Lebenserwartung und Lebensqualität - Spr 9:11-12

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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88. Lebenserwartung und Lebensqualität - Spr 9:11-12

Denn durch mich werden deine Tage sich mehren, und Jahre des Lebens werden dir hinzugefügt werden. Wenn du weise bist, so bist du weise für dich; und spottest du, so wirst du allein es tragen!

Gott selbst bietet in diesem Worte durch Seine Weisheit eine Lebensverlängerung an, es erscheint fast so, als sei die Weisheit selbst das göttliche Alterstherapeutikum. Ist es nicht wirklich so, dass der sorgenreiche, selbstzerstörerische Stress unserer Tage das Leben verkürzt? Darauf weist auch Spr 10:27 hin: "Die Furcht JAHWEHs mehrt die Tage, aber die Jahre der Gesetzlosen werden verkürzt!" Könnte nicht wirklich der innere Friede des Weisen, das unneurotische Lebensverhalten dessen, der "in die Ruhe Gottes eingegangen ist", lebensverlängernd wirken? Moderne medizinische Erkenntnisse betätigen dies.

Aber widerspricht dem nicht Mt 6:27 mit der Frage Jesu: "Wer unter euch könnte mit Sorgen seiner Lebenszeit auch nur eine Elle hinzufügen?" Doch beachten wir: Dies können wir mit all unseren Sorgen nicht bewirken, wohl aber vermag es die Weisheit Gottes, die in uns wohnt!

Wir betonen meist nur die eine Seite, dass die Stunde unseres Sterbens von Gott fest bestimmt, unabänderlich determiniert sei; das ist wohl auch richtig so. Hatte es doch der Herr dem Petrus kundgetan, dass das Ablegen seines Leibeszeltes unmittelbar bevorstehe (2Petr 1:14); auch Paulus wusste darum, dass die Zeit seines Abscheidens nahe gekommen sei, und dass er als Trankopfer ausgesprengt würde (2Tim 4:6). Allerdings kennen wir auch die schreckliche Möglichkeit, die zugemessene Lebenszeit durch einen selbstgewählten Tod zu verkürzen: dies ist dann nicht die Stunde Gottes. Es gibt auch einen "Selbstmord auf Raten" durch Raubbau an der Gesundheit, durch unsinnigen Lebensgenuss und lebensverkürzende Drogen. Unsere Texte bezeugen auch, dass wir durch Spott und Gesetzlosigkeit unsere Tage verkürzen können.

Andererseits verheißt uns die Heilige Schrift auch eine mögliche Lebensverlängerung durch Gott ist nicht die Ehrerbietung gegenüber den Eltern mit der <zusage eines "langen Lebens im Lande" verbunden? Gilt dies nicht auch, nach 5Mo 6:2, durch die Gottesfurcht und das Halten der göttlichen Gebote ganz allgemein? Lebensjahre wachsen dir zu (BUB), so verheißt Gott dem Gerechten, der vermöge der Weisheit in einem innerlich geordneten Leben steht. So birgt die Weisheit ihren Lohn in sich selbst: Wenn du weise bist, so bist du weise dir zugute (BUB); aber auch das Gericht ergeht nach dem Gesetz von Saat und Ernte. Spottest du, so wirst du allein es tragen. Göttliche Weisheit und Erkenntnis gilt zuerst einmal der eigenen geistlichen Ernährung, ehe wir sie als "Brot" für andere weitergeben. Röm 14:22 bezeugt Ähnliches hinsichtlich des Glaubens: "Hast du Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott. Glückselig, wer sich selbst nicht richtet in dem, was er" (in der Prüfung des Gewissens vor dem Herrn) "für gut heißt!" So gesehen wächst jeder für sich allein.

Eine Lebensverlängerung von 15 Jahren durfte der König Hiskia nach Gebet und Tränen erfahren; man lese die erschütternde Aufzeichnung, die er nach seiner Genesung niederschrieb (Jes 38:9-20). Was aber brächte uns eine Zeitverlängerung allein, wenn sie nicht mit der Lebensqualität gefüllt würde, die Gott verleiht: einem Wachstum an Gnade, Erkenntnis und Weisheit, so dass wir schließlich "ein Herz voll Weisheit heimbringen", weil wir unsere Tage "richtig zählten", in sorgfältigem Wandel Verständnis des Willens Gottes erlangten und die Heilstermine Gottes auskauften (Ps 90:12 - Eph 5:15-16)? Dann erst wird ein langes Leben sinnvoll.

Der Spötter aber zerstört seine innere seelisch-geistige Ordnung selbst und zerrüttet sein ganzes Wesen und Leben. Dabei wird es immer so sein, dass Ismael, "Die Frucht des Fleisches", den Isaak als die "Frucht der Verheißung" verspottet, weshalb er aus der Familie Gottes ausgetrieben werden muss.

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89. Frau Torheit - Spr 9:13-18