Beurteilt die Zeichen der Zeit - Lk 12:54-56

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Beurteilt die Zeichen der Zeit - Lk 12:54-56

"Er sagte aber auch zu den Volksmengen: Wenn ihr eine Wolke im Westen aufsteigen seht, dann sagt ihr sogleich: Ein Regenguss kommt - und es geschieht so. Und wenn ihr den Südwind wehenseht, so sagt ihr: Es wird heiß werden - und es geschieht. Ihr Heuchler, das Aussehen der Erde und des Himmels versteht ihr zu deuten - wieso aber nicht diese (gegenwärtige) Zeit?" Lk 12:54-56


Im Matthäusevangelium richtet der Herr ein ähnliches Wort an die Pharisäer und Sadduzäer, die von Jesus ein Zeichen aus dem Himmel verlangt hatten. Es gab damals schon eine Art Wetterkunde, wenn auch nicht mit Wettersatelliten wie heute. Aber man kannte gewisse Regeln: Ist der Himmel am Abend feuerrot, so wird es schönes Wetter geben. Ist er dagegen des Morgens feuerrot, so kommt stürmisches Wetter. Und in unserm Lukaswort sagt Jesus: Wenn ihr im Westen - vom Mittelmeer her - Wolken aufsteigen seht, so sagt ihr: Es gibt Regen. Weht aber der Südwind, so kommt Hitze. Und wie es beim Wetter gewisse Anzeichen gibt für das, was kommt, so auch beim Zeitgeschehen.

Wir sind ständig in Politik und Wirtschaft, Gesellschaft, Klima, Religion von Strömungen umgeben, die wir beachten und deuten sollen. Im 20. Jahrhundert gab es starke nationalistische Strömungen, zum Teil verbunden mit Antisemitismus und Arroganz, im Kaiserreich und erst recht unter Hitler. Das bedeutet Krieg. Es folgten Wirtschaftswunder und Vergnügungsucht, eine starke antiautoritäre Strömung und in den letzten Jahren immer mehr Tendenzen der Globalisierung. Das deutet auf das Welteinheitsreich in Offb 13. hin. Einerseits dürfen wir dankbar sein für ein friedliches Miteinander der Völker (z.B. in Europa), andererseits werden die Waffen immer "moderner", d.h. schrecklicher. Ein ganz wichtiges Endzeitzeichen war 1948 die Geburt des Staates Israel. Auch wenn wir nicht mit Jahreszahlen rechnen dürfen, so sehen wir doch, wie die Völkerwelt gerichtsreif wird und wie ein "starker Mann" immer sehnlicher erwartet wird (der kommende Antichrist). Die Gemeinde aber erwartet ihren Herrn. Tut sie es wirklich? Oder muss der Herr auch uns tadeln, weil wir die Zeichen der Zeit nicht beachten?