1. Mose - Kapitel 13

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 13

Abrams Rückkehr nach Bethel
Trennung zwischen Abram und Lot
Abrams Segnungen

Abrams Rückkehr nach Bethel

1Mo 13:1-4

"Und herauf zieht Abram aus Ägypten, er und sein Weib und alles, was sein ist, und Lot mit ihm, nach dem Südgau. Und Abram ist überaus schwer reich an Vieh, an Silber und an Gold. Und weiter zieht er auf seinem Zuge vom Südgau bis Bethel, bis zu dem Ort, wo sein Zelt war zu Beginn, zwischen Bethel und Ai, zu dem Ort des Altars, den er dort machte im Anfang. Und dort ruft Abram an den Namen Ieue's"

Wieder. haben wir erst einmal vier Verse zusammengezogen, um einen Überblick über das Geschehen zu bekommen. Und was ist geschehen? Wir sehen den Auserwählten, den es nach seiner Demütiugn in Ägypten dorthin zieht, wo er zuvor einen Altar b autet - er hatte Sehnsucht, den Namen Ieue's anzurufen! Abe rnoch etwas fällt auf.

Ein schwer reicher Abram steht vor uns, der nicht nur viel Vieh, sondern plötzlich Silber und Gold besaß, was seinen Ursprung nur in Ägypten haben konnte. Sein eigenwiliger Entschluss, der Hungersnot durch eine Flucht nach Ägypten zu entfliehen, entpuppte sich mehr und mehr als verhängnísvoll, denn: Auf all dem Reichtum, vor allem auf Gold und Silber, lag kein Segen, was sich jetzt in dem Zusammenleben Abrams mit seinem Neffen Lot zeigt.

Es ist ja auch aufgefallen, dass immer wieder der Name "Lot" angeführt wurde, er war überall dabei und durfte in der Gemeinschaft mit dem Auserwählten ja auch reich geworden sein, das Zusammenleben der beiden wurde, wie wir sehen werden, zunehmend schwieriger. Aber zurück zum Reichtum Abrams: Woher stammte er? War er ehrlich verdient?

"Und Abram ist überaus schwer reich an Vieh, an Silber und an Gold. Und weiter zieht er auf seinem Zuge vom Südgau bis Bethel, bis zu dem Ort, wo sein Zelt war zu Beginn, zwischen Bethel und Ai, zu dem Ort des Altars, den er dort machte im Anfang. Und dort ruft Abram an den Namen Ieue's."

Wir gehen auf die gestern gestellten Schlussfragen ein: Abrams neuer Reichtum, kam nicht von seiner Tüchtigkeit zustande, sondern entstammte erst einmal seinem Mangel an Vertrauen (er vertraute seinem Gott nicht in der Hungersnot, sondern zog eigenmächtig nach Ägypten), und kam zweitens durch eine Lüge zustande, die Gott dann vor dem Pharao zurechtbog. Auf allem lag also ein Unsegen, der durch Mangel an Vertrauen und durch Lüge zustande kam.

Es entsteht hier der starke Eindruck, dass Abram trotz all seinem Silber und Gold innerlich nicht glücklich war, er hatte nämlich gelernt und erkannt!" Und nun kommen wir zu uns. Gleich Abram ist jeder von uns Auserwählten in der göttlichen Schule, und wenn wir Wege geführt werden, die erst einmal nach unten führen, mag der Widerwirker auch uns mit Gold und. Silber verführen - doch nach dem ersten rausch folgt das Aufwachen, "die Sehnsucht nach unserem Gott!" Und wie beglückend haben doch auch wir alle schon erfahren dürfen, wie es ist, wenn wir Gott anrufen dürfen, wenn wir mit Ihm reden können, wenn wir unser Herz vor Ihm ausschütten können! Und genauso dürfen wir jetzt Abram sehen, der zwar mit schlechtem gewissen, aber zielstrebig seinem zuvor gebauten Altar zustrebt, um all das, was er erfahren und woraus er gelernt hat, mit seinem Gott zu bereden, es einfach vor Ihm auszubreiten. Ein schöner Zug des Auserwählten!

Trennung zwischen Abram und Lot

1Mo 13:5-7

"Und Lot überdies, der da zieht mit Abram, ihm wird zuteil Kleinvieh und Rinder und Zelte. Und das Land erträgt nicht ihr Zusammenwohnen; denn ihres Gutes wird viel, und sie können nicht zusammen wohnen. Und es wird Hader zwischen den Hirten des Viehes Abrams und der Hirten des Viehes Losts. Und der Kanaaniter und Pheresiter wohnte damals im Lande."

Unsere Augen werden jetzt direkt auf Lot gelenkt, in welchem wir, gleich einst Tharah, einen Mitläufer Abrams sehen müssen, den er war nicht auserwählt. Trotdem wurde er, gleich Abram, reich an Vieh und Hirten, sodass die Weiden für all das Kleinvieh und die Rinder knapp wurden - es kam Hader auf! Daraus erhob sich die frage: Wi verhalten sich Abram und Lot bei diesem Streit um die Weidegründe?

Zuvor wird aber in unserem Leitvers fast unauffällig gesagt, dass der Kanaaniter und der Pheresiter damals im Lande wohnten - hat das für uns eine Bedeutung?

Vielleicht "Ja", wenn wir davon ausgehen, dass diese zwei Volksstämme den Auserwählten beobachteten und den ganze4n Hader mit ansehen mussten. Der Auserwählte wird also genau beobachtet, womit wir wiederum zu uns Auserwählten kommen, und da lesen wir in 1Kor 4:9b: ".,.. da wir der Welt, den himmlischen Boten und den Menschen ein Schauspiel geworden sind." Da baut Gott eine große Bühne auf, und wir, die herausgerufenen Glieder am Körper Christi, sind die Schausteller. Und vor der Bühne sitzen unsere Zuschauer, einmal, die Welt, dann die himmlischen Boten, und zuletzt die Menschen speziell! Und alle beobachten uns - ist uns, liebe Geschwister, dies so richtig bewusst?

Das gestrige Thema mag manchen unter uns angesprochen und zum Nachdenken gebracht haben, deshalb heute noch einige Gedanken dazu: Die Kanaaniter und Pheresiter sahen wahrscheinlich erstaunt, wie Abram, als er als Fremdling ins Land kam, einen Altar baute und einen ihnen fremd gewordenen Gott anrief. Dann verschwanden er (und Lot) wegen einer Hungersnot und kamen hernach schwerreich aus Ägypten zurück, wo er gleich wieder den Altar aufsuchte und seinen Gott anrief! Was dachten sich wohl die Kanaaniter und Phersiter bei diesem Schauspiel?

Auch wir, liebe Geschwister, sind reich geworden, allerdings nicht mit Silber und Gold, sondern unser Reichtum sind "geistliche Segnungen in Christus", die uns in Eph 1:2-14 aufgezählt werden. Und mit diesen herrlichsten Segnungen stehen nun auch wir als Schausteller vor der himmlischen und irdischen Welt, wobei das, was wir zur Schau stellen, nicht unbedingt schön sein muss. Doch es kommt eine Zeit, wo wir unser schwaches Schauspiel in ungeahnte Stärke umwandeln werden, nämlich, wenn wir in den herankommenden Äonen den alles übersteigenden Reichtum Seiner Gnade in Güte gegen uns als Schaugefäße zur Schau stellen, dann aber nicht mehr auf der erde vor Menschen, sondern vor den überhimmlischen Bewohnern, denn wir haben eine überhimmlische Berufung!

1Mo 13:8-9

"Und es sagt Abram zu Lot: 'Lass doch nur nicht Hader werden zwischen mir und dir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten; denn Männer, Brüder sind wir. Ist nicht das gesamte Land vor dir? Trenne dich doch von mir! Wenn du willst zur Linken, zur Rechten will ich gehen, und wenn zur Rechten, zur Linken will ich gehen.'"

Nach dem mehrmaligen Versagen des Auserwählten sehen wir jetzt einen Abram, der sich auch für uns vorbildlich verhält. Nachdem er erneut den Namen Ieue's angerufen und offensichtlich gestärkt wurde, war er in der Lage, auf irdische Vorteile zu verzichten. So gab er seinem Neffen Lot die Wahl, zur Linken oder zur Rechten zu gehen, und dies gerade unter dem menschlichen Aspekt, dass er ja als älterer Onkel den Vorrang hätte haben müssen. Was zeigt oder lehrt uns nun Abram Verhalten? Es ist "Demut!"

Es gibt menschliche Rechte, auf die man zu recht auch bestehen kann, das gilt für den ungläubigen Menschen. Doch inwieweit solle ein Gläubiger in bestimmten Fällen auf diese Rechte bestehen? Den Korinthern muss Paulus unter anderem schreiben: "... Weshalb lasst ihr euch nicht eher Unrecht tun? Weshalb lasst ihr euch nicht eher benachteiligen" (1Kor 6:7b)? Hier ging es um weltliche Dinge. Um geistliche Dinge geht es in Röm 12:1b, wo Paulus zuspricht, einander höher zu achten, oder noch tiefer in Phil 2:3b: "... sondern einer den anderen in Demut sich selbst für überlegen erachte", wobei die Elberfelder Übersetzung hier lautet: "... sondern dass in der Demut einer den anderen höher achte als sich selbst". Abram konnte auf seinen Gott sehen, und das ließ ihn die irdischen Vorteile unwichtig werden! Und wir?

1Mo 13:10

"Und es erhebt Lot seine Augen und sieht das gesamte Rundtal des Jordan; denn das alles war von Wasser getränkt - bevor Ieue Sodom und Gomorra verderbte - wie der Garten Ieue's Alueim's, wie das Land Ägypten, wenn man kommt gen Zoar."

Lot nimmt das selbstlose Angebot seines Onkels, ohne Respekt zu zeigen, an. Damit trat eine Trennung der beiden sehr unterschiedlichen Gesinnungen ein, ja musste eintreten: Je mehr Abram im Glauben voranschritt, desto mehr musste eint er sich von der Welt trennen, und die Welt verkörperte hier sein Neffe Lot. Lot trachtete nach irdischen Dingen, seine Augen erhoben sich, um das bessere Land zu erspähen, Abram begann mehr und mehr, sich auf seinen Gott zu verlassen, seine Augen gingen nach innen und suchten Ihn - was für ein Unterschied!

Mit dem Blick auf Gott konnte Abram in der materiellen Wahl zurückstehen, womit er allen Gläubigen ein Beispiel gibt, dass, wenn es um das erlangen von irdischen Gütern geht, man auch Verzicht leisten kann!

Es gibt einen Vers in der Bibel, den ich, der Verfasser dieser Zeilen sehr liebe: "Wir alle aber, mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn widerspiegelnd, werden in dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wie von des Herrn lebendig machendem Geist" (2Kor 3:18). Wer etwas "widerspiegelt" (abspiegelt), muss zuvor etwas ansehen! In dem Vers geht unser Auge auf den Herrn, und Ihn spiegeln wir wider, was eine wunderbare Folge hat - wir werden in Sein Bild umgestaltet, und dies von Herrlichkeit zu Herrlichkeit; Abram war hier unser Vorläufer!

1Mo 13:11-13

"Und es erwählt Lot für sich das gesamte Rundtal des Jordan. So zeiht Lot gen Osten, und sie trennen sich, jeder Mann von seinem Bruder. Abram wohnt im Lande Kanaan, doch Lot wohnt in den Städten des Rundtals und zeltet bis Sodom. Und die Leute von Sodom sind böse und überaus große Sünder gegen Ieue Alueim."

Lot erhebt seine Augen, wie wir in Vers 10 lasen, und was sagt er: Das gesamte Rundtal des Jordans schien ein kleines Paradies zu sein, "§wie der Garten Ieue Alueims""! Doch so schön dieser Garten (Eden) auch war, so standen dort, wie wir wissen, zwei entscheidende Bäume, und dazwischen bewegte sich Satan, als Schlange getarnt. Wenn Vers 10 schon auf diesen Garten weist, und Lot erst einmal nur dessen Schönheit und Fruchtbarkeit sah, so verbarg sich hinter die allen auch das Böse in Form sündhafter Verführung. Und wenn wir hier einmal kurz weg von Lot auf uns blicken, dann müssen auch wir sehr aufmerksam sein, wenn es uns zu gut zu gehen scheint, denn wir sind gegen Satan nicht gefeit! Wir haben nur einen sicheren Schutz, wenn wir gemäß Eph 6:10-18 die uns dargereichte Waffenrüstung anziehen!

Lot hob also seine Augen,, sah das verlockende Land und erwählte es selbstsüchtig für sich, ohne zu ahnen, dass die Versuchung förmlich auf ihn wartete. Und so sagt denn auch unser Leitwort, dass in dem vermeintlichen Garten Ieue Alueim's böse Menschen lebten, mehr noch, sie waren überaus große Sünder, worunter wir auf eine absolut tiefstehende Menschenklasse sehen müssen, wesentlich tiefer als die zuvor genannten Ägypter. Man denkt jetzt unwillkürlich an die Worte: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um!

Abrams Segnungen

1Mo 13:14

"Und Ieue Alueim sagte zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hat: 'Heb doch deine Augen auf und seihe von dem Ort, wo du nun bist, gen Norden und gegen den Südgau und gen Osten und gegen das Meer;"

Zwei unterschiedliche Menschen stehen vor uns, die beide ihre Augen erhoben haben, der eine erhebt sie von sich aus, um zu sehen, wo sein Vorteil liegt - der andere wird von seinem Gott aufgefordert, seine Augen zu erheben, um jenes zu erblicken, was Gott ihm vorbereitet hat. Wohin Lots Handeln führt, haben wir gestern angedeutet, es führt an einen unguten Ort! Und Abram?

Die Antwort kommt erst im nächsten Vers, deshalb werden wir heute etwas allgemein, indem wir uns bewusst werden, einmal, was für ein kostbares Gut unsere Augen darstellen, denn sie sind in der Lage gemäß Röm 1:20 Seine unsichtbaren Wesenszüge an Seinen Tatwerken zu erkennen und zu begreifen, (nämlich Seine unwahrnehmbare Kraft und Göttlichkeit.) Rund um uns herum ist eine von Gott erschaffene Natur, die vom kleinsten Gänseblümchen bis zum erhabenen Baum (als kleines Beispiel) unbeschreiblich schön ist! Wenn wir in dieser göttlichen art unsere Augen erheben,, können wir eigentlich nur niederfallen und anbeten! Dazu kommt das Unbegreifliche, das all das, was wir an überwältigender Schönheit erblicken, nur ein Abglanz der Herrlichkeit ist, die (hoffentlich in Kürze) auf uns zukommt. Hier darf unser Herz wahrlich jubilieren!

Wir Berufene haben eine überhimmlische Berufung, die uns auffordert, nach dem zu trachten, was droben ist (siehe Kol 3:2), und wenn schon das hier unten so schön ist, dann...!!!

1Mo 13:15