Jesus, das "Lamm", empfängt das Buch

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Und ich sah auf derrechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, innen und auf der Rückseite beschrieben, mit sieben Siegeln versiegelt.. Und ich sah inmitten des Thrones und der vier Lebewesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen - (es sah aus) wie geschlachtet und hatte sieben Hörner und sieben Augen... Und es kam und hat (ein für alle Mal) aus der Rechten des auf dem Thron Sitzenden das Buch in Empfang genommen." (Offb 5:1.6.7)


In Offb 5 tritt nun Jesus auf, als Löwe aus dem Stamm Juda und als geschlachtetes Lamm. Diese Bilder sagen: Jesus, dem Herrn, ist der Mut und die Kampfkraft des Löwen zu eigen, aber auch die Wesensart des duldenden Lammes. Eigenartigerweise wird aber Jesus nur einmal im Buch der Offenbarung (Offb 5:5) als Löwe dargestellt, dagegen mehr als 20-mal als das Lamm. Er ist es, von dem Johannes der Täufer bezeugte: "Siehe das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegträgt" (Joh 1:29).

Jesus ist als der Gekreuzigte das "geschlachtete Lamm", das Opfer Gottes für die ganze Welt. Und so spircht die Offenbarung nicht vom Zorn des Löwen, vom Blut, Thron, Hochzeitsmahl des Löwen, sondern vom Zorn des Lammes (Offb 6:16) und vom Blut des Lammes (Offb 7:14), vom Thron Gottes und des Lammes (Offb 22:1) und vom Hochzeitsmahl des Lammes (Offb 19:9). Das heißt: Der Charakter des duldenden, leidenden, liebenden Lammes Gottes ist Jesus für immer zu eigen. Wenn Er zürnt, zürnt das Lamm. Wenn Er königlich herrscht, herrst Er als das Lamm.

Nun spricht der Text in Offb 5 von einem eigenartigen Buch. Es muss ein sehr wichtiges Buch sein, sonst würde nicht im ganzen All nach einer Persönlichkeit gesucht, die würdig ist, es zu öffnen und seine sieben Siegel zu lösen. Doch niemand meldet sich. Nur Jesus als das Lamm darf es aus der Hand des Vaters in Empfang nehmen, und das heißt, nur Jesus besitzt als der Gekreuzigte und Auferstandene die Vollmacht, Richter und Erlöser und Erbe der Welt zu sein.

Ein praktischer Gedanke darf hier nicht fehlen. Karl Merz schrieb: "Es wird auch keinem erspart bleiben, zu der Frage Stellung zu nehmen: Löwe oder Lamm? Wohl dem, der sich für den Lammesweg entschieden hat. Er darf mithelfen, die Welt zu erlösen."