Die sechste Posaune: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Offb 9:13]]: '''Und der sechste Engel posaunte, und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht.'''<br/>
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Aus reinem Gold war der Rauchopferaltar. Er stand in der Stiftshütte und in dem Tempel vor dem Vorhang, der vor der Lade des Zeugnisses hing. "Und Aaron soll alle Morgen wohlriechendes Räuchwerk darauf anzünden; wenn er die Lampen zurichtet, soll er räuchern... Es soll ein beständiges Räuchwerk sein vor dem Herrn in euren künftigen Geschlechtern. Ihr sollt kein fremdes Räuchwerk darbringen darauf, auch kein Brandopfer noch Speisopfer und kein Trankopfer darauf gießen" (2Mo 30:7-9). Das ist ausschließlich der Ort des Gebetes. Das aufsteigende Räuchwerk aber sind die Gebete der Heiligen (Offb 5:8).
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Schon in Offb 8. sahen wir, dass die sieben Posaunen und, in der siebten eingeschlossen, auch die sieben Zornschalen in engstem Zusammenhang mit diesem Altar und dem aufsteigenden Räuchwerk stehen. Sie sind also die Erhörung der geläuterten und durch das Räuchwerk vom himmlischen Altar vollkommen und angenehm gemachten Gebete der Heiligen (Offb 5:8).
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Im Himmel ist alles geistleiblich. Da ist alles belebt, keine tote Materie. Die Schattenbilder der himmlischen Dinge auf eRden selbst haben kein Leben. Sie tragen das Todeswesen der gefallenen Schöpfung, aus der sie gemacht sind, an sich. Nicht also die himmlischen Originale. Da ist alles geistverklärte Leiblichkeit. Darum kann auch aus den Hörnern des Altars eine Stimme ausgehen. Diese Stimme befiehlt, was im Rate Gottes von Ewigkeit her beschlossen ist und jetzt durch die Gebete der Heiligen ausgelöst wird.
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Die Heiligen müssen also dem Rat Gottes gemäß beten. Dazu ist nötig, dass sie ihn kennen. Darum forschen sie und beten um die Erkenntnis Seines Willens und Ratsgeheimnisses (Kol 1:9).<br/>
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====Der sechste Engel====
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[[Offb 9:14]]: '''Die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die gebunden sind am großen Strome Euphrat.'''<br/>
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Dieser 6. Engel soll nicht nur posaunen wie die anderen; er soll handeln. Er bekommt einen Befehl, das zu tun, was nötig ist, damit die Gebete der Heiligen ihre gottgewollte Erfüllung finden. Sie haben nicht um dieses Reiterheer gebeten, aber um die Verherrlichung Gottes wie etwas Asaph in Ps 83.: "Mache sie, mein Gott, wie den wirbelnden Staub, wie Stoppeln, vor dem Winde. Wie ein Feuer, das den Wald verbrennt, und wie eine Flamme, welche die Berge versengt.: also verfolge Du sie mit Deinem Wetter und schrecke sie mit Deinem Sturm! Mache ihre Angesichter voller Schande, dass sie Deinen Namen suchen, Jehova! Lass sie für immer zuschanden und weggeschreckt werden, lass sie schamrot werden und umkommen, - so dass sie erfahren müssen, wie Du, der Du Jehova heißest, allein der Höchste bis über die ganze Erde!" (Ps 83:14-19). Oder, was die Märtyrer unter dem Altar gerufen haben: "Wie lange, o Herr, Du Heiliger und Du Wahrhaftiger, richtest und rächst Du nicht unser Blut an denen, die auf Erden wohnen?"
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Dass diese Gebete Rat-Gottes-gemäß sind, zeigt die Erhörung, die AUCH über Bitten und Verstehen ist. Da ist wieder alles ÜBERNATÜRLICH, noch nie auf Erden da gewesen. Jeder Versuch, diese Gestalten und Begebenheiten menschlich erklären zu wollen, muss scheitern. Die Geisterwelt tritt auf den Plan.
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Im großen Strom Euphrat sind vier Engel gebunden. Das sind ganz besondere Engel. Vielleicht gehören sie zu denen, die ihr Fürstentum nicht bewahrt haben, sondern ihre eigene Behausung verließen und deshalb mit ewigen Ketten unter der Finsternis in Verwahrung getan wurden, bis zum Gericht des großen Tages (Jud 1:6). Der Herr gibt durch die Stimme aus den vier Hörnern SEINEM  Engel Befehl: Löst die vier gebundenen Finsternisengel! Wir sehen erneut, wie auch die Finsterniswelt in allen ihren Teilen unter Gottes Regierung steht.  Ehe sie selbst dem letzten Gericht Gottes verfällt, muss sie, ihrem innersten Wesen entsprechend, das Maß ihrer Sünde voll machen durch das, was sie heraufbeschwört. Gottes Engel quälen niemand; das müssen stets die Finsternisengel tun. Darum ist auch Satan mit seinem ganzen Heer das Zorneswerkzeug Gottes. In 2Sam 24:1 lesen wir "Und der ZORN DES HERRN  ergrimmt abermals wider Israel und reizte David wider sie mit dem Geheiß: Gehe hin, zähle Israel und Juda!" Aber in 1Chr 21:1, wo dasselbe Geschehen berichtet wird, heißt es: "Und der SATAN stand auf wider Israel und reizte David, dass er Israel zählen ließ." Demnach ist Satan der Zorn oder das Zorneswerkzeug des Herrn.<br/>
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[[Offb 9:15]]: '''Und es wurden gelöst die vier Engel, die bereitstanden auf Stunde und Tag und Monat und Jahr, dass sie den dritten Teil der Menschen töteten.'''<br/>
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Im Rate Gottes ist alles planmäßig festgelegt von den Äonen her; nicht nur die Ereignisse, auch die Zeiten, und zwar bis auf die Stunde hinaus. Dies zeigt uns, dass niemand Gottes Plan ändern, verzögern oder beschleunigen kann. Und zu der von Ewigkeit her festgesetzten Stunde ist alles bereit und fertig. Wenn man deshalb etwa sagt: wenn die Gläubigen mehr zubereitet wären, dann wäre der Heiland schon gekommen, so stimmt das nicht. Auch des Herrn Wiederkunft ist auf Zeit und Stunde vom Vater festgesetzt (Apg 1:7). Zu dieser Stunde ist alles zu dem vom Vater gewollten Ziel gebracht.<br/>
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Ferner ist genau bestimmt und begrenzt, was die vier Engel ausführen dürfen, nämlich ein Drittel der Menschen zu töten. Das Reich der Finsternis muss seine eigenen Untertanen quälen und umbringen. So lohnt der Satan seinen Anbetern. Er ist ein Menschenmörder von Anfang an (Joh 8:44). Wenn er dürfte und könnte, dann würde er heute noch alle Menschen töten.
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Er ist es auch, welcher die Kriegsströme im Völkermeer entfacht. Jeder Krieg ist eine Höllengeburt; auch dann, wenn Gott ihn als Gericht über ein Volk oder die Völker kommen lässt. Darum ist das Reich des Herrn Jesu Christi ein Friedensreich, in welchem man nicht mehr kriegen lernt.<br/>
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====Ein riesiges Reiterheer====
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[[Offb 9:16]] '''Und die Zahl des Reiterheeres war zweimal zehntausend mal zehntausend; ich hörte ihre Zahl.'''<br/>
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Das ist eine ungeheure Menge! War auch je einmal ein Krieg, in dem ein solches "REITERHEER" im Kampfe stand? Nein! Dieses Reiterheer ist zukünftig. Ein neuer Beweis dafür, dass die Ereignisse der Offenbarung endgeschichtlich zu verstehen sind. Dazu sind diese Reiter und ihre Pferde nicht Fleisch, sondern Geistwesen aus dem Abgrund. Legion sind ihrer im Abgrund (Lk 8:30.31).  Zweihundert Millionen übernatürliche Geistwesen aus dem Abgrund! Was können sie ausrichten! Unheimlich schon ist der Gedanke daran; wie mag erst die Wirklichkeit aussehen?<br/>
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[[Offb 9:17]]-19: '''Und also sah ich die Pferde im Gesicht und die darauf saßen, sie hatten feurige und hyazinthfarbige (bläuliche) und schwefelgelbe Panzer, und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe, und aus ihrem Munde geht Feuer  und Rauch und Schwefel. Durch dieser drei Plagen wurde der dritte Teil der Menschen getötet, durch das Feuer und den Rauch un den Schwefel, die aus ihrem Munde gingen. Denn die Macht der Pferde ist in ihrem Munde und in ihren Schwänzen, denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen, und sie haben Köpfe, und mit diesen schädigen sie.'''<br/>
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Das ist also die Beschreibung der Pferde und ihrer Reiter. So etwas hat man auf Erden noch nicht gesehen. Das ist für uns Menschen unvorstellbar. Darin liegt deshalb auch für uns immer die Versuchung, eine Deutung zu geben, die unserem Vorstellungsvermögen entspricht. Wir wollen gerne alles mit menschlich-irdischen Begriffen erkläre und verständlich machen. Es gibt aber Dinge, bei denen dies einfach unmöglich ist, und zwar deshalb, weil es sich gar nicht um natürliche, irdische Wesen handelt. Vergessen wir doch nie, dass mit der 5. Posaune der Abgrund geöffnet wurde, der nun seinen Unflat ausspeit! <br/>
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Was in keinen Tagen geschieht, ist auch deshalb so besonders schrecklich, weil es keine menschlichen Mittel gibt, mit denen man sich dagegen wehren kann. Der Mensch ist diesen Abgrundwesen preisgegeben.
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Dann ist es bezeichnend, dass nicht die Reiter den dritten Teil der Menschen töten. Vollstrecker des Gerichts sind diese merkwürdigen Rosse aus dem Abgrund. Ihre Verderbensmacht liegt in ihrem Munde und in ihren Schwänzen gleich Schlangen mit Köpfen.
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Einstmals ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen. "Und Abraham sah sich um, und siehe, ein Rauch ging auf von dem Lande, wie ein Rauch vom Schmelzofen" (1Mo 19:24.28). Also wurden sie zur Wüste gemacht. "Die Augen Jehovas spähen, Seine Wimpern prüfen den Gerechten und den Gottlosen; und den, der Frevel liebt, hasst Seine Seele. Er lässt regnen auf die Gottlosen; Stricke, Feuer, Schwefel und Glutwind teilt Er ihnen zu" (Ps 11:4-6).
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Am Ende des Zeitlaufs wird der Abgrund geöffnet. Jetzt kommen die Gerichte von unten herauf. In der ganzen Schöpfung geschieht alles durch Organe. Die Heuschrecken und diese Rosse sind Träger  und Offenbarer satanischer Kräfte. Ihr Anführer ist Satan. Was sie haben, das hat er ihnen eingeflößt. Jetzt speien sie es aus. Rauch, Feuer und Schwefel geht aus ihrem Munde. Unheimliche Naturerscheinungen. Vielleicht sehen die Menschen gar nichts von diesen finsteren Geistwesen und spüren nur die Auswirkungen als Naturereignisse, ALS PLAGEN (Offb 9:20). Dazu schädigen sie noch mit ihren Schwänzen gleich Schlangen.
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Ist dies alles nicht dazu angetan, dass sich die Menschen zu Gott kehren und Ihn anrufen? In Jerusalem und von Jerusalem aus erschallt ja noch mächtig das Gotteszeugnis der zwei Zeugen. Aus ihrem Munde geht ja auch Feuer (Offb 11:5).<br/>
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[[Offb 9:20]].21: '''Aber die übrigen der Menschen, die nicht getötet wurden durch diese Plagen, taten nicht Buße von den Werken ihrer Hände, dass sie nicht mehr anbeteten die Dämonen und die Götzen von Gold und Silber und Erz und Stein und Holz, die weder sehen noch hören noch wandeln können; und taten nicht Buße von ihren Mordtaten noch von ihren Zaubereien noch von ihrer Hurerei noch von ihren Diebereien.'''<br/>
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Im Lied Moses lesen wir von Israel: "Er ließ fahren den Gott, der ihn gemacht, und verwarf den Fels seines Heils. Sie erregten Seine Eifersucht durch fremde Götter, die nicht Gott sind, den Göttern, durch Gräuel erzürnten sie Ihn. Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, den Göttern, die sie nicht kannten, den neuen, die aus der Nähe gekommen waren, die eure Väter nicht gefürchtet haben" (5Mo 32:15b-17). Aber den Weg zur Buße fanden und finden sie auch jetzt nicht.<br/> <br/>
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===='''Ein anderer starker Engel'''====
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[[Offb 10:1]]: '''Und ich sah einen anderen starken Engel aus dem Himmel herabsteigen, bekleidet mit einer Wolke, und der Regenbogen war über seinem Haupte, und sein Angesicht war wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen.'''<br/>

Version vom 24. Oktober 2019, 15:31 Uhr

Abschrift des Buches: Offenbarung Jesu Christi von August Fuhr
erschienen 1950 im Philadelphia Verlag, August Fuhr, Reutlingen

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht des Buches:
Kapitel davor:
2. Gesicht auf Erden - Teil 1 (Offb 8:7 - Offb 9:12)

2. Gesicht auf Erden - Teil 2

Offb 9:13 - Offb 11:4

Die sechste Posaune

Offb 9:13: Und der sechste Engel posaunte, und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht.
Aus reinem Gold war der Rauchopferaltar. Er stand in der Stiftshütte und in dem Tempel vor dem Vorhang, der vor der Lade des Zeugnisses hing. "Und Aaron soll alle Morgen wohlriechendes Räuchwerk darauf anzünden; wenn er die Lampen zurichtet, soll er räuchern... Es soll ein beständiges Räuchwerk sein vor dem Herrn in euren künftigen Geschlechtern. Ihr sollt kein fremdes Räuchwerk darbringen darauf, auch kein Brandopfer noch Speisopfer und kein Trankopfer darauf gießen" (2Mo 30:7-9). Das ist ausschließlich der Ort des Gebetes. Das aufsteigende Räuchwerk aber sind die Gebete der Heiligen (Offb 5:8).

Schon in Offb 8. sahen wir, dass die sieben Posaunen und, in der siebten eingeschlossen, auch die sieben Zornschalen in engstem Zusammenhang mit diesem Altar und dem aufsteigenden Räuchwerk stehen. Sie sind also die Erhörung der geläuterten und durch das Räuchwerk vom himmlischen Altar vollkommen und angenehm gemachten Gebete der Heiligen (Offb 5:8).

Im Himmel ist alles geistleiblich. Da ist alles belebt, keine tote Materie. Die Schattenbilder der himmlischen Dinge auf eRden selbst haben kein Leben. Sie tragen das Todeswesen der gefallenen Schöpfung, aus der sie gemacht sind, an sich. Nicht also die himmlischen Originale. Da ist alles geistverklärte Leiblichkeit. Darum kann auch aus den Hörnern des Altars eine Stimme ausgehen. Diese Stimme befiehlt, was im Rate Gottes von Ewigkeit her beschlossen ist und jetzt durch die Gebete der Heiligen ausgelöst wird.

Die Heiligen müssen also dem Rat Gottes gemäß beten. Dazu ist nötig, dass sie ihn kennen. Darum forschen sie und beten um die Erkenntnis Seines Willens und Ratsgeheimnisses (Kol 1:9).

Der sechste Engel

Offb 9:14: Die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die gebunden sind am großen Strome Euphrat.
Dieser 6. Engel soll nicht nur posaunen wie die anderen; er soll handeln. Er bekommt einen Befehl, das zu tun, was nötig ist, damit die Gebete der Heiligen ihre gottgewollte Erfüllung finden. Sie haben nicht um dieses Reiterheer gebeten, aber um die Verherrlichung Gottes wie etwas Asaph in Ps 83.: "Mache sie, mein Gott, wie den wirbelnden Staub, wie Stoppeln, vor dem Winde. Wie ein Feuer, das den Wald verbrennt, und wie eine Flamme, welche die Berge versengt.: also verfolge Du sie mit Deinem Wetter und schrecke sie mit Deinem Sturm! Mache ihre Angesichter voller Schande, dass sie Deinen Namen suchen, Jehova! Lass sie für immer zuschanden und weggeschreckt werden, lass sie schamrot werden und umkommen, - so dass sie erfahren müssen, wie Du, der Du Jehova heißest, allein der Höchste bis über die ganze Erde!" (Ps 83:14-19). Oder, was die Märtyrer unter dem Altar gerufen haben: "Wie lange, o Herr, Du Heiliger und Du Wahrhaftiger, richtest und rächst Du nicht unser Blut an denen, die auf Erden wohnen?"

Dass diese Gebete Rat-Gottes-gemäß sind, zeigt die Erhörung, die AUCH über Bitten und Verstehen ist. Da ist wieder alles ÜBERNATÜRLICH, noch nie auf Erden da gewesen. Jeder Versuch, diese Gestalten und Begebenheiten menschlich erklären zu wollen, muss scheitern. Die Geisterwelt tritt auf den Plan.

Im großen Strom Euphrat sind vier Engel gebunden. Das sind ganz besondere Engel. Vielleicht gehören sie zu denen, die ihr Fürstentum nicht bewahrt haben, sondern ihre eigene Behausung verließen und deshalb mit ewigen Ketten unter der Finsternis in Verwahrung getan wurden, bis zum Gericht des großen Tages (Jud 1:6). Der Herr gibt durch die Stimme aus den vier Hörnern SEINEM Engel Befehl: Löst die vier gebundenen Finsternisengel! Wir sehen erneut, wie auch die Finsterniswelt in allen ihren Teilen unter Gottes Regierung steht. Ehe sie selbst dem letzten Gericht Gottes verfällt, muss sie, ihrem innersten Wesen entsprechend, das Maß ihrer Sünde voll machen durch das, was sie heraufbeschwört. Gottes Engel quälen niemand; das müssen stets die Finsternisengel tun. Darum ist auch Satan mit seinem ganzen Heer das Zorneswerkzeug Gottes. In 2Sam 24:1 lesen wir "Und der ZORN DES HERRN ergrimmt abermals wider Israel und reizte David wider sie mit dem Geheiß: Gehe hin, zähle Israel und Juda!" Aber in 1Chr 21:1, wo dasselbe Geschehen berichtet wird, heißt es: "Und der SATAN stand auf wider Israel und reizte David, dass er Israel zählen ließ." Demnach ist Satan der Zorn oder das Zorneswerkzeug des Herrn.

Offb 9:15: Und es wurden gelöst die vier Engel, die bereitstanden auf Stunde und Tag und Monat und Jahr, dass sie den dritten Teil der Menschen töteten.
Im Rate Gottes ist alles planmäßig festgelegt von den Äonen her; nicht nur die Ereignisse, auch die Zeiten, und zwar bis auf die Stunde hinaus. Dies zeigt uns, dass niemand Gottes Plan ändern, verzögern oder beschleunigen kann. Und zu der von Ewigkeit her festgesetzten Stunde ist alles bereit und fertig. Wenn man deshalb etwa sagt: wenn die Gläubigen mehr zubereitet wären, dann wäre der Heiland schon gekommen, so stimmt das nicht. Auch des Herrn Wiederkunft ist auf Zeit und Stunde vom Vater festgesetzt (Apg 1:7). Zu dieser Stunde ist alles zu dem vom Vater gewollten Ziel gebracht.

Ferner ist genau bestimmt und begrenzt, was die vier Engel ausführen dürfen, nämlich ein Drittel der Menschen zu töten. Das Reich der Finsternis muss seine eigenen Untertanen quälen und umbringen. So lohnt der Satan seinen Anbetern. Er ist ein Menschenmörder von Anfang an (Joh 8:44). Wenn er dürfte und könnte, dann würde er heute noch alle Menschen töten.

Er ist es auch, welcher die Kriegsströme im Völkermeer entfacht. Jeder Krieg ist eine Höllengeburt; auch dann, wenn Gott ihn als Gericht über ein Volk oder die Völker kommen lässt. Darum ist das Reich des Herrn Jesu Christi ein Friedensreich, in welchem man nicht mehr kriegen lernt.

Ein riesiges Reiterheer

Offb 9:16 Und die Zahl des Reiterheeres war zweimal zehntausend mal zehntausend; ich hörte ihre Zahl.
Das ist eine ungeheure Menge! War auch je einmal ein Krieg, in dem ein solches "REITERHEER" im Kampfe stand? Nein! Dieses Reiterheer ist zukünftig. Ein neuer Beweis dafür, dass die Ereignisse der Offenbarung endgeschichtlich zu verstehen sind. Dazu sind diese Reiter und ihre Pferde nicht Fleisch, sondern Geistwesen aus dem Abgrund. Legion sind ihrer im Abgrund (Lk 8:30.31). Zweihundert Millionen übernatürliche Geistwesen aus dem Abgrund! Was können sie ausrichten! Unheimlich schon ist der Gedanke daran; wie mag erst die Wirklichkeit aussehen?

Offb 9:17-19: Und also sah ich die Pferde im Gesicht und die darauf saßen, sie hatten feurige und hyazinthfarbige (bläuliche) und schwefelgelbe Panzer, und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe, und aus ihrem Munde geht Feuer und Rauch und Schwefel. Durch dieser drei Plagen wurde der dritte Teil der Menschen getötet, durch das Feuer und den Rauch un den Schwefel, die aus ihrem Munde gingen. Denn die Macht der Pferde ist in ihrem Munde und in ihren Schwänzen, denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen, und sie haben Köpfe, und mit diesen schädigen sie.
Das ist also die Beschreibung der Pferde und ihrer Reiter. So etwas hat man auf Erden noch nicht gesehen. Das ist für uns Menschen unvorstellbar. Darin liegt deshalb auch für uns immer die Versuchung, eine Deutung zu geben, die unserem Vorstellungsvermögen entspricht. Wir wollen gerne alles mit menschlich-irdischen Begriffen erkläre und verständlich machen. Es gibt aber Dinge, bei denen dies einfach unmöglich ist, und zwar deshalb, weil es sich gar nicht um natürliche, irdische Wesen handelt. Vergessen wir doch nie, dass mit der 5. Posaune der Abgrund geöffnet wurde, der nun seinen Unflat ausspeit!

Was in keinen Tagen geschieht, ist auch deshalb so besonders schrecklich, weil es keine menschlichen Mittel gibt, mit denen man sich dagegen wehren kann. Der Mensch ist diesen Abgrundwesen preisgegeben.

Dann ist es bezeichnend, dass nicht die Reiter den dritten Teil der Menschen töten. Vollstrecker des Gerichts sind diese merkwürdigen Rosse aus dem Abgrund. Ihre Verderbensmacht liegt in ihrem Munde und in ihren Schwänzen gleich Schlangen mit Köpfen.

Einstmals ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer regnen. "Und Abraham sah sich um, und siehe, ein Rauch ging auf von dem Lande, wie ein Rauch vom Schmelzofen" (1Mo 19:24.28). Also wurden sie zur Wüste gemacht. "Die Augen Jehovas spähen, Seine Wimpern prüfen den Gerechten und den Gottlosen; und den, der Frevel liebt, hasst Seine Seele. Er lässt regnen auf die Gottlosen; Stricke, Feuer, Schwefel und Glutwind teilt Er ihnen zu" (Ps 11:4-6).

Am Ende des Zeitlaufs wird der Abgrund geöffnet. Jetzt kommen die Gerichte von unten herauf. In der ganzen Schöpfung geschieht alles durch Organe. Die Heuschrecken und diese Rosse sind Träger und Offenbarer satanischer Kräfte. Ihr Anführer ist Satan. Was sie haben, das hat er ihnen eingeflößt. Jetzt speien sie es aus. Rauch, Feuer und Schwefel geht aus ihrem Munde. Unheimliche Naturerscheinungen. Vielleicht sehen die Menschen gar nichts von diesen finsteren Geistwesen und spüren nur die Auswirkungen als Naturereignisse, ALS PLAGEN (Offb 9:20). Dazu schädigen sie noch mit ihren Schwänzen gleich Schlangen.

Ist dies alles nicht dazu angetan, dass sich die Menschen zu Gott kehren und Ihn anrufen? In Jerusalem und von Jerusalem aus erschallt ja noch mächtig das Gotteszeugnis der zwei Zeugen. Aus ihrem Munde geht ja auch Feuer (Offb 11:5).

Offb 9:20.21: Aber die übrigen der Menschen, die nicht getötet wurden durch diese Plagen, taten nicht Buße von den Werken ihrer Hände, dass sie nicht mehr anbeteten die Dämonen und die Götzen von Gold und Silber und Erz und Stein und Holz, die weder sehen noch hören noch wandeln können; und taten nicht Buße von ihren Mordtaten noch von ihren Zaubereien noch von ihrer Hurerei noch von ihren Diebereien.
Im Lied Moses lesen wir von Israel: "Er ließ fahren den Gott, der ihn gemacht, und verwarf den Fels seines Heils. Sie erregten Seine Eifersucht durch fremde Götter, die nicht Gott sind, den Göttern, durch Gräuel erzürnten sie Ihn. Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, den Göttern, die sie nicht kannten, den neuen, die aus der Nähe gekommen waren, die eure Väter nicht gefürchtet haben" (5Mo 32:15b-17). Aber den Weg zur Buße fanden und finden sie auch jetzt nicht.

Ein anderer starker Engel

Offb 10:1: Und ich sah einen anderen starken Engel aus dem Himmel herabsteigen, bekleidet mit einer Wolke, und der Regenbogen war über seinem Haupte, und sein Angesicht war wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen.