Paulus erreicht Rom - Apg 28:11.13.14.15

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Paulus erreicht Rom - Apg 28:11 - Apg 28:13.14.15

"Nach drei Monaten fuhren wir weiter, und zwar auf einem alexandrischen Schiff...Wir kamen nach Puteoli. Dort fanden wir Brüder und wurden eingeladen, sieben Tage bei ihnen zu bleiben; und so kamen wir schließlich nach Rom. Von da kamen die Brüder, die von unserm Ergehen gehört hatten, uns... entgegen, und als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste neuen Mut." Apg 28:11 - Apg 28:13.14.15


Zielsstrebig eilt Lukas in seinem Bericht der vorläufigen Endstation der Verbreitung des Evangeliums entgegen: Rom. Dieses Ende ist zugleich ein neuer Anfang. Gern besäßen wir von Lukas noch ein drittes Buch: Der weitere Weg des Evangeliums und der Gemeinden, nachdem Rom erreicht war. Doch das sollte er nicht mehr schreiben. Wir sind auf die Überlieferung der Kirchen- und Gemeindegeschichte angewiesen. Immerhin sehen wir in Offb 2. und Offb 3. wohin sich die kleinasiatischen Gemeinden in den neunziger Jahren weiter entwickelt hatten.

Doch nun ist Paulus froh, endlich Rom erreicht zu haben. Hinter ihm liegt eine gefahrvolle Seereise. Der Bericht von Apg 27. ist eines der aufschlussreichsten Dokumente der antiken Schifffahrtsgeschichte. Von den Bergen Kretas stürzte sich ein orkanartiger Sturm herab; das Schiff konnte nicht mehr gesteuert werden und man ließ sich treiben und wurde auf die Insel Malta verschlagen. Von dort konnte man nach drei Monaten endlich weiterfahren bis nach Puteoli am Golf von Neapel. Brüder im Glauben kamen Paulus und seinen Begleitern entgegen und brachten sie nach Rom. Leider muss aber Paulus auch den Juden in Rom das Zeugnis ausstellen, Jesus gegenüber im Herzen verhärtet zu sein (Apg 28:23-29).

Paulus war als Gefangener nach Rom gekommen. Er durfte zwei volle Jahre in einer eigenen Mietwohnung bleiben, wohl in den Jahren 59-61. In dieser ersten, leichteren Gefangenschaft hat er wohl den Epheser-, Kolosser- und Philemonbrief geschrieben. Nach einer Zwischenzeit in Freiheit folgte die viel schwerere "zweite römische Gefangenschaft" und nach der Überlieferung sein Märtyrertod, den er voraussah (2Tim 4:6). Doch das letzte Wort der Apostelgeschichte lautet "ungehindert". Den Lauf des Evangeliums und das Werden der Gemeinde Gottes kann letztlich niemand aufhalten.