Geh hin zur Ameise - Spr 6:6-8

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57. Geh hin zur Ameise - Spr 6:6-8

Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! Sie, die keinen Richter, keinen Aufseher und Herrscher hat, sie bereitet im Sommer ihr Brot, speichert in der Erntezeit ihre Nahrung.

In Naturkundestunden sang ich gerne mit meinen Schülern den Kanon: "Wie groß ist Gott im Kleinen!" Vom Größten bis zum Kleinsten, von der unermesslichen Galaxie bis in die atomaren Teilchen offenbart sich Gottes Schöpferweisheit in den Bauplänen der Natur. So wie nach Ps 19:1-3 das Sternenfirmament Kunde von der Weisheit des Schöpfers gibt, so tut dies auch die Ameise, die von Zoologen als die "Krone des Insektenreiches" angesehen wird. Der Faule, auch der geistlicherweise Träge und Schlafende sollte von ihrem Fleiß lernen und durch das Beschauen ihrer Wege weise werden! Ob bei diesen Wegen an die "Ameisenstraßen" gedacht ist, welche die Ameisen als Transportbahnen durch Wald und Wiese bahnen, und zu deren Schutz sie sogar "Bauten" mit "Ameisensoldaten" erstellen? Oder wird mit den Wegen auf die Methoden und Arbeitsweisen dieses Tierleins hingewiesen?

Wissenschaftliche Bücher lehren uns Erstaunliches über die ca. 6000 Arten dieses Lebewesens, das eigentlich einer tropischen Sphäre angehört. Darum erbaut z.B. die rote Waldameise einen Haufen aus Tannennadeln und Erde, um in ihm die spärliche Besonnung zu speichern und zu verstärken, wobei die Anlage gleichzeitig dafür sorgt, dass starke Regenfälle schnell abströmen, ohne die Gänge zu überfluten. Bei Sonnenwetter tragen die "Arbeiterinnen" die Larven zur "Sommerung" nach draußen, wenn sie, Stunden im voraus, Gewitter oder Unwetter spüren, verschließen sie alle Öffnungen des Baus. Alle Bauten der Ameise sind so angelegt, dass sie vor dem Nordwind geschützt und zur Sonne hin orientiert sind. Die Ameise ist eigentlich nur im Volke lebensfähig (das der Waldameise zählt etwa 100 000 Individuen) und wird nicht durch Richter, Aufseher und Herrscher zusammengehalten sondern durch einen Nestgeruch. Von Instinkten und chemischen Reizen geleitet, ordnet sie alles eigene Interesse dem Volksganzen unter, welchem ein geheimnisvoller Bauplan zugrunde liegt. Sollte dies nicht auch beim Volke Gottes, dem Leibe Christi, so sein? Freilich geschieht dies bei Menschen des Glaubens nicht wie bei den Insekten roboterhaft und instinktgesteuert, sondern nach dem freiheitlichen Bauplan des Geistes, der die Söhne führt!

Auch folgende Tatsachen können den Faulen zur Weisheit und damit zu Fleiß verführen:

Es gibt Ameisenarten (z.B die Blattschneideameise), die auf zerkautem Blattwerk kotgedüngte unterirdische Pilzgärten anlegen, um sich in ihnen "Pilzgemüse" zu ziehen. - Die "Soldaten" und "Arbeiterinnen" halten sich bei einzelnen Arten sogar "Sklaven" aus Nachbarvölkern. - Die Einzelameise kann riesige Lasten schleppen, die ihr Körpergewicht weit übertreffen. Die Verständigung der Ameisen geschieht durch eine "Trillersprache" mit den Fühlern. - Es gibt Arten, die sich Blattläuse als "Kühe" halten, deren süßen Saft sie "melken" und wie Zucker genießen und speichern. Neben Pflanzenresten, Samen, Pflanzensäften undInsekten gehört dieser zu ihrer Nahrung, ja zum Wintervorrat, den sie im Sommer und in der Erntezeit speichern; so kann ein einziges Volk bis zu 10 kg solchen Blattlaushonigs im Sommer sammeln.

Hat aber Gotts Wort auch darin recht, wenn es behauptet, die Ameisen hätten weder Richter, noch Aufseher, noch Herrscher? Haben sie nicht eine "Königin"? Doch ist hierin die biologische Bezeichnung und nicht die Bibel irreführend; die "Königin" herrscht, verwaltet und führt das Volk nicht; sie ist lediglich eine riesige roboterhafte "Eierlegemaschine" und "Fabrik" chemischer Reize, mit denen ihr Volk zusammengehalten wird. So dürfen auch wir Menschen von den Ameisen lernen, die als ein nicht starkes Volk zu den Kleinen der Erde gehören und doch mit Weisheit wohl versehen sind. (Spr 30:24-25)

Lies weiter hier:

58. Faulheit und Schlaf - Spr 6:9-11