Von der Schöpfungsleiter

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Abschrift des Heftes: Die Offenbarung des Sohnes Gottes in der Schöpfung
J. Beck (1962)
Aus der Reihe: Vätererbe Bd. VII

Verlag Erst Franz Metzingen, Württ.

Siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis:

Die Offenbarung des Sohnes Gottes in der Schöpfung

4. Von der Schöpfungsleiter

Wir unterscheiden an einer Leiter oben und unten. Bei den Geschöpfen finden wir große Abstufungen, vom niedersten, einzelligen Wesen bis hinauf zum höchsten Geschöpf, dem Menschen, welcher Ebenbild Gottes ist. Die Schöpfungsleiter umfasst alles, was Kreatur heißt, das ganze All.

Spricht man im Bild der Leiter von oben nach unten, so bei dem begriff der Geburt von außen und innen. Das Innerste vom ganzen All ist der - allenthalben vorhandene - Thron Gottes. Die „Geburt“ aber, die sich am weitesten „draußen“ befindet, wäre der Gegenpol, die Hölle mit ihrem Fürsten. Gott offenbart sich in der Schöpfung im Niedersten, aber auch im Höchsten; sowohl im Innersten als im Äußersten. Gott selbst ist die Quelle aller Geburten; Er ist in seinem Ungrund die innerste Vaterkraft - und der allerheiligste Mutterquell. Er ist Uranfang vor allem Geschöpf. Von Ihm aus entwickeln sich die Kreise der verschiedenartigen Geschöpfe in vielen Abstufungen bzw. Geburten.

Himmel und Erde, innere und äußere Welt, stellen solche nach außen sich entwickelnde Kreise dar, in welchen Gott durch werkzeugliche oder unterschöpferische Kräfte wirkt d. h. sich offenbart. Er verbirgt sich hinter diesen Kräften. Im Himmel sind es Lichteskräfte, durch welche er sich „himmlisch“ d. h. in Licht und Liebe offenbart. In der irdischen Welt, die wir gefallene Menschen bewohnen, sind es die sogenannten „Naturkräfte“, die jedoch keine Selbstständigkeit besitzen, sondern sich auswirken nach den Gesetzen, welche der Schöpfer ihnen verliehen hat. Darum ist es dem Schöpfer auch jederzeit möglich, etwa in „Wundern“ diese Gesetze zu ändern, bzw. zu durchbrechen. Er vermag die Ordnung ihres Wirkens so oder anders zu setzen. Durch sein Sprechen aber bewegt und bewirkt Er alle diese von ihm ausgehenden Kräfte und erhält dadurch die Schöpfung im Sein.

Sichtbare und unsichtbare Schöpfungn

Die Unterscheidung zwischen sichtbarer und unsichtbarer Schöpfung bedeutet keinen Gegensatz; es handelt sich lediglich um verschiedene Stufen an derselben Schöpfungsleiter, um nähere oder entferntere Kreise in der Schöpfung. Gott durchwohnt sowohl die unsichtbare als auch die sichtbaren Welten und ist in ihnen allen gegenwärtig. Ein anschauliches Gleichnis für diese Inexistenz Gottes in seiner Schöpfung ist der Mensch in seinem Verhältnis von Leib, Seele und Geist. Der Leib des Menschen stellt ein Abbild der sichtbaren Welten dar; die Seele ist unsichtbar, durchwohnt aber alle Kammern des Leibes und ist das Leben des Leibes - als dessen Inwohner. Ebenso ist das Verhältnis Gottes zur Schöpfung; diese ist etwas von dem „Kleid, das Er anhat“. Er ist nicht ferne von einem jeglichen Ding der sichtbaren und unsichtbaren Welten. Er lebt und webt in allem; „seine Entfernung ist Innigkeit nur“.

In welchem Verhältnis stehen die sichtbaren und unsichtbaren Welten zueinander? Die Schöpfung an sich ist ein Ganzes, unterschieden durch ein Innen und ein Außen. Wie aber der Leib des Menschen eine Ausgeburt der Seele ist, so kann die sichtbare Schöpfung als Ausgeburt der unsichtbaren bezeichnet werden. Das All ist ein zusammenhängender Organismus. Hinter den sichtbaren Welten stehen die unsichtbaren; die unsichtbaren Welten wohnen in den sichtbaren Dingen. Sie alle aber durchwohnt der Schöpfer. Die unsichtbaren und sichtbaren Welten bilden einen Organismus, an welchem alles ineinander greift; jedoch nicht mechanisch wie die Räder und Rädchen einer Maschine. Vielmehr lebensmäßig „organisch“, so wie an einem Baum Wurzel, Stamm und Blatt als Glieder eines und desselben Wesens ineinandergreifen. Immer aber bewohnt das Höhere das Niedere; die höhere Seele lebt in der unter ihr stehenden Seele. Über allem und hinter allem aber steht Gott, der Schöpfer. Er ist ungebunden von seinen Geschöpfen, auch unabhängig von Raum und Zeit. Und so wie Gott in der großen Welt wohnt, so wohnt Er auch in der kleinen Welt, nämlich im Menschen - und erhebt damit diesen an die Spitze der ganzen Schöpfung.

Die 7 Stufen der Schöpfungsleiter

Ohne das Gleichnis von der Leiter allzu sehr zu pressen, soll es doch dazu dienen, gewisse Abstufungen in der Schöpfung anzudeuten. An dieser Schöpfungsleiter werden 7 Stufen unterschieden, die abermals in 7 Stufen unterschieden, die abermals in 7 Abstufungen unterteilt zu denken sind - ähnlich wie die Schattierungen bei den Farben, wo es nicht bloss ein Rot gibt. Insgesamt wären also an der Leiter der Schöpfung 7 x 7 = 49 Stufen zu unterscheiden, und dies in der Richtung von unten nach oben.

Zuerst finden sich, als Gegenpol zu den Lichtwellen, die ganz oben an der Leiter sich finden, die Höllen- und Abgrundswelten. In ihnen wohnen die finsteren Geister und alle Glieder des Reiches der Finsternis. Bei der Wiederkunft Jesu werden der Antichrist und der falsche Prophet und der Satan auf 1000 Jahre in diesem Abgrund gefangen gesetzt werden.

Die nächste Stufe an der Leiter sind die Natur- oder Planetenwelten, zu denen auch unsere Erde gehört, überhaupt unser ganzes Sonnensystem. Die Verhältnisse unserer Erde kennen wir am besten, und zwar aus Erfahrung. Sicher fand der reiche Mann die irdischen Verhältnisse geradezu paradiesisch, als er nach dem Tod in die Hölle verwiesen wurde. So wie er bewegen sich die allermeisten Menschen, bewusst oder unbewusst, von der Erde der Hölle zu. Die Erde ist zwar nicht der für den Menschen vom Schöpfer erdachte Aufenthaltsort. Durch den Sündenfall, der den Menschen in eine Entwicklung nach unten hineingerissen hat, wurde auch der Aufenthalt und Wohnort des Menschen ein niedrigerer, als es das Paradies gewesen war.

Die Erde mit all ihren Vorzügen und Nachteilen ist eine Art Verbannungsort für den Menschen, wo er eine dem Sündenfall entgegengesetzte Entwicklung durchmachen soll. Erfüllt er diese Voraussetzung, dann wird er - nach den Verheißungen des Wortes Gottes - in die Lichtwelt versetzt, in die Nähe des Thrones Gottes. Nur muss er dazu erst die rechte innere Struktur gewinnen - durch die Wiedergeburt, welche einer Neuschöpfung gleichkommt. Der Umstand, dass wir Menschen alle sterben, d. h. diese Erde verlassen müssen, zeigt an, dass sie nicht die wahre Heimat des Menschen ist. Er wandert im Tode aus ihr aus - und geht in diejenige Stufe der Schöpfungsleiter ein, welche seinem inneren Wesen am meisten entspricht. Lazarus erlangte die Stufe des Paradieses, während der reiche Mann in die Hölle verwiesen wurde. Diese hatte er im Lauf seines Lebens in sich entwickelt.

„Um die Welt und ihre Kinder schwebet still die Geisterwelt“. Auf die Plantetenwelten folgen die Geisterwelten, die auch Gerichtswelten sind. Verstorbene, die sich nicht in die höheren Welten emporzuschwingen vermögen, weil ihr ganzes Wesen noch am Irdischen klebt, halten sich zunächst in diesen vielstufigen Geisterwelten auf. Ab und zu zeigen sich solche Abgeschiedene wieder einmal auf der Erde, von der sie aus irgendeinem Grunde nicht loskommen können. Zur Strafe dafür müssen sie in den Geisterwelten ein schemenhaftes Dasein führen, ohne die früheren Genüsse dieser Erde zu haben. Diese sind für sie unzugänglich, weil sie keinen irdischen Körper mehr besitzen; sie haben aber auch noch keinen himmlischen Körper, um in den höheren Welten ein beseligtes Dasein führen zu können. Vermutlich werden Geister, die in dem Geisterreich zu Besinnung kommen, und die Gnade in Christo Jesu in Anspruch nehmen, nach und nach in höhere Regionen und Welten versetzt.

Die Feuerwelten

Den Geisterwelten folgen die Feuerwelten. Das Feuer, um welches es sich handelt, ist das elektrische Feuer, welches sich in Blitzen und Nordlichtern - und anderen elektrischen Entladungen je und je zeigt. Dieses Feuer bildet die Lebensgrundlage aller irdischen Geschöpfe. Die 7 Feuerwelten bilden die Grenze zwischen der Sichtbarkeit und der Unsichtbarkeit; ihr Feuer ist im allgemeinen unsichtbar, kann aber jederzeit durch Wirkung der Naturkräfte hervorkommen. Feuer ist auch das Wesen unserer Seele, die „eine Leuchte des Herrn“ ist. Unser leibliches Lebensfeuer ist eben dieses elektrische Feuer. Wirkt die Finsternis in das Feuer der Seele hinein, dann kann das kalte und das heiße Feuer unserer Leidenschaften in uns erweckt werden. Diese Feuerwelten müssen von denjenigen Menschen überwunden und durchbrochen werden, welche in die nächst höheren Welten eingehen wollen.

Dies sind die Paradieswelten mit ihren verschiedenen Abstufungen. Der bußfertige Schächer wurde unmittelbar nach seinem Abscheiden von dieser Erde wohl in die unterste Stufe der Paradieswelten versetzt. Er musste sich also in den Geister- und Feuerwelten nicht mehr aufhalten; offenbar hat seine Verurteilung in diesem Leben noch viel in ihm ausgewirkt. In die Paradieswelten setzt Gott den ersten Menschen; von hier aus sollte er sich nach oben entwickeln, um allmählich in die Lichtwelten eingehen zu können. Diese Entwicklung wurde durch den Sündenfall unterbrochen, kann aber wieder erreicht und nachgeholt werden, so dass der innerlich erneuerte Mensch doch noch in die ihm von Gott zugedachten Lichtwelten eingehen kann - trotz des Sündenfalls!

Höher als die Paradieswelten sind die Engelwelten, in welchen die Engel des Lichtes wohnen, während die Finsternisengel die finstere und feurige Hölle bevölkern.

Wer auch die Engelwelten durchschritten hat, kommt auf die höchsten Stufen der Schöpfungsleiter, in die Lichtwelten. Eine Lichtwelt war einst die erste Erde, als Gott „Himmel und Erde“ schuf. Eine Lichtwelt wird einst die wieder erneuerte Erde sein; denn das Alte, d. h. die Finsternis dieser jetzigen Welt ist vergangen. In diesen Lichtwelten befindet sich, wohl im aller innersten Teil, der Thron Gottes. Hierher, vor den Thron Gottes, ist der wieder erneuerte Mensch berufen. Sind die Menschen einmal in diesen Lichtwohnung eingezogen, dann zeigt sich, wie der Mensch mit seinen Gottanlagen, d. h. mit dem ihm anerschaffenen Ebenbild der Nächste an Gott, seinem Schöpfer ist. Einstweilen stellt er sich oft noch dem Tier gleich und erweitert dadurch den Sündenfall, so dass die Hölle sein nächster Aufenthalt ist.

Die 10 Geburtsstufen in der Schöpfung

Unterscheidet man an der Schöpfungsleiter von unten nach oben 7 Welten, so von außen nach innen 10 Geburten. Den Begriff „Geburt“ erfasst man am ehesten, wenn man als Beispiel den Menschen nimmt: der Leib ist die äußerste Geburt; in ihm wohnt die Seele als tiefere Geburt; noch eine Geburt tiefer ist der Geist.

Für eine Übersicht über die Geburten in der Schöpfung kann man zur größeren Klarheit die Dreiteilung des Salomonischen Tempels zu Hilfe nehmen. Den Vorhof bilden die sichtbare Natur und Kreatur, die Sterne und die Elemente. Auch die Erde ist ein solcher Stern. Die sichtbare Welt ist durch werkzeugliche Kräfte gemacht und getragen. Diese Schöpfungs- und Geisteskräfte wirken sich auch innerhalb der Schranken der Naturgesetze, welche der Schöpfer nur bei einem Wunder, das Er tut, ändert bzw. aufhebt. In dieser sichtbaren Welt offenbaren sich 2 unsichtbare Welten: die Lichtwelt und die Finsterniswelt.

Zum Heiligtum der Schöpfung gehören die unsichtbaren Welten. Doch besteht eine Grenze, ein Scheideziel zwischen Sichtbar und Unsichtbar. Diese Grenzen bilden die Feuerwelten, welche normalerweise nicht sichtbar sind, aber etwa in Blitzen oder elektrischen Erscheinungen sich zeigen. Der elektrische Strom, den wir namentlich auch zur Beleuchtung verwenden, gehört diesen Feuerwelten an.

Ganz unsichtbar aber sind die weiteren, auch zum Heiligtum gehörenden Welten: die Paradies-, Engel und Lichtwelten, welche auch Tinktaturwelten genannt werden.

Das Allerheiligste aber ist der Lichtraum bei Gott, die Lebens- und Zentralquelle der Schöpfung. Hier ist der Thron Gottes als innerster Punkt aller Lichtwelten, der Ungrund, aus welchem der Urgrund geboren wird.

Diese Geburten in der Schöpfung stehen aber nicht nebeneinander. Auch hier diene wieder der Mensch zur Veranschaulichung, der eine Einheit aus drei verschiedenen Geburten darstellt: der Leib entspricht dem Vorhof, die Seele dem Heiligen und der Geist dem Allerheiligsten - in der Schöpfung! -

Zahlen in der Schöpfung

Die sichtbare Welt besteht durch die 7 Eigenschaften der zeitlichen Natur und in der darin wirkenden Kraft des ewigen Wortes. Man sagt darum, sie bestehen in der „Zahl 7“, weil die Ausgeburt der sichtbaren Welt durch einen 7fachen Umlauf der Schöpfungskräfte geschieht. Zur Zahl 7 gehört alles, was zur Sichtbarkeit gehört; auch alles, was als Vorhof der Schöpfung bezeichnet wird.

Weiter hinein in die Unsichtbarkeit gehen die Zahlen 8 - 10. Es stellen die z. T. sichtbaren und z. T. unsichtbaren Feuerwelten die 8. Zahl dar. Diese Feuerwelten wohnen sozusagen in der 7. Zahl; denn die Kraft des elektrischen Feuers bildet die Grundlage der Existenz aller Wesen der äußeren Natur und ist in ihnen wohnend, was aber nicht gleichbedeutend ist mit dem Begriff: „offenbar sein.“

Die 9. Zahl - oder das Heilige - wohnt in der 8. Zahl, ist aber nicht überall offenbar. Doch erkennen wir im Frühling an dem Grünen und Blühen des erwachenden Lebens in der Natur etwas von paradiesischer Art; ebenso an den Kindern, in welchen sich Böse und Gut noch nicht entwickelt hat. Zur 9. Zahl gehört - außer den Paradies-, Engel- und Lichtwelten - auch das gläserne Meer, welche das Wirkungsgefäß der 7 Geister Gottes ist.

Die 10. Zahl ist das Allerheiligste, der Lichtraum der Ewigkeit, wo der Sohn Gottes ohne Unterlass vom Vater geboren wird. Die 10. Zahl wohnt sozusagen in der 9. Zahl, ja durch alle übrigen Zahlen herauswärts. Denn Gott, der Schöpfer, ist allgegenwärtig in allem und durch alles; Er wohnt im Innersten wie im Äußersten, aber ungehalten, ungebunden und unberührbar. Er ist aller Natur und Kreatur innewohnend, ist aller Dinge Grund und Leben, und durchdringt alles. Doch ist Er nicht offenbar; Er bleibt ein unsichtbares Wesen, das nur an seinen Wirkungen erkannt werden mag.

So wohnt also das Allerheiligste im Heiligen, beide aber im Vorhof der Schöpfung, ohne sich auffällig zu offenbaren. Die ganze Schöpfung stellen einen großen Organismus dar, dem sein Schöpfer innig nahe ist.

Die Schöpfungskreise bilden eine Spirale

Um das Oben und Unten in der Schöpfung zu bezeichnen, wurde der Ausdruck „Schöpfungsleiter" gebraucht. Gott ist das Oberste an dieser Leiter. Zur Betonung des Innen und Außen in der Schöpfung diente der Begriff der Geburten. Die innerste Geburt geschieht im allerheiligsten Luftraum der Herrlichkeit; es ist die Geburt des Sohnes aus dem Vater. Der Sohn als Schöpfergott durchwohnt die ganze Schöpfung.

Um eine deutliche Vorstellung von der Innenwohnung Gottes in seiner Schöpfung zu gewinnen, möge der Begriff des Kreises behilflich sein. Die ganze Schöpfung zerfällt sozusagen in viele Kreise, deren innerster Punkt der Thron Gottes ist. Es handelt sich jedoch nicht um konzentrische Kreise, die einen innigeren Zusammenhang unter sich vermissen lassen; vielmehr um die wie an einer Schnur hängenden Kreise einer Spirale. Die Vorstellung, dass sämtliche Welten und Wesen herauswärts auf dieser Spirale liegen, und dass sich der Schöpfer wenden kann, ist anschaulich und lichtvoll. Diese „Kreise“ der Spirale hängen unmittelbar aneinander, was mit dem Ausdruck „Schnüreumferenz“ gesagt werden will. Die sprachlich nicht ganz glückliche Bildung des Wortes „Schnüreumferenz“ geht wohl zurück auf den Ausdruck in Ps 19:5: „Ihre Schnur gehet aus in alle Lande und ihre Rede bis an der Welt Ende“. Der Dichter spricht hier ebenfalls von der Offenbarung Gottes in Natur und Kreatur.

An der großen Spirale, die sich vom Innersten bis ins Äußerste erstreckt, folgen herauswärts auf den Thron Gottes in seiner Unräumlichkeit die unsichtbaren Welten, also die Licht-, Engel- und die Paradieswelten. Ihnen folgen die sichtbaren Welten. Als Äußerstes, ja als Alleräußerstes müssen die finsteren Höllenwelten angesehen werden, weil sie, auf die geistige Entfernung gesehen, am weitesten „draußen“ d. h. am meisten entfernt sind von Gott. Doch können auch sie nicht existieren ohne das Nahesein Gottes in irgendeiner Form, weil der Schöpfer und Allvater der Lebensgrund aller seiner Geschöpfe ist. Mit der Vorstellung der Spirale lässt sich also die geistige Nähe oder Ferne der einzelnen Welten im Verhältnis zum Throne Gottes fassbarer darstellen. Man lasse es sich deshalb nicht verdrießen, wenn zu den bisherigen Gleichnissen der Leiter und der Geburten nun noch das der Spirale - oder Uhrfeder - tritt.

Die Offenbarung des Schöpfergottes

Sie erleichtert die Vorstellung von der Möglichkeit einer Offenbarung Gottes in jedem Augenblick. Denn es wirken die Kräfte des allgegenwärtigen Allvaters aus dem Innersten heraus, aus der Unräumlichkeit des Thrones Gottes bis hinaus in die äußersten Räume der Sichtbarkeit unseres Sonnensystems - und wieder hineinwärts ins Allerinnerste. Diese Offenbarung des Schöpfergottes kann jeden Augenblick geschehen, so oft und wo Er will. Gott ist immer da und durchwohnt alle seine Geschöpfe. Er als der Ein- und Erstgeborene aus dem Vater erfüllt Himmel und Erde. Auch in diesem Sinn ist das Wort Jesu zu verstehen: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage!“ Seine himmlische Menschheit ist an der Spirale das Innerste; seine irdische Menschheit dagegen gehörte dem Äußeren an. Daraus ist zu entnehmen, dass das Innerste zum Äußersten werden - und dass sich diese wieder bis ins Innerste hineinkehren kann.

Dieses Bewegen der Kräfte Gottes ist das „Reden“ Gottes, eine Offenbarung der Kraft. Dieses Reden kann alsbald und jederzeit geschehen, da Gott in allen Wesen allgegenwärtig ist - und überall das Innerste derselben darstellt. Er ist überall „da“. So ist insbesondere der Mensch als sein Ebenbild fähig, den Thron Gottes in sich zu tragen und doch auch am Äußersten der Schöpfung mit seiner Körperlichkeit teilzunehmen. Er ist das beste Bild und Gleichnis dafür, wie alle Stufen an der Schöpfungsspirale überall vorhanden, aber nicht überall gleich offenbar sind. Im Menschen aber will Gott wohnen und thronen.

Wir erkennen, dass die verschiedenen Welten und Geschöpfe dem Schöpfer nicht gleich nahe sind, obwohl Er sie alle in ihrem Dasein trägt.

Lies weiter:
5. Der Sohn - als das ewige Lebensband