1. Gesicht im Himmel: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Cherubim)
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Das sind keine Tiere, sondern Lebewesen ''(zoa)''. Am Throne Gottes herrscht eine unausforschliche und unergründliche Mannigfaltigkeit und Reichtumsfülle. Je mehr man sich in dieselbe hinein versenkt, desto mehr kommt man unter den überwältigenden Eindruck, dass im Stande der Niedrigkeit auch geistgesalbte Söhne im Sohn trotz aller Erleuchtung und Offenbarung nur ahnen können, was dort sein wird.<br/> <br/>  
 
Das sind keine Tiere, sondern Lebewesen ''(zoa)''. Am Throne Gottes herrscht eine unausforschliche und unergründliche Mannigfaltigkeit und Reichtumsfülle. Je mehr man sich in dieselbe hinein versenkt, desto mehr kommt man unter den überwältigenden Eindruck, dass im Stande der Niedrigkeit auch geistgesalbte Söhne im Sohn trotz aller Erleuchtung und Offenbarung nur ahnen können, was dort sein wird.<br/> <br/>  
  
===Die Cherubim===
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Hesekiel hat diese vier Lebewesen in seinen Gesichten am Flusse Kebar gesehen und in Hes 1. und Hes 10. (bitte lesen!) eingehenden Aufschluss über sie erhalten. Er sagt von ihnen: Und ich merkte, dass es Cherubim wären" (Hes 10:20). '''Die Lebewesen sind''' demnach '''Cherubim.''' Cherubim sind keine "Engel" sondern Lebewesen, die sich von Engeln wesentlich unterscheiden. Sie sind besondere Organe Gottes. Wo immer sie genannt werden, stehen sie im engsten Zusammenhang mit dem Thron Gottes. "Und ich sah, und siehe, auf dem Firmament, das ÜBER  dem Haupte der Cherubim war, befand sich etwas wie ein Saphirstein: einem Throngebilde gleichgestaltet erschien es über ihnen (Hes 10:1). Auf dem Throngebilde aber saß eine Gestalt, anzusehen wie ein Mensch, oben darauf (Hes 1:16). Und wie das Aussehen des BOGENS, der an einem REGENTAGE  in den Wolken stehen soll, also auch war das Aussehen des Ganzen ringsum. Solcher Art war die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn. (Hes 1:28). Also '''über''' den Cherubim thront Jehova. "O Herr der Heerscharen, du Gott Israels, der Du ÜBER  den Cherubim thronst, Du bist allein der Gott der Königreiche der Erde! Du hast Himmel und Erde gemacht" (Jes 37:16). Vgl. dazu weiter 1Sam 4:4; Ps 80:2 und Ps 99:1)!
 
Hesekiel hat diese vier Lebewesen in seinen Gesichten am Flusse Kebar gesehen und in Hes 1. und Hes 10. (bitte lesen!) eingehenden Aufschluss über sie erhalten. Er sagt von ihnen: Und ich merkte, dass es Cherubim wären" (Hes 10:20). '''Die Lebewesen sind''' demnach '''Cherubim.''' Cherubim sind keine "Engel" sondern Lebewesen, die sich von Engeln wesentlich unterscheiden. Sie sind besondere Organe Gottes. Wo immer sie genannt werden, stehen sie im engsten Zusammenhang mit dem Thron Gottes. "Und ich sah, und siehe, auf dem Firmament, das ÜBER  dem Haupte der Cherubim war, befand sich etwas wie ein Saphirstein: einem Throngebilde gleichgestaltet erschien es über ihnen (Hes 10:1). Auf dem Throngebilde aber saß eine Gestalt, anzusehen wie ein Mensch, oben darauf (Hes 1:16). Und wie das Aussehen des BOGENS, der an einem REGENTAGE  in den Wolken stehen soll, also auch war das Aussehen des Ganzen ringsum. Solcher Art war die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn. (Hes 1:28). Also '''über''' den Cherubim thront Jehova. "O Herr der Heerscharen, du Gott Israels, der Du ÜBER  den Cherubim thronst, Du bist allein der Gott der Königreiche der Erde! Du hast Himmel und Erde gemacht" (Jes 37:16). Vgl. dazu weiter 1Sam 4:4; Ps 80:2 und Ps 99:1)!
  

Version vom 25. September 2019, 17:39 Uhr

Abschrift des Buches: Offenbarung Jesu Christi von August Fuhr
erschienen 1950 im Philadelphia Verlag, August Fuhr, Reutlingen

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht des Buches:
Kapitel davor:
Die Sendschreiben (Offb 2:1-17)

1. Gesicht im Himmel

Offb 4 u. 5

Aus dem Aufbau der Offenbarung haben wir gesehen, dass die Offenbarung in ihrem Hauptinhalt besteht aus sieben Paaren von Gesichten, je eines im Himmel und eines auf Erden, die sich gegenseitig ergänzen. Das Gesicht im Himmel ist der Schlüssel und die Erklärung des Gesichtes auf Erden. . Das ist überhaupt das Wesen aller Prophetie. Vom Menschen aus gesehen ist Prophetie Voraussage zukünftiger Ereignisse , von Gott aus gesehen ist Prophetie die Enthüllung der bei Gott wesenhaft seienden Dinge. Der Prophet schaut, was von Ewigkeit her bei Gott in Seinem Rat und VORSATZ als ein LEBENDIGES MODELL besteht, das Gott VOR SICH HINGESETZT hat (Vorsatz). Das verkündigt der Prophet.

Als Sanherib Jerusalem belagerte, forderte er Hiskia auf, sich doch nicht auf Jehova zu verlassen. Noch kein Gott der anderen Völker, die er besiegt habe, sei imstande gewesen, diesen Völkern zu helfen; ihm werde es auch nicht anderes ergehen. Er verhöhnte den Gott Israels. In dieser Not ging Hiskia ins Heiligtum und breitete Sanheribs Brief aus vor dem Herrn. Darauf bekam er vom Herrn die Antwort: "Hast du aber nicht gehört, dass ICH SOLCHES LÄNGST GEMACHT und von Anfang an gebildet habe? Nun aber habe ICH es kommen lassenW (Jes 37:26). Der Herr sagte also: Was Sanherib ausführt, das ist von Anfang an in Meinem ewigen Ratschluss beschlossen und war bei Mir längst GEMACHT.Jetzt ist auch die von Mir bestimmte Stunde gekommen, dass das, was bei Mir längst wesenhaft war, auf Erden schattenhaft in die Erscheinung trete. Ich, Jehova, habe es kommen lassen. Sanherib ist nur Mein Werkzeug. "Gedenket der Anfänge von Ewigkeit her..." (Jes 46:9-11). "das Frühere habe Ich vorlängst verkündigt; aus Meinem Mund ist es ausgegangen, und Ich habe es kundgetan. Plötzlich habe Ich es ausgeführt, und es ist eingetroffen." (Jes 48:3)

Durch solche Selbstzeugnisse wollte der Herr Seinem Volke sagen: Was auf Erden geschieht, ist weder Zufall noch Willkür, nicht das Resultat eines Augenblicks, auch nicht das Produkt menschlicher Erwägungen und Entschlüsse, sondern das Sichtbarwerden der bei Mir von Urbeginn an seienden Dinge. Zu einer ebenfalls von Mir von Urbeginn an bestimmten Zeit finden sie dann ihre für die Geschöpfe sichtbare Darstellung auf Erden. DARUM IST PROPHETIE DAS ZUVERLÄSSIGSTE, WAS WIR MENSCHEN HABEN. "Denn nach Seinen Ordnungen steht alles noch heute, und das All muss Ihm dienen (Ps 119:91). Also ist der Prophet nicht ein Voraussager göttlicher GEDANKEN und ABSICHTEN (was wir unter Gedanken verstehen), sondern ein Verkünder wesentlicher Dinge, die von Ewigkeit her bei Gott SIND. Dieses Grundprinzip der Prophetie finden wir auch in der Offenbarung wieder.

Eine Tür, geöffnet zum Himmel

Offb 4:1: Danach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel.
Das "danach" deutet darauf hin, dass die sieben Gemeinden, von denen die Rede war, zuerst da sein müssen. Schon Jahrzehnte, ehe die Offenbarung sich zu erfüllen beginnt, müssen gewisse Voraussetzungen gegeben sein. Die "judenchristlichen Gemeinden" müssen gegründet, der Judenstaat muss geschaffen, Babel gebaut, der Tempel in Jerusalem wiedererstanden sein. Dann erst kann der Tag des Herrn mit Seinen Gerichten über Babel und Jerusalem hereinbrechen.

Nachdem Johannes in Offb 2 und Offb 3 den Zustand und den Leidensweg der sieben "judenchristlichen Gemeinden" am Tage des Herrn unter der Herrschaft er teuflischen Dreieinigkeit (Satan, Anti-Christus und falscher Prophet) in seinen Grundzügen gesehen hat, tut sich ihm eine Tür im Himmel auf. Er darf jetzt hernach den Tag des Herrn und seine Ereignisse in ihren Einzelheiten schauen. Die Hülle wird Stück um Stück weggenommen.

Und die erste Stimme, dich gehört hatte wie eine Posaune (Offb 1:10) mit mir reden, die sprach: Steige hier herauf, und ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll. Offb 4:2 Und alsobald war ich im Geist.
Paulus sagt von sich: "Ich weiß einen Menschen in Christo, der vor vierzehn Jahren (ob imLeibe, weiß ich nicht, oder ob außer dem Leibe, weiß ich nicht; Gott weiß es) bis in den dritten Himmel entrückt wurde. Und ich weiß von demselben Menschen (ob im Leibe, oder außer dem Leibe, weiß ich nicht; Gott weiß es), dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, welche kein Mensch zu sagen vermag" (2Kor 12: 2-4). Demnach könnte es wohl sein, dass der Leib des Johannes auf Patmos war, der Mensch in Christo aber außer dem Leibe, im Geist, hinaufgestiegen zum Thron Jehovas. Johannes war im Geist, um die Offenbarung empfangen zu können; und auch wir müssen im Geist sein, um sie verstehen zu können.

Der Herr Jesus Christus will ihm ZEIGEN, was geschehen MUSS wenn die sieben christusgläubigen Judengemeinden da sein werden. Es ist ein göttliches Muss, wie wir es auch so oft im Leben Jesu finden. Alles ist ja Gottes vorbedachter Rat und Wille, nicht nur Zulassung (Ps 33:11). Alles, Glück und Unglück, Licht und Finsternis, muss dienen zur Offenbarung Seiner Herrlichkeit, denn all Sein Tun ist richtig (Dan 4:34).

Der Thron Gottes

Offb 4:2: Und siehe, ein Thron stand im Himmel
Johannes sieht den Thron Gottes und alles, was zu diesem Thron gehört. Er sieht die Zentrale, von der alles ausgeht, was sich am "Tag des Herrn" ereignet. "Jehova hat Seinen Thron im Himmel gegründet und Seine Herrschaft erstreckt sich über das All (Ps 103:19). "Solches sah ich, bis das Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter sich setzte. Sein Kleid war schneeweiß, und das Haar Seines Hauptes wie reine Wolle; Sein Thron waren Feuerflammen und die Räder desselben ein brennendes Feuer. Ein Feuerstrom ergoss sich und floss von Ihm aus. Tausendmal Tausende dienten Ihm emsig, und zehntausendmal Zehntausende standen vor Ihm; das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden aufgetan" (Dan 7:9.10). Der GNADENthron ist nicht mehr zu sehen; die Gnadenhaushaltung ist abgeschlossen. Der GERICHTstag ist angebrochen.

Und auf dem Thron saß Einer. Offb 4:3: Und der darauf saß, war anzusehen gleich dem Stein Jaspis und Sardis.
Der Herr ist in Seinem Heiligtum auf Seinem erhabenen Thron. Die Stunde der Abrechnung mit den Menschen und der Erde ist gekommen. Er hat sich gesetzt, Gericht zu halten. Um Ihn her ist Sein himmlischer Gerichtshof. Wie oft haben die Propheten Israels diesen Thron geschaut! Er steht in besonderer Beziehung zu Israel und seine Geschichte. "Darum höret das Wort des Herrn: Ich sah den Herrn sitzen auf Seinem Thron, und das ganze himmlische Heer stand zu Seiner Rechten und zu Seiner Linken" (2Chr 18:18). "Im Todesjahr des Königs Usia sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron, und Seine Säume füllten den Tempel. Seraphim standen oben über Ihm, deren jeder sechs Flügel hatte. Mit zweien deckten sie ihre Angesichter, mit zweien deckten sie ihre Füße, und mit zweien flogen sie. Und einer rief dem anderen zu und sprach: Heilige, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen; die ganze Erde ist voll Seiner Herrlichkeit. Da erbebten die Pfosten der Schwellen von der Stimme des Rufens, und das Haus ward mit Rauch erfüllt" (Jes 6:1-4).

Und ein Regenbogen war rings um den Thron, anzusehen wie ein Smaragd.
Der Regenbogen ist nach der Sintflut zum ersten Mal sichtbar geworden. Längst war er im Thron und um den Thron Jehovas als ZEICHEN DER GNADE UND DES FRIEDENS, auch im Gericht. Nach dem Gericht der Sintflut macht ihn Gott dem Menschen zu SICHTBAREN Zeichen und spricht: "Dies ist da Zeichen des Bundes, welchen Ich stifte zwischen euch und zwischen allen lebendigen Wesen, die bei euch sind, auf ewige Zeiten: Meinen Bogen setze Ich in die Wolken, der soll ein Zeichen des Bundes sein zwischen Mir und der Erde. Wenn es nun geschieht, dass Ich Wolken über der Erde sammle, und der bogen in den Wolken erscheint, dann will Ich an Meinen Bund gedenken, welcher zwischen Mir und euch und allen lebendigen Wesen von allem Fleisch besteht, dass fortan die Wasser nicht mir zur Flut werden sollen, die alles Fleisch verderbe" (1Mo 9:12-15).

Damals ging die Welt durch Wasserflut zugrunde. Jetzt, wo Himmel und Erde und die Menschen vor ihrem "Feuergericht" stehen (2Petr 3:6.7), darf Johannes das Zeichen des ewigen Bundes schauen, rings um den Thron Gottes. Dieser Thron ist zwar nicht der Gnadenthron, denn jener ist in dem Überhimmel, aber DAS GERICHT IST UMSCHLOSSEN VON GNADE, und es bleibt dabei, dass sich die Barmherzigkeit rühmet wider das Gericht (Jak 2:13). GERICHT IST NICHT DAS LETZTE; ES IST NUR DURCHGANG. Der Triumph Gottes ist die Barmherzigkeit über allem Gericht. Deswegen sind auch alle Seine Gerichte im tiefsten Grunde Gnade. Sie zielen aufs Retten und nicht aufs Vernichten.

Die vierundzwanzig Älteste

Offb 4:4: Und rings um den Thron waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen sah ich vierundzwanzig Älteste sitzen, angetan in weißen Kleidern und auf ihren Häuptern goldene Kronen.
Als der Herr dem Mose die Anweisungen zum Bau der Stiftshütte gab, sprach Er: "Und siehe zu, dass du es machest nach dem Vorbild, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist" (2Mo 25:40). Und beim Bau des Salomoischen Tempels heißt es: "Und David gab seinem Sohn Salomo den Plan der Vorhalle, des Tempels und seiner Räume, seiner Schatzkammern, seiner Söller, seiner Gemächer und des Sühnedeckelraumes; auch den Plan all dessen, was bei ihm in seinem Geite war, nämlich der Vorhöfe des Hauses des Herrn und aller Zellen ringsum für die Schätze des Hauses Gottes und für die Schätze der Weihgeschenke, und für die Abteilungen der Priester und Leviten und für alle Dienstverrichtungen imHause des Herrn, auch für alle Geräte zum Dienste im Hause des Herrn. Alles nach der Vorschrift des Herr, Er hat mich unterwiesen in der Ausführung des ganzen Planes" (1Chr 28:11-13.19). Zu diesem Plan Gottes gehörten 24 Priesterklassen, und zwar kamen 16 Familienhäupter auf die Söhne Eleasars und acht auf die Söhne Itamars. Das waren Fürsten des Heiligtums und FürstenGottes (1Chr 24:3-5). Weiter bestimmte David 24 Sängerklassen (1Chr 25:1-4). Und ihre Zahl, samt ihren Brüdern (je 12), aller, die im Gesang unterrichtet waren und es verstanden, dem Herrn zu singen, betrug 288 (1Chr 25:7). Auch dem König dienten 12 Oberste über je 24 000 Mann (1chr 27:1-15), und 12 Räte waren gesetzt über die Vorräte und Güter des Königs (1Chr 27:25-31).

Was also Mose und Salomo einrichteten, waren die Schattenbilder der Dinge, die Mose und David bei Gott im Himmel geschaut hatten. Die Stiftshütte, der Tempel, die Geräte und der Opferdienst waren himmlische Realitäten. Dort im oberen, himmlischen Heiligtum waren auch die 24 Ältesten. Was auf Erden war, sind die Abbilder dessen, was im Himmel ist (Hebr 8:5; Hebr 9:23). Hier ist der Schatten, droben ist das Wesen. Die einen sagen, die 24 Ältesten seien die Vertreter der neutestamentlichen, die anderen es seinen die Vertreter der alttestamentlichen Gemeinde. Wieder andere behaupten, 12 seien die Vertreter Israels und 12 die Apostel der neutestamentlichen Gemeinde. Warum denn die Sache umdrehen, als ob das, was im Himmel ist, zuerst auf der Erde gewesen wäre? wo es doch umgekehrt ist! Die 24 Ältesten auf den 24 Thronen sind HIMMLISCHE WESEN, Priesterfürsten um den Thron Gottes herum, die ihre schattenhafte Abbildung im israelitischen Priesterdienst gefunden haben. Es sind NICHT gefallene, sündlose Wesen, die den Priesterdienst im oberen Heiligtum besorgen. Nach dem Grundtext geht aus Offb 5:9.10 hervor, dass sie zwar das Lamm für die Erlösung preisen, aber nicht für IHRE Erlösung, denn SIE bedürfen KEINER SOLCHEN. Dort heißt es: Du hast für Gott erkauft (nicht "uns") und hast SIE (nicht "uns") gemacht unserem Gott zum Königreich undPriestern. Sie preisen dort vielmehr die Erlösung der Erstlinge der Kreatur. Wir kommen bei der Betrachtung jener Stelle eingehender darauf zu sprechen.

Nach 4Mo 11:16.17 sind "Älteste " Leute, die mitregieren und mitraten und mit Mose die Last des Volkes tragen. Sie sind also Priesterkönig. Darum sitzen auch diese 25 Ältesten auf Thronen und haben goldene Kronen auf ihren Häuptern. Sie sind Gottes Räte und Mitregenten am Thron Gottes von Urbeginn an.

Die sieben Geister Gottes

Offb 4:5a: Und von dem Thron gehen Blitze und Donner un Stimmen aus, und sieben Feuerfackeln brennen vor demThrone, welches die sieben Geister Gottes sind. Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall.
DAs ist der Gerichtscharakter. Die sieben Geister sind schon genannt in Offb 1:4. An jenem Ort, der WIE ein gläsernes Meer erscheint, finden wir auch die Märtyrer und Überwinder des Tieres (Offb 15:2-4). Das sind himmlische, herrliche Wirklichkeiten. Wir dürfen sie glauben, auch wenn wir sie nicht erklären können. Je weniger wir sie zu erklären vermögen, desto herrlicher werden sie sein.

Droben (doch mit Menschenzungen, die so schwach und unrein sind,
Wird doch niemals recht besungen, was für Pracht sich droben find't)
Droben in dem Lamm verbinden alle Seligkeiten sich,
Die wir in dem Himmel finden, als ein Erbteil ewiglich.

Offb 4:6b: Und in der Mitte des Thrones und rings um den Thron waren vier Lebewesen, voller Augen vorne und hinten.
Offb 4:7: Und das erste war gleich einem Löwen, das zweite gleich einem Kalbe, das dritte hatte ein Angesicht wie ein Mensch, und das vierte war gleich einem fliegenden Adler.
Das sind keine Tiere, sondern Lebewesen (zoa). Am Throne Gottes herrscht eine unausforschliche und unergründliche Mannigfaltigkeit und Reichtumsfülle. Je mehr man sich in dieselbe hinein versenkt, desto mehr kommt man unter den überwältigenden Eindruck, dass im Stande der Niedrigkeit auch geistgesalbte Söhne im Sohn trotz aller Erleuchtung und Offenbarung nur ahnen können, was dort sein wird.

Die Cherubim

Hesekiel hat diese vier Lebewesen in seinen Gesichten am Flusse Kebar gesehen und in Hes 1. und Hes 10. (bitte lesen!) eingehenden Aufschluss über sie erhalten. Er sagt von ihnen: Und ich merkte, dass es Cherubim wären" (Hes 10:20). Die Lebewesen sind demnach Cherubim. Cherubim sind keine "Engel" sondern Lebewesen, die sich von Engeln wesentlich unterscheiden. Sie sind besondere Organe Gottes. Wo immer sie genannt werden, stehen sie im engsten Zusammenhang mit dem Thron Gottes. "Und ich sah, und siehe, auf dem Firmament, das ÜBER dem Haupte der Cherubim war, befand sich etwas wie ein Saphirstein: einem Throngebilde gleichgestaltet erschien es über ihnen (Hes 10:1). Auf dem Throngebilde aber saß eine Gestalt, anzusehen wie ein Mensch, oben darauf (Hes 1:16). Und wie das Aussehen des BOGENS, der an einem REGENTAGE in den Wolken stehen soll, also auch war das Aussehen des Ganzen ringsum. Solcher Art war die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn. (Hes 1:28). Also über den Cherubim thront Jehova. "O Herr der Heerscharen, du Gott Israels, der Du ÜBER den Cherubim thronst, Du bist allein der Gott der Königreiche der Erde! Du hast Himmel und Erde gemacht" (Jes 37:16). Vgl. dazu weiter 1Sam 4:4; Ps 80:2 und Ps 99:1)!

Als David seinem Sohn den Plan des zu bauenden Tempels übergab, da gab er ihm auch u. a. den Plan des WAGENS, (nämlich) der goldenen Cherubim, die ihre Flügel ausbreitend die Lade des Bundes Jehovas bedecken (1Chr 28:18). So thronte Jehova inmitten der beiden Cherubim über der Bundeslade (1Sam 4:4). Und die Cherubim Cherubim SIND der Wagen, der Thronwagen Jehovas, auf dem Er einherfährt. "Er fuhr auf dem Cherub und flog daher, Er schwebte auf den Fittichen des Windes" (Ps 18:11). Die Seraphim sind ÜBER dem Thron (Jes 6:1.2), die Cherubim aber sind UNTER dem Thron. Sie haben Räder und Flügel, von denen die Schrift Merkwürdiges sagt. Die Cherubim stehen in engstem Zusammenhang mit der ganzen Schöpfung und mit den Naturkatastrophen, den Gerichten Gottes (Hes 9.).

"Ihr ganzer Leib und ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel, auch die Räder, waren alle ringsum voller Augen bei den vieren. Und ihre RÄDER, sie wurden 'Wirbelwind' genannt vor meinen Ohren" (Hes 10:12.13). Es sind demnach alles durchschauende und durchdringende Wesen, vor denen nichts verborgen bleibt. "Zwischen den lebendigen Wesen war etwas zusehen wie glühende Kohlen, welche flammten, es fuhr wie Fackeln hin und her zwischen den lebendigen Wesen, und das Feuer gab einen Glanz, und es gingen Blitze aus von dem Feuer (Hes 1:13). Vom Rauschen ihrer Flügel aber heißt es: "Und man hörte das RAUSCHEN DER FLÜGEL der Cherubim bis in den äußeren Vorhof, wie die Stimme des allmächtigen Gottes, wenn Er redet (Hes 10:5; Hes 1:24)Wenn aber der Höchste Seine Stimme erschallen lässt, dann donnert Jehova im Himmel" (Ps 18:14). Als der Vater vom Himmel her mit Seinem Sohn auf erden REDETE, da sagte das Volk, das dabei stand und solches hörte, es habe GEDONNERT (Joh 12:29).

Demnach: Wenn die Cherubim ihr RÄDER BEWEGEN, so ist die Wirkung "WIRBELWIND".
Sprühen die FEURIGEN KOHLEN ihre Funken, so sind das elektrische Feuerlichter, oder die Wirkung "BLITZE".
RAUSCHEN aber IHRE FLÜGEL, so ist die Wirkung "DONNER" in dem Jehova "redet".

Unsere in kindlichem Glauben lebenden Väter haben ihren Kindern gewiss nichts vorgemacht, wenn sie bei einem Gewitter sagten: jetzt zankt Gott. Das floß aus ihrem Glauben an das Wort Gottes. Die Weisheit dieser Welt hat zwar für solche Einfalt die in unserer so aufgeklärten Zeit noch solches glaubt, höchsten ein mitleidig-spöttisches Lächeln übrig. Sie kann derartige Naturerscheinungen wissenschaftlich beurteilen und erklären. Ob sie dies aber wirklich kann? Ob sie am Ende nicht NUR die sichtbaren Auswirkungen erkennen kann, aber nicht deren unsichtbare Ursache? Der Ursprung aller Naturbewegungen liegt bei den Cherubim.

Zum ersten Mal finden wir die Cherubim 1Mo 3:24. Nach der Austreibung der ersten Menschen lagerten sie östlich vom Garten Eden. Das Wort "lagern" (schakan) bedeutet im Grundtext "Zelten" oder "wohnen in einer Hütte". Dieses "Zelten" ist ein Hinweis auf die Stiftshütte, in welcher Jehova zeltete über bzw. zwischen den Cherubim. Dann als der Herr den Bau der Stiftshütte anordnete, da sprach Er: "Und sie sollen Mir ein Heiligtum machen, dass Ich mitten unter ihnen wohne (schakan)."

Die Cherubim sind inmitten des Thrones und um den Thron, sie machen also den Thron Jehovas aus; wo sie sind, da ist der Thron Gottes aus; wo sie sind, da ist der Thron Gottes. So wohnte und thronte Er auch über den Cherubim im Garten Eden (1Mo 3:24). Hier brachten Kain und Abel ihre Opfer dar. Nach dem Brudermord ging Kain weg von dem Angesicht des Herrn (1Mo 4:16). Er konnte aber vor Gott nicht fliehen, denn vor Gott gibt es keine Flucht (Ps 139.). "Von allen Seiten umgibst Du mich!" Aber er ging hinweg von dem Ort, an dem die Cherubim zelteten.

Nach der Flut waren Eden und die Cherubim verschwunden. Nun hatten die Menschen keinen Ort mehr, wo sie das Angesicht des Herrn suchen konnten, wie sie das zuvor getan hatten. Da macten sie sich verzerrte Nachbildungen der Cherubim und nannten sie Teraphim. Sie konnten sich eben eine anbetung gottes ohne Cherubim nicht denkeen, wie ja auch Israel in der Stiftshütte und im Tempel den wahren Ort der Anbetung Gottes hatte. Wir finden diese Teraphim (Luther: Hausgötzen) dann bei Laban (1Mo 31:34ff.) wieder. Rahel nimmt sie ihrem Vater weg, denn sie muss sie haben, um das Angesicht des Herrn suchen zu können. Laban ist über deren Verlust außer sich, denn auch er kann ohne Teraphim das Angesicht Gottes nicht suchen. Jakob, der Sohn der Verheißung, bedarf keiner Teraphim zu seinem Umgang mit Gott; er hat offenen Zutritt, und der Herr neigt sich selbst zu ihm und redet mit ihm.

Auch die nach 1Mo 11. zerstreuten Völker haben die Erinnerung an die Cherubim und Teraphim mitgenommen und sich entsprechende Abbildungen gemacht: geflügelte Tierleiber mit Menschenangesichtern u. a. m..

Offb 4:8: Und von den vier Lebewesen hatte ein jedes sechs Flügel, rings herum und inwendig voller Augen.
Auch die Zahl der Lebewesen, vier, zeigt an, dass sie zur Welt, zur Erde, zur Schöpfung gehören. Und ein jedes hatte sechs Flügel. Sechs ist die Zahl der ruhelosen Mühsal, die allerdings verschieden ist in ihrer Auswirkung vor dem Fall und nach dem Fall. In sechs Tagen stellt Gott die gefallene Erde wieder her, und am siebenten Tag ruhte Er von all Seiner Arbeit. Es ist deshalb ganz folgerichtig, wenn von den Lebewesen gesagt wird:

Und sie haben keine ruhe bei Tag und Nacht udn sagen: Heilig, heilig, heilig ist der