Kyrus (Bibellexikon)

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Aus dem Bibellexikon „International Standard Bible Encyclopedia“ übersetzt. Der Artikel stammt von T. G. Pinches.

Kyrus

si'-rus (koresh; Altpersisch Kurus; Babylonisch Kur(r)as, Kur(r)asu; Griechisch Kuros, 2Chr 36:22 usw.)

1. Genealogie des Kyrus

Der Sohn der ersten Cambyses, aus dem königlichen Geschlecht der Achemenier. Seine Genealogie, wie von ihm selbst angeben, ist wie folgt: "Ich bin Kyrus, König des Heeres, der große König, der mächtige König, König von Tindir (Babylon), König des Landes Sumeru und Akkadu, König der vier Regionen, Sohn von Cambyses, der große König, König der Stadt Ansan, Enkel von Cyrus, dem großen König, König der Stadt Ansan, Urenkel von Sispis (Teispes), dem großen König, König der Stadt Ansan, der ewig beständige königliche Same, dessen Souveränität Bel und Nebo lieben" etc. (WAI, V, plural 35, 20-22).

2. Sein Land, Ansan oder Anzan

Da in den babylonischen Inschriften Assan (Ansan, Anzan) als Elam bezeichnet wird - die Stadt war tatsächlich die Hauptstadt jenes Landes - ist es wahrscheinlich, dass Kyrus' Name Elamit war; aber die Bedeutung ist unsicher. Die griechische Etymologie, die sie mit Khor, Persisch "die Sonne", in Beziehung bringt, kann daher abgelehnt werden. Gemäss Strabo wurde er zunächst Agradates genannt. Der Name, unter dem er allgemein bekannt ist, stammt vom Fluss Cyrus. Deshalb wurde wahrscheinlich sein Großvater (nach dem er vermutlich benannt wurde) Cyrus genannt wurde.

3. Seine Herkunft (Herodot)

Es gibt mehrere aufgezeichnete Versionen seiner Geburt und seines Aufstiegs zur Macht. Herodot (i.95) erwähnt drei. So zitiert er (i.107 ff.), dass Mandane die Tochter des medischen Königs Astyages war, der wegen eines Traums, den er hatte und der den endgültigen Triumph ihres Sohnes über seine Dynastie voraussagte, sie mit einem Perser namens Cambyses verehelichte, der nicht zu seines Gleichen gehörte. Ein zweiter Traum veranlasste ihn, über ihre zu erwarteten Nachkommen zu wachen, und als Kyrus zur Welt kam, gab Astyages das Kind seinem Verwandten, Harpagus, mit dem Befehl, es zu töten. Der wollte das aber nicht ausführen und übergab das Kind einem Hirten namens Mitradates, der, weil seine Frau eine Totgebrut gehabt hatte, zustimmte, das Kind Kyrus zu verschonen. Später erkannte Astyages Kyrus, denn er erfuhr diese Geschichte, verschonte ihn aber, denn Kyrus war einst von seinen Spielgefährten zum König ernannt worden, weshalb die Magier die Vorhersagen über seinen höchsten königlichen Status als erfüllt ansahen. Astyages Rache an Harpagus für dessen offenkundigen Ungehorsam seinen Befehlen gegenüber, ist bekannt: man tötete seinen Sohn und gab ihm, ohne dass er es erkannte, einen Teil seines Fleisches zu essen. Trotz seiner Trauer verbarg Harpagus seine Gefühle und ging mit den sterblichen Überresten seines Sohnes davon; und Kyrus wurde zu gegebener Zeit zu seinen Eltern, Cambyses und Mandane, geschickt. Später überredete Harpagus Kyrus, die Perser zum Aufstand zu bewegen, und Harpagus von Astyages blindlings zum Oberbefehlshaber der medischen Armee ernannt, ging auf die Seite von Kyrus über. Das Ergebnis war ein leichter Sieg für Kyrus, aber Astyages sorgte dafür, dass die Magier, die ihm geraten hatten, seinen Enkel zu verschonen, aufgespießt wurden. Nachdem er eine neue, aber kleinere Armee aufgestellt hatte, übernahm er persönlich den Oberbefehl, wurde aber besiegt und gefangen genommen. Kyrus jedoch, der sowohl König der Meder als auch von Persien wurde, behandelte ihn respektvoll und freundlich.

4. Seine Herkunft (Xenophon)

Laut Xenophon, Cyropedia i. Abschnitt 2, war Cambyses, der Vater von Kyrus, König von Persien. (HINWEIS: Er mag Persien zu seinem Herrschaftsgebiet hinzugefügt haben, aber laut Kyrus selbst war er der König von Ansan oder Elam. Bis zu seinem 12. Lebensjahr wurde Kyrus in Persien erzogen, als er zusammen mit seiner Mutter von Astyages geholt wurde, dem er sofort viel Zuneigung entgegenbrachte. Astyages soll von seinem Sohn Cyaxares abgelöst worden sein, und Kyrus wurde dann sein Oberbefehlshaber und unterjochte unter anderen die Lyder . Er besiegte zweimal die Assyrer (= Babylonier), die endgültige Eroberung des Landes geschah noch zu Lebzeiten des medischen Königs. Da die Cyropedia jedoch eine Romanze ist, sind die historischen Details nicht von großem Wert.

5. Seine Herkunft (Nikolaus von Damaskus

Nikolaus von Damaskus schreibt, dass Kyrus der Sohn eines mardianischen Banditen namens Atradates war und seine Mutter Argoste hiess. Während er Dienst im Palast des Astyages tat, wurde er vom Mundschenk Artembarks adoptiert und dadurch bekannt. Kyrus machte nun seinen Banditen-Vater zum Satrap von Persien und intrigierte mit schnöder Undankbarkeit gegen seinen König und Wohltäter. Die Vorbereitungen für eine Revolte wurden getroffen und er und sein General Oibaras siegten bei Hyrba, wurden aber in Parsagadae besiegt, wo sein Vater Atradates gefangen genommen wurde und später starb. Kyrus suchte Zuflucht in seinem Haus in den Bergen, aber der Spott der Frauen veranlasste ihn und seine Helfer, es noch einmal zu wagen, diesmal erlangten sie den Sieg und die Herrschaft.

6. Seine Herkunft (Ctesias)

Ctesias sagt ebenfalls, dass es keine Beziehung zwischen Kyrus und Astyages (Astyigas) gab, der, als Kyrus Medien eroberte, nach Ecbatana floh, und dort von seiner Tochter Amytis und ihrem Mann Spitamas versteckt wurde. Hätte Astyages sich nicht zurückgezogen, so heißt es, hätte Kyrus sie samt ihren Kindern gefoltert. Kyrus befreite später Astyages und heiratete seine Tochter Amytis, deren Mann er wegen einer Lüge getötet hatte. Die Baktrier sollen durch die Versöhnung von Kyrus mit Astyages und seiner Tochter so befriedigt gewesen sein, dass sie sich freiwillig unterwarfen. Kyrus soll, so sagt es Ctesias, von den Sacae gefangen genommen worden sein, wurde dann aber gegen Lösegeld wieder freigelassen. Er starb an einer Wunde, die er erhielt, als er mit den Derbices, die von den Indern unterstütz wurden, kämpfte.

7. Babylonische Rekorde seiner Regentschaft - der Zylinder von Nabonidus

Inmitten von so viel Unsicherheit ist es eine Erleichterung, sich den zeitgenössischen Dokumenten der Babylonier zuzuwenden, die, obwohl sie nicht im Detail von Cyrus' Jugend sprechen und nur auf andere Zeitabschnitte seiner Laufbahn verweisen, an denen sie unmittelbarer interessiert waren, dennoch aber , weil sie zeitgenössisch sind, insgesamt eine ganz besondere Autorität haben. Den Inschriften zufolge fand der Konflikt mit Astyages 549 v. Chr. statt. Aus dem Zylinder von Nabonidus erfahren wir, dass die Meder mit ihren kriegerischen Operationen sehr erfolgreich waren und sogar bis nach Haran vordrangen, das sie belagerten. Der babylonische König Nabonidus wollte die in einem Traum offenbarten Anweisungen von Merodach ausführen, indem er den Tempel des Sins, des Mondgottes, in dieser Stadt wiederherstellte. Dies konnte er jedoch infolge der Belagerung nicht ausführen. In einem weiteren Traum wurde ihm offenbart, dass die Macht von Astyages nach Ablauf von drei Jahren gebrochen werden würde, was wie vorhergesagt eintraf. "Sie (die Götter Sin und Merodach) veranlassten dann Kyrus, den König von Anzan, seinen (Merodachs) jungen Diener, sich mit seinem kleinen Heer gegen ihn (den Meder) zu erheben; er vernichtete die weiträumig ausgebreiteten Umman-Manda (Meder), Istuwegu (Astyages), den König der Meder, nahm er gefangen und führte (ihn) als Gefangenen in sein (eigenes) Land". Der Bericht über diese Unternehmungen in der babylonischen Chronik (die vielleicht Cyrus' eigene ist), lautet wie folgt: "(Astyages) versammelte sein Heer und zog gegen Kyrus, den König von Ansan, um ihn zu fangen, und (betreffend) Astyages, rebellierte sein Heer gegen ihn und nahm ihn und gab ihn Kyrus.

8. Die Babylonische Chronik

"Kyrus ging in das Land von Ecbatana, seiner königlichen Stadt. Er trug fort von Ecbatana Silber, Gold, Möbel, Waren und nahm die Möbel und Waren, die er erbeutet hatte, mit ins Land von Ansan."

Die obige Eintragung betrifft das 6. Jahr des Nabonidus, was 549 v. Chr. entspricht; und man wird feststellen, dass er hier "König von Ansan" genannt wird. Der nächste Hinweis auf Kyrus in der babylonischen Chronik ist der Eintrag für Nabonidus' 9. Jahr (546 v. Chr.), wo es heißt, dass "Kyrus, König des Landes von Parsu (Persien), seine Armee versammelte und den Tigris unterhalb Arbelas überquerte", und im folgenden Monat (Iyyar) in das Land von Is-...., wo jemand anscheinend eine Bestechung genommen hatte, den Ort besetzte und danach ein König dort herrschte. Die Passage ist jedoch unvollkommen und daher unklar, aber vielleicht kann man darin einige vorbereitende Massnahmen von Seiten Kyrus' sehen, um in den Besitz des Gebietes zu gelangen, über das Nabonidus die Herrschaft beanspruchte. Im nächsten Jahr (545 v. Chr.) scheint es einen weiteren Versuch der Perser gegeben zu haben, denn der elamitische Gouverneur (?) wird erwähnt und hatte offenbar mit dem Gouverneur von Erech zu tun. Während dieser gesamten Zeit scheinen die Dinge in Babylonien gleich geblieben zu sein, der Sohn des Königs (er wird nicht genannt, aber anscheinend ist Belshazzar gemeint) und die verbleibenden Soldaten [waren?] in Akkad (möglicherweise im alten Sinn des Wortes verstanden, um den Bezirk um Sippar zu bezeichnen), wo anscheinend der Hauptangriff erwartet wurde. Die Bezugnahme auf den Gouverneur von Erech könnte bedeuten, dass Verschwörungen mehr Richtung Süden im Gange waren - eine Entwickung, von der die einheimischen Behörden möglicherweise keine Kenntnis hatten.

9. Die babylonische Chronik - die Eroberung Babylons

Nach einer Lücke, die vier Jahre umfasst, haben wir einen Hinweis von vier Zeilen, der die Göttin Ishtar von Erech und die Götter des Landes von Par ... (? Persien) betrifft. Danach folgt der lange Eintrag, der sich, obwohl das Datum weggebrochen ist, auf das 17. Jahr des Nabonidus beziehen muss. Ein königlicher Besuch in einem Tempel wird erwähnt, und es wird von einer Revolte gesprochen. Bestimmte religiöse Zeremonien wurden dann durchgeführt, andere wurden weggelassen. Im Monat Tammuz scheint Kyrus eine Schlacht in Opis geschlagen zu haben, und es gelang ihm, die Armee von Akkad auf dem Tigris anzugreifen. Am 14. des Monats wurde Sippar kampflos eingenommen, und Nabonidus floh. Am 16. drang Ugbaru (Gobryas), Statthalter der Meder samt Kyrus' Armee, kampflos in Babylon ein, und dort wurde Nabonidus mit seinen Anhängern gefangen genommen. Zu dieser Zeit scheinen E-saggil und die Tempel des Landes geschlossen worden zu sein, möglicherweise um die Anhänger von Nabonidus daran zu hindern, dort Zuflucht zu nehmen, oder um zu verhindern, dass sich Verschwörer versammelten; und am 3. Marcheswan (Oktober) betrat Kyrus Babylon. "Menschenmengen sammelten sich vor ihm und unterbreiteten Frieden für die Stadt; Kyrus rief Frieden für ganz Babylon aus." Gobryas, sein Vize-Regent, damals die ernannten Statthalter in Babylon, und die Götter, die Nabonidus hinunter nach Babylon gebracht hatte, wurden zu ihren Schreinen zurückgebracht. In der Nacht des 11. Marcheswan wandte sich Ugbaru gegen (einen Teil von Babylon), und der Sohn des Königs starb; und man trauerte um ihn vom 27. bis zum 3. Nisan (sechs Tage). Es ist nicht ganz gesichert, ob der Text vom König oder vom Sohn des Königs spricht, aber da es eine Aufzeichnung gibt, dass Nabonidus nach Karmanien verbannt wurde, scheint es sehr wahrscheinlich, dass der Tod von Belsazar "in der Nacht" hier erwähnt wird. Einen Tag nach Beendigung der Trauer (dem 4. von Nisan) führte Cambyses, Sohn des Kyrus, Zeremonien im Tempel E-nig-had-kalamma durch, wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Neujahrsfest, für das Kyrus wahrscheinlich seine Ankunft in Babylon geplant hatte. Nach Herodot (i.191) wurde Babylon während einer Feier erobert, in Übereinstimmung mit Dan 5:1 ff.

10. Der Zylinder von Kyrus

Die andere Inschrift von Kyrus, entdeckt von Herrn H. Rassam in Babylon, ist eine Art Proklamation, die seine Inbesitznahme der Krone rechtfertigt. Er legt dar, dass die Götter (der verschiedenen Städte Babyloniens) ihre Wohnstätten im Zorn verlassen haben, dass er (Nabonidus) sie zwang nach Su-anna (Babylon) zu kommen. Merodach, die oberste Gottheit Babylons, suchte zudem einen gerechten König, den Wunsch seines Herzens, dessen Hand er halten konnte - Kyrus, König von Ansan, er nannte seinen Titel - allen Königreichen zusammen wurde (sein) Name verkündet.

Der Ruhm der Eroberungen Cyrus' gefiel wahrscheinlich den Babyloniern, denn Cyrus sagt als nächstes, dass Merodach die gesamte Truppe von Qutu (Medien) unter seine Füße legte und die gesamte Truppe der Manda (Barbaren und Söldner). Er ließ auch seine Hände die Leute des dunklen Kopfes (Asiaten, einschließlich der Babylonier) halten - in Gerechtigkeit und Recht sorgte er für sie. Er befahl, dass er in seine Stadt Babylon gehen soll und an seiner Seite wandeln soll wie ein Freund und Gefährte - ohne Kampf und Schlacht bewog ihn Merodach in Su-anna einzuziehen. Auf seinen höchsten Befehl hin brachten die Könige aller Regionen vom oberen bis zum unteren Meer (vom Mittelmeer bis zum Persischen Golf), die Könige der Amoriter und die Bewohner der Zelte ihren wertvollen Tribut und küssten seine Füße in Su-anna (Babylon). Von Ninive(?), der Stadt Assur, Susa, Agade, dem Land von Esnunnak, Zamban, Me-Turnu und Deru, bis zu den Grenzen von Medien, wurden die Götter, die sie bewohnten, zu ihren Schreinen zurückgebracht, und alle Menschen wurden versammelt und in ihre Wohnungen zurückgeschickt. Zum Schluss erbittet er die Gebete der Götter Bel und Nebo für lange Tage und Glück und bittet sie auch, an Merodach zu appellieren in Kyrus` Namen "seines Anbeters" und seines Sohnes Cambyses.

11. Cyrus' Geschichte aus griechischen Quellen

Es geschah wahrscheinlich zwischen der Niederlage gegen Astyages und der Eroberung Babylons, dass Kyrus Krösus besiegte und Lydia eroberte. Nachdem er sich darauf vorbereitet hatte, die griechischen Städte Kleinasiens anzugreifen, kehrte er nach Ecbatana zurück und nahm Krösus mit sich. Die Staaten, die das lydische Reich gebildet hatten, revoltierten jedoch plötzlich und mussten nach einem entschlossenen Widerstand wieder zur Unterwerfung gezwungen werden, diesmal von Harpagus, seinem treuen General. Zu dieser Zeit unterwarf Kyrus die Völker Oberasiens, sein nächstes Ziel war Babylonien (Abschnitt 9 und die beiden vorhergehenden Absätze). In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass in der offiziellen babylonischen Darstellung die Bauarbeiten zur Vorbereitung der Einnahme Babylons nicht erwähnt werden - die Umleitung des Wassers der Gyndes in eine Reihe von Kanälen, um sie überqueren zu können (Herodes. i.189); die Belagerung Babylons, lang und schwierig, und die endgültige Eroberung der Stadt durch eine Änderung des Euphratverlaufs, die es seiner Armee ermöglicht, durch das Flussbett einzudringen' (Herodotus i.190-91). Es mag eine Grundlage für diese Aussage geben, aber wenn ja, rühmte sich der König nicht damit - vielleicht, weil es keine wirkliche Arbeit bedeutete, denn die bereits existierenden Bewässerungsarbeiten mögen für diesen Zweck fast ausreichend gewesen sein. Es scheint wahrscheinlich, dass die Eroberung Babylons den Weg für andere militärische Taten ebnete. Herodot sagt, dass er als nächstes die Massageten angriff, die jenseits des Araxes ansässig waren.

12. Die Massageten

Ein Drittel ihres Heeres wurde besiegt, und der Sohn der Königin Tomyris wurde durch ein Strategem (Anm. List) gefangen genommen; aber als er von seinen Fesseln befreit wurde, beging er Selbstmord. In einer weiteren überaus heftigen Schlacht, die folgte, wurde die persische Armee zerstört, und Cyrus selbst beendete dort sein Leben nach 29 Jahren Herrschaft. (Er hatte elf Jahre lang über Medien und neun Jahre lang über Babylonien (und Assyrien) regiert.) Nach den babylonischen Vertragstafeln wurde Cambyses, sein Sohn, während des ersten Abschnitts seines ersten Regierungsjahres in Babylon mit ihm auf den Thron erhoben.

13. Die Saken, Berbices, etc.

Laut Ktesias führte Kyrus Krieg mit den Baktriern und den Saken, wurde aber von den letzteren gefangen genommen und anschließend gegen Lösegeld wieder frei gelassen. Er starb an einer Wunde, die er im Kampf gegen die Berbices empfangen hatte. Diodorus stimmt im Wesentlichen mit Herodot überein, erzählt aber, dass Kyrus von der skythischen Königin (anscheinend Tomyris) gefangen genommen wurde, die ihn gekreuzigt oder gepfählt hat.

14. Zweifel an der Art seines Todes

Es ist merkwürdig, dass bei einem so berühmten Herrscher wie Kyrus nichts Gesichertes über die Art seines Todes bekannt ist. Die Berichte, die uns überliefert wurden, lassen es gesichert scheinen, dass er im Kampf mit irgendeinem Feind getötet wurde, aber die Aussagen über sein Ende sind widersprüchlich. Dieses Fehlen jeglicher Darstellung seines Todes aus einer vertrauenswürdigen Quelle impliziert, dass Herodot zu Recht auf eine schreckliche Katastrophe für die persischen Streitkräfte hinweist, und es ist daher wahrscheinlich, dass er auf dem Schlachtfeld gefallen ist - vielleicht im Konflikt mit den Massageten, wie Herodot sagt. Angenommen, dass nur wenige von der persischen Armee entkommen sind, dann könnte es sein, dass nicht einer von denen, die ihn fallen sahen, überlebte, um die Nachricht zu erzählen, und die Welt war von den mehr oder weniger vertrauenswürdigen Aussagen der Massageten abhängig.

15. Kyrus' Ruf

Dass er als eine Persönlichkeit von edlem Charakter angesehen wurde, zeigt sich an allem, was uns in Bezug auf ihn zu Ohren gekommen ist, am bemerkenswertesten ist Xenophons Kyrupädie und Erziehung des Kyrus. Die babylonischen Inschriften geben nicht die babylonische Meinung wieder, sondern die Tatsache, dass das Volk bei der Belagerung Babylons auf seine Ehre vertraute und um Frieden für die Stadt bat (offenbar im festen Vertrauen, dass ihre Bitte erfüllt werden würde); und dass die Babylonier insgesamt unter seiner Herrschaft zufrieden waren, kann als stillschweigende Bestätigung angesehen werden. Nabonidus war ihm offensichtlich vor der Invasion seines Territoriums durch die persischen Truppen wohlgesonnen und betrachtete ihn, wie wir gesehen haben, als "den jungen Diener von Merodach", der Schutzgottheit von Babylon.

16. Warum haben die Babylonier ihn akzeptiert?

Es ist jedoch nicht ganz klar, warum die Babylonier so geringem Widerstand leisteten - ihre Inschriften enthalten keinen Hinweis darauf, dass sie reale Gründe hatten, mit der Herrschaft von Nabonidus unzufrieden zu sein - es scheint einfach, dass er als etwas unorthodox in seiner Verehrung der Götter angesehen wurde; aber konnten sie erwarten, dass ein Fremder mit einer anderen Religion, in dieser Hinsicht anders gehandelt hätte? Die Unzufriedenheit des babylonischen Priestertums war jedoch zweifellos die Ursache ihres Missfallens und kann als hinreichender Grund angeführt werden, auch wenn er nicht im babylonischen Patriotismus wurzelt.

17. Kyrus und die Juden

Falls die Juden dachten, sie würden unter Kyrus' Herrschaft wohlwollender behandelt, wurden sie nicht enttäuscht. Er war es, der den Befehl zum Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem gab (2Chr 36:23; Esr 1:2; Esr 5:13; Esr 6:3), der die Gefäße des Hauses des Herrn, die Nebukadnezar weggenommen hatte (Esr 1:7), zurückgab und Mittel zur Verfügung stellte, um Zedernbäume aus dem Libanon zu bringen (Esr 3:7). Aber er stellte auch die Tempel der Babylonier in Stand und brachte die Götterbilder zu ihren Schreinen zurück. Dennoch hatten die Juden offenbar das Gefühl, dass die Gunst, die er ihnen erwies, von seinem Wohlwollen für sie zeugte, und das war es wahrscheinlich, was Jesaja (Jes 44:28) veranlasste, in ihm einen "Hirten" des Herrn und einen gesalbten König (Messias, to Christo mou, Jes 45:1) zu sehen - ein Titel, der späteren Schriftstellern suggerierte, dass er eine Art Christus sei (Hieron., Commentary on Jes 44:1).

18. Kyrus in Persien - sein Flachrelief

Von Persien bekommen wir keine Hilfe weder hinsichtlich seines Charakters, noch wie er sonst eingeschätzt wurde. Seine einzige Inschrift befindet sich über seinem idealisierten Flachrelief in Murghab, wo er einfach schreibt: "Ich bin Kyrus, der Achemenier." Der Stein zeigt Cyrus stehend, nach rechts schauend, in ein Gewand mit Fransen gehüllt, das den Kleidern der alten Babylonier ähnelt und bis zu den Füßen reicht. Sein Haar ist im persischen Stil zurückgekämmt, und auf seinem Kopf hat er eine kunstvolle ägyptische Krone, zwei Hörner, die sich nach vorne und hinten erstrecken, mit einer Uräusschlange, die von jedem Ende aufsteigt, und zwischen den Schlangen drei vasenartige Gegenstände, mit Scheiben an ihren Basen und Spitzen und gezackten Blättern dazwischen. Es besteht kein Zweifel, dass diese Krone symbolisch für seine Herrschaft über Ägypten steht, die drei vasenartigen Objekte sind Modifikationen der dreifachen Helmkrone der ägyptischen Gottheiten. Der König wird im assyro-babylonischen Stil mit vier Flügeln dargestellt, wahrscheinlich als ein Anspruch auf Göttlichkeit in ihrer Hierarchie sowie auf Herrschaft in den Ländern Merodach und Assur. In seiner rechten Hand, die bis auf Schulterhöhe angehoben ist, hält er eine Art Zepter, das scheinbar mit dem Kopf eines Vogels endet - aller Wahrscheinlichkeit nach auch ein Symbol der babylonischen Herrschaft, obwohl das Emblem der im Süden gelegenen babylonischen Städte meist als Vogel mit Flügeln dargestellt wurde.