Mt 6:11: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Das natürliche Brot ===
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Mittlerweile bin ich bald 62 Jahre alt und ich musste noch nie unfreiwillig hungern! Immer hatte ich genug zu essen und die Ladengestelle in der Schweiz waren praktisch fast immer "übervoll". Leider ist es für viele Menschen hier in Westeuropa zu einer absoluten Selbstverständlichkeit geworden, dass wir immer genügend Brot hatten. Für meine Generation in Westeuropa klingt dieses Gebet, wie ein Gebet aus einer anderen Zeit!
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Seit dem Ukrainekrieg in dem es auch um Weizenlieferungen geht, erahnen wir wieder die mögliche Gefahr, dass es zu einer Weizenknappheit kommen könnte und wir befürchten, dass das "tägliche Brot" evtl. ausbleiben könnte. Noch gehören wir in Westeuropa zu den reichen Ländern, die sich auch ein überteuerter Weizen leisten kann, aber wer weiß, wie lange das noch so ist. Wenn die Wirtschaft in Europa kollabiert oder wenn sich der Ukraine- und der Nahostkrieg plötzlich ausweitet, dann könnten auch wir "reichen Schweizer" plötzlich vor leeren Ladengestellen stehen!
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Tatsächlich gibt es in der Offenbarung eine Prophezeiung, die uns erschaudern lässt. So lesen wir in [[Offb 6:5]]-6 Folgendes:
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* "Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen rufen: 'Komm!' Und ich sah hin, und sieh: ein schwarzes Pferd, und der auf ihm saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte [etwas] wie eine Stimme inmitten der vier Lebewesen sagen: Ein Maß Weizen für einen Denar*! Und drei Maß Gerste für einen Denar! Doch das Öl und den Wein sollst du nicht schädigen!" <br /> <br /> * Das heißt: Eine Tagesration gibt es für einen Tageslohn zu kaufen ([[Mt  20:2]]). Dies zeigt die Höhe der Teuerung an. Gewöhnlich zahlte man für 12 Maß Weizen einen Denar (Wilhelm Bousset).
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Das heisst zuerst einmal, dass zur Zeit Jesu eine tägliche Brotration 1/12 eines Tageslohnes kostete. Ein Vergleich zur heutigen Schweiz:<br />
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Das durchschnittliche Monatseinkommen beträgt knapp 6'900.- CHF.<br />
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Das Tageseinkommen wäre somit bei ca. 225.- CHF. <br />
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Ein halbes Kilo Brot kostet 3.10 CHF (Stand: 18.10.2023) <br />
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Somit beträgt die Tagesration 1/72 vom Tageslohn! <br />
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Wenn wir noch einmal die Teuerung von Offb 6 anschauen, dann könnte man das wie folgt interpretieren:
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# Das Brot wird 12x teurer, also 37.20 CHF für 500 g Weizenbrot. <br /> oder
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# 500 g Weizenbrot kostet 225.- CHF. Das Gerstenbrot wäre dann 3x günstiger, also 75.- CHF.
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Ich befürchte, dass die zweite Variante Realität wird, bzw. in gewissen Regionen dieser Welt, schon eine Realität ist.
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: '''Betrachten wir es nie als eine Selbstverständlichkeit, dass wir noch Brot im Überfluss haben dürfen!'''
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Zur Zeit Jesu hatte der Weizen im Vergleich zu heute nur etwa 4%  Gluten. Das haben Proben eines in  intakten Weizentopfes ergeben, den man unter dem Lavagestein von Pompeji gefunden hat. Somit war der Weizen von damals wesentlich gesünder als heute!
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Das Brot und auch der Herstellungsprozess ist ein Wunder:
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|+ Herstellungsprozess von Brot
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! Schritt !! Beschreibung !! Notizen
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| 1. Aussäen des Weizens || Beginn des Prozesses, bei dem Weizen in einem Feld ausgesät wird, um zu wachsen. || Das Weizenkorn muss sterben, damit es viel Frucht bringt.
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| 2. Ernte || Die reifen Weizenähren werden geerntet und die Körner werden von den Ähren getrennt. || Die Trennung zwischen Spreu und Weizen.
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| 3. Mahlen || Die Weizenkörner werden gemahlen, um Mehl herzustellen. || Ein Zerreibungsprozess, der ganz feines weißes Pulver entstehen lässt.
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| 4. Mischen || Mehl, Wasser, Salz und Hefe (oder Sauerteig) werden gemischt, um den Teig herzustellen. || Diese Zutaten haben auch etwas mit den Lebensgrundlagen zu tun.
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| 5. Kneten || Der Teig wird ausgiebig geknetet, um die Bildung von Gluten zu fördern und den Teig elastisch zu machen. || Elastisch machen um zu formen.
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| 6. Gehen lassen || Der Teig ruht und gärt, um aufzugehen und an Volumen zu gewinnen. ||
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| 7. Formen || Der aufgegangene Teig wird in die gewünschte Brotform gebracht. ||
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| 8. Zweites Gehen lassen || Das geformte Brot wird erneut ruhen gelassen, um erneut aufzugehen. || Der Teig soll "wachsen"
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| 9. Backen || Das Brot wird in einem Ofen gebacken, bis es goldbraun und fest ist. || Erst durch die Hitze und ...
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| 10. Abkühlen || Das frisch gebackene Brot wird abgekühlt, um seine Struktur zu stabilisieren. || ... das Abkühlen wird das Brot genießbar.
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== Informationen ==  
 
== Informationen ==  
 
=== Fußnoten aus [[HSN]] ===
 
=== Fußnoten aus [[HSN]] ===

Version vom 18. Oktober 2023, 11:57 Uhr

Vers davor: Mt 6:10 danach: Mt 6:12 | 👉 Zur Kapitelebene Mt 6 | 👉 Zum Kontext: Mt 6.

Grundtexte

GNT Mt 6:11 τὸν ἄρτον ἡμῶν τὸν ἐπιούσιον δὸς ἡμῖν σήμερον
REC Mt 6:11 τὸν +3588 ἄρτον +740 ἡμῶν +2257 τὸν +3588 ἐπιούσιον +1967 δὸς +1325 ἡμῖν +2254 σήμερον +4594.

Übersetzungen

ELB Mt 6:11 Unser tägliches Brot gib uns heute;
KNT Mt 6:11 Unser auskömmliches Brot gib uns heute!
ELO Mt 6:11 Unser nötiges Brot gib uns heute;
LUO Mt 6:11 Unser +2257 täglich +1967 Brot +740 gib +1325 (+5628) uns +2254 heute +4594.
PFL Mt 6:11 unser Brot, das für die Existenz und das aus oberer Wesenheit, gib uns heute;
SCH Mt 6:11 Gib uns heute unser tägliches Brot.
MNT Mt 6:11 unser nötiges +1967 Brot +740 gib +1325 uns heute +4594;
HSN Mt 6:11 Unser tägliches Brot14 gib uns heute!
WEN Mt 6:11 Unser zum Dasein nötiges Brot gib uns heute.

Vers davor: Mt 6:10 danach: Mt 6:12
Zur Kapitelebene Mt 6
Zum Kontext: Mt 6.

Erste Gedanken

Das natürliche Brot

Mittlerweile bin ich bald 62 Jahre alt und ich musste noch nie unfreiwillig hungern! Immer hatte ich genug zu essen und die Ladengestelle in der Schweiz waren praktisch fast immer "übervoll". Leider ist es für viele Menschen hier in Westeuropa zu einer absoluten Selbstverständlichkeit geworden, dass wir immer genügend Brot hatten. Für meine Generation in Westeuropa klingt dieses Gebet, wie ein Gebet aus einer anderen Zeit!

Seit dem Ukrainekrieg in dem es auch um Weizenlieferungen geht, erahnen wir wieder die mögliche Gefahr, dass es zu einer Weizenknappheit kommen könnte und wir befürchten, dass das "tägliche Brot" evtl. ausbleiben könnte. Noch gehören wir in Westeuropa zu den reichen Ländern, die sich auch ein überteuerter Weizen leisten kann, aber wer weiß, wie lange das noch so ist. Wenn die Wirtschaft in Europa kollabiert oder wenn sich der Ukraine- und der Nahostkrieg plötzlich ausweitet, dann könnten auch wir "reichen Schweizer" plötzlich vor leeren Ladengestellen stehen!

Tatsächlich gibt es in der Offenbarung eine Prophezeiung, die uns erschaudern lässt. So lesen wir in Offb 6:5-6 Folgendes:

  • "Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen rufen: 'Komm!' Und ich sah hin, und sieh: ein schwarzes Pferd, und der auf ihm saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte [etwas] wie eine Stimme inmitten der vier Lebewesen sagen: Ein Maß Weizen für einen Denar*! Und drei Maß Gerste für einen Denar! Doch das Öl und den Wein sollst du nicht schädigen!"

    * Das heißt: Eine Tagesration gibt es für einen Tageslohn zu kaufen (Mt 20:2). Dies zeigt die Höhe der Teuerung an. Gewöhnlich zahlte man für 12 Maß Weizen einen Denar (Wilhelm Bousset).

Das heisst zuerst einmal, dass zur Zeit Jesu eine tägliche Brotration 1/12 eines Tageslohnes kostete. Ein Vergleich zur heutigen Schweiz:
Das durchschnittliche Monatseinkommen beträgt knapp 6'900.- CHF.
Das Tageseinkommen wäre somit bei ca. 225.- CHF.
Ein halbes Kilo Brot kostet 3.10 CHF (Stand: 18.10.2023)
Somit beträgt die Tagesration 1/72 vom Tageslohn!

Wenn wir noch einmal die Teuerung von Offb 6 anschauen, dann könnte man das wie folgt interpretieren:

  1. Das Brot wird 12x teurer, also 37.20 CHF für 500 g Weizenbrot.
    oder
  2. 500 g Weizenbrot kostet 225.- CHF. Das Gerstenbrot wäre dann 3x günstiger, also 75.- CHF.

Ich befürchte, dass die zweite Variante Realität wird, bzw. in gewissen Regionen dieser Welt, schon eine Realität ist.

Betrachten wir es nie als eine Selbstverständlichkeit, dass wir noch Brot im Überfluss haben dürfen!

Zur Zeit Jesu hatte der Weizen im Vergleich zu heute nur etwa 4% Gluten. Das haben Proben eines in intakten Weizentopfes ergeben, den man unter dem Lavagestein von Pompeji gefunden hat. Somit war der Weizen von damals wesentlich gesünder als heute!

Das Brot und auch der Herstellungsprozess ist ein Wunder:

Herstellungsprozess von Brot
Schritt Beschreibung Notizen
1. Aussäen des Weizens Beginn des Prozesses, bei dem Weizen in einem Feld ausgesät wird, um zu wachsen. Das Weizenkorn muss sterben, damit es viel Frucht bringt.
2. Ernte Die reifen Weizenähren werden geerntet und die Körner werden von den Ähren getrennt. Die Trennung zwischen Spreu und Weizen.
3. Mahlen Die Weizenkörner werden gemahlen, um Mehl herzustellen. Ein Zerreibungsprozess, der ganz feines weißes Pulver entstehen lässt.
4. Mischen Mehl, Wasser, Salz und Hefe (oder Sauerteig) werden gemischt, um den Teig herzustellen. Diese Zutaten haben auch etwas mit den Lebensgrundlagen zu tun.
5. Kneten Der Teig wird ausgiebig geknetet, um die Bildung von Gluten zu fördern und den Teig elastisch zu machen. Elastisch machen um zu formen.
6. Gehen lassen Der Teig ruht und gärt, um aufzugehen und an Volumen zu gewinnen.
7. Formen Der aufgegangene Teig wird in die gewünschte Brotform gebracht.
8. Zweites Gehen lassen Das geformte Brot wird erneut ruhen gelassen, um erneut aufzugehen. Der Teig soll "wachsen"
9. Backen Das Brot wird in einem Ofen gebacken, bis es goldbraun und fest ist. Erst durch die Hitze und ...
10. Abkühlen Das frisch gebackene Brot wird abgekühlt, um seine Struktur zu stabilisieren. ... das Abkühlen wird das Brot genießbar.

Informationen

Fußnoten aus HSN

14 o. unser zum Dasein nötiges Brot, unser Brot für den anbrechenden o. folgenden Tag

Erklärung aus HSN

- Das Vaterunser - Mt 6:9-13 (H. Schumacher)

Parallelstellen

Von anderen Seiten

auf Englisch

Erklärungen und Erläuterungen

Zu den Begriffen

Zum Kontext

Betrifft folgende Personen

Fragen

Aussage

Allgemein

Sinn und Zweck

Konkret

Praktisch

Lehre

Prophetisch

Symbolisch

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Predigten und Wortdienste zu dieser Stelle

Siehe auch

Literatur

Quellen

Weblinks