Biblischer Tierschutz - Spr 12:10

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119. Biblischer Tierschutz - Spr 12:10

Es erkennt der Gerechte die Seele seines Viehs, aber das Gemüt der Gesetzlosen ist grausam.

Die Übersetzungen schildern als Wesensmerkmal des Gerechten, dass er sich kümmert um das Leben seines Viehs (E), dass er sich seines Viehes erbarmt (Luther), dass er weiß, wie es dem Vieh zumute ist (DEL: Kautzsch); aber eigentlich heißt es: Er kennt, ja erkennt die Seele seines Viehs (BA: seines Getiers). Dies erinnert uns an Adam, den Königspriester Gottes, dem JAHWEH-Gott die Tiere zuführte, damit er sie in ihrem Wesen erkannte und mit dem wesenstreuen Namen benannte (1Mo 2:18-20). Etwas von dieser innersten Teilnahme am Leben und Wesen der Tiere sollte in jedem Gerechten wohnen! Jesus hat sich, als der letzte Adam, auch darin wunderbar erwiesen, wie sollte es bei ihm auch anders sein, der alles geplant und erschaffen hat, und der das Ziel aller Welten und Wesen ist? Er erkannte, dass der Fisch im See Genezareth einen "Stater" im Maul trug - für Petrus, der um die Begleichung der Steuern bemüht war, Er wusste darum, dass am hellen Mittag ein Fischschwarm zur Oberfläche des Sees Genezareth schwimmen würde, was, gegen alle Fischerregeln, zum "wunderbaren Fischzug des Petrus führte. Er erkannte in sich selbst, dass im Nachbardorf von Bethanien ein Esel mit seinem Füllen stehen würde, der ihn hernach zum Einzug in Jerusalem tragen sollte er rühmte die Herrlichkeit der Anemonen über alle Herrlichkeit Salomos und sprach davon, dass kein Spatz tot vom Dache falle ohne den Willen Gottes, der väterlich auch die Vögel nährt (Mt 6:26); und bei der Tempelreinigung vergaß Er in heiligem Zorn nicht, die Tauben zu schonen, indem Er befahl, sie wegzutragen!

Nach 1Mo 9:9-10 hat Gott einen Lebensbund mit allen Wesen dieser Erde geschlossen. So gebietet das Gesetz Israels, dass der Sabbat auch für das Vieh heilig sei, und dass auch Ochse und Esel an ihm rasten sollten (2Mo 20:10 - 2Mo 23:12). Dem Ochsen aber, der unermüdlich den Dreschschlitten zieht durfte das Maul nicht verbunden werden, damit er bei seiner Arbeit fressen könne (5Mo 25:4). Und wenn die fromme Volkstradition Ochs und Esel zu Gästen an der Krippe des Welterlösers machte, so hat dies einen schönen Sinn. "Sollte ich mich nicht Ninives erbarmen und es verschonen?" fragt der gerechte Gott den zürnenden Jona und nennt als Begründung ausdrücklich die 120 000 Kleinkinder Ninives und "die Menge an Vieh"! (Jon 4:11). Ja, der Gerechte erbarmt sich seines Viehs!

Doch bei dem Gesetzlosen birgt das Innerste (sonst in der Bibel der Sitz der innersten Erbarmungen) nur Grausamkeit. Dies zeigt seine ganzer Pervertiertheit: sein Herz, das herzliches Erbarmen zeigen könnte, ist verroht; sein Gemüt, das Quelle des Mitleids sein könnte, ist auch den Tieren gegenüber gefühllos; seine Seele ist Seelen los und kennt Tiere nur nach Nutzen und Stückzahl! Die skrupellosen Tierverkäufe, Tiertransporte und Tierversuchte unserer Zeit reden eine deutllche Sprache und zeigen die schreckliche Fratze der entarteten "Bestie Mensch"!

Es wird Äonen brauchen, bis einmal die Gottesbarmherzigkeit gegenüber der Tierwelt erwiesen und vollendet ist! Die göttliche Wiedergutmachung führt über die Befriedung der Tierwelt im tausendjährigen Messiasreich (Jes 11:6-9) bis hin zu jenem Stande, wo auch sie "erhoben wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Söhne Gottes", wie es uns Röm 8:19-21 lehrt; vielleicht geschieht dies, dass die Tiere die Herrlichkeitsgestalt und das heile Bewusstsein der Cherubim erlangen, diese sind ja jetzt schon die Repräsentanten der Kreatur in der Geisterweit, weshalb sie auch vier Angesichter haben: des Menschen, des Adlers, des Stiers und des Löwen.

In dieser noch dunklen und grausamen, verrohten Welt möge es sich erweisen, dass die Gerechten, die den Schöpfergott rühmen und Seine wunderbare Schöpfung lieben, auch die Tiere kennen, sie in ihrer Seele erkennen und sich ihrer erbarmen!

Lies weiter hier:

120. Die Frucht des Mundes - Spr 12:13-14