1. Mose - Kapitel 3

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 3

Die Schlange und ihre List
Folgen des Ungehorsams

Die Schlange und ihre List

1Mo 3:1

Und es wird die Schlange das listigste von allem Wildgetier des Feldes, das von Ieue Alueim gemacht war. Und es sagt die Schlange zu dem Weibe: 'Tatsächlich? Hat denn Alueim gesagt: Nicht essen sollt ihr von jedem Baume des Gartens!'

In eine friedliche, ja schon fast glückselige Welt im Paradiesgarten, worin das erste Menschenpaar bislang ohne feinde lebte, kommt Bewegung, ein Tier, hier die Schlange, tritt auf den Plan. Nun lasen wir in 1Mo 1:26, dass der Mensch nicht nur in der Gleichheit Gottes gemacht wurde, sondern auch über die ganze Tierwelt walten, ja, sie nach Vers 28 unterwerfen sollte, was nicht im negativen Sinn verstanden werden darf, vielmehr durfte der Mensch im Bilde des großen Unterwerfest sich auch die Tiere unterwerfen, und dies in Liebe und Verständnis. Denken wir nur daran, dass Adam praktisch Gottes Sprachrohr war, indem er jedem Geschöpf den passenden Namen gab, wodurch das Wesen jedes Tieres gekennzeichnet wurde - auch das der Schlange!

Was passiert nun mit der Schlange? Unsere konkordante Wiedergabe übersetzt: "Und es wird die Schlange ...", in der DaBahar Übersetzung lesen wir: "Und die Schlange wurde listig ...", in beiden Übersetzungen wird deutlich, dass diese böse Eigenschaft nicht von Anfang an in der Schlange war, sondern erst hier, in unserem Leitvers, in die Schlange übertragen wurde; man kann somit durchaus feststellen, dass Satan selbst von ihr Besitz ergriffen hat und sie zu seinem Sprachroh machte. Stellen wir heute erst einmal fest: Über das normale Tier "Schlange" hätte Adam leicht herrschen können, aber mit dem Geistwesen in der Schlange ... war er auch hier in der Lage, zu. herrschen?Die Schlange und ihre List

Wir haben gestern mit einer Frage abgeschlossen, deren Antwort uns heute beschäftigen soll: Dabei stellen wir zuerst noch einmal fest, dass Adams Auftrag, "zum Unterwerfen und Walten" lediglich die sichtbare Schöpfung der Erde umfasste, nicht jedoch die unsichtbare Welt! Damit sehen wir definitiv einen hilflosen Menschen bzw. das erste Menschenpaar einem Geistwesen gegenüber, welches ein Tier benutzt, um mit List, also mit Heimtücke und Raffinesse das Menschenpaar anzugehen.

Wir stellen mit obigem Wissen weiter fest, dass Gott den Menschen ofensichtlich nicht (!) gegen den Kampf mit finstern Mächten ausgerüstet hast, so dass dieser hier klar unterlegen war und auch unterlag! Über die Schlange hätte der Mensch geherrscht, über Satan in der Schlange aber nicht - das ist unser bisheriges Ergebnis! Doch nun kommt die entscheidende frage: Wer war für den Fall Evas verantwortlich?

Wir Gläubigen sind sehr schnell mit der Verurteilung des ersten Menschen paares zur Hand und beschuldigen sie des Versagens in Form von Ungehorsam - doch wenn wir tiefer graben, erkennen wir, dass letztlich Gott Selbst für die Hilflosigkeit Adams und Evas verantwortlich war, "er wolle der Fall des Menschen", und dies gemäß dem Ratschluss Seines Willens, der gemäß Eph 1:11 "alles" bewirkt.

Wir sprechen mit voller Absicht in dieser Schrift immer wieder von einer Kulisse, die Gott im Begriff ist, aufzubauen, um davor Seine Liebe zu erzeigen und zu beweisen, und letztlich in der Dahingabe Seines geliebten Sohnes an das Kreuz. Doch soweit sind wir ja hier noch nicht, dafür tritt jetzt massiv Satan auf, und setzt alles Finsteres und Böse, mit welchem ihn Gott ausgestattet, ins Spiel.

Wer hier nicht glauben kann, dass Gott hinter diesem steht, der lese Jes 45:7, wo der Prophet klar und eindeutig bezeugt, dass der Ursprung von dem Finstern und Bösen Ieue Alueim ist!

Gott wollte kein sündloses Menschenpaar, sondern eines, das in Schuld und Sünde fällt und damit in Gottesferne gerät, womit Not und Elend verbunden sind. Er Selbst ist es,, der dem Bösen gebietet, mit List die ersten Menschen zu verführen, doch diese Erkenntnis ist nicht sofort zu erkennen, sondern bedarf der Glaubensreife vom Kindlein zum Vater, wofür Hiob ein gutes Beispiel darstellt. Erst nach einem langen und scheren Reifeprozess im Glauben konnte er am Ende bezeugen: "Ich erkenne, dass Du alles vermagst, und nichts, das Dur Dir vorgenommen, ist Dir zu schwer" (Hi 42:2). Wir, liebe Geschwister, sollten am Ende dieser Verwaltung der Gnade diese schwere, aber herrliche Speise aus dem Wort Gottes bestens vertragen, weil wir Ihn damit verherrlichen können.

Was wir heute als "Gereifte im Glauben" erkennen und fassen dürfen, war natürlich dem ersten Menschenpaar unbekannt. Wir dürfen somit im Nachhinein miterleben, wie Gott den Fall Seiner Schöpfung vorbereitet, und hier liegt auch der Grund vor uns, warum Gott das Finstere und Böse erschaffen hat! Auf den ersten Blick ist Satan der Gegenspieler Gottes, der Widerwirker, der sich gegen Gott aufgelehnt hat, doch in Wirklichkeit ist er lediglich Gottes Werkzeug, wie uns ja das gestern zitierte Buch Hiob in den ersten zwei Kapiteln eindrucksvoll bezeugt. wo Satan jeden Angriff auf Hiob von Gott genehmigen lassen muss.

"List" war die Angriffswaffe der Schlange, und. diese "List" setzte und setz sie im gesamten erlauf der Menschheitsgeschichte ein. Dies wird uns in den höchsten Offenbarungsstufen , in den Vollkommenheitsbriefen des Paulus, bestätigt, wobei uns in Eph 6:10 ff eine komplette Waffenrüstung gegen diese listigen Angriffe gegeben ist. Auch 2Kor 11:14-15 zeigt uns, wie Gläubige bis zum heutigen Tag angegriffen und verführt werden, und dies mit ärgster List! Satan beginnt also, wie wir sehen, im Garten Eden nicht mit offenem Visier, sondern verdeckt mit schlauen, einschmeichelnden Worten, wobei er sich bei seinem Angriff nicht den Mann Adam aussucht, sondern raffinierterweise das Weib, welches ihn für seine List empfänglicher zu sein scheint!

Wir kommen zum eigentlichen Inhalt unseres Leitverses, nämlich der Taktik Satans, gewirkt durch die Schlange, und diese Taktik heißt: Gottes Wort infrage stellen!

Bevor wir auf diese Taktik zu sprechen kommen, müssen wir beachten wen die Schlange angriff: nicht Adam, sondern Eva!

Warum wohl?

Als Erstes lasen wir in 1Mo 2:16-17, dass das Verbot an den Menschen ging, als das Weib noch nicht (!) gemacht war - Adam war also der Träger des göttlichen Gebotes. Es ist aber klar, dass Adam das Weib von Gottes Gebot informiert hatte, ja sie mit Sicherheit eindringlich aufforderte, nicht von dem verbotenen Baum zu essen! Evas Wissen war somit, wie wir heute zu sagen pflegen 2aus zweiter Hand" Machte sie dies anfälliger für die Schlange?

Weiter lasen wir in 1Mo 2:18, dass sie als "Gehilfin gund Ergänzung" des Menschen gemacht wurde, was uns sagen könnte, dass der Originalmensch, also Adam, wohl etwas mehr Widerstsndskraft besessen hat. Eva war also einfach die leichtere Beute Satans, wobei wir sagen müssen, dass auch Adam gescheitert wäre, wie wir vor drei Tagen dargelegt haben. Sein Fleisch war nach dem göttlichen Ratschluss nicht für die Angriffe aus der unsichtbaren Welt ausgerüstet!

Satans List fing, wie wir gestern festgestellt haben, damit an, dass er sich die leichtere Beute aussuchte, das Weib. Da aber Gott alles nach dem Ratschluss Seines willens bewirkt, war auch diese Taktik Satans von Gott gewollt. Satan konnte mit der Auswahl seines Angriffszieles, dem Weib, Gott nicht überrumpeln, sondern musste als Sein Werkzeug den Willen Gottes bis ins Detail ausführen. Damit stehen wir im Grund wieder vor der von uns in unseren zurückliegenden Schriften immer wieder angeführten "Leiter der Offenbarungsstufen". Im Glaubensanfang, also auf der untersten Stufe, ist der Mensch (in unserem momentanen Fall "die Schlange") der Aktive, doch je höher wir die Offenbarungsstufen erklimmen, je mehr wird ersichtlich, dass allein Gott der Wirkende ist - und Er wirkt in und durch Seinen Sohn! Warum Gott nun der Schlange gerade die Eva als Angriffsziel gab, sehen wir später in wunderbarer Weise, wenn auch Adam vor der Entscheidung gestellt wird, zu essen oder nicht zu essen.

Satan stellt also Gottes Worte ganz bewusst infrage, und diese Art von Verführung hat er bis heute nicht geändert. Selbst den fleischgewordenen Sohn Gottes griff er derart an, indem er, wie in Mt 4:1ff zu ersehen ist, diese Sohnschaft erst einmal infrage stellte: "Wenn Du Gottes Sohn bist, ..."! Wir Gläubigen in den letzten Tagen dieser Gnadenverwaltung stehen ganz massiv "dem Infrage stellen aller unbequemen Aussagen in Gottes Wort" gegenüber - hier gilt uns 1Kor 16:13!

1Mo 3:2-3



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