Der Weibessame siegt

Aus Bibelwissen
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Abschrift des Buches: Der da war, und der da ist und der da kommt!
Pfarrer Theodor Böhmerle (1870 - 1927)

Aus dem Gemeinschaftsblatt für innere Mission Augsb. Bek.: "Reich-Gottes-Bote“ (1918-26)
Selbstverlag des Bibelheims „Bethanien", Langensteinbach

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Inhaltsverzeichnis:
Kapitel davor:
60. Der Gemeine-Lauf Jud 1:17-25 (1925)

III. Teil: Aus dem prophetischen Wort

61. Der Weibessame siegt

  • 1Mo 3:14.15 (ELB) (14) Und Gott, der HERR, sprach zur Schlange: Weil du das getan hast, sollst du verflucht sein unter allem Vieh und unter allen Tieren des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen, und Staub sollst du fressen alle Tage deines Lebens! (15) Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Besiegt und unterworfen

Das war eine Botschaft aus des Herrn Mund ans erste Menschenpaar: „Der Weibessame siegt!“ Das ist nämlich der große majestätische Inhalt unserer beiden Verse. Anbetend vernimmt man sie; anbetend bewahrt man sie. Die ganze heilige Liebe Gottes, des Herrn, des über alles Gericht triumphierenden Heilandes, ist darin keimartig niedergelegt. Da standen Adam und Eva besiegt und ins Todeswesen hineingeworfen durch den listigen Feind in der Gestalt der Schlange. Sie waren nicht mehr frei - nein, untergetan der Finsternis, der sie sich untergetan hatten durch ihren Ungehorsam gegen Gott, den Herrn. „Besiegt“, „unterworfen“, was für furchtbare Worte sind das, und was für furchtbare Folgen schließen sie in sich! Zitternd vor Scham, Schande und Elend stehen die Ureltern vor dem Herrn.

Und d e r tut den Mund auf und spricht das geradezu unglaubliche und doch göttlich wahre Wort aus: Die Schlange behält nicht den Sieg - der Weibessame kriegt des Sieg. Also wohl besiegt für den Augenblick und wohl im Todesweg für die Zukunft, aber nicht zum Drunterbleiben, nein, es kommt ein Tag des Sieges und der Überwindung und der wiedererlangten Freiheit. Wie werden die Menschen aufgehorcht haben, wie mögen sie bei allem inneren und äußeren Fluchgericht doch voll staunender Anbetung glaubend und hoffend hinausgeschaut haben! Gott, der Herr, hatte ihnen durch Sein wunderbares Wort vom Weibessamen d a s G l a u b e n, das H o f f e n erlaubt. Sie standen geschlagen, aber nicht hoffnungslos. Der Weibessame wird siegen - das war verbürgt. O Erstlingssame des göttlichen Heilsplanes, hineingesenkt in den sündigen Erdenboden - wir beten heute noch mit an in tiefer Bewegung über solcher richtenden und doch gerichtaufhebenden Gnade Gottes, des Herrn!

Das teuflische Wesen

Ja, wir beten an! Wir stehen in einer Zeit, in der Satan seiner Endherrschaft zustrebt. Wir sehen die Menschheit t e u f l i s c h werden. Durch den Fall wurde sie s ü n d i g , t o d v e r f a l l e n. Das Wachstumsziel der Sünde ist das T e u f l i s c h e. Wenn die Sünde zum bewussten, gottverwerfenden und heilandverwerfenden, und alle Ordnungen Gottes verwerfenden I c h - W e s e n wird, dann tritt sie ins teuflische Wesen hinein. Und darin stehen wir heute. Das ist der gewaltige Fortschritt, welcher sich unter Weltkrieg und Völkerrevolution vollzogen hat, dass das Ich-Wesen - das Gott- und Gesetzauflösende - gewaltige Fortschritte gemacht hat. Die ganzen Nationen durchdringt ein Ich-Geist. Ihre revolutionären Neueinrichtungen atmen und fördern den Ich-Geist. Die Jugend durchweht er schon. Es ist die Bodenbereitung für den großen Ich-Menschen, welcher der Welt das Heil zu bringen verspricht, für den Ich-Menschen, der weder Gottes, noch der Menschen achtet: für den Antichristen.

Der Teufel drängt auf Menschwerdung. Daher auch jetzt die großen neuen Erfindungen, welche dem Ich-Menschen die Grundlage schaffen, ihm die Macht in die Hand geben. Wir sehen die Zeiten in Vorbereitung des letzten großen und größten Sieges Satans. Wird er nun endlich und endgültig siegen? Nein - sagt das göttliche Wort! Nein, sagt schon das erste, göttliche Verheißungswort, welches wir heute vor uns haben. Satan, der Ich-Geist, wird nicht siegen; der Weibessame siegt, sein großer, menschgewordener Widerpart. Wer das hört, atmet auf. Welch ein Trost- und Stärkungswort ist das für unsere Tage! Glaube und Hoffnung, pflanzet eurer Panier auf - die Schlange siegt nicht! Wer das hört, der halte sich zum Weibessamen, ob er gleich jetzt in Niedrigkeit und Kreuz steht und geht - er siegt, er hat gesiegt und wird siegen! Wir neigen uns zu solchem Gotteswort dürstend hinab, es innerlich verstehend aufzunehmen.

Schlangensame und Weibessame

Ehe wir aber ins wunderbare Erstlings-Verheißungswort hineinsteigen, noch ein kurzes Wort zuvor! Alle göttliche Offenbarung tritt in einer Hülle auf und geht Schritt für Schritt, wie ein auswachsendes Samenkorn seiner Enthüllung entgegen. Darum heißt das letzte Weissagungsbuch der Bibel: Offenbarung oder Enthüllung. In der Offenbarung Johannes fällt die Hülle Schritt für Schritt; darum ist sie auch in ihren letzten Kapiteln am deutlichsten. Unser erstes Verheißungswort, welches wir heute vor uns haben, liegt noch ganz in der Hülle. Es ist ein Samenkorn, das den Lebenskeim verborgen in sich trägt unter niedriger, unscheinbarer Hülle, von dem wir aber doch wissen, was es in sich birgt. Die Hüllen unseres vorliegenden, herrlichen Lebens- und Siegeswortes sind d i e S c h l a n g e und d a s W e i b , der S c h l a n g e n s a m e und der W e i b e s s a m e. In diese Hüllen sind die Wahrheit und das Leben, sind der wunderbare Gottesrat und sein herrliches Entfaltungsziel eingewickelt. Hinter der Schlange und in der Schlange steckt der Geist der Finsternis, Satan - beim Weibe und im Weibe steht der Geist des Lichts, der eingeborene Sohn, der gewissermaßen hier schon im Weibe Mensch wird. Der Schlangensame, das sind die Teufel, des Teufels Kinder - der Weibessame, das sind die Menschen, das sind sonderlich die Erstlinge der geretteten Menschheit, die Gotteskinder mit ihrem Haupt, Christus, aber in ihnen die ganze Menschheit.

Wir müssen in der Hülle und unter der Hülle die geistigen und geistlichen Mächte sehen. Der Unglaube bleibt bei der Hülle stehen; was er sieht, ist ihm Nichts oder Torheit. Der Glaube sieht durch die Hülle hindurch und sieht die Geisteskämpfe und die Geistessiege. So geht es, wenn man dem Unkundigen ein paar kleine, runde Samenkörnlein in die Hand legt - es sind ihm Nichtse; der kundige Gärtner sieht in ihnen die schönste Blume oder die schönste Frucht. So ging es als der Sohn in der Hülle ging. Der Unglaube sah den armen Menschen von Nazareth, woher doch kein Prophet aufsteht; der Glaube sah die Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes voller Gnade und Wahrheit im Fleisch. So ist auch unser vorliegendes Gotteswort: der Glaube sieht den herrlichen Sieg des Lichtes in Christo über alle Finsternis darin geoffenbart. Dabei dürfen wir uns an der Erscheinung Satans in der Tierhülle, in der Schlangenhülle nicht stoßen, so wenig wir uns stoßen an der Erscheinung des eingeborenen Sohnes im Menschenleib; so wenig wir uns stoßen, dass unser eigen Wesen jetzt in eine elende Hütte beschlossen ist und dereinst in Christo in ein herrliches Haus beschlossen werden wird.

Satan ist Herrscher seiner Erde gewesen und bis heute geblieben. Sein Geist herrscht in gewissem Grad in allen Geschöpfen die ihm unterstehen. Von diesen war die Schlange offenbar das geistig und seelisch höchststehende - wie es scheint, auch vorher aufrecht gehend und darum feines Gefäß der Offenbarung des herrschenden Geistes. Die Tiere waren überhaupt damals noch geistiger, gleichwie ja heute noch jede Pflanze selbst ihren Geist hat. So steckt in der Schlange der Fürst dieser Welt. So liegt im Weibe der Fürst der Fürsten, der Wahrhaftige. So gesehen liegt dann im ganzen Spruch der ganze Gottesplan, und ist uns in ihm verkündet der Sieg des Weibessamens über den Schlangensamen.

Fluch dem Schlangewesen

Dies zeigt gleich das erste Wort Gottes, des Herrn. Er sprach zur Schlange, und damit auch zu dem ihr innewohnenden Geist: „Weil du solches getan hast“ - nämlich die Menschen verführt hast -, „seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang.“ Schlange und Satan werden miteinander verflucht. Die Herren verderben ihre Untertanen, wenn sie selbst - die Herren - im Verderben sind. Auch wir haben die Kreatur mit hineingerissen. Statt mit Lichtskräften haben wir sie mit Finsterniskräften erfüllt. Sie hat den Tod wie wir, und leidet schwer. Welch ein Antrieb für uns, uns retten und heiligen zu lassen, damit auch die Kreatur wieder frei wird. Lass dir das Gesamtleiden der Schöpfung zu Herzen gehen und wissen, dass du durch dein Gerettetsein ihre Ursache zur Rettung werden kannst. Nach Röm 8 wartet sie auf uns.

So ist die Schlange verflucht worden um des sie bewohnenden Geistes willen. Dem Teufel ist die elend erniedrigte Schlange ein steter Vorwurf. Und die Schlange ist ein Zeichen für alle Kreatur. Auf dem Bauche geht sie, sie, die vorher so erhabene; Staub isst sie, ist gewissermaßen mit ihm vermengt, sie, die vorher listigste, d.h. doch geistigste. Ihr Fluch ist aber Satans Fluch. Satan ist herabgeschleudert zur Erde. Er, der größte Himmelsgeist unter den Geschaffenen, er verliert seinen himmlischen Charakter. Auf dem Bauch muss er gehen - Niedriges muss er sinnen und denken, Gemeines aushecken, um zu seinem Ziel zu kommen. Der himmlischen Gedanken muss er sich und andere entkleiden. Erde muss er essen. Da unten auf Erden, im niedrigen Staube, wo alles zu Staub wird, da muss er sich bewegen. Satan hat einen furchtbaren Stoß erlitten durch die Verführung der Menschen. Er ist tief herabgesunken.

Hat er schon im T i e r sich offenbart, also zu niedrigem Gefäß gegriffen, so ist er nach erlangtem Sieg noch tiefer gefallen. Satan ist gemeiner, er ist todesmäßiger geworden, und er schafft mit gemeinen Mitteln, seitdem er die Menschen gefällt hat. Sein Sieg ist für ihn durch Gott, den Herrn, zu einer schweren Niederlage geworden. Das sollen wir nun stets vor Augen haben, so oft wir das kriechende Schlangenheer in irgendeinem Exemplar sehen: Satan ist verflucht und geht von Fall zu Fall, und auch all sein Siegen ist nur vorübergehender Sterbeglanz und führt ihn immer tiefer hinab. Wer dem Ich-Wesen angehört und angehörig bleibt, gehört einer verfluchten und verlorenen Sache an. Das merke dir wohl, und lass keinen Erfolg dich täuschen.

Aller Erdenweg führt hinab

Nein, gleichwie alle Kreatur die Schlange fürchtet und ihr vor derselben graust, so scheue und fürchte die Sünde; sie ist und bringt n u r Fluch, einerlei, ob sie eine kleine Zeit lang dich scheinbar in die Höhe führt. Die Schlange bezeugt’s bis heute: Satans Weg, der Sünde Weg, der Ich-Weg führt zum Fluch. Alles Wesen außer Gott und ohne Gott, alles Wesen der Gesetzlosigkeit ist Fluch und wirkt Fluch. Glaubst du das? Auch für dich? Dein Ich-Wesen, trotz aller Erfolge, fällt dich! Hinab führt aller Erdenweg, auch wenn er eine Zeitlang kerzengerade in die Höhe führte. Und merke wohl, als Satan eben gesiegt hatte, kam der neue Fluch. Die Siege der Sünde sind die Vorboten ihres Falls. Alles Ich-Wesen siegt sich zu Tode. War’s nicht auch so, als Satan über Christus gesiegt hatte? Da ist ihm die Macht des Todes entwunden worden. Und wenn er im Antichristen glaubt, die Menschheit unter sich besiegt zu haben, kommt sein jäher Fall und sein Gebundenwerden.

Alles Wesen der Welt erliegt im Siegen. Sowie etwas rein Irdisches, Ichmäßiges seine Höhe hat, stürzt es. Das Göttliche und Ewige, der Glaube, der siegt im Unterliegen. Und wenn man ihn in den Tod wirft, steht er auf. Lass die Welt triumphieren; je mehr sie’s tut, umso näher ist ihr Fall. Wenn du eigenwillig und eigenmächtig etwas durchsetzt, bist du nahe vor großem Sturz. Und wenn du im Glauben tief und tiefer gehen musst, ist die Hilfe und Auferstehung nahe. - So ist die verfluchte Schlange Künderin von Satans Niederlage im Sieg, von seinem Fluch im Gefolge. Darum sind Gläubige mit Erfolgen nicht zu betäuben, sie kennen diesen Weg. Satan siegt nicht - er fällt im Sieg.

Feindschaft zwischen Schlange und Weib

Satan hätte sich bei solchem Fluchwort wohl besinnen dürfen. Die Stunde des Fluchs war eine Gnadenstunde für ihn. Er hätte sich beim Elend seines missbrauchten Geschöpfes wohl besinnen können; aber er tat’s nicht. Ich-Wesen ist trotzig und halsstarrig. Sein Ziel, den Menschen unter seine Herrschaft ganz zu zwingen, hielt er unweigerlich fest. Gott, der Herr, sah diese Verstockung wohl, darum hebt Er zum zweiten mal an: „Und Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deinem Samen und ihrem Samen.“ Das ist gerade soviel, wie wenn der Herr gesagt hätte: Ich setze zwischen dich und das Weib, zwischen deinen Samen und ihren Samen eine tiefe Abneigung und Feindschaft, und die wirst du nicht überwinden. Dieses Wort ist ein unendliches Trostwort für die Menschheit. Der Teufel kriegt sie nicht auf die Dauer in sein Teufelselement. Sein höchster Sieg wird auch hier seine tiefste Niederlage sein. Dieses Wort gilt zunächst für die ganze Menschheit.

Während die Engel, welche Satan folgten, sein Same geworden sind, d.h. eben Teufel, vollständige restlose Ich-Geister, hat das Satan durch die Jahrtausende hindurch bei den Menschen noch nicht erreicht. Noch sind die Menschen keine Teufel. Religion und Sitte spielen in der ganzen Menschheit heute noch eine große Rolle. Selbst der Sozialismus und der Kommunismus kommen nicht um sie herum. Sie müssen, z.B. wenn sie zur Wahl aufrufen, ein religiöses und christliches Mäntelchen umhängen wie alle Parteien. Alle Völker haben Religion und eine gewisse Sittlichkeit. Die Nationen sind sich selbst ein Gesetz auf Grund des, in ihre Herzen geschriebenen Gesetzes. Das alles hat der Teufel bis heute nicht ganz aus den Herzen der Menschen reißen können. Es ist eine Feindschaft wider ihn gesetzt. Und wenn Satan auch kurze Zeit sein Ziel erreichen und besonders e i n e n, einen großen und gewaltigen Menschen, ganz in sein Joch spannen, und zehn Reiche unter ihn bringen wird, so wird’s nicht bleiben. Der Herr wird diesen Einen stürzen und Satan binden und gleich darauf Sein eigenes Reich aufrichten.

Satans Fersenstiche

Die Feindschaft wider Satan ist gesetzt, und sie bleibt gesetzt, und sie wirkt sich aus, bis Satan völlig außer Kurs gesetzt ist. Ja, dass es dem Feind in den Jahrtausenden nicht geglückt ist, die Menschheit zu verteufeln, das zeigt uns an, dass die biblische Hoffnung vollendet werden wird. Dazu kommt aber noch ein anderes. Von A b e l, dem ersten Erstling an, hat es Menschen gegeben, die an Gottes Wort sich heilten und an der Wahrheit, soweit sie dieselbe hatten, und wenn es durch Leiden und Tod ging. Neben der allgemeinen Feindschaftslinie gibt es eine sonderliche der Gotteskinder. Diese war schon vor Christus allenthalben am meisten im jüdischen Volk. In der Fülle der Zeiten aber k a m der S o h n G o t t e s und wurde Weibessame, überwand alle Versuchungen Satans im Fleische und ging hin, litt und starb und s t a n d a u f, und ging in die Höhe zum Vater. Er ist wahrhaftiger Weibes- nicht Mannessame. Und dieser menschgewordene Heiland, das ist d e r F e i n d des F e i n d e s - der hat überwunden. Und was nun am Heiland hängt, dem gibt Er den Überwindergeist und gibt ihm den lebendigen Glauben und gibt ihm das ewige Leben. Und dies Glaubensvolk, das trägt die Feindschaft gegen das Ich-Leben und gegen des Ich-Lebens Herrn, gegen Satan, i n sich g e s e t z t. Bei dieser Gemeine heißt es: „Ich lebe, doch nun n i c h t i c h, sondern Christus lebt in mir.“ Und diese Gemeine ist die Erstlingsgemeine der Kreatur - ist sie heilig, so ist auch der ganze Teig heilig. Der Teufel siegt nicht. Schon ist ihm der Anbruch in Christo entgangen, so entgeht ihm auch aller Weibessame.

Darüber wütet er sehr. Zu aller Zeit hat er in seiner Wut den Weibessamen im engeren Sinne, die Gläubigen, in die Ferse gestochen. Er hat auch Christum in die Ferse gestochen. Er sticht die Gemeine in die Ferse. Aber ihm selbst ist der Kopf zertreten. Als Kopf ist er abgewendet und abgetan. Das Leiden und Sterben und Erstehen des Heilandes hat ihm für alle Welt schon die Macht genommen, und dieses Blut dringt durch von Stufe zu Stufe. Alle seine Fersenstiche sind nicht tödlich: wer an den Sohn glaubt, wird nimmermehr sterben.

Unser Glaube ist der Sieg

Wohl wird Satan Vielen einen bösen Fersenstich mit Gifteinflößung versetzen. Da werden schwere Feuer nötig sein, die Gifte auszubrennen und Jesu Blut als Lebenselexier einzuflößen, aber der Weibessame hat ihm den Kopf zertreten, d.h. ihn unwirksam gemacht als Haupt. Und dieser Weibessame hat doch gesiegt und siegt, obwohl Satan versucht hat, i h m den Kopf zu zertreten, weshalb wir singen: O Haupt voll Blut und Wunden. Er ist nicht nur gestorben für unsere, der Gläubigen Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt (1Jo 2:2). Satan siegt nicht, der Weibessame siegt, Christus, wie Er schon in Vielen, die von Seinem Samen sind und bei denen der Same Seines Wortes und Blutes bleibt, gesiegt hat.

O liebe Seele, halte dich nicht zur verlorenen Sache. Sieh, Satan hat verspielt und verloren. Willst du noch in Zeiten und Ewigkeiten die Verlorenheitsgänge Satans mitmachen? Meinst du, Eigenwesen bringe Frieden und Glück. O komme zu Jesu voll und ganz, tritt in Sein sieghaftes Wesen ein. Fürchtest du das Kreuz, den Fersenstich? Er tötet dich nicht! Kreuz in Christo vertieft den Sieg und die Herrlichkeit. Komm laufe mit dem jetzt verschmähten Haufen nackt und bloß, aber von Christus angezogen, zur Ewigkeit. Und du, Gemeine des Glaubens, freue dich: die Rechte des Herrn behält den Sieg - und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.

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62. Die Erwählung Israels zum Gottesvolk 2Mo 3:1-10