Die erste Rede Elifas - Hi 4:1-21

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aus HSA Ist Gott mein Freund oder mein Feind? - Das Buch Hiob


Die erste Rede Elifas - Hi 4:1-21

Bei diesem ersten Teil der ersten Rede des Elifas bedenken wir Folgendes:

  • Sind auch die Reden der drei Freunde Hiobs Wort Gottes? Können wir uns auf das verlassen, was sie sagen? - Diese Frage bezieht sich auf alle ihre Reden in Hi 4 - Hi 5 - Hi 8 - Hi 11 - Hi 15 - Hi 18 - Hi 20 - Hi 22 - Hi 25. Immerhin urteilt ja Gott in Hi 42:7, die drei Freunde hätten "nicht Richtiges (Zuverlässiges)" über Ihn geredet wie Hiob. Das heißt ja nicht, dass sie Lügen reden! Aber sie haben Erkenntnisse, die durchaus ihren Platz haben im Worte Gottes - "Wer gottesfürchtig lebt und recht handelt, wird gesegnet, der Gottlose aber wird bestraft" - falsch angewandt und dabei Gott in ein schiefes Licht gerückt. Alle Reden der Freunde laufen ja darauf hinaus, dass Hiob gesündigt haben muss und nun von Gott dafür bestraft wird. Dies war aber nicht so, wie wir aus Hi 1 und Hi 2 wissen.
  • Sollte ein sterblicher Mensch gerechter sein als Gott? Diese Frage, die sich gegen die Selbstgerechtigkeit der Menschen richtet, ist ja an und für sich durchaus berechtigt. Der Mensch soll nicht meinen, er habe über seinen Schöpfer und sein Tun zu urteilen; das Gegenteil ist der Fall. Leicht überhebt sich der sterbliche Mensch, als sei er Gott ethisch gleich oder gar besser. Nein, sagt Elifas, sogar die Engel Gottes können irren! Das stimmt. So irrten sie wohl, als sie meinten, das von ihnen angeordnete Gesetz (Apg 7:5 - Gal 3:19) könne dazu dienen, die menschliche Sünde zu besiegen; doch es wurde schlimmer statt besser (Röm 5:20- Röm 7:9.10). Gott allein ist im Vollsinn heilig und rein und das gefallene Geschöpf unheilig und unrein. Auch das stimmt. Doch immer wieder sehen wir: Die Freunde Hiobs wenden richtige Wahrheiten falsch an, indem sie in immer neuen Anläufen beweisen wollen, Hiobs große Not müsse Strafe für Sünde sein. - Auch wir müssen uns in der Seelsorge dafür hüten, richtige Erkenntnisse falsch anzuwenden, voreilig Schlüsse zu ziehen und Urteile zu fällen. Nicht jedes Bibelwort kann einem Leidenden helfen oder einen Traurigen trösten. Soll man einem Schwerkranken sagen: "Danke doch einmal dem Herrn für deine Not - wir sollen doch allezeit für alles danken"? Nein, es ist besser, sich erst einmal in seine Lage zu versetzen, mit zu verstehen und mit zu tragen.