Wie göttliche Wahrheiten verlorengingen

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Abschrift der Schrift: Christi nahe gekommene Wiederkunft:
aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum Eph 3:8
von M. Jaegle/ G. Groß (1988)

Mit freundlicher Genehmigung des Mitverfassers.
Bei Gerhard Groß, Balingen, als Schrift noch erhältlich.

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Inhaltsverzeichnis

Christi nahe gekommene Wiederkunft

4. Wie göttliche Wahrheiten verlorengingen

Drei große Heilswahrheiten

Der Herr hat dem Apostel Paulus drei große Heilswahrheiten geoffenbart. Es sind dies:

  1. Rechtfertigung durch Glauben (Röm 3:21ff.)
  2. Die Aussöhnung des Alls (Kol 1:20)
  3. Das All aus Gott (Röm 11:36 / Kol 1:16).

Gemäß seinem Auftrag hat der Apostel diese Wahrheiten den Gläubigen in seinen Briefen bekanntgemacht. Doch schon zu Pauli Zeiten wurden diese bekämpft und durch Irrtümer ersetzt.

Wie schon damals gegen die herrliche Wahrheit „Rechtfertigung durch Glauben“ angegangen wurde, sehen wir daran, dass Glaube durch Werkgerechtigkeit ersetzt wurde. Die Gründer dieser falschen Lehre sind jene Pharisäer in Apg 15:1.5: glauben ja, aber es muss noch irgendein Werk hinzugetan werden. Diese Entstellung paulinischer Wahrheit hat sich bis in unserer Tage erhalten.

Doch neben diesen vom reinen Glauben Abgefallenen gab es ohne Unterbrechung zu allen Zeiten Gläubige, die ihren Glauben allein auf Christi Erlösungstat gründeten. Diese Kette riss nie ab.

Forschen wir danach, wie es der 2. Wahrheit, der „Allaussöhnung“ erging, so wird uns darüber in Apg 22:21-22 und 1Thes 2:16 berichtet. Diese Juden gönnten den anderen Völkern nicht die Rettung.

Eifersucht und Egoismus waren die Beweggründe ihrer Rebellion gegen Paulus. Dieselben Beweggründe wurzeln bis zum heutigen Tag durch die Christenheit und bis tief hinein in die gläubigen Kreise.

Wie damals auch gegen die tiefste der 3 Wahrheiten, „das All aus Gott“ angegangen wurde, darüber berichtet Paulus in Röm 3:8. In dieser wohl gewaltigsten Wahrheit ist ja enthalten, dass auch der Widerwirker aus Gott ist und dass ihn Gott in Seiner Weisheit als Mitwerker in Seinem großen Heilsratschluss gebraucht.

Weil nun in der Tat Gott mit Bösem Gutes bewirkt, behaupten einige, Paulus lehre, man solle Übles - also Böses - tun, damit dadurch Gutes geschähe.

Der Abstieg und Gottes Eingreifen

Überschauen wir die Jahrhunderte nach Paulus, so sehen wir im Hinblick auf unsere drei großen Heilswahrheiten ein stufenartiges Abgleiten von der gesunden Lehre, wie sie Paulus verkündigte. Im Mittelalter erreichte dieses Abgleiten in die Finsternis ihren absoluten Tiefpunkt durch eine völlig entartete Kirche. Die Lage schien damals hoffnungslos.

Doch gerade in dieser dunkelsten Zeit griff Gott ein. Er berief den Reformator Dr. Martin Luther und gab ihm Kraft, aus der Stille des Glaubenslebens heraus an die Öffentlichkeit zu treten und sich für die verschüttete Wahrheit „Rechtfertigung durch Glauben allein“ einzusetzen.

Dass Luther bei diesem Einsatz vom Geist Gottes geleitet wurde, geht klar daraus hervor, dass er nicht in den vier Evangelien zu suchen begann, sondern in den paulinischen Briefen. Nur hier konnte er dann ja auch die „Gerechtigkeit aus Gott durch Glauben“ finden (insbesondere im Römerbrief).

Zunahme der Erkenntnis

Auf dem von Luther wieder ausgegrabenen Weg hätten die Gläubigen weitergeführt werden sollen, doch ging man statt dessen schnell wieder zum Evangelium des Königreichs über.

Da jedoch mit der Glaubensgerechtigkeit der rechte Anfang durch den Geist Gottes bewirkt war, hat dieser auch für die rechte Fortsetzung gesorgt. So wie diese stufenweise verlorenging, ließ sie Gott auch wieder entsprechend ins Licht emporrücken.

Etwa um die Wende des heutigen Jahrhunderts hat Gott bewährten Männern wieder ein Verlangen nacht tieferer Erkenntnis ins Herz gegeben. Als solche können wir die Brüder Böhmerle, Ströter und Knoch angeben. In dieser Reihenfolge nahm mit jedem dieser Brüder die Erkenntnis zu.

In großer Dankbarkeit vor dem Mut und der Furchtlosigkeit dieser Gottesmänner (wobei wir Luther als Anfänger der wiedergefundenen Wahrheiten mit einschließen wollen) dürfen wir in Bruder Knoch den als letzten Wirkenden sehen, der die noch offenen Lücken schloss und eindringlich und kompromisslos die Allaussöhnung und die Wortteilung nach 2Tim 2:15 lehrte. Sein Verdienst war es auch, dass die dritte große Wahrheit, „das All aus Gott“, neu belebt werden durfte. Weiter war es ihm gegeben, durch lebenslange Erforschung der Urtexte den Gläubigen die beste Übersetzung zu geben, und dabei wurde Paulus auch wieder als Apostel der Nationen erkannt.

Christi Wahrheit wieder voll im Licht
Damit war ein ZIel in Gottes Heilsvorsatz mit Seiner Herausgerufenen erreicht, dem eine große Bedeutung zukommt. Paulus mit den ihm geschenkten Offenbarungen ist wieder neu er standen, uns neu geschenkt worden. Paulus bezeugt selbst in Kol 1:25 dass es ihm gegeben ist, das Wort Gottes zu vervollständigen, das heißt, die noch fehlenden und herrlichsten Offenbarungen hinzuzufügen. Damit ist uns alles gesagt, was wir wissen sollen.

Christi nahe gekommene Wiederkunft

Leider wissen wir, dass diese Wahrheiten trotz Erkennen und Verkündigung von den meisten Gläubigen abgelehnt werden. Die Situation ist also wieder dieselbe wie zu Pauli Zeiten - und doch besteht ein großer Unterschied.

Weil Gott durch Seine berufenen Diener die verschütteten tiefsten Wahrheiten wieder ans Licht bringen ließ, ist nunmehr Christi Wiederkunft ganz in unsere Nähe gerückt. Eine Skizze soll uns diesen Gedankengang mehr verdeutlichen:

Christi Wiederkunft
in die Ferne gerückt nahe gekommen
Das All aus Gott Der Anfang kehrt Das All aus Gott
Allaussöhnung zum Anfang zurück, Allaussöhnung
Rechtfertigung der Kreis ist geschlossen Rechtfertigung


Wir sehen, wie in der linken Hälfte der Skizze die 3 großen Wahrheiten verschüttet werden, d. h. sich von Ausgangspunkt entfernen und damit auch Christi Wiederkunft in die Ferne rückt. In der rechten Hälfte treten die Wahrheit wieder empor, kehren also zum Anfang zurück und zeigen so die nahe Wiederkunft Christi an.

In dieser Erwartung werden wir noch bestärkt durch den heute rapide zunehmenden Abfall in der Welt. Ja, wir können das Wort in 1Thes 4:15 auf uns anwenden: „Wir Lebenden, die wir bis zur Anwesenheit des Herrn übrigbleiben ...“

Somit können wir sagen: Das Wiedererstehen der paulinischen Wahrheiten in unseren Tagen ist ein untrüglicher Beweis, dass Christi Wiederkunft nahe ist und wir diese noch erleben könnten.

Lies weiter:
5. Christi zeichenhafte Zukunftsrede