1. Mose - Kapitel 22

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

'Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 22

Die Opferung Isaaks
Abrahams Rückkehr von Morija
Die Nachkommen Nachors

Die Opferung Isaaks

1Mo 22:1

"Und es geschieht nach diesen Dingen, dass Alueim Abraham erprobt und zu ihm sagt: 'Abraham! Abraham! Und er sagt: 'Siehe mich!'"

Mit unserem neuen Kapitel beginnt für Abraham die schwerste Glaubensprüfung überhaupt, das Schwerste, was man von einem Vater verlangen kann - und welch schwere Prüfungen musste Abraham in seinem bisherigen Leben durchlaufen, bis er an diesen Punkt kam! Noch vor kurzem musste er Ismael, seinen Erstgeborenen in die Wüste schicken, wobei er sich ja noch trösten konnte, den höherstehenden Sohn behalten zu können! Doch nun verlangt Gott noch mehr von ihm, und dieser Teil beginnt äußerst liebevoll, indem Gott Seinen Auserwählten zweimal ruft!

Vielleicht sollten wir hier einmal stehenbleiben, und mit hörendem Herzen darauf achten, welch Liebe und Zartheit in dem. zweimaligen Ruf "Abraham! Abraham!" enthalten ist. Es ist für Gott der von Ihm zubereitete Auserwählte, der das größte Geschehen auf der Erde vorschatten darf, den Opfergang des Sohnes Gottes! Gottes gesamter Heilsplan liegt in dem Verhalten Abrahams zugrunde.

Und so, wie wir jetzt und hier den zärtlichen Ruf Gottes an Abraham nacherleben dürfen, so hat Er einst den Sohn Seiner Liebe gerufen, nicht zwingend oder gebietend, sondern in der ganzen Liebe S eines Herzens, wissend, dass der schwerste Weg, den es auf Erden zu gehen gibt, auf Seinen Einziggezeugten zukommt ... der Weg auf den Hügel Golgatha, wo ein Kreuz für das makellose und fleckenlose Lamm aufgerichtet wurde.

Und wie reagiert Abraham, als in der zweimalige Ruf seines Gottes erreicht? Zwei Worte, die auch uns jetzt ergreifen dürfen: "Siehe mich!"

Es gab einen Moment in der frühesten Geschichte der Menschheit, wo sich der Mensch vor Gott verstecken musste, als Alueim ihn rief (1Mo 2:8-9). Die Sünde lag auf Ihm und zwang ihn, sich vor dem Ruf zu verstecken. Welt über dreitausend Jahre später ruft Gott wieder - doch diesmal darf Er die menschlichen Worte hören: "Siehe mich"! Was für eine gewaltige Entwicklung liegt hier vor uns! Ein im Glauben immer mehr gereifter von Gott Auserwählter antwortet seinem Gott schlicht: "Siehe mich!" Man könnte jetzt in diese zwei Worte hineininterpretieren: "Ich bin für Dich da, Ich bin für dich bereit!" Und wie sehr müssen diese Worte das Herz Gottes berührt haben!

Und jetzt dürfen wir heiligsten Boden betreten, wenn wir im Geist vor allen Äonen den Vater sehen dürfen, wie Er den Sohn rief, und dieser sagte "Siehe Mich!" Und auch hier dürfen wir hinein interpretieren "Ich bin willig! Ich bin bereit!"

Einzig und allein auf dieser liebenden Einwilligung des Sohnes konnte Gott Seinen Heilsplan aufbauen, was ja Petrus trieb, von dem Makellosen und fleckenlosen Lamm zu schreiben, das Sich vor dem Niederwurf der Welt als Garant offenbarte. "Denn so liebt Gott die Welt, dass Er Seinen einziggezeugten Sohn gibt ...(Joh 3:16).

Es fällt schwer, sich von diesem wunderbaren Vers zu trennen, und so wollen wir ihn heute doch noch etwas abgewinnen, und dies im Blick auf uns. Hören wir auch die Stimme Gottes, die uns immer wieder liebevoll ruft? Wir denken hier an keine laute stimme, sondern vielmehr an jene feine Antenne unseres hörenden Herzens, die sehr wohl empfangen kann, wenn uns Gott ruft oder uns etwas Besonderes sagen oder uns gar mahnen möchte.

Der erste Ruf Gottes, der uns beim Namen nannte, war wohl jener Moment, als uns bewusst wurde, dass wir befähigt wurden an Ihn zu glauben, indem Jesus uns zum Weg, zur Wahrheit und zum Leben wurde. Was für ein Glücksmoment! Die weiteren Rufe Gottes, die wir auch als Seine Führung sehen dürfen, waren wohl mehr oder weniger intensiv, und erfolgten weniger durch akustische Laute als durch Sein Wort (unsere Bibel), das in uns lebendig wurde. Und gab und gibt es da nicht ständig Momente, wo wir beglückt zu Ihm aufschauen und stauen, wie Er uns führt! Und dann gibt es noch einen letzten Ruf an uns, es dürfte der Schönste werden, wenn gemäß 1Thes 4:16 der Herr Selbst mit dem Befehlsruf, mit der Stimme des Botenfürsten und der Posaune Gottes vom Himmel herabsteigt und uns zu sich holt und uns verheißen ist, von da ab allezeit mit dem Herrn zusammen zu sein!

Vielleicht wird es dann nicht mehr nötig sein, dass wir wie Abraham sagen" Siehe. mich", denn Er, unser Herr und Haupt wird keinen von uns zurücklassen.

1Mo 22:2

"Und Er sagt: 'Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, und geh du in das Land Morija und bring ihn dort dar als Aufsteignahung auf einem der Berge, den Ich dir ansagen werden'"

Es ist uns immer wieder gegeben, mit großer Ehrfurcht jenen heiligen Boden zu betreten, der weit zurück in die Vorschöpfungsperiode des Alls recht, als Gott beschloss, Sich nicht mehr damit zufrieden zu geben, dass das All in Ihm ruhte, sondern es in Form der Schöpfung aus Ihm erstehen zu lassen. Hierzu gab es einen absoluten Erstling vor einer jeden Schöpfung, den Sohn Seiner Liebe, der das Abbild des unsichtbaren Gottes ist, und in welchem alle sFolgende erschaffen ist, wie es uns Kol 1:15-16 wunderbar beschreibt.

Dass Gott dann das gesamte All auch Sich heraus und dann in den Sohn Seiner Liebe verpflanzte, damit das All dann erst in Christus erschaffen werde (Kol 1:16), haben wir in unserem ersten Band Mose gleich am Anfang darzustellen versucht. Doch bevor diese Schöpfung entstand, wurde zwischen Vater und Sohn ein Heilsplan festgelegt, der zum Hauptinhalt hatte, dass alles Leben zum Vater zurückfließen, und dies in dem Zustand, Gott aus tiefstem Herzen zu lieben! Und wie konnte Gott die Liebe Seiner Geschöpfe gewinnen? Durch Zwang? Durch Strafe? Nein! Es gab für Gott nur den einen Weg: Er musste Seinen Geschöpfen Seine unendliche Liebe nahebringen, sie ihnen begreiflich und verständlich machen.

Es ist nötig, hier stehen zu bleiben, denn ohne die tiefe Erkenntnis wie dieser Weg aussehen würde, können wir den Heilsplan Gottes nie verstehen - wie sah also dieser eine Weg aus?

Noch bevor das All aus Gott in Christus verpflanzt wurde, war zwischen Vater und Sohn klar, dass der Sohn Seiner Liebe die Liebe des Vaters allen Geschöpfen nahebringt, ja sie davon überzeugt: "Gott ist Liebe" (siehe 1Jo 4:8). Und dieser Heilsplan beinhaltete, dass der Vater das Liebste, was Er hatte, für Seine Geschöpfe dahingab!

Diese Dahingabe des Sohnes benötigte aber eine Voraussetzung, damit das Geschöpf verstehen konnte: Dahingabe als Opfer brauchte die Sünde, den tiefen Fall, die absolute Gottesferne des Geschöpfes! Wie anders könnte sonst der Mensch das Opfer verstehen, das Gott in Seinem Sohn darbrachte?

Und jetzt kommt für manchen Gläubigen die schwere Lektion: Einzig und allein aus diesem Grund hat Gott den Satan erschaffen! Dieser ist das zwingende Werkzeug, damit der Mensch Gottes Liebe erkennen kann! Es ist ein totale Lüge, wenn hier behauptet wird, Satan wäre als ein angeblich gefallener Engel von selber böse geworden - nein! Er wurde, wie es Jesaja unwiderlegbar bezeugt, von Gott erschaffen (mehr hierzu haben wir in unserer Schrift "Fragen / Antworten" ausgelegt).

Das Finstere und Böse ist also ein Grundpfeiler in Gottes Heilsplan der den Hintergrund für Gottes Liebe darstellt!

Das Finstere und Böse in Gestalt Satans hat also den göttlichen Auftrag, den Menschen in Sünde zu führen, was dieser auch in Gestalt der Schlange auftragsgemäß bei dem ersten Menschenpaar ausführte. Doch wir müssen noch eines voranstellen: Christus, der Sohn Seiner Liebe, musste Sich vor Beginn der Schöpfung als Opferlamm bereitstellen. Und dass Er dies tat, bezeugt ja 1Petr 1:20: Der Sohn stellte Sich vor dem Niederwurf der Welt als Makelloses und fleckenloses Lamm zur Verfügung.

Wenn wir das Zurückliegende jetzt zusammenfassen, dürfen wir die dramatischen Ereignisse so sehen: Gott schuf den Menschen mit der Gabe des Erkennens vor Gegensätzen! In diesem Zustand - wir nennen es den dunklen Hintergrund einer Kulisse - ließ Er in der Dahingabe des Liebsten, was Er besaß, seine Liebe aufleuchten! Das Kreuz auf Golgatha wird somit zum Schauplatz vor dem ganzen All, wo Gott bewies, wie sehr Er die Welt liebt - Er ist zur Opferung des Sohnes Seiner Liebe bereit! Und der Mensch? Er ist aufgrund der Gabe Gottes, Gegensätze zu erkennen und zu erfassen, fähig, in dem Opferlamm Christi Jesu zu erfassen, dass Gott wirklich Liebe ist, und .. .in seinem Herzen entwickelt sich die Gegenliebe! Und dies freiwillig, aus tiefem Herzen. Und wenn der Letzte seine Knie gebeugt und mit der Zunge huldigt. "Herr ist Jesus Christus, dann kann Gott auch wirklich in vereinter Liebe "alles in allen" sein.

Abram / Abraham: nimmt deshalb im Wort gottes so viel Platz ein, weil Gott mit Abraham



Abrahams Rückkehr von Morija 15

Die Nachkommen Nachors 20