Jak 4:13-17 - Warnung vor Selbstsicherheit

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Von Daniel Muhl

Bibeltext

HSN Jak 4:13 Wohlan denn, ihr, die ihr sprecht: "Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen und dort ein Jahr verbringen82 und Handel treiben und Gewinn machen" –
HSN Jak 4:14 ihr wisst [doch gar] nicht, was morgen sein wird, wie es um euer Leben stehen wird! Ihr seid ja [nur wie ein aufsteigender] Dampf83, der für kurze Zeit erscheint und dann verschwindet.
HSN Jak 4:15 Stattdessen solltet ihr sagen: "Wenn der Herr es will und wir leben, werden wir dies oder jenes tun."
HSN Jak 4:16 Nun aber rühmt ihr euch und prahlt84; alles Rühmen dieser Art ist böse.
HSN Jak 4:17 Wer nun Gutes zu tun weiß und tut es nicht, für den ist es Sünde85.

Vers 13

82* o. bleiben

HSN Jak 4:13 Wohlan denn, ihr, die ihr sprecht: "Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen und dort ein Jahr verbringen82 und Handel treiben und Gewinn machen" –

Gewinn machen

Diese Aussage offenbart indirekt die 'Geldliebe' der hier angesprochenen Reichen. Auch spürt man aus dem Kontext einen Materialismus und ein gewisses Selbstvertrauen. All diese Dinge offenbaren nicht nur eine weltliche Gesinnung; sie sind auch äußerst gefährlich, da am Ende das Verderben 'geerntet' wird (1Tim 6:10).

Siehe auch Bileam, der zwar nichts gegen den Willen Gottes tun wollte, aber dennoch den Lohn der Ungerechtigkeit liebte (2Petr 2:15 / 4Mo 22-24 / 4Mo 31:16).

Vers 14

83* o. Dunst, Rauch (etwa ein Rauchwölkchen o. aus einem Topf aufsteigender Wasserdampf)

HSN Jak 4:14 ihr wisst [doch gar] nicht, was morgen sein wird, wie es um euer Leben stehen wird! Ihr seid ja [nur wie ein aufsteigender] Dampf83, der für kurze Zeit erscheint und dann verschwindet.

Die Vergänglichkeit der irdischen Existenz

Jakobus erinnert daran, wie vergänglich unser irdisches Leben ist (vgl. Ps 90), und wie 'unsicher' die von uns geplante Zukunft ist. Wer auf seine eigene Planung und Vorsorge vertraut, ist in den Augen Gottes ein Narr! Sicher sind wir nur dann, wenn wir unser ganzes Vertrauen auf den HERRN setzen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir schmerzfrei durch das Leben gehen können. Wer Gott liebt und ihm vertraut, darf wissen, dass selbst die Leiden zu seinem Guten zusammenwirken müssen (vgl. Röm 8:28).

Vers 15

HSN Jak 4:15 Stattdessen solltet ihr sagen: "Wenn der Herr es will und wir leben, werden wir dies oder jenes tun."

Im Vertrauen auf Gott planen - Sein Wille geschehe

In diesem Vers wird jedoch auch deutlich, dass wir nicht planlos leben müssen. Wir dürfen und sollen planen! Paulus plante auch, nach Spanien zu reisen (vgl. Röm 15:28), aber er wusste auch, dass diese Planung nur dann zustande kommen würde, wenn es dem Willen des HERRN entsprach! Paulus vertraute nicht auf seine Planung, sondern allein auf Gott! In unserer gesamten Planung ist allein der Wille des HERRN das Entscheidende!

Vers 16

84* w. in euren Prahlereien

HSN Jak 4:16 Nun aber rühmt ihr euch und prahlt84; alles Rühmen dieser Art ist böse.

Rühmen und Prahlen

Jedes großspurige und hochmütige Verhalten ist in den Augen Gottes ein Gräuel (Spr 16:5) und daher böse, da der Hochmütige nicht erkannt hat, dass er alles von Gott geschenkt bekommen hat, und weil es andere Menschen entwertet!

Vers 17

85* o. dem wird es als Sünde (angerechnet)

HSN Jak 4:17 Wer nun Gutes zu tun weiß und tut es nicht, für den ist es Sünde85.

Wer liebt, tut Gutes

"Auch Nichtstun kann Sünde sein! Manche meinen, wenn sie nichts tun, dann begehen sie keine Fehler! Das ist jedoch nicht richtig! Wenn jemand - ohne es zu bemerken - auf einen Abgrund zuläuft und ich ihn nicht warne, mache ich mich schuldig! Wenn mein Bruder hungert und ich ihm keine Nahrung gebe, obwohl ich dazu in der Lage bin, begehe ich eine Sünde!

Natürlich ist es so, dass wir, wenn wir aktiv sind, auch Gefahr laufen, Fehler zu machen. Aber gerade wenn man unbewusst Fehler macht, kann man daraus lernen, und ein solcher Lernprozess ist sehr wertvoll!

Die materiell reichen Gläubigen haben viele Möglichkeiten, anderen zu helfen! Paulus schreibt dazu in 1Tim 6:17-18:

  • "Den Reichen in der gegenwärtigen Zeitperiode gebiete, nicht hochmütig zu sein und nicht auf den ungewissen Reichtum zu hoffen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich zum Genießen gibt - 18 Gutes zu tun, reich zu sein in guten Werken, großzügig zu sein, mitteilsam, ..."