Paulus "rühmt sich" seiner Bedrängnisse - 2Kor 11:25-28

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Paulus "rühmt sich" seiner Bedrängnisse - 2Kor 11:25-28

"Dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden. Dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; eine Nacht und einen Tag habe ich auf dem tiefen Meer treibend zugebracht; oft auf Reisen, in Gefahren durch Flüsse, in Gefahren durch Räuber, in Gefahren vom eigenen Volk, in Gefahren vonseiten der Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer; in Gefahren unter falschen Brüdern; in Mühe und Anstrengung, in vielen schlaflosen Nächten, in Hunger und Durst, in häufigem Fasten, in Kälte und Blöße - abgesehen von dem, was noch täglich auf mich einstürmt: die Sorge um alle Gemeinden." 2Kor 11:25-28


Das ist eine erschütternde Aufzählung der Leiden und Bedrängnisse des Apostels. Welcher heutige Diener Christi könnte auch nur annähernd eine solche Liste vorlegen? Wir wollen aber nicht sagen, dass es ähnlich Schweres heute nicht mehr gibt. Es gibt in großer Zahl verfolgte und auch gefolterte Gläubige, wenn nicht bei uns, so doch in anderen Ländern.

Der obige Text zählt nicht einmal alles auf, was Paulus erlebt und erlitten hat; man könnte noch 2Kor 11:23.24 und 2Kor 12:7 dazunehmen. Auch lag die gefährliche Schiffsreise nach Rom, die Apg 27. beschreibt, noch vor ihm.

Paulus betont, dass er sich eigentlich nicht rühmen möchte, aber weil andere Gläubige seiner Tage sich sständig nach menschlich-natürlichen Maßstäben ihrer Leistungen und Entbehrungen rühmten - darunter aus "falsche Apostel" (2Kor 11:13) -, will auch er sich einmal, gleichsam als ein "Tor" auf ihre Stufe begeben. Er will sagen: Wenn man sich schon nach menschlichen Maßstäben rühmt, dann hätte ich auch einiges aufzuweisen!

Auch heute leben Diener Christi in Gefahren: Man kann in einen Autobahnstau geraten oder gar einen Unfall erleiden. Man kann des Glaubens wegen gemieden oder beleidigt werden. Es kann einen kalten Winter geben. Nöte in den Gemeinden können schlaflose Nächte bereiten. - Doch was sind das für Kleinigkeiten gegenüber dem Erleben des Paulus! Wir wollen dem Herrn danken, wenn Er uns so schonend behandelt, und Ihm erst recht in Treue dienen!