Jesu Tod - Lk 23:44-46

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Jesu Tod - Lk 23:44-46

"Und es war um die sechste Stunde, da entstand eine Finsternis, die sich über das ganze Land ausbreitete, bis zur neunten Stunde. Die Sonne verlor ihren Schein und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei. Und Jesus rief mit leuter Stimme: Vater, in Deine Hände übergebe ichmeinenGeist! Und nachdem Er dies gesagt hatte, hautchte Er (den Lebensgeist) aus." Lk 23:44-46


Es war eine ungewöhnliche Finsternis, die sich am hellen Mittag drei Stunden lang über das ganze Land ausbreitete. Es war nicht einfach nur eine Gewitterfront, die durchzog. Sie war das äußere Zeichen für die Anwesenheit böser Mächte, die auch geistlich den Sohn Gottes bedrohten, und für die letzte Not des sterbenden Jesus. Nach Mt 27. schrie Jesus am Ende der dreistündigen Finsternis: "Mein Gott, mein Gott, wozu hast Du mich verlassen?" - bevor Er sterbend Seinen Geist dem Vater übergab. Er war nicht von der Liebe Gottes verlassen, wohl aber von irgendeinem hilfreichen Eingreifen des Vaters, wie es Israels Väter so oft erlebt hatte, wenn sie in ihrer Not zu Gott schrien (Ps 22:5.6). In Ps 22. werden die das Kreuz umlagernden Feindmächte als Tiere dargestellt, als Stiere, Hunde, Büffel und ein reißender und brüllender Löwe (Ps 22:13.14 - Ps 22:17 - Ps 22:22). Doch auch in diesem Psalm wendet sich die Not des Gekreuzigten in Vertrauen. Eine Gebetserhörung findet statt (Ps 22.) Nicht so, dass Er dem Sterben entginge, aber doch so, dass Er sich wieder mit dem Vater verbunden weiß.

Der Vorhang des Tempels, der den Zugang zum Allerheiligsten versperrte, wurde beim Sterben Jesu von oben nach unten in zwei Teile zerrissen (Mt 27:51). Das drückte symbolisch aus: Fortan haben alle Glaubenden freien Zugang zur Gemeinschaft mit Gott im Allerheiligsten. Das betont auch der Hebräerbrief und verbindet damit die Aufforderung: "Lasst uns hinzutreten!" - und zwar "mit wahrhaftigem Herzen und in voller Gewissheit des Glaubens" (Hebr 9:1-8 und Hebr 10:19-21). Ja, lasst uns hinzutreten zum Vater! Wir haben ja nun aufgrund des Todes Jesu, aufgrund Seines vergossenen Blutes, Zugang zum Vater (Eph 2:18)! Lasst uns die Vergebung der Sünden und die Gemeinschaft mit Jesus und em Vater, die Er uns durch Seinen Tod erworben hat, voll in Anspruch nehmen!