Gedanken zu Römer 2

Aus Bibelwissen
Version vom 13. Juli 2012, 16:43 Uhr von DM (Diskussion | Beiträge) (Das gerechte Gericht Gottes)

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Erste Gedanken

Wie viele Menschen denken?
- "Ich bin ein anständiger Mensch, ich tue recht und scheue niemand!"
- "Ich bin ein Jude, kenne das Gesetz und gehöre zum auserwählten Volk!"
- "Ich bin ein anständiger Christ, besuche eine Kirche oder eine Gemeinde und weiss viel über die Bibel!"
- "Ich bin ein guter Moslem, der sich die Gebote Allah's merkt und den Koran liest!"
- "Ich bin ein bescheidener Buddhist, der gelernt hat, zu verzichten!"
- "Ich bin ein guter Hindu und respektiere die Götter!"
- "Ich bin ein Animist und für mich ist die Natur heilig!"
- "Ich bin ein guter Atheist und glaube nur, was man beweisen kann!"
- "Ich bin ein vorbildlicher Schamane und respektiere die Geister!"
- "Ich bin ein guter Geschäftsmann und schaffe Arbeitsplätze!"
- "Ich bin ein Politiker und setze mich für das Wohl des Volkes ein!"
- usw.
Einmal ganz abgesehen von den Menschen, die sich ganz bewusst dem Bösen hingeben, wie Satanisten und ähnliche Gruppierungen, könnte man wahrscheinlich weit über 95% der Menschen in irgendeine oder mehrere, der oben erwähnten Kategorien einordnen. Die meisten Menschen sehen sich selbst bei einer oder mehreren Kategorien als zugehörig. Über dieses Selbstverständnis definieren die Menschen auch ihren eigenen Selbstwert. So denken viele Menschen: "Meine Identität oder die Identität, die ich anstrebe, ist gut. Alles, was sich ausserhalb davon befindet, ist verurteilungswürdig!" Dieses Problem entsteht deshalb, weil wir Menschen zuerst einmal eine eingeschränkte Sichtweise haben und weil es uns an göttlicher Erkenntnis fehlt. Dieser Umstand führt dann auch zu einer Selbstüberschätzung und Geringachtung anderer Menschen.
Obwohl dieses Problem mit den Ausführungen aus Römer 2 in einem gewissen Zusammenhang steht, so beinhaltet es doch nicht den Hauptfocus, den Paulus hier verwendet.

Wer andere richtet, wird gerichtet

Paulus will in Römer 2 etwas anderes aufzeigen. Wir lesen die Verse 1 - 4:

  • Röm 2:1-4 - Deshalb bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, jeder, der da richtet; denn worin du den anderen richtest, verdammst du dich selbst; denn du, der du richtest, tust dasselbe. 2 Wir wissen aber, daß das Gericht Gottes der Wahrheit entsprechend über die ergeht, die so etwas tun. 3 Denkst du aber dies, o Mensch, der du die richtest, die so etwas tun, und dasselbe verübst, daß du dem Gericht Gottes entfliehen wirst ? 4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut und weißt nicht, daß die Güte Gottes dich zur Buße leitet?

Paulus macht deutlich, dass jeder Mensch irgendwann einmal seinen Nächsten verurteilt oder gerichtet hat, ohne dabei zu merken, dass er selbst das Gleiche auch schon getan hat. Vielleicht hat er es in abgeschwächter Form getan oder vielleicht hat er es auch nur in seinen Gedanken getan, aber es war einmal vorhanden. Wer in Gedanken einem Mitmenschen den Tod wünscht, ist in den Augen Gottes ein Mörder. Wer in Gedanken mit einer anderen Frau ins Bett steigt, ist in den Augen Gottes ein Ehebrecher. Wer hochmütig ist, schätzt andere dadurch gering ein und stuft sie deshalb als weniger wert ein usw. An dieser Stelle möchte ich eine Frage stellen: "Gibt es eine Seele, die weniger wert wäre, als eine andere?" Ich frage jetzt noch etwas provokativer: "Ist meine Seele mehr wert, als die Seele Adolf Hitlers?" So wie ich es sehe, sind in den Augen Gottes beide Seelen gleichviel wert! Beide Seelen bedürfen der Erlösung und für beide Seelen hat der Sohn Gottes sein Blut vergossen. Der einzige Unterschied besteht wahrscheinlich darin, dass die Herzenshärtigkeit von Adolf Hitler zu einer Inspiration des Bösen geführt hat und ein viel schwereres Gericht zur Folge haben dürfte, denn Paulus schreibt:

  • Röm 2:5 - Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes.

Es gibt Seelen, die ein viel schwereres und längeres Gericht zu tragen haben; aber sind sie deshalb weniger wert? Ich zweifle daran.
Eigenartig empfinde ich folgender Umstand:

Je boshafter eine Seele ist, desto härter und unbarmherziger verurteilt sie andere Menschen!

Wie hat sich doch ein Adolf Hitler über die Aliierten empört, wie stark verurteilte er öffentlich alle Menschen, die seine Meinung nicht teilten? Die Juden, die Zigeuner, die Behinderten, die Bibelforscher und auch andere Menschengruppen hat er als "wertlose Untermenschen" bezeichnet. Wie oft verurteilte er irgendwelche Menschen und legte ihnen irgendwelche Vergehen zur Last, die nicht annähernd so schlimm waren, wie seine eigenen Sünden?
Ich weiss nicht, was Gott zu Adolf Hitler sagen wird, wenn dieser vor dem Gerichtsthron Gottes erscheinen muss, aber theoretisch würde es völlig ausreichen, seine eigenen Urteilssprüche hören zu lassen und ihm dann anschliessend zu zeigen, dass er selbst in allen Anklagepunkten schuldig geworden ist! Die Verdammungsurteile, die er selbst über andere ausgesprochen hat, würden dann ihn selbst treffen. So ähnlich wie auch der Prophet Hesekiel sagte:

  • Hes 22:31 - So gieße ich meinen Zorn über sie aus, im Feuer meines Grimms vernichte ich sie, ihren Weg bringe ich auf ihren Kopf, spricht der Herr, HERR.

Aber an dieser Stelle will ich etwas genau nicht machen; mit meinem Finger auf solche zu zeigen, die nachweislich Böseres getan haben! In diesem Text geht es darum, das zu erkennen, was uns betrifft! Paulus zeigt uns unzweifelhaft auf, dass wir alle von Natur aus, andere verurteilen, über andere richten und gleichzeitig dieselben Fehler begehen! Das muss jedem Menschen bewusst werden. Wenn ein Mensch diese Erkenntnis ablehnt, dann verweigert er sich auch der Wahrheit und macht Gott indirekt zum Lügner!

Wo wir andere verurteilen und selbst schuldig werden

Kennen wir die folgenden Beispiele nicht zur Genüge?

  • Wir ärgern uns über Menschen, die uns keine Beachtung schenken und die uns gering schätzen; gleichzeitig verachten wir andere, die ihr Leben nicht so gut "im Griff" haben, wie wir.
  • Wir regen uns über Solche auf, die uns "über den Tisch ziehen" und gleichzeitig freuen wir uns über ein gutes Geschäft, weil der andere so dumm war und nicht bemerkte, dass seine "Ware" eigentlich mehr wert war.
  • Wir sind darüber verärgert, weil ein anderer Verkehrsteilnehmer unser Vortrittsrecht missachtete und parallel dazu, haben wir schon so manchen Rechtsvortritt übersehen (ist mir gerade kürzlich wieder passiert).
  • Wir wünschen uns sehr, von unseren Mitmenschen nicht angelogen zu werden, aber gleichzeitig sagen wir unseren Freunden oft nicht die Wahrheit.
  • Wir wünschen uns, dass jeder die Produkte bezahlt, die er bei uns "genommen" hat (schliesslich wollen wir ja auch von etwas leben) und zur selben Zeit, laden wir illegal Musiktitel aus dem Internet herunter.
  • Es schmerzt uns, wenn wir bemerken, wie andere hochmütig auf uns herunterschauen und gleichzeitig schauen wir auf andere herunter, indem wir sie verachten.
  • Wir sind tief enttäuscht, wenn wir merken, wie Freunde ohne jegliche Verbindlichkeit uns links liegen lassen und merken aber nicht, dass unsere Verbindlichkeit auch zu wünschen übrig lässt.
  • Von unserem Ehepartner (heute ist es oft nur noch der Lebensabschnittspartner) wünschen wir uns Treue und gleichzeitig denken wir darüber nach, wie es wohl mit einem anderen wäre?
  • usw.

Auch wenn nicht alle Beispiele auf uns zutreffen, so gibt es dutzende andere Fälle, die uns betreffen und deshalb sage ich noch einmal: "Wer die Tatsache abstreitet, dass wir andere verurteilen, obwohl wir selbst auch schuldig geworden sind, ist nicht in der Wahrheit und macht Gott zum Lügner!" Alle diese Menschen versperren sich selbst den Zugang zur Rettung und zum ewigen Leben. Wir finden die Wahrheit nur dann, wenn wir selbst wahr werden und zugeben, dass wir den vollkommenen Anforderungen Gottes niemals genügen können. Das wiederum tun wir erst dann, wenn wir uns demütigen und somit demütig werden wollen. Demut ist die unabdingbare Grundlage um die Gnade Gottes zu empfangen (Jak 4:6). Bevor ein Mensch das ewige Leben finden sowie die Gnade und die Erlösung für sich in Anspruch nehmen kann, muss er Römer 2 zustimmen und in seinem Herzen zutiefst erkennen, dass alle schuldig geworden sind!

Das gerechte Gericht Gottes

  • Röm 2:6-11 - 6 der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken : 7 denen, die mit Ausdauer in gutem Werk Herrlichkeit und Ehre und Unvergänglichkeit suchen, ewiges Leben; 8 denen jedoch, die von Selbstsucht bestimmt und der Wahrheit ungehorsam sind, der Ungerechtigkeit aber gehorsam, Zorn und Grimm. 9 Bedrängnis und Angst über die Seele jedes Menschen, der das Böse vollbringt, sowohl des Juden zuerst als auch des Griechen; 10 Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden jedem, der das Gute wirkt, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen. 11 Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott.

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