Höhenvorgänge in der Endzeit I.

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Abschrift der Sammlung: Prophetische Traktate - Band 2
von Friedrich Malessa 1895-1981

Mit freundl. Genehmigung von Joh. Ullmann
Als Abschrift dort noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften

Inhaltsverzeichnis Band 1
Inhaltsverzeichnis Band 2

104. Höhenvorgänge in der Endzeit I.

Die letzten Vorgänge der Endzeit sind ganz massiv, weil sie total ausgereift sind. Als vollreife Frucht müssen sie betrachtet werden. In der vollreifen Weise werden sie nicht nur bewertet, sondern auch verwertet! - Die Endvorgänge werden der gesamten Menschheit nicht nur eine jauchzende Stimmung verschaffen, sondern ihr auch das endgültige Gepräge geben. Man kann das Zweifache sagen: Die Endwelt prägt die Menschheit, und die Menschheit prägt die Endwelt. Allgemeine Höhengänge.

Daraus wird eine weitere Tatsache ersichtlich: Die End-Geschichte ist von der Vor-Geschichte geprägt. Mit anderen Worten: Die Vorgeschichte steht in vollen Diensten mit der Endgeschichte. - Wir dürfen darum die Vorzeit (= unsere Zeit) nicht von der Endzeit trennen. Auch wenn gegenwärtig manche Ereignisse noch so endfremd erscheinen, stehen sie doch in den Ausreifediensten. Das zu erkennen ist sehr wichtig. Wie oft (sogar meistens) sieht man die gegenwärtigen Geschehnisse in einer Fassung, die mit der prophetischen Anzeige in keinem Zusammenhang stehen. Das ist nicht nur theoretisch falsch, sondern auch sehr verhängnisvoll, sonderlich für die Bibelgläubigen. Indem man das Vorende vom Ende entwicklungsmäßig trennt, übersieht man nicht nur die Zusammenhänge der Zeiten, sondern auch das bestimmende Geschehen der Gegenwart für die Zukunft. Man ist einfach blind für alle Zeiten. Man lebt von A bis Z in einer Verworrenheit. Man vermutet, man deutet, man lenkt, man mengt usw.. Resultat: Gemenge ohne Ende.

Anhand des prophetischen Wortes sollen hier in einigen Abhandlungen die Gipfelvorgänge der Endzeit (= Ende dieses Zeitalters) aufgezeigt werden, die uns dann auch in genauester Weise die Vorgänge der Gegenwart sehen lassen. Lichtvoll soll uns der Blick werden nicht nur für die Zukunft, sondern auch für die Gegenwart. Das prophetische Wort ist dazu da, um uns Licht zu geben für die gesamte Laufbahn. Lies 2Petr 1:19.

Die ausgereifte Welteinheit

Der markanteste Vorgang im Ende dieser Weltzeit ist die total ausgereifte Welteinheit! Ganz eindeutig sagt uns das prophetische Wort, dass die Endwelt, die zu einer „Zehn-Macht-Frontierung“ gelangt, einer Meinung wird, und dann ihre Vollmacht und Voll-Kraft dem restlos verkörperten „Welt-Tier“ gibt. Lies Offb 17:12-14. - Deutlicher und überzeugender kann uns die letzte Welteinheit nicht aufgezeigt werden.

Diese Welteinheit ist bestimmend in jeder Hinsicht. Ob politisch, oder religiös, ob wirtschaftlich oder sozial, in allen, aber auch wirklich allen Lebenslagen ist die Endwelt völlig eins. Man lese die Offenbarung und stelle fest, wie restlos einmütig „der ganze Erdboden“ dem total verkörperten Welttier nicht nur die absolute Zustimmung gibt, sondern sich auch in einmütiger „Anbetung“ dem Tier unterordnet. Politik und Religion in einem „Koch-Topf“! - Man lese auch bei Paulus, wie die gesamte Menschheit zu dem jauchzenden Bekenntnis kommt: „Friede und Sicherheit“ (1Thes 5:3). Oder: „Er setzt sich in den Tempel als ein Gott und gibt sich aus er sei Gott“ (2Thes 2:4). Hier ist nicht die geringste Andeutung darüber, dass die Menschheit irgendwie uneinig wird. Wohl wird uns da des Tierhauptes „Todeswunde“ angezeigt, - darüber reden wir in der nächsten Abhandlung - aber auch hier ist nicht eine Einheitsbrüchigkeit, sondern genau eine Einheitsfestigung angezeigt. Die „Haupt-Todes-Wunde“ ist ein zwangsläufiger Anlass zur Stabilisierung der Welteinheit! Man beachte hier nur das Weltbekenntnis: „Wer ist dem Tier gleich? Wer kann mit ihm kriegen?“ usw. Man kann hier nur feststellen: Welteinheit auf der höchsten Höhe!

Krieg und Geschrei von Kriegen

Gerade hier ist die allgemeine Verkündigung so unterschiedlich und so gegensätzlich. Immer holt man die prophetischen Anzeigen herbei: „Krieg und Geschrei von Kriegen“, „Kampf unter den Nationen“, „Kampf zwischen Widder und Ziegenbock“ usw. Dazu die klare Antwort: Das war einmal! Selbstverständlich behandelt das prophetische Wort auch die davorliegenden bunten Nationenzeiten. Solange die Nationen in getrennter Weise vorhanden sind, bleiben die Krämpfe und Kämpfe nicht aus. Wenn aber zum Schluss die Nationen ihre Kraft und Macht dem Tier geben, dann sind alle Nationenkonflikte endgültig überwunden. Sonderlich auch die „Widder-Ziegenbock-Geschichte“ die zeitlich noch vor den bewussten „Zehn“ liegt, steht unter dem prophetischen Beweis: Das war einmal. Man übersehe nicht den zahlenmäßigen Endvorgang: Zwei - Zehn - Eins! Wenn die Eins (= Einheit) nach den Zwei und Zehn erst da ist, dann gibt es keine zweifache oder zehnfache Weltmeinung, sondern nur eine Meinung. Diese Einheits-Meinung der Endwelt hat sogar ein sehr festes Fundament: „Sie geben ihre Kraft und Macht dem Tier“! Höchste Stabilität.

Widder-Ziegenbock-Vorgänge

Gegenwärtig sind die Widder-Ziegenbock-Vorgänge im Endlauf. Der Widder ist gegenwärtig in der Situation des „wird durchstochen“. Nicht durch einen heißen Krieg (der wäre für die Gesamtheit zu gefährlich), sondern durch einen kalten Krieg. Richtiger gesagt: Durch den „Wirtschaftskrieg“! Aus wirtschaftlichen Gründen erlebt der Widder einen „Pleite-Stich“. Triumphierend überrennt ihn der Ziegenbock mit dem „Wirtschaftswunder“. - Nochmals gesagt: Das sind Geschehnisse im Vor-Ende. Hier ist noch keine Welthöhe, aber die Lösung zur Höhe. Denn hier wird der östliche Wirtschaftsplunder „überrannt“ vom westlichen Wirtschaftswunder! Wenn dieses Wirtschaftswunder auch die im Aufstieg begriffenen Zehn restlos durchpulsen wird, dann ist das „Welt-Wirtschafts-Wunder“ da! Darum das einheitliche Endbekenntnis: „Wer ist dem Tier gleich?“ Jawohl: „Friede und Sicherheit“. Ein globaler Triumph!

Bleiben wir bei dem Endbefund: Welteinheit! Wenn im prophetischen Wort diesbezüglich keine Widersprüche vorhanden sind, dann sollten auch wir keine Widersprüche produzieren. Nur zu leicht kann das geschehen, indem man die gegenwärtigen Verhältnisse als richtungsweisend und bestimmend ansieht. Gewiss sind sie richtungsweisend, aber im Sinne der Anbahnung. Sie sind Triebmittel für die Endentwicklung, auch wenn sie noch so disharmonisch aussehen. Gerade dann erfüllen sie ihren Zweck.

Antichristliche Welteinheit

Noch ein viel genannter Einwand soll hier erwähnt werden. Mit gewisser Berechtigung warnt man vor dem Zeugnis von der Welteinheit. Dieser Welteinheitsgedanke ist eine schädliche Einlullung. Die Hellhörigkeit und Wachsamkeit, die sonderlich den Christen so wichtig sind, werden sehr gedämpft. Man sollte den Menschen lieber das sagen, was sie hellwach macht und nicht das Gegenteil. So meint man und so sagt man. Hierzu die Antwort: Das Gegenteil muss beachtet werden. Wenn nämlich die im Anlauf befindliche Welteinheit und Weltsicherheit verneint wird, oder auch nur verschwiegen wird, dann ist das große Übel (das größte Übel) verdeckt, das im Ende dieses Zeialters zur Herrschaft kommt: Antichristliche Welteinheit! Darüber freut sich der „Gott dieser Welt“. Diesbezüglich ist auch seine Mache. Man bedenke die unumstößliche Tatsache, dass nur zufolge der weltumfassenden Welteinheit das Antichristentum den Höhestand erreichen wird. In Folge dessen kommt dann auch der „Weltkampf gegen das Lamm“! - Lieber Leser, merkst du hier die verhängnisvolle Folge des Verschweigens der „Welt-Sicherheit“? Bezeuge das, was das prophetische Wort klar anzeigt, und versuche nicht mit Gründen der Vernunft solches zu verschweigen. Dein Auftrag ist, die kommende antchristliche Einheitswelt aufzuzeigen! -

Wir unterstreichen nochmals den sehr wichtigen Endvorgang: Die ganze Welt ist im rasenden Rennen hin zur Welteinheit. Freilich sind noch viele Momente da, die das Gegenteil anzeigen. Die Nationalkrämpfe und - kämpfe - sonderlich unter den „Kreta und Pleta“ - sind doch so aufsehenerregende, und zeigen die steigende Unruhe an bis hin zur Weltkatastrophe. - Bitte, warum sind sie so aufsehenerregend? Etwa deswegen, weil sie so neu sind? Nein, sie sind uralt. Sonderlich unter den „Dschungel-Menschen“ sind diese Kämpfe eine alte Geschichte. Aber gerade heute sind diese Vorgänge so weltaufsehend und so welterregend. Warum? Weil sie das große Weltvorhaben stören! Darum werden sie heute so stark ins Blickfeld der ganzen Welt gerückt.

Sehen wir bitte diese vorhandenen Randstörungen nicht als Explosionsmomente, sondern als Triebmomente, weil die verantwortlichen Weltführer sich mehr und mehr von den belanglosen Kleinigkeiten abwenden müssen, um das erstrebte große Ziel zu erreichen. Darum wird allenthalben von den großen Weltexperten alles aufgeboten, um aus den niedrigen und widrigen Gegensätzen nicht nur herauszukommen, sondern aus ihnen den eigentlichen „Nutzen“ zu ziehen. Darum wird gegenwärtig auch das „Butterbrot“ aus den Taschen geholt, damit man die „Buschmänner“ gründlich beschwichtigen kann. Sie sollen nicht nur beschwichtigt, sondern auch für die hohen Zwecke gewonnen werden. Darum: Ran ans Werk mit allen Mitteln!

Die prophetische Anzeige

Die kommende Welteinheit, die gegenwärtig in sichtbarer Anbahnung ist, müssen wir auch im Blickfeld des Christentums sehen. Gerade in dieser Sicht ist die prophetische Anzeige sehr wichtig: Antichristliche Welteinheit! - Aber (wiederum das Aber) ist das überhaupt denkbar, dass die christliche Welt, die auch im religiösen Verhältnis im Aufstieg ist, antichristlich werden kann? Ist das nicht eine pure Illusion? Wie kann eine Christus bezeugende Welt den Christus ablehnen? Schon aus dieser Überlegung kann das prophetische Wort, sofern es das Gegenteil behauptet, nicht glaubhaft sein. Dann sind es „orientalische Märchen“. Noch mehr: „Ideologischer Balast“! Weg mit solchen Zeugnissen!

Wer dem prophetischen Wort nicht glauben will, weil es nach seiner Meinung so vernunftswidrige und widerspruchsvolle Zukunftsdinge anzeigt, der sehe sich doch ganz nüchtern die Gegenwartsgeschehnisse an. Sie verlaufen nicht immer nach den Wünschen der Menschen, aber sie sind auf das Endziel ausgerichtet. Das Endziel dieses Zeitalters bleibt nun einmal die Welteinheit. In keiner früheren Zeit hat man so gezwungen die Welteinheit erwartet und erstrebt. Gewiss hat man in den hinter uns liegenden Jahrhunderten von der Notwendigkeit der Welteinheit auch gesprochen, aber nur gesprochen. Die Verwirklichung war aber eine Utopie, weil der allgemeine sture Nationalismus jedes diesbezügliche Unternehmen restlos unterband.

Die nationalen Wünsche haben mittlerweile auf eine sonderbare Weise eine übernationale Prägung erhalten. Heute ist man so weit, dass man die Nationalität zwar nicht verneint, aber als untergeordnet, bestenfalls als beigeordnet ansieht. Nur so ist ein Fortbestand und ein glorreicher Aufstieg der Welt möglich. Diese Wandlung ist gegenwärtig nicht nur theoretisch, sondern praktisch sichtbar.

Vereinigungsbemühungen

Welteinheitsbemühungen werden jetzt von Jahr zu Jahr dringender und zwingender. - Und das nicht aus Gehorsam zum prophetischen Wort, sondern zufolge der unumgänglichen Notwendigkeit. Die Einsicht der gesamten Menschheit spielt hier eine große Rolle. Also: Die Einheit, die die heutige Welt anstrebt, ist nach den menschlichen Prinzipien ausgerichtet. Göttliche Einheitsrichtlinien sind weithin unbekannt, sogar auch stark ungewünscht. Nur die Einheit wird erstrebt, die die natürlich menschliche Haltung begünstigt.

In diese Einheitsdienste wird gegenwärtig alles eingespannt. Die brauchbarsten Förderer werden bewusst herbeigeholt, damit sie eiligst ihre Dienste tun. Politik und Religion stehen hier im Vordergrund. Den höchsten Rang hat selbstverständlich die Religion. Sie muss darum auch in sich so geformt sein, dass sie der Welteinheit ein Fundament werden kann. Diese „Religionsreform“ ist gut möglich und dann auch sehr nützlich unter dem Prinzip: „Wir glauben alle an einen Gott“! In dieser Linienführung sind im Raume des Christentums (und im Raume der Religionen) die Bemühungen deutlich festzustellen. Freilich muss im Christentum, das im Endgeschehen den Höhenrang hat, das eben genannte Bemühen im Vor-Marsch sein. Ist das der Fall? Hier eine reale Antwort: Vatikanstadt, 23 Juni (KNA). „Der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Athenagora I., hat Papst Paul VI. zum zweiten Jahrestag seiner Wahl (30. Juni) ein Glückwunschtelegramm gesandt. Es hat folgenden Wortlaut: „Zum zweiten Jahrestag Ihrer glorreichen Wahl sprechen wir Eurer Heiligkeit die herzlichsten Glückwünsche aus. Der Herr bewahre Eurer Heiligkeit die nötigen physischen und geistigen Kräfte, damit Sie noch für lange Zeit den alten Sitz von Rom ehren, und das gottgefällige Werk der Verwirklichung der christlichen Einheit weiterführen können. Patriarch Athenagoras.“ - Paul VI. hat dem Patriarchen mit folgendem Telegramm geantwortet: „Die Glückwünsche, die Eure Heiligkeit anlässlich des zweiten Jahrestages unserer Wahl gesandt hat, haben uns tief berührt. Wir danken Ihnen dafür von ganzem Herzen und versichern Ihnen bei dieser Gelegenheit, dass wir mit der Hilfe Gottes weiterfahren werden, für die große Sache der christlichen Einheit zu beten und zu wirken. Paulus PP VI."

Auch diese bedeutende Mitteilung, die die ehrlichen Unternehmungen der Kirchenführer bekundet, zeigt den sichtbaren Fortschritt in den Vereinigungsbemühungen. Führer der Ökumene und Führer der römischen Kirche sind nicht nur in einer beglückenden Begegnung, sondern im Gleich-Schritt hin zum glorreichen Ziel. Wahrhaftig, hier ist für die gesamte Welt ein beglückender Vorgang sichtbar. - In dieser Weise geht es weiter auf allen Gebieten. Wer ein offenes Auge hat, der kann diese Vorgänge nicht übersehen.

Der jammervolle Endpunkt

Eindeutig zeigt das prophetische Wort (= die Vorschau) die Einheitsvorgänge in der Welt an. Allerdings verschweigt das prophetische Wort nicht die Tatsache, dass die gut gemeinte Entwicklung (sonderlich im religiösen Raum) eine ganz gründliche Fehlentwicklung sein wird. Das Entwicklungsresultat, das man heute weithin nicht will, und auch verneint, ist im Kommen. Das prophetische Wort sagt ganz klar, dass nach der totalen Vereinigung der Welt Christus wiederkommt. Wie wird sich diese Welt dem wiederkommenden Christus gegenüber verhalten? Kampf dem Lamm ! Lies Offb 17:14. - Das heute nicht Gewollte kommt! Warum? Weil der Weg zu dieser Welteinheit nach menschlichen Grundsätzen, bestenfalls nach fromm-menschlischen Grundsätzen beschritten wird. Wahrhaft göttliche Grundsätze werden je länger je mehr umgangen. Und dann ist der jammervolle Endpunkt da: Gericht! - Diese Endvorgänge, die in der totalen Welteinheit begründet sind, laufen heute sichtbar an. Wer sie nicht sieht, der hat kein Gemerk, weder für das Zeitgeschehen noch für das prophetische Wort.

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105. Höhenvorgänge in der Endzeit II.