Mit wem hast du Umgang? - Spr 13:20

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133. Mit wem hast du Umgang? - Spr 13:20

Wer mit Weisen umgeht, wird weise, wer aber zu Toren sich gesellt, wird schlecht.

In vereinfachender Weise sagt der Volksmund: "Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist!"

Nun, so ist es wohl: Wer mit Schmutz umgeht, wird schmutzig, wer mit der Welt beständigen Umgang hat, wird weltlich, wer sich zu Spöttern gesellt, wird zynisch; wer mit Gott Gemeinschaft hat, wird göttlich wer sich dem Heil öffnet, wird heilig; wer im Lichte wandelt, wird licht; wer mit Brüdern umgeht, wird brüderlich; und wer mit Weisen Umgang hat, wird weise. Doch gilt auch der Nachsatz: Wer sich zu Toren gesellt (PAR: die Toren wie ein Hirte weidet), wird schlecht und sicherlich auch töricht. Spr 22:24-25 ergänzt vorliegenden Text: Geselle dich nicht zu einem Zornigen, und geh nicht um mit einem überaus hitzigen Manne, damit du seine Pfade nicht lernst und einen Fallstrick für deine Seele davontragest!"

Paulus erinnert in 1Kor 5:9-11 die Glaubenden zu Korinth: "Ich habe euch in meinem Briefe geschrieben, nicht mit Hurern Umgang zu haben; nicht generell mit den Hurern dieser Welt oder den Habgierigen und Räubern und Götzendienern, sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen. Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer, Habsüchtiger, Götzendiener, Lästerer, Trunkenbold oder Räuber ist, mit einem solchen noch nicht einmal zu essen!" Solches Meiden eines engeren Umgangs aber darf nicht in feindlicher Absicht geschehen, sondern soll als brüderliche Zurechtweisung zur Beschämung führen (2Thes 3:14-15). Ob die Mahnung, jemanden "nicht zu schnell die Hände aufzulegen" nicht in einem engen Zusammenhang mit dem folgenden "und habe nicht Anteil an fremden Sünden" steht? ([1Tim 5:22]). Wir meinen es.

Das paulinische "keinen Umgang haben" bedeutet nach dem griech. Grundtext eigentlich "sich nicht vermischen". Es ist also ein Aufforderung des Gottes, der das Licht von der Finsternis schied, weil Er die Mischung verabscheut und Trennung, Absonderung und Ent-Mischung gebietet was die Sünde anbetrifft (2Kor 6:14-16). Vielmehr sollen wir uns dem Lichte Gottes aussetzen und im Lichte wandeln, weil dies gemeinschaftsfähig macht und zur Reinigung von jeglicher Übertretung führt (1Jo 1:7). Denn alles, was ans Licht gebracht wird, ist Licht (Eph 5:13)! Gestörte Gemeinschaft zwischen Brüdern hat nichts mit verschiedenartiger Erkenntnis zu tun, sondern mit einem Defizit im Lichteswandel!

Die SPRÜCHE empfehlen uns den Umgang mit den weisen Lehrmeistern des Wortes, wodurch wir der prägenden Kraft ihres geheiligten Wesen innewerden und des Geistes, der in ihnen wohnt; wenn Gott uns versichert, dass solcher Umgang uns weise mache, so ist offenbar, dass hierdurch nicht allein der forschende Interlekt gefördert wird, sondern, was viel wesentlicher ist, Verständnis, innere Einsicht, Weisheit und geistliches "Fingerspitzengefühl!" Modell eines solchen Umgangs ist das Rabbi-Schüler-Verhältnis alter Zeiten, das auch Jesus mit Seinen Jüngern verband.

Wie die Ströme Pison, Gihon, Hiddekel und Phrat den Gottesgarten EDEN bewässerten und fruchtbar machten, so stehen auch der Gottesgemeinde vier Segensströme zur Verfügung: Das Bleiben in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten (Apg 2:42)!

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134. Arme, die viele reich machen - Spr 13:23