1. Mose - Kapitel 4

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 4

Geburt von Kain und Abel

Kains Bestrafung
Kains Nachkommen
Beginn des Set-Linie

Geburt von Kain und Abel

1Mo 4:1

"Und der Mensch erkennt Eva, sein Weib; und sie wird schwanger und gebiert Kain und sagt: 'Ich erwerbe einen Mann, Ieue!'"

Wir kommen zu einem neuen Abschnitt im Heilsplan Gottes, dem Leben der Menschen außerhalb des Garten Edens. Bedenken wir zuerst einmal, dass die Segnungen in diesem wunderbaren garten, unter denen das erste Menschenpaar weilen durfte, dies nicht von der. Sünde abhalten konnten, nun wird der Mensch unter ganz anderen Bedingungen erprobt bzw. in die göttliche Schule genommen. Da ist gleich zu fragen: Wird der Verlust der paradiesischen Segnungen und die Härte und Mühsal des nunmehrigen Lebens den Menschen lehren, Gott zu gehorchen?

Mit dem Verlust der Unschuld und dem Erkennen von Gut und Böse bekommt der Mensch "das Gewissen", was kennzeichnend ist für die nun beginnende neue (zweite) Verwaltung. Und wenn wir vorausschauen, dann werden wir im Nachhinein miterleben, wie der Mensch mitnichten lernt; die Bosheit wird zunehmen und erreich einen vorläufigen Gipfel am Schluss dieser Verwaltung, mit Noah. Damit ist die oben gestellte Frage beantwortet.

Über den nun beginnenden Alltag der Menschen erfahren wir nur, dass Adam sein Weib erkannte - dies war offensichtlich im Garten Eden nicht gegeben! Seine Verheißung an den Menschen: "Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet die Erde und unterwerft sie euch." Gottes Herz sehnt sich nicht nach der Gegenliebe von zwei nur Menschen, sonder, von unendlich vielen!

Eva gebiert ihren ersten Sohn und wir sind heute kaum mehr in der Lage, nachzuvollziehen, was in ihr vorgegangen sein mag - der erste Mensch, der auf natürliche Art gezeugt wurde, erblickt das Licht der Welt. Über all die menschlichen Nöte, Mühen und weitere Beschwernisse in dem neuen Lebensbereich erfahren wir, wie gesagt nicht aus Gottes Wort, wohl aber über die Umstände der ersten Geburt eines Sohnes - und nun müssen wir uns in Eva hineinversetzen:

Sie wurde aus dem Garten, wo alles im Überfluss vorhanden war, in einen neuen Lebensraum versetzt, wo alles beschwerlich war, aber - sie hatte ja die Verheißung mitgenommen, dass ihr Same den Kopf der verführerischen Schlange zermalmen würde (1Mo 3:15), und nun war der verheißene Samen geboren, der Weg zurück ins Paradies schon ganz nahe zu sein! Und genau diese Gedankenkommen in Evas Worten zum Ausdruck: "Ich erwerbe einen Mann, Ieue!"

Der Name "Kain" bedeutet im Hebräischen "Erworben", worunter wir verstehen müssen, dass Eva glaubte, etwas gekauft und bezahlt zu haben! "Bezahlt" hatte Eva in ihren Gedanken mit den Schmerzen ihrer Schwangerschaft, deshalb ist erste Wort "Ich...", was anders ausgedrückt besagen will: "Ich" habe etwas erworben, nämlich den Lohn meiner Schmerzen. Merken wir den Schwerpunkt auf dem "Ich? Es ist wohl die früheste Andeutung des Heils durch Werke!

Ist es nicht hochinteressant, liebe Geschwister, dass wir in diesen wenigen Worten über die Geburt Kains so viel erkennen dürfen? Eva sah ja darin das Ende der über sie verhängten Strafe , nämlich das Ende der Verbannung aus dem Garten Eden. Der Verheißene, der den Kopf der Schlange (also das ursächliche Übel der Verführung) zermalmen würde, war geboren ... meinte Eva! ganz besonders weisen wir noch einmal auf das "Ich" hin ("Ich habe erworben..."), womit Eva hervorhob, dass sie der Ansicht war, selbst etwas getan zu haben, etwas erworben zu haben, nämlich durch die Geburt Kains den Erwerb der Rückkehr ins Paradies!

Machen wir uns heute inmal Gdanken darüber, dass dieses "Ich" bereits im frühesten Staduium, der Menschheit, also hier in unserem Leitvers, eine führende Rolle spielte und durch die ganze Menschheit hindurch noch spielt: Gerechtfertigt vor Gott durch Werke! Dies lesen wir heut enoch unmissverständlich unter anderem in Jak 2:24. Und ein Gro ßteil der Gläubigen ist der Meinung, dass diese Worte auch ihnen gelten ... das "Ich" steht an erster Stelle! All diese Gläubigen, die meinen, sie hätte mit ihren Werken etwas bei Gott erworben, haben leider nicht erkannt, dass durch den Apostel Paulus ein Geheimnis Gottes enthüllt wurde, wo das "Ich" als unfähig entlarvt wird (siehe den Kampf Pauli in Röm 7:13-25 und statt dem "elenden Ich-Menschen" von Gott die Gnade eingesetzt wird! Gnade allein rettet heute, sie allein führt zurück zum Vater und kann durch nichts von uns erworben werden - Gnade ist Gnade!

Wir möchten sehr gerne das Dargelegte noch mehr vertiefen, denn der große Feind aller Gläubigen ist ihr (unser) "Ich"! Und mit einem gewissen Staunen sehen wir dieses "Ich" schon sehr gut bei Eva ausgeprägt. Und ihre Nachkommen? Wie viele Gläubige haben mit Paulus erkannt, wie elend ihr "Ich" ist? Dass sie vollkommen von der Gnade abhängen? Dass nur die Gnade rettet?

Gerade im Römerbrief, wo uns Paulus dieses Problem an seinem eigenen Leben demonstriert (siehe die gestern angeführte Stelle im Römerbrief), sollen wir eine Wandlung unserer Gesinnung durchführen, nämlich weg von unserem "Ich" hin zum "Du" Gottes!

Schauen wir nochmal zurück: Da wandelte Eva mit Adam in der Gemeinschaft mit Gott, ein wundervoller Garten, wo alles im Überfluss vorhanden war, umgab sie. Dann brachen sie Gottes Gebot und wurden zum Sterben sterbend. Die Erfahrung des Bösen und Üblen ließ sie das vergangene Gute erkennen, jener verhängnisvolle Baum tat seine Wirkung. Doch Gott gab ja dem ersten Menschenpaar den hoffnungsvollen Ausblick auf eine Überwindung des Übels ... nun war der Verheißene geboren, und Eva sah die bislang unbekannten Mühsale ihrer Schwangerschaft und Geburt als ihren Verdienst an! "Ich erwerbe einen Mann, Ieue!" Und wie führt Gott Eva weiter? Wie vollzog sich Seine Antwort auf ihre kühne Annahme, etwas erworben zu haben?

1Mo 4:2

"Und sie fährt fort und gebiert seinen Bruder Abel."

Im Moment steht Eva vor unseren Augen; wir haben versucht, uns in ihre Erwartung hinein zu versetzten, dass Gott mit Kain den verheißenen Erlöser ihrer Verbannung aus dem Garten Eden hat gebären lassen (was sie ja als ihren Verdienst ansah) ... doch nun?

Wahrscheinlich mit einer großen Enttäuschung muss sie erkannt haben, dass die weitere. Geburt eines Sohnes nicht mit der Verheißung Gottes übereinstimmte! Bleib nun die Verheißung aus? Oder war es der zweite Sohn? Fing sie an ungeduldig zu werden, oder gar mit Gott zu hadern? Viele Fragen mögen in ihr aufgestiegen sein, und damit schauen wir hier auch einmal auf uns; geht es uns in gewissen Situationen nicht ähnlich?

Lesen wir zuerst ein Wort aus Hebr 10:23 "Mögen wir nun das Bekenntnis der Erwartung ohne Wanken festhalten; denn der Verheißene ist glaubwürdig. "Ohne Wanken" bedeutet ja, dass die Möglichkeit gegeben ist, der Widerwirker tut auch bei uns alles, um in uns Ungeduld, Unverständnis, ja Zweifel zu wecken! Warum werden unsere Gebete so oft nicht erhört? Warum greift Gott nicht ein? Und wie viele ältere und alte Geschwister warteten und warten auf die Verheißung Seiner Wiederkunft und mussten in den Tod gehen?

Mit Eva begann Gott den Weg Seiner Schule, sie musste lernen, was es heißt zu warten, sich zu gedulden. Und noch ein Wort an uns aus Hebr 10:36, wo wir lernen, dass Ausdauer nötig ist, damit wir n ach Erfüllung des Willens Gottes die Verheißung davontragen, denn all die Verheißungen Gottes sind Ja in Ihm (2Kor 1:20)!

Und Abel wird ein Hirte von Kleinvieh, doch Kain wird ein Bediener des Bodens."

Nachdem Eva ihren zweiten Sohn gebar, und nichts darauf hindeutete, dass die Menschen in das verlorene Paradies zurückkehren konnten, nannte sie diese "Abel". Da die Namensgebung bei "Kain" die Hoffnung Evas ausdrückte, was "erworben" zu haben, fragen wir uns zu Recht, was sie wohl mit dem Namen "Abel" ausdrücken wollte. Es kann ja nicht verkehrt sein, sich im Nachhinein Gedanken. zu machen, was Eva bewogen hat, gerade diesen Namen. zu wählen.

Unsere konkordante Stichwortkonkordanz sagt uns, dass Abel im Hebräischen "Eitelkeit" bedeutet. Andere Nachschlagwerke übersetzen Abel mit "Hauch" "Vergänglichkeit" , oder "das, was emporsteigt" Können wir bei Kains Namen noch Hoffnung bei Eva entdecken, so drückt der Name "Abel" schon mehr Resignationen aus, das Einstellen Evas auf die Vergänglichkeit, auf den Hauch eines Lebens, das zum Sterben sterbend ist. Gehen wir der ersten Bedeutung "Eitelkeit" nach, so müssen wir erst einmal erforschen, was dieses Wort beinhaltet "Eitelkeit" lenkt den Denksinn des Menschen von Gott ab und führt hin zu sich selbst, zu seinem Körper und seinem Äußeren. Unter diesem Aspekt wäre Eva schon ein ganzes Stück von ihrem Gott abgerückt!

"Eitelkeit" bedeutet aber auch "Nichtigkeit, Leere, Vergeblichkeit" und da lesen wir erstaunt in Ps 94:11, dass Jewe von Anfang an die Gedanken des Menschen kennt, dass sie nichtig sind - so wurden also schon Evas Gedanken zur Nichtigkeit geführt, was der Name "Abel" uns zeigen kann.

Ergänzend zu gestern wollen wir noch anfügen, dass, wenn Gott schon die Gedanken des Menschen kennt, dies auch auf Eva zutraf. Aber Gott kennt nicht nur, Er lenkt auch die Gedanken, und Eva begann zu leren, dass sie sich wohl überschätzt hatte, dass Gott sie doch anders führt, als sie gehofft hatte, was uns die nächsten Verse zeigen.

Heute wollen wir aber noch die Arbeit der beiden Brüder betrachten und stellen fest, dass diese dem entsprach, was dem Menschen in 1Mo 1:28 befohlen wurde: Unterwerft euch die Erde und waltet über die Tiere. Das ist erst einmal eine neutrale Tatsache, doch unter dem Gesichtspunkt, dass Gott alles führt und lenkt, gewinnen diese beiden Berufe einen tiefen Sinn"

Abel ist das Bild für den Christus, der ermordet wurde, und Kain wird zum Bild des jüdischen Volkes, das Ihn ermordet hat. Abel war Hirte, und Christus bezeichnet Paulus im Blick auf dieses jüdische Volk, dass sie wohl Eifer haben, jedoch nicht in rechter Erkenntnis. Sie wollten ihre eigene Gerechtigkeit aufstellen.

Allein schon dieser Gesichtspunkt zeigt uns an den beiden ersten auf natürliche Art gezeugten Menschen, wie Gott von Anfang an Zeichen setzt und schon in der täglichen Arbeit der beiden Brüder Umrissen Seines Heilsplanes aufzeigt.

1Mo 4:3

"Und es geschieht am Ende von Tagen, dass Kain von der Frucht des Bodens ein Nahungsgeschenk bringt dem Ieue."

Viele Jahre müssen inzwischen vergangen sein, bis jenes eintrat, was unser Leitvers ausdrückt, und es darf davon ausgegangen werden, dass beide Brüder erwachsen waren. Auch dürfen wir annehmen, dass Adam seinen beiden Söhnen alle Vorkommnisse im Garten Eden bis ins Detail berichtet hat, die B rüder waren somit mit der bisherigen Menschheitsgeschichte und mit Gott sehr wohl vertraut. Obwohl Gottes Wort hier sehr wenig berichtet, dürfen wir, wie schon beim ersten Vers der Schöpfung, im Geist manches sehen, was dem Ungläubigen verborgen bleibt. So darf uns heute bewegen: "as trieb Kain zu seinem Nahungsgeschenk, was die herkömmlichen Übersetzungen als "Opfer" bezeichnen und die DaBhaR-Übersetzung mit "Spende" wiedergibt?

Eva muss ihrem Sohn sicher von der Hoffnung erzählt haben, welche sie in seine Geburt setzte, nämlich den Fersenzermalmer geboren zu haben, der die Pforte des Gartens Eden wieder öffnet. Doch mit der Geburt des zweiten Sohnes kam ihre Hoffnung ins Wanken ... war es wirklich Kain? Welche Rolle übernahm Abel, dem Eva ja die Namensbedeutung von "Nichtigkeit" übertragen hat? Es dürfte uns allen klar sein, dass die erste Menschenfamilie immer wieder intensiv über die Möglichkeit einer Rückkehr sprach, womit in Kain, als dem Erstgeborenen der Wunsch wuchs, selbst etwas tun, nämlich mit einer Spende Gott daran zu erinnern, dass sich die ganze Familie danach sehnte, wieder ins Paradies, zurück zu Gott zu kommen - und diese Sehnsucht ist in uns allen erhalten geblieben.

Es ist leider bei vielen Gläubigen die Geduld verloren gegangen, auch über Kleinigkeiten im Wort Gottes nachzudenken und in der Stille auf den Geist der Weisheit und der Enthüllung zu achten, was erstaunlich Ergebnisse bringen kann. So ist es in unserem Fall nicht, dass wir über das hinaus sinnen, was geschrieben steht, sondern wir lassen das Geschriebene einfach auf uns einwirken und bewegen es in unserem Herzen, und so kann uns der Geist auch in die Tiefen der göttlichen Weisheit hineinführen. Und wenn wir uns also jetzt etwas Zeit nehmen, um uns in jene ersten Menschen hinein zu versetzen, in ihre Gesprächsinhalte, ihre Hoffnungen und Sehnsüchte, verstehen wir immer besser das Handeln Kains!

Bedenken wir zuerst, dass es hier von Seiten Gottes keinerlei Opfergebote wie später bei Mose gab. Warum sollte also Kain auf einmal etwas völlig Unbekanntes tun? Und was trieb ihn dennoch dazu? Auch ist interessant, dass nicht Adam, sondern erst einmal sein Sohn Kain auf die Idee kam, diesem Gott, der sie aus dem Garten Eden entfernt hatte, ein Geschenk zu machen, eine Spende, die gewissermaßen helfen sollte (und jetzt kommen wir auf die Antwort der obigen Frage), Gott daran zu erinnern: Wir wollen zurück in jene Paradies, in direkte Gemeinschaft mit Gott! "Kain" war ja der von Eva Erworbene, auf ihm ruhte erst einmal alle Hoffnung, also war es auch Kain, der den Versuch unternahm, etwas aus eigener Kraft zu tun ... und er spendete das Einzige und Beste, was er hatte: Die Frucht des Bodens, den er im Schweiß Seine Angesichtes erntete!

Wir sind immer noch nicht mit unserem Leitvers fertig, über den ja allgemein schnell weggelesen wird. Aber weil wir in diesen wenigen Worten so viel Sehnsucht und Hoffnung entdeckt haben, wollen wi rnoch einen weiteren Tag darüber nachdenken.

Es kann eigentlich nur die erwähnte Sehnsucht nach etwas sein, das verloren ging, welche erst einmal Kain antrieb, etwas zu tun! Und was tat er? Es war die Mühe seiner Hände, die Frucht seiner Arbeit, die er im Schweiß seines Angesichtes dem Erdboden abgerungen hatte, und er erhoffte sich, damit einmal den Erwartungen seiner Mutter Eva gerecht zu. werden, und doch noch zu jenem zu werden, der die Ferse jenes Bösen zermalmt, der durch seine Verführung seine Eltern aus dem Garten Eden getrieben hatte. Zum anderen war auch die Erwartung in Kain, Gott zu beeinflussen, gnädig zu sein, Gnade walten zu lassen, und sie alle wieder in den garten Eden einzulassen! Aber ... war dies aus eigener Kraft möglich? Mit eigenen Werken? Auch wenn diese werke bzw. die Frucht des Bodens ja durchaus gut war?

Kain hatte, im Gegensatz zu uns, nicht die geringste Ahnung, was Gott erwartete - wir aber, Jahrtausende später, wissen es: "Denn in der Gnade seid ihr Gerettet, durch Glauben, und dies ist nicht aus euch, sondern Gottes Nahegabe, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme" (Eph 2:8-9).

1Mo 4:4

"Auch Abel, er überdies bringt von den Erstlingen seines Kleinviehs und von ihrem Fett".

Nachdem wir uns nun etwas mit Kain beschäftigt haben, seinen Gedanken und Erwägungen, gehen wir heute zu Abel, seinem Bruder, und ganz gegen die traditionelle Meinung über die beiden Brüder kommt hier fast etwas Sympathie für Kain auf: Ist Abel nur der Nachäffer von Kain? Will er sich jetzt auf einmal auch mit einer Gabe, Spende oder einem Opfer wichtig machen? Sich in den Vordergrund stellen?

Oder möchte er nur das Anliegen seines Bruders, die Rückkehr ins Paradies, mit einer eigenen Spende unterstüzen?

Wir trennen die obigen zwei Möglichkeiten bewusst mit einem Absatz, denn jede Möglichkeit hat etwas für sich: "Kain" war ja derjenige, auf dem die Hoffnung Evas ruhte, was, wie wir sahen, sein Name ja auch ausdrückt. "Abel" hingegen machte die Hoffnung eher zunichte, was Eva wiederum in seinem Namen zum Ausdruck brachte - Abel müsste sich also eher zurückgestellt fühlen!

Die DaBahR-Übersetzung von unserem Leitvers lautet: "Und HäBhäL brachte auch noch er..." , und zeigt in dem "auch noch er", dass Abel nicht auf die Idee kam ein Opfer zu bringen, sondern er kam mit seiner Spende. gewissermaßen hinterher, und da er kein Ackersmann, sondern ein Hirte war, gab er von dem, was er zur Verfügung hatte, auch er gab (wie sein Bruder Kain) sein Bestes! Wenn wir jetzt, liebe Geschwister, an dieser Stelle unvoreingenommen vergleichen müssten, auf wem läge unsere Sympathie? Normalerweise doch eindeutig auf Kain! Er war der zuerst Gebende, er gab von dem, was er hatte, das Beste ... also?

"Und es achtet Ieue auf Abel und auf sein Nahungsgeschenk."

Wir kennen alle das Wort "voreingenommen", zumeist aus der Gerichtssprache, wo es auf einen Richter angewandt werden kann, der schon vor Beginn einer Verhandlung die eine Seite als "schuldig" sieht und damit eben voreingenommen ist und nicht mehr gerecht ur teilen kann. "Voreingenommen" sind wir Gläubigen in der Regel alle bei Kain. und Abel, weil wir von vorneherein in Kain den Bösewicht wehen, und in Abel den Guttäter. Wir haben deshalb gestern etwas provoziert, um zum Nachdenken anzuregen, dass dieses Vorurteil, das uns allen anerzogen ist, erst einmal ungerecht ist, weil Kain bisher nichts Böses tat - im Gegenteil!

Halten wir an dieser Stelle nochmals die hier für uns wichtigen Tatsachen fest: Jeder der beiden Brüder gab Gott von dem, was er hatte, wobei Kain der zuerst Gebende war! Keiner der Brüder hätte etwas anderes geben können! Jeder gab sein Opfer, um die Rückkehr ins Paradies nach Möglichkeit. zu erbitten, Kain an erster Stelle! Und nun sind wir noch einmal provokant: Abel musste ein unschuldiges Tier töten, wobei die neuerliche Frage auftaucht, wer ihn das Töten gelehrt oder geheißen hat? Gemäß 1Mo 1:29 war dem Menschen nur rein Pflanzenkost zur Speise gegeben! Von hier kann das Töten eines Tieres also nicht kommen! Vielleicht merken wir spätestens hier, liebe Geschwister, wie wir gedanklich ins Schleudern kommen!

Und dann vollzieht sich etwas, was ein "Unvoreingenommener" nicht für möglich, ja sogar klar als ungerecht und unverständlich halten würde. Ieue achtet auf Abels Nahungsgeschenk!

1Mo 4:5



Kains Bestrafung 9

Kains Nachkommen 16

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