort kein Brot essen und kein Wasser trinken. 9 Denn so ist es mir durch das Wort des HERRN befohlen worden: Du sollst kein Brot essen und kein Wasser trinken, und du sollst nicht auf dem Weg zurückkehren, den du hingegangen bist! 10 So ging er auf einem anderen Weg fort und kehrte nicht auf dem Weg zurück, auf dem er nach Bethel gekommen war. 11 Ein alter Prophet wohnte in Bethel; und seine Söhne kamen und erzählten ihm alles, was der Mann Gottes an dem Tag in Bethel getan hatte; die Worte, die er zum König geredet hatte, die erzählten sie ihrem Vater. 12 Da sagte ihr Vater zu ihnen: Welchen Weg ist er gegangen? Und seine Söhne zeigten ihm den Weg, den der Mann Gottes gegangen war, der aus Juda gekommen war. 13 Da sagte er zu seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Und sie sattelten ihm den Esel, und er bestieg ihn. 14 Und er folgte dem Mann Gottes und fand ihn unter der Terebinthe sitzen. Und er sagte zu ihm: Bist du der Mann Gottes, der aus Juda gekommen ist? Und er sagte: Ich bin es. 15 Da sagte er zu ihm: Komm mit mir in mein Haus und iß Brot! 16 Er aber sagte: Ich kann nicht mit dir umkehren, um mit dir hineinzugehen, und an diesem Ort werde ich kein Brot essen und kein Wasser mit dir trinken. 17 Denn durch das Wort des HERRN ist ein Befehl an mich ergangen: Du sollst dort kein Brot essen und kein Wasser trinken! Du sollst nicht wieder auf dem Weg zurückgehen, auf dem du hingegangen bist! 18 Da sagte er zu ihm: Auch ich bin ein Prophet wie du, und ein Engel hat zu mir geredet durch das Wort des HERRN und gesagt: Bring ihn mit dir in dein Haus zurück, daß er Brot esse und Wasser trinke! Er belog ihn aber. 19 Da kehrte er mit ihm zurück und aß in seinem Haus Brot und trank Wasser. 20 Und es geschah, während sie noch zu Tisch saßen, da geschah das Wort des HERRN zu dem Propheten, der ihn zurückgebracht hatte. 21 Und er rief dem Mann Gottes, der aus Juda gekommen war, zu: So spricht der HERR: Dafür daß du gegen den Befehl des HERRN widerspenstig gewesen bist und das Gebot, das der HERR, dein Gott, dir geboten hat, nicht beachtet hast 22 und umgekehrt bist und Brot gegessen und Wasser getrunken hast an dem Ort, von dem er zu dir geredet hat: Iß kein Brot und trinke kein Wasser! - darum soll deine Leiche nicht in das Grab deiner Väter kommen! 23 Und es geschah, nachdem er Brot gegessen und nachdem er getrunken hatte, da sattelte man für ihn den Esel des Propheten, der ihn zurückgebracht hatte. 24 Und er zog fort. Da fand ihn ein Löwe auf dem Weg und tötete ihn. Und seine Leiche blieb hingestreckt auf dem Weg liegen, und der Esel stand daneben, und der Löwe stand neben der Leiche.

Der Ungehorsam des Gottesmannes und die Lüge des alten Propheten brachte den Mann Gottes zu Fall! Diese Geschichte ist vom Gesichtspunkt der Beziehungen in jeder Hinsicht hoch interessant.
Da ist zuerst einmal der Mann Gottes, der mit dem König Jerobeam Kontakt aufnehmen soll, um ihm zu zeigen, dass er mit seinen Praktiken verwerflich gehandelt hat. Er trat mit ihm in eine ganz kurze Beziehung, die aber keine Gemeinschaft beinhalten durfte. Es sollte nur einen kurzen Kontakt geben, um den König ins Nachdenken zu bringen. Er sollte die Möglichkeit zur Umkehr bekommen. Durch seinen verdorrten Arm wurde dem König bewusst, "nur der Mann Gottes kann mir hier helfen!" Er bekam die Hilfe. Gott begnadigte sich seiner, aber er fand es nicht nötig umzukehren. Er kehrte von seinem bösen Weg nicht um (1Kö 14:33). Wie Jerobeam eine Beziehung pflegte, war auch ganz typisch für einen mächtigen Mann, der es gewohnt war, mit einflussreichen Leuten zu handeln. Die wichtigen Beziehungen müssen mit Bestechungsgeschenken warm gehalten werden. Der Mann Gottes, der über Wunderkräfte verfügte, musste bei Laune gehalten werden, indem man ihm ein gutes Essen auftischt und ihm ein Geschenk gibt (1Kö 13:7). Hätte sich Jerobeam mehr Gedanken über Gott und seine Propheten gemacht, dann hätte er gewusst, dass die Propheten und Männer Gottes nur deshalb Vollmacht von Gott haben, weil sie unter anderem nicht bestechlich waren. Aber der König dachte, die Gottesmänner "funktionieren" genau gleich wie alle anderen einflussreichen Leute. Aber ihm war es eigentlich egal, ob der Mann Gottes mit ihm isst oder nicht; Hauptsache sein Arm war wieder gesund und der Gott Israels hat sich besänftigen lassen. Vielleicht kannte Jerobeam sogar folgende Worte:

  • ELB 2Mo 34:6 - Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Jahwe, Jahwe, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue.

Wenn der Gott Israels langsam zum Zorn ist und wenn er gnädig ist, dann lässt er sich vmtl. auch weiterhin ganz einfach umstimmen. Warum sollte ich mein Leben ändern, warum sollte ich meine Höhenheiligtümer aufgeben. Die anderen Götter haben bestimmt auch mit dazu beigetragen, dass ich bis heute so erfolgreich war! Sowohl eine gute Beziehung zum Gott Israels, also auch zu den anderen Göttern ist doch wichtig! Ja, die richtigen Beziehungen entscheiden über Erfolg und Misserfolg und wir wissen heute, sie entscheiden sogar über Leben oder Tod! Wer eine Liebesbeziehung zum Gott der Liebe hat, der wird leben und wer eine Beziehung zum Fürsten dieser Welt pflegt, wird den Tod sehen!
Als Nächstes will ein alter Prophet mit dem Mann Gottes Kontakt aufnehmen. Über sein Motiv kann man nur spekulieren, aber aus den Begebenheiten kann man erahnen, weshalb dies geschah. Der alte Prophet wohnt in Bethel, also an dem Ort, wo der Mann Gottes aus Juda hingeschickt wurde. Die Söhne des alten Propheten erzählten ihrem Vater die ganze spektakuläre Geschichte, die sich vor dem König abspielte. Vielleicht bewegten ihn folgende Gedanken: "Warum bekommt ausgerechnet ein auswärtiger Prophet von Gott den Auftrag, den König Jerobeam zurechtzuweisen? Warum nicht er, der doch vor Ort war? Warum nicht er, der doch reich an Erfahrung ist? Gebraucht Gott mich nicht mehr? Hat Gott mich auf die Seite gestellt? Ist Gott mit mir nicht mehr zufrieden?" Wir kennen die Gedanken des alten Propheten nicht, aber es ist anzunehmen, dass der spektakuläre Bericht aus dem Munde seiner Söhne, einiges in seiner Gefühlswelt durcheinander brachte. Wie dem auch sei; der alte Prophet wollte unbedingt den Mann Gottes treffen und sich mit ihm unterhalten. Er wollte mit ihm Gemeinschaft haben und mit ihm eine Beziehung aufbauen. Vielleicht versprach er sich durch diesen Kontakt, neue Impulse in Bezug auf seine Beziehung mit Gott? Vielleicht hat dieser Mann Gottes auch ein Wort Gottes für ihn?

Die Beziehung zwischen Gott und Mensch

Die Beziehung zum Bruder oder zur Schwester

Die Beziehung zur Familie

Die Beziehung zum Mitmensch

Die Beziehung zu Geisteswesen

Die Beziehung zur Schöpfung