1. Mose - Kapitel 39

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

1. Buch Mose - Kapitel 39

Joseph in Ägypten
Joseph im Gefängnis

Joseph in Ägypten

1Mo 39:1-2

"Und Joseph ward herab gebracht gen Ägypten. Und es erwarb ihn Potiphar, ein Kämmerer Pharaos, der Oberste der Scharfrichter, ein ägyptischer Mann, aus der Hand der Ismaeliter, die ihn nach dort herab brachten. Und Ieue war mit Joseph, und er wird ein Mann, dem alles gedeiht. Und er war im Hause seines Herrn, des Ägypters."

Wir wenden uns wieder der Geschichte Josephs zu, die uns seinen Aufstieg von der Stellung eines Sklaven bis in die höchsten Ämter eines Herrschers über Ägypten führt, und nur noch von Einem übertroffen wird, dem irdischen Weg unseres Herrn. Dieser entäußerte Sich Seiner göttlichen Gestalt und nahm die eines Sklaven an, Er demütigte Sich so wie Joseph, und diente in Knechtsgestalt. Verschlossen im Kerker des Todes erstand Er aus diesem, stieg auf die überhimmlische Höhe und sitzt jetzt zur Rechten des Vaters. Dies alles schattet der Weg Josephs prophetisch ab.

Die Geschichte fängt heute dort wieder an, wo sie in 1Mo 37:36 aufgehört hat, Potiphar, ein hochstehender Beamter am Hof des Pharao, kauft Joseph, weil - Ieue mit Joseph war! "Ieue" war aber nicht erst ab hier bei Joseph, sondern führte und lenkte dessen Leben von Anfang an; Er war also auch bei Joseph, als er von seinen Brüdern in die Zisterne geworfen wurde, als er dort unten Todesängste ausstehen musste, Er war bei ihm, als er verkauft wurde ... wir sehen daraus, dass Gott Seinen Auserwählten nicht nur auf Höhenwegen nahe ist, sondern auch in den Tiefen des Lebens! Diese uns froh machende Gwissheit führt uns wieder einmal zu Spr 3:5-6, wo Salomo zusprechen darf, Ihn in Allen (!) unseren Wegen zu erkennen, auch (oder gerade) in den tiefen Wegen!

1Mo 29:3-6a

"Und es sieht sein Herr, dass Ieue mit ihm ist; und alles, was er tut, lässt Ieue gedeihen in seiner Hand. Und Joseph findet Gnade in den Augen seines Herrn und er bedient ihn. Und er gibt ihm die Aufsicht über sein Haus; und alles, fürwahr, was sein ist, gibt er in Josephs Hand. Und es geschieht, seit er ihm Aufsicht gibt in seinem Hause über alles, fürwahr, was sein ist, dass Ieue segnet des Ägypters Haus um Josephs willen, und Ieue's Segen wird über alles fürwahr, was sein ist, im Hause und auf dem Felde. Und erlässt alles, was sein ist, in der Hand Josephs. Und er weiß von nichts, was sein ist, es sei denn das Brot, das er isst."

Joseph erlebt im Haus Potiphars erst einmal eine eindrucksvolle Erhöhung, denn Potiphar war wohl sichtlich beeindru ckt, dass der Gott, den Joseph ständig bezeugte, ihm offensichtlich auch ganz praktisch beistand, indem Er das Werk der Hände Josephs segnete. Wir sehen hier im Kleinen, wie sich Gottes Verheißung an Abraham in 1Mo 22:18 erfüllt: "... und gesesgnet in deinem Samen sind alle Nationen der Erde..." Durch den Samen Abrahams, hier Joseph, geht ein erster Segen auf einen aus deden Nationen über, so dass sich dieser eine (Potiphar) völlig auf Joseph verlässt.

Und so wie Potiphar im Keinen durch sichtbare Zeichen und Wunder überzeugt wurde, so wird das Volk Israel einmal im kommenden irdischen Königreich die Nationen mit Zeichen und Wundern zu Jüngern machen, wie es Jesus in Mt 28:18:19 Seinen Jüngern befohlen hat. Wir möchten hier noch anmerken: "Zeichen und Wunder" sind für den irdischen Auftrag Israels notwendig, um gemäß Eph 1:10 alle in Christus aufzuhaupten.

1Mo 39:6b-7

"Und Joseph wird schön von Gestalt und schön anzusehen. Und es geschieht nach diesen Dingen, dass das Weib seines Herrn ihre Augen erhebt zu Joseph und sagt: 'Liege mit mir!'

Wir möchten dem gestrigen Schluss noch anfügen, dass wir, die Körpergemeinde Christi Jesu, für unseren überhimmlischen Auftrag, nämlich gemäß Eph 1:10 das All in Christus aufzuhaupten (für uns "das in den Himmeln") keine Zeichen und Wunder benötigen, weil unser Auftrag droben in der Autorität Christi Jesu geschehen wird! Wir werden demgemäß hier unten ohne Zeichen und Wunder zubereitet, nämlich in dem was Bleibt: "Glaube, Erwartung, Liebe" (1Kor 13:13)!

In 1Mo 35:22 sahen wir, wie Ruben der Bilha, Jakobs Kebsweib, erlag, zuletzt sahen wir Juda mit seiner Schwiegertochter huren ... nun tritt die Versuchung an Joseph heran, doch diese Versuchung war insoweit schwerer, als Joseph bei einer Ablehnung mit Recht die Rache der Frau Potiphars befürchten musste; es ging also um seinen gesamten bisherigen Aufstieg im Hause seines Herrn. Und so wie das Weib seines Herrn ihre Augen zu ihm erhob, so erhob Joseph seine Augen zu seinem Herrn - der einzige Weg, der ihm in dieser Versuchung blieb!

Auch unser Herr wurde in den Versen Mt 4:1-11 vom Widerwirker versucht, beim dritten mal führte ihn der Widerwirker auf einen hohen Berg und zeigte Ihm die Schönheiten und Herrlichkeiten dieser Welt - die Augenlust spielte bei Satans Versuchungen immer eine große Rolle, was ja schon bei Eva im Paradiesgarten geschah, als sie die verlockende Frucht mit ihren Augen betrachtete!

Wenn wir uns die gestern schon angeführte Versuchung Jesu auf dem Berg vergegenwärtigen, wo der Widerwirker dem Sohn Gottes in einem Bild die Schönheiten dieser Welt vor Augen führte und versprach, sie Ihm zu geben, wenn Er nur niederfallen und ihn anbeten würde, so sehen wir auch Jesu Antwort - Er blickte auf Seinen himmlischen Vater und befahl dem Widerwirker, zu gehen.

Auch Joseph ließ der Widerwirker erblicken, nämlich eine mit Sicherheit sehr schöne Frau; hätte Joseph "Ja" gesagt, hätte er sie besitzen können. Für den jungen Mann Joseph eine außerordentlich schwere Versuchung! Dazu kam ja noch, wie gestern schon erwähnt, bei einer Ablehnung die Gefahr der Rache einer abgelehnten Frau. Joseph, wie auch später Jesus, konnten der Versuchung widerstehen, weil ... Gott getreu ist! Damit kommen wir auch zu uns:

In 1Kor 10:11 lesen wir im Blick auf das Volk Israel, dass ihre Anfechtungen uns zur Ermahnung dienen sollen, und in Vers 13 fährt Paulus fort: "Keine Anfechtung hat euch ergriffen als nur menschliche. Und Gott ist getreu, der euch nicht über das hinaus anfechten lassen wird, wozu ihr befähigt seid, sondern zusammen mit der Anfechtung wird Er auch den Ausgang schaffen, so dass ihr sie überstehen könnt." Das sind, liebe Geschwister wahrhaft trostreiche Worte, denn keiner von uns wird vor Anfechtungen verschont bleiben!

1Mo 39:8-10

"Und er weigert sich und sagt zum Weibe seines Herrn: 'Siehe, mein Herr weiß nichts über mich im Hause; und alles fürwahr, was sein ist, gibt er in meine Hand. Da ist niemand größer in diesem Hause als ich; und nichts hat er mir vorenthalten außer dir, indem du sein Weib bist. Und wie sollte ich dieses große Übel tun und gegen Alueim sündigen?' Und es geschieht, als sie zu Joseph spricht Tag für Tag, dass er nicht auf sie hört, neben ihr zu liegen oder mit ihr zu sein."

Joseph hatte, mehr als seine Brüder, als Lieblingssohn von seinem Vater Jakob sicherlich viel über Gott erfahren dürfen, so viel, dass er diesen Gott in Ehrfurcht liebte. Es gab zwar damals noch kein Gesetz, aber es gab ein Gewissen, welches jedem Menschen zueigen ist; und dieses gewissen mahnte bei Fehlverhalten, und es bezeugte durch inneren Frieden, wenn der richtige Weg eingeschlagen ist, wir lesen dies zum Beispiel in Röm 2:15 und vielen Stellen mehr, wenn wir in einer Konkordanz nachschauen. Interessant ist - und dies gilt wohl ganz besonders für unsere heutige Zeit - kann durch ständige Missachtung ein gewissen auch so abgestumpft werden, dass seine Stimme nicht mehr wahrgenommen wird, Paulus beschreibt dies in 1Tim 4:2 so: "Solche haben durch Heuchelei in Lügenworten das eigene Gewissen wie mit einem Brenneisen verschorft".

Bei Joseph ist das Gewissen noch intakt: Er weiß, dass er zum einen das Weib seines Herrn nicht antasten darf, weil er diesem ja seinen Aufstieg verdankte, zum anderen weiß er, dass dies vor seinem Gott Sünde wäre. Und so blieb er standhaft, im Gegenteil zu seinem Bruder, der sich ohne auf seine Gewissen zu hören, der Hurerei hingab.

1Mo 39:11-12

"Und es geschieht wie an diesem Tage, dass Joseph ins Haus kommt, sein Werk. zu tun, und kein Mann von den Leuten des Hauses ist dort im Hause. Und sie ergreift ihn bei seinem Kleide und sagt: 'Liege mit mir!' Und erlässt sein Kleid in ihrer Hand und flieht und kommt hervor nach draußen."

Die Angriffe (oder Verführungskünste4) des Weibes von Potiphar werden massiver, sie denkt nicht daran, aufzugeben. Und eines Tages ist das Haus von der übrigen Dienerschaft frei, das ist ihre Chance. Sie ergreift sein Kleid, um ihn zu sich zu ziehen ... doch Joseph schlüpft aus dem Kleid heraus, lässt dieses zurück und flieht!

Wenn wir uns dieses Geschehen vor Augen führen, kommt uns ein anderes Ereignis ins Gedächtnis: Noch gar nicht so lange zurück lasen wir, wie der Vater Jakob seinem Sohn Joseph einen ganz besonderen bunten Rock schenkte, der die Farben des späteren Hohenpriesters in der Stiftshütte eingewoben hatte - ein rock der Joseph über seine Brüder erhob. Und auch dieser Rock wurde ihm von seinen Brüdern vom Leib gerissen und in Blut getränkt, um Jakob einen Unfall durch ein wildes Tier vorzugaukeln. Darauf folgten der buchstäbliche Abstieg Josephs in die Zisterne und später der Verkauf nach Ägypten.

Jetzt wird Joseph wieder ein rock bzw. ein Kleid vom Leib gerissen, ein Kleid, welches sicherlich markante Zeichen aufwies, die ihn als obersten Sklave seines Herrn hervorhoben. Beim ersten mal konnte Joseph die Wegnahme seines Rocken nicht verhindern, jetzt hätte er die Möglichkeit durch eine Sünde gehabt ... doch diesmal verzichtete er lieber auf das äußere Zeichen seiner Würde und floh der Sünde!

1Mo 39:13-16

"Und es geschieht, als sie sieht, dass er sein Kleid in ihrer Hand lässt und flieht und hervorkommt nach draußen, dass sie ruft die Leute ihres Hause und sagt zu ihnen also: 'Siehe! Er bringt. uns einen Mann, einen Hebräer, um uns lächerlich zu machen. Er kommt zu mir und sagt: 'Liebe mit mir!' und ich ruft mit lauter Stimme. Und es geschieht, als er hört, dass ich meine Stimme erheben und rufe, dass er lässt sein Kleid neben mir und flieht und kommt hervor nach draußen.' Und sie lässt sein Kleid neben sich, bis sein Herr nach Hause kommt."

Wir vergleichen noch einmal die beiden Fälle von gestern, wo Joseph seines Rockes bzw. seines Kleides beraubt wurde und sehen, dass beide Male "die Lüge" die Hauptrolle spielte. Nun sagt uns Joh 8:44, dass die Lüge einen Ursprung, ja einen Vater hat, den Widerwirker; sein Auftrag ist, die Menschen mit der Lüge zu töten - und dies tat er von Anfang an. Er verführte das erste Menschenpaar mit einer Lüge ("nicht werdet ihr zum Sterben sterbend sein...") worauf die Sünde vollzogen wurde und der Tod zu Adam und Eva Eintritt bekam.

In beiden Fällen stand also auch hinter der Lüge von Josephs Brüder. und von dem Weib Potiphars der Widerwirker, sein Ziel war, den Auserwählten Gottes vom Weg abzubringen! Und dies versucht er bis heute, und gerade auch bei uns, weswegen uns Paulus in Eph 4:25 ermahnt. "Darum legt die Lüge ab. und redet Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten; denn wir sind untereinander Glieder." Unser alter Mensch ist hierzu nicht in der Lage, doch - "§wenn jemand in Christus ist, so ist da eine neue Schöpfung" (2Kor 5:17), und diese neue Schöpfung vermag der Lüge zu widerstehen!

1Mo 39:17-18

"Und sie spricht zu ihm nach diesen Worten und sagt: ' Es kam zu mir der hebräische Knecht, den du uns brachtest, um mich lächerlich zu machen, und sagte zu mir: 'Liege mit mir!' Und es geschieht, als ich meine Stimme erhebe und rufe, dass er sein Kleid lässt neben mir und flieht und hervorkommt nach draußen.'"

Wenn wir heute zuerst einmal auf unseren Herrn schauen, müssen wir feststellen, dass auch Er mit Lügen, mit falschen Anschuldigungen überhäuft wurde, was letztlich zu Seiner noch tieferen Erniedrigung, die Er als Mensch schon hatte, bis z um Tod am Fluchholz führte. Und seltsam: der Einzige, der den Lügen, die gegen Ihn vorgebracht wurden, nicht glaubte, war der römische Stadthalter Pontius Pilatus - er hielt Jesus für unschuldig und bekannte dies auch öffentlich. Dahinter stand der Ratschluss Gottes, dass der Sohn Seiner Liebe nicht von einem Römer, sondern von den Vertretern des Volkes Israel getötet werden musste.

Sie, die Israeliten, müssen später einmal erkennen, in wen sie gestochen hatten, wen sie ans Kreuz brachten ... und dieses Erkennen führt in naher Zukunft dazu, dass das von Gott auserwählte Volk mit Liebe und Hingabe ihren Messias erkennen und Ihm willig dienen wird, den großen MIssionsauftrag in Mt 28:19-20 auszuführen.

Wenn Gläubige meinen, diesen Missionsauftrag in falsch verstandenem Eifer heute schon an der Stelle Israels auszuführen, dann sind auch diese Opfer des Vaters der Lüge geworden, wiewohl Gott auch aus diesem Mist (man sehe mir diesen Vergleich nach) "Dung" machen kann.

Joseph im Gefängnis

1Mo 39:19-20

"Und es geschieht, als sein Herr hört die Worte seines Weibes, die sie zu ihm spricht und sagt: 'Nach diesen Worten tut mir dein Knecht', dass sein Zorn entbrennt. Und Josaphs Herr nimmt ihn und übergibt ihn dem Rundhause, dem Ort, wo des Königs häftlinge gebunden liegen. Und er war dort in dem Rundhause.."

Erneut muss Joseph hinnehmen, dass auf seinen Glauben erst einmal ein tiefer Abstieg folgt. Vor seinem Herrn stehend, der ihn bis z u seinem obersten Diener befördert hat, nun vor ihm von dessen Weibe der Vergewaltigung bezichtigt zu werden ... das war mehr als. hart! Für uns, die wir diese Ereignisse im Nachhinein verfolgen können, tun sich sichtbar die Wege Gottes vor uns auf:

Joseph war noch nicht dort, wo ihn Gott haben wollte, nämlich in. unmittelbarer Nähe des Pharao. Potiphar war hier nur eine Zwischenstation, die ihn auf den weiteren Weg Gottes führte ... und dieser Weg ging erst einmal abwärts!

Normal hatte ein Vergewaltigung die Todesstrafe zu Folge, doch die verhinderte Gott! Zwar entbrannte der Zorn Potiphars, doch Gott lenkte dessen Herz so, dass Joseph nur ins Gefängnis kam, dazu noch in jenes Rundhaus, wo normalerweise nur des Königs Häftlinge waren, also die engen Vertrauten des Pharao. Und genau hierher brachte ihn die Lüge des Weibes von Potiphar. Wir müssen hier an das Wort Pauli in Röm 8:28 denken, wo uns. zugesprochen word:

"Wir aber wissen, dass Gott denen, die Gott lieben, alles (!) zum Guten zusammenwirkt - denen, die nach Seinem Vorsatz berufen sind."

1Mo 39:21

"Und Ieue war mit Joseph, und Er streckte Sich aus zu ihm in Huld und gibt ihm Gnade in den Augen des Obersten des Rundhauses."

Wir müssen uns auch einmal Gedanken darüber machen, wie sich Joseph gefühlt haben muss, als er einerseits mit aller Kraft seinem Gott dienen und gefallen wollte, andererseits dafür erst einmal von seinem hohen Posten herab ins Gefängnis geworfen wurde! Würde dies oder etwas Ähnliches einem von uns Gläubigen heute passieren, wäre wohl nur zu oft leider gleich ein "warum" an die Adresse Gottes aufgestiegen. Die Botschaft, auch untere Wege zu gehen, wie sie uns zum Beispiel von Paulus in Phil 1:29 aufgezeigt werden, werden wenig oder nie angesprochen oder verkündigt. Dass Gottes Wege aber gerade nur zu oft diese tiefen Wege beinhalten, sehen wir doch schon beim ersten Menschenpaar Adam und Eva, die als erste den herrlichen Garten Eden verlassen mussten.

Bei Joseph erkennen wir sehr schnell wie Gott Seinen Auserwählten führt und dahin lenkt, wo Er ihn haben möchte, nämlich in der unmittelbaren Nähe des Pharao. Dementsprechend nahm Er Sich auch Josephs an und lenkte das Herz des Obersten des Rundhauses, so dass dieser gar nicht anders konnte, als in Joseph sofort einen "besonderen" Gefangenen zu erkennen.

Für uns, die wir ja oben Phil 1:29 zur Kenntnis genommen haben, kann es aber auch höchste Gnade sein, Leidenswege zu gehen, ohne dass Gott Sich sofort zu uns ausstreckt. Als ein Glied am Körper des Christus, also als ein Teil von Ihm, kann es durchaus unser Weg werden, auch für Ihn zu leiden, worin wir in höchster Weise Gott verherrlichen können.

1Mo 39:22-23

"Und der Oberste des Rundhauses gibt in die Hand Josephs alle die Häftlinge, die daq sind in dem Rundhause; und alles, was dort zu tun war: Er wird der Tuende. Nichts sieht der Oberste des Rundhauses, des Kerkers, von allem, was da ist in seiner Hand, indem Ieue mit ihm ist; und alles, was er tut, lässt Ieue gedeihen."

"Und Ieue war mit Joseph" ... diese Worte sehen wir deutlich im Anlauf der Geschehnisse um Joseph, hier im Gefängnis. Gott lässt Joseph auch in misslichen Lagen Seine Gegenwart erfahren und lenkt ihn sicher auf seinem Weg.

Wir können an dieser sTelle einmal innehalten und uns ehrlich fragen, von wem wir gelenkt werden, bzw. wem wir Raum geben, uns zu lenken? Ist es nicht so, dass wir ein gutes Stück von der Welt gelenkt werden, was schon damit anfängt, indem wir uns fragen, womit wir uns kleiden? Oder was wir essen? Merken wir überhaupt noch, wie uns die sogenannte "Mode" dirigiert? Wie uns die Wirtschaft befiehlt, was wir zu essen haben? Wenig Beachtung finden die Worte Pauli an Timotheus: "Haben wir aber genug Nahrung und Wetterschutz, so sollen uns diese genügen" (1Tim 6:8). Das zur Zeit der Niederschrift dieser Zeilen weltweit beherrschende Virus Corona (= Krone) zeigt uns momentan zwangsweise den Weg zurück in die Bescheidenheit!

Wir wollen aber hier weniger kritisieren, sondern zusprechen, vermehrt darauf zu achten, wer uns beeinflusst und von wem wir uns beeinflussen lassen, und dies, indem wir vermehrt unsere inneren Augen auf Ihn, unseren Herrn. und unser Haupt richten, denn Er ist heute näher denn je!

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1. Mose - Kapitel 40