Das Wesen der göttlichen Liebe - 1Kor 13:4.5.7.8

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Das Wesen der göttlichen Liebe - 1Kor 13:4.5 - 1Kor 13:7.8

"Die Liebe ist geduldig und gütig, die Liebe ist frei von Neid und Eifersucht, die Liebe prahlt nicht, sie ist nicht überheblich, sie handelt nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbitter, sie rechnet das Böse nicht zu... Alles erträgt sie, alles glaubt sie, alles hofft sie, alles erduldet sie. Die Liebe hört niemals auf." 1Kor 13:4.5 - 1Kor 13:7.8


Wie viel Missbrauch wird doch heute mit dem Wort "Liebe" getrieben! Was nennt man nicht alles "Liebe"! Die Bandbreite reicht von bloßer Triebhaftigkeit und egoistischem Begehren über Mutterliebe, Freundesliebe, Kameradschaft, Höflichkeit, Schönheitssinn bis zur selbstlosen Nächstenliebe und schließlich zur Gottesliebe, wie sie Paulus hier beschreibt. Die griechische Sprache hat drei Worte für liebe: Eros - Philia - Agapä. Die Unterschiede sind ungefähr die folgenden: Eros meint die sinnliche, begehrende Liebe, Philia die freundschaftliche Verbundenheit und Agapä die Gottesliebe. Enge verbundenmit der Philia ist die Philadephia (Bruderliebe). Von ihr ist in Röm 12:10 - 2Petr 1:7 und anderen Stellen die Rede.

Nichts kommt der Gottesliebe gleich. Nur von ihr gilt im Vollsinn: Sie hört niemals auf. Sie ist ja Gottes eigentliches Wesen (1Jo 4:8 - 1Jo 4:16). Darum kann sie nicht aufhören, weil Gott niemals aufhört zu sein.

Etwas ganz Besonderes wurde Paulus durch den Heiligen Geist zuteil, als er die vorangestellten Worte, die man auch "Das Hohelied der Liebe" nennt, niederschreiben durfte. Hier schaut er das Innerste des Wesens Gottes, wie es vor allem Ausdruck findet im "Sohn der Liebe", Jesus Christus. Gottes Wesen ist aber oft verhüllt und verborgen. So lesen wir in Jes 59:17: "Der HERR hüllte sich in Eifer wie in einen Mantel" und in Kla 3:43.44: "Du hast dich in Zorn gehüllt und uns verfolgt... Du hast dich in einen Wolke gehüllt, sodass kein Gebet hindurchdrang." Der Glaube aber druchdringt die Hülle und hält an Gottes Liebe fest (Röm 8:35-39).

Und diese Liebe wurde ausgegossen in unseren Herzen (Röm 5:5)! Doch wie weit sind wir oft in der Praxis noch vom Wesen der Gottesliebe entfernt! Lasst uns göttlich lieben.