Der Heilige Geist zu Trutz und Schutz

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Abschrift des Buches: Der da war, und der da ist und der da kommt!
Pfarrer Theodor Böhmerle (1870 - 1927)

Aus dem Gemeinschaftsblatt für innere Mission Augsb. Bek.: "Reich-Gottes-Bote“ (1918-26)
Selbstverlag des Bibelheims „Bethanien", Langensteinbach

weitere Abschriften hier:

Inhaltsverzeichnis:
Kapitel davor:
36. Der Zeugengeist Joh 15:26 (1924)

37. Der Heilige Geist zu Trutz und Schutz

  • Joh 16:7-15 (ELB) (7) Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, daß ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden. (8) Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht. (9) Von Sünde, weil sie nicht an mich glauben; (10) von Gerechtigkeit aber, weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; (11) von Gericht aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist. (12) Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. (13) Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. (14) Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen. (15) Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, daß er von dem Meinen nimmt und euch verkündigen wird.

Der Heilige Geist

Der Heilige Geist ist der Stellvertreter unseres Herrn Jesu Christi auf Erden bei Seinen Gläubigen. Der Heiland ist erhöht und unsichtbar. Er ist aber nicht ferne und nicht unfassbar. Im Heiligen Geist ist Er da bei den Gläubigen und ist genauso da, als wenn Er noch auf Erden bei uns wandelte. Ja, Er ist noch besser da; denn jetzt kann Er im Geiste bei uns einwohnen und immer und überall bei uns sein.

Luther übersetzt den Namen des Heiligen Geistes, womit der Heiland in unseren Versen den Heiligen Geist bezeichnet, mit „Tröster“. Er heißt eigentlich auch „Advokat“ oder „Anwalt“ oder „Stellvertreter“. Freilich, wenn der Heilige Geist „Stellvertreter Christi“ und „Anwalt“ von Gott aus für uns ist, dann ist Er auch ein Tröster. Dann sind wir ja reichlich getröstet für den uns unsichtbaren Heiland. Darum sagt der Herr auch: „Es ist euch gut, dass Ich hingehe; denn wenn Ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht. Wenn Ich aber hingegangen bin, will Ich Ihn senden.“ Erst als Erhöhter war Er selbst ganz ausgeboren. Erst als geistleiblich Verklärter war Er reif, Kinder zu zeugen im Geiste. Als Er noch auf Erden war, auch nach Seiner Auferstehung, war Er noch nicht soweit. Er musste als Erstandener der Maria, welche Ihn anrühren wollte, sagen: „Rühre Mich nicht an; denn Ich bin noch nicht aufgefahren zu Meinem Vater und zu eurem Vater, zu Meinem Gott und zu Eurem Gott!“ Auch das Auferstehungsleben und Erhöhungsleben des Heilandes entfaltete sich wachstümlich. Nach dem sich Setzen zur Rechten des Vaters war die Aussendungsreife für den Heiligen Geist da. Und darum war Sein Hingehen nötig und gut, d. h. zweckmäßig und zuträglich für Seine Gemeine.

Stellvertreter und Anwalt der Gläubigen

Nun ist der Heilige Geist bei Seinen Gläubigen Sein Stellvertreter und Anwalt. Der Heilige Geist übt in höherem, geistigem Sinn alle Funktionen aus für die Gläubigen, welche der Heiland auf Erden, aber in beschränkterer, noch fleischgebundener Weise ausübte. Zwei dieser seligen Anwaltsfunktionen hebt Johannes in unseren Versen besonders hervor: Trutz und Schutz. Der Heiland sagt im hohenpriesterlichen Gebet von Sich und den Seinen: „Solange Ich bei ihnen war, habe Ich sie bewahrt.“ Da war Er Trutz für sie. Allen Feinden gegenüber vertrat Er sie und bot denselben Trutz. In demselben Gebet sagt der Herr: „Ich habe ihnen Dein Wort gegeben.“ Da war Er ihnen Schutz. Da baute Er ihnen das göttliche Leben, welches ihnen ein Lebensschutz war. Das, was nun der Heiland als irdisch Wandelnder Seinen Jüngern war, das ist der Heilige Geist jetzt Seinen Gläubigen: Trutz und Schutz. Trutz gegenüber der Welt - Schutz im Sinne von: Geber göttlichen Lebens und göttlicher Kraft.

Die Gläubigen stehen inmitten der satanregierten Welt. In der Welt herrscht der untere Geist, der Ich-Geist. Und diese Welt hat in unserem Fleische, welches wir noch an uns tragen, einen starken Bundesgenossen. Dazu sind Seele und Geist oft noch schwach, auch bei Kindern Gottes. Da stehen wir in steter Gefahr. Da ist aber auch der Heilige Geist ein starker Trutz. „Wenn derselbe kommt“ - nämlich der Geist - „der wird die Welt strafen um die Sünde und um die Gerechtigkeit und um das Gericht.“ Wir sind froh und dankbar bewegt, dass der Heilige Geist gegenüber der Welt mit ihrem Fürsten ein solches Straf- und Trutzwerk vollbringt. Nicht wir brauchen uns zu wehren; der Heilige Geist wehrt sich für uns. Wir brauchen nur Geistesbesitzer zu sein. Wie müssen den Geist annehmen, Ihm folgen und uns dann von Ihm leiten lassen.

Das Werk des Heiligen Geistes in uns

Wo Geist ist, da wirkt Er auch Sein heiliges Straf-Werk an der Welt. Wo wir durch Wort und Tat auch strafen sollen, das wird der Herr durch den Heiligen Geist uns schon sagen. Wir können aber die Welt in den wenigsten Fällen durch Wort und Tat strafen; so besorgt es denn der Heilige Geist selbst. Dass du, als ein Geistgeborener überhaupt da bist, dass du im Geiste lebst und wandelst, dass in dir Ewigkeit webt durch den Geist Gottes - das wirkt auf die Welt, wo du gehst und stehst, strafend. Ein Gläubiger in Christo ist eine wandelnde Evangelisation. Er ist eine richtige Zeltevangelisation; denn er trägt das Geisteswesen im Zelt seines Leibes. Wo die ewige Kraft und Gott in einem armen Sünder lebt, da gibt es auch göttliche Wirkungen. In den Gläubigen, in den Geistgeborenen - weil der Stellvertreter in ihnen ist - wandelt der Herr Jesus Christus, wenn auch in großer Niedrigkeit, durch die Welt.

Und ununterbrochen, wo ein Gläubiger steht und geht, handelt und wandelt, spricht oder schweigt, da straft der Heilige Geist die mit ihm in Berührung kommende Welt. Das glaube fest, dass du in Christo solche Macht hast. Darum wird die Welt über die Gläubigen auch so böse, weil sie ständig von ihnen gestraft ist. Spott, Hohn, Feindschaft, Hass ist Geisteswirkung bei Gottlosen, ist Strafwirkung an natürlichen Menschen.

Der Heilige Geist in uns straft die Welt zuerst um die Sünde, und zwar sagt der Heiland: „Um d i e Sünde, dass sie nicht glauben an Mich.“ Ein jeder Mensch trägt Gott im Herzen, ja trägt den Sohn Gottes im Herzen, und wenn er noch so gottlos ist. Wir sind von Ihm geschaffen, und er ist in uns eingeschaffen. Alle Kreatur trägt Ewigkeit im Herzen. Um Gott kommt niemand herum. Dazu sind Gottes Gebote im Herzen geschrieben, und zwar als F o r d e r u n g e n. Das Gesetzes W e r k, sagt der Römerbrief, sei in den Herzen aller Menschen eingegraben. Dazu haben wir den M i t w i s s e r, das Gewissen. Das bestätigt Gott und Seine Gebote, und das straft unser Übertreten und macht uns schuldig. Damit macht es uns grundmäßig heilandsbedürftig. Ja, alle Welt ist erlösungs- und heilandsbedürftig.

Das Strafamt des Geistes in der Welt

Wenn nun ein Mensch im Blute Jesu gerettet ist, wenn ein Mensch im innewohnenden Geist göttliches Leben hat - dann gibt er allen Menschen, die noch in der Welt sind, ständig einen Anstoß. Sie sagen sich, wenn sie einen Geretteten in Christo sehen: so könntet und solltest du auch sein. Sie werden gestraft über die Sünde, dass sie nicht glauben an Jesus. Kein Ungläubiger kann einen Gläubigen in Christo ruhig sehen; es regt sich sofort in ihm der Ewigkeitsgrund auf, und er wird unruhig. Was er tut, diese Unruhe loszuwerden, das ist einerlei. Ob er lacht, ob er spottet, ob er höhnt, ob er droht, ob er weint, ob er zerbricht, ob er bekennt - das ist alles dieselbe Strafwirkung des Geistes. Lasset uns danken und fröhlich sein über unserem Anwalt, der so kräftig straft! - Lasset uns Christum anziehen in vermehrtem Geistbesitz! Je geistlicher wir sind und werden, umso kräftiger kann der Heilige Geist Sein Strafamt üben. Je gegründeter wir sind, umso feinere „Welt“, straft der Geist durch uns. Da trifft es dann nicht nur sündige Welt draußen, da trifft es dann auch die Welt in den Frommen und Heiligen. So geh du nur einfältig in Christo im Geiste, so bist du allem, was Welt ist, lebendige Strafe. Der Glaube drängt sich durch dich den Leuten auf und sagt ihnen, dass sie ihn eigentlich auch haben müssten.

Der göttliche Rechtsweg

Der Heilige Geist straft aber die Welt auch um die Gerechtigkeit, und zwar um d i e Gerechtigkeit, spricht der Herr, „dass Ich zum Vater gehe und ihr Mich nicht sehet“. Hier ist das Wort Gerechtigkeit nicht im Sinne von Heil und Rettung gebraucht, wie es etwa in dem Spruch steht; „Christus ist uns gemacht zur Gerechtigkeit“. In unserem Vers bedeutet das Wort Gerechtigkeit vielmehr ganz einfach: d e n R e c h t s w e g G o t t e s. In der Erhöhung und Hinübernahme des Herrn Jesus Christus zu Sich ins Himmlische ist Gott einen göttlichen Rechtsweg gegangen. Und darin, dass die Gläubigen den Herrn Jesum Christum jetzt nicht sehen, müssen wir einen göttlichen Rechtsweg verehren. Gott hat es für recht gehalten, in der Zeit der Glaubensgemeine den Heiland unsichtbar zu halten und die Gläubigen im Unsichtbaren leben zu lassen. In diesem Rechtswege Gottes, den Er für gut hielt und hält, liegt nun eine große Strafe für die Welt. Durch diesen Rechtsweg Gottes im unsichtbaren Christus wird die Welt gerichtet. Wenn ein Gläubiger kraft des Heiligen Geistes den unsichtbaren Heiland sieht und hat, und mit Ihm lebt, dann sieht auch die Welt, dass ein lebendiger Herr sein muss.

Weil sie aber aufs Sehen und Schauen gerichtet ist, so nimmt sie Ihn nicht und sieht Ihn für sich nicht. Es kommt ihr töricht vor, mit einem Unsichtbaren, nie Gesehenen so zu verkehren, wie der Glaube tut. Und doch sieht sie immer wieder diesen Unsichtbaren in den Gläubigen und kriegt Ihn hingestellt. Durch diesen Gerechtigkeitsweg Gottes wird sie dann gestraft. Das ist eine große Weisheit Gottes, auf diese Weise die Gemeine der Geborenen herauszuziehen. Die Aufnehmer des Geistes sehen und haben den Herrn. Die Abweisenden finden diesen nie Gesehenen lächerlich, haben aber doch keine Ruhe, weil Er in den Gläubigen immer wieder vor ihnen ersteht. So sind sie dann gestraft. Darum wollen wir recht einfältig mit unserem unsichtbaren Herrn im Geiste leben: das ist eine kräftige Beunruhigung der Welt, die das Unsichtbare nicht will und es doch immer vor sich hat. Die Welt ist nie sicher, sie ahnt immer noch etwas hinten dran, dass sie doch nicht hat und nicht kennt. Dass es Gott so für recht gehalten hat - dass Jesus hinüberging, und wir Ihn nicht sehen außer im Geiste -, das ist eine Strafe für die Welt. Das Unsichtbare in seiner Wirklichkeit in den Gläubigen beunruhigt sie. Darum nur recht ins Unsichtbare, dann kann der Geist Sein Strafamt üben. Darum sollen wir in unseren Stunden auf die sichtbaren Zugmittel und dinge immer mehr verzichten, aber im Unsichtbaren kräftig und mächtig sein. Das wirkt scheidend: die Diesseitsleute stößt es so ab, die Berufenen zieht es an.

Der Heilige Geist, unser Trutz

Die Welt wird endlich auch gestraft um das Gericht. Der Herr sagt: „Um d a s Gericht, dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist.“ Die gläubigen Geistesmenschen haben die Welt nicht lieb. Alles, was die Welt Großes, Edles, Glänzendes, Gewaltiges hat, ist ihnen elend, gering, todverfallen. In den Kindern Gottes sieht die Welt Leute, denen der Fürst dieser Welt mit all seiner Entfaltung von Pracht und Herrlichkeit nichts ist - als Tod. In den Gläubigen, welche in ihrem Ewigkeitsleben ein Höheres haben, als alle Welt geben kann, ist das Wesen dieser Welt gerichtet. “Wir verlachen eure Sachen“, sagt Tersteegen, und wiederum: „Auf dem Welt- und Prunkgerüste man nur glänzend Elend find’t“. Je mehr die Kinder Gottes mitten in der Welt nicht von der Welt sind, umso mehr erscheint der Fürst dieser Welt und all sein Wesen gerichtet. Das straft die Welt. Was ihr so lebenswichtig ist, das ist hier gänzlich nichtig. Und der Heilige Geist wirft es den Kindern dieser Welt ins Herz: Seht ihr wie so gar nichts all euer Großes und Herrliches ist! Der Geist macht der Welt die Welt zur gerichtsverfallenen.

So ist der Geist uns Trutz. Wahrlich, Er rückt der Welt mächtig auf den Pelz. Er wirft derselben ihr ganzes Gebäude zusammen. So dürfen wir als Gläubige laufen, stets dessen gewiss, dass der Heilige Geist uns vor der Welt und in der Welt kräftig ausweist. Wo ein Gläubiger schreitet, fahren ständig Ewigkeitsstrahlen hin und her wie Blitze und erschrecken und strafen die Welt. Welch eine Majestät ist ein Gläubiger in Christo! Solches glaubt und weiß er.

Der Heilige Geist, unser Schutz

Aber der Heilige Geist ist auch Schutz. Ein Schutz ist ein Unterschlupf. Er ist etwas Erbautes. So baut der Geit in uns das göttliche Leben und macht uns in demselben immer geschützter gegen die Welt. Je mehr einer Geistesgehalt, Lebensgehalt hat, umso gewissere Tritt kann er tun. Da sagt der Herr den Jüngern zuerst: „Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten.“ Geistgeborene Menschen gehen aus Wahrheit in Wahrheit. Der Sohn Gottes, die lebendige Wahrheit, der Vater der Lichter, der Rat des Lichtes, die Wege Gottes zur Herausführung dieses Rates im einzelnen und im großen: das alles wird Kindern Gottes von Stufe zu Stufe hell und heller. Aus Klarheit in Klarheit geht es. Wir sind immer Stufenleute. Wir haben in einer lebendigen Gemeinschaft alle Stufen. Wir haben ein seliges Wachstum. Wir dürfen nicht stehenbleiben. Was stehenbleibt, ist nicht aus dem Leben geboren. Leben wächst. Da fallen Knospen und Blüten ab, und Früchte setzen an und werden. Und das Ziel: in a l l e W a h r h e i t. Die Wahrheit ist auf jeder Stufe ein vollkommenes Ganzes, geht aber aus Vollkommenheit in Vollkommenheit. Jetzt erkennen wir noch stückweise, danach aber, gleichwie wir erkannt sind. Gläubige Leute stehen in der Einheit, sind aber stets in der Wachstumserneuerung und Wachstumsveränderung. Die wachsende Wahrheit geht in e i n e m Geiste, wirkt sich aber ständig verschieden aus. Höhere Stufen haben höhere Formen.

Doch nicht nur der Einzelne wird durch den Heiligen Geist in alle Wahrheit geleitet, sondern auch die ganze Gemeine. Die Gemeine wird in Erkenntnis und Kraft ständig reifer. Aus dem e i n e n Grunde wachsen neue Gebilde, aus dem e i n e n Baum neue Zweige. Es ist nichts Neues unter der Sonne, aber es wächst sich alles aus, und dann erscheint es doch neu. Darum müssen Gemeinschaften wachsen. Große neue Weiterschreitungen im Weltengang geben neue Erkenntnisse und neue Linien auch im Geisteswesen. Da müssen wir Gott nachschauen, wenn Er uns in alle Wahrheit leiten will. Das ist der jeweilige starke Schutz, dass wir, wenn Satan neue Zeitläufe formiert, durch den Heiligen Geist auch neue Erkenntnisse und Kräfte bekommen, um im Neuen stehen zu können. Nicht selber machen wir das Neue. Der Heilige Geist macht nichts selber. Er wird nicht von Sich selber reden, sondern was Er hören wird, das wird Er reden.“ Der Heilige Geist ist und bleibt der Geist des Vaters und des Sohnes. Von Ihnen bringt Er’s und gibt Er’s.

Er verkündigt das Kommende

Und immer gibt Er auch die nötigen neuen Ausblicke. „Das Kommende wird Er verkündigen“. Gläubige Menschen schießen nicht blind durch die Welt. Der Heilige Geist sieht im Gegenwärtigen immer die Samenanlage des Kommenden, und daran lässt Er die Gläubigen teilnehmen. Das ist ein großer Schutz. Da hat man immer den Weg erleuchtet. Oberflächlichkeit und Kurzsichtigkeit sind im Sündenwesen; Tiefblick und Weitblick gehört zum Gnadenwesen. Darin baut uns und schützt uns der Geist.

„Derselbige wird Mich verklären“, spricht der Herr. „Von dem Meinen wird Er’s nehmen und euch verkündigen. Nicht nur nach der Erkenntnisseite, auch nach der Lebens- und Wesensseite baut uns der Heilige Geist. Er wirkt in uns Christi Klarheitsbild aus. Vom Herrn nimmt Er’s und gibt es uns. Und das gibt g ö t t l i c h e N a t u r. Denn alles, was der Vater hat, gehört dem Sohn. Je stärker in uns die göttliche Natur wird, umso geschützter sind wir in der Welt. Es ist ein Ausziehen und Anziehen, das der Heilige Geist wirkt. In den Getreuen und Einfältigen entstehen Christuszüge. Es baut sich eine neue Kreatur aus. Das alles schafft der einige Geist, so wir Ihn nehmen und wirken lassen. Wenn Er Christus in uns ausbaut, ist Er in vollendeter Weise Anwalt.

Was hast du, wer bist du, was wirst du, gläubige Gemeine? Zieh Geist und Gaben an! Geh einher in Geistes Kraft! Er ist dir beides voll und ganz:

Trutz und Schutz - und du bist stille zu Ihm!

Lies weiter:
38. Die Geburt des Menschen Joh 16:16-23