Botschaft Jahwes an Boten aus Äthiopien (Kusch) - Jes 18:1-7

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aus HSA: "Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (1-39) Bd.1"

Botschaft Jahwes an Boten aus Äthiopien (Kusch) - Jes 18:1-7 (Jes 18)

Das »Land des Flügelgeschwirrs« ist Äthiopien (Kusch) - wohl wegen der Insektenschwärme so genannt, an denen die Länder des oberen Nils so reich sind. Man nimmt an, dass Äthiopien schnelle Boten - E. König nennt sie »Eilboten« - nach Juda geschickt hat, um es zu einem Bündnis gegen Assyrien aufzufordern. Jesaja schickt sie mit einer Botschaft Jahwes in ihr Land zurück. Die Botschaft, die auch Juda gilt und in der Jahwe selber das Wort ergreift, hat den Sinn: Es bedarf eines solchen Bündnisses nicht. Der Ewigseiende selber wird zu seiner Zeit mit Assyrien abrechnen.

Die Boten sollen zu ihrem Volk zurückkehren, das - nicht ohne eine gewisse Bewunderung - als hochgewachsen, gefürchtet und kraftvoll beschrieben wird. In jener Zeit herrschte »Kusch«, das sich südlich von Syene = Assuan an Ägypten anschließt (Hes 29:10), sogar einige Jahrzehnte lang über Unter- und Oberägypten (nach E. Kautzsch von 710-664). Als nach der Ermordung des Assyrerkönigs Sargon im Jahre 705 Sanherib den Thron bestieg, bildete sich eine Koalition gegen Assur. Die Entsendung schneller äthiopischer Boten nach Juda mag in diese Zeit fallen. Mehrere Ausleger vertreten die Ansicht, das in V. 5-6 angedrohte Gericht ziele auf Assyrien (vgl. Jes 37:36). Dies dürfte auch stimmen und nicht etwa ein Gericht über Äthiopien gemeint sein. Auffallend ist V. 4, wo Jahwe einmal nicht als der Handelnde, sondern als der still und ruhig Zuschauende in wunderschöner Bildersprache dargestellt wird. »Die Bilder malen mit den Lufterscheinungen Kanaans die sichere Ruhe, in der Jahwe, der allmächtige Lenker der Geschichte, den gewaltigen Kämpfen der beiden Weltmächte Äthiopien-Ägypten und Assyrien zusieht. Das erste Bild bezeichnet die unter den brennenden Sonnenstrahlen zitternde, unbewegliche Luft, das zweite Bild die schleierartigen Wolken des Sommers, die, von dem Meerwind gebildet und landeinwärts geführt, über dem Bergland stehen bleiben und als Tau auf den Boden niedersinken« (E. Kautzsch). - Der Gott Israels kann es sich leisten (und leistet es sich immer wieder), dem Tun und Treiben der Völker abwartend zuzuschauen. Dabei entgeht ihm nichts. Wie der 5. Vers in einem anderen Bilde zeigt, muss, ehe Gott richterlich handelnd eingreift, ein Volk oder eine Gruppe von Menschen oder ein Einzelner »gerichtsreif« geworden sein. »Jahwe schreitet nicht sofort gegen die Assyrer ein, sondern erst dann, wenn sie sich nahe am Ziele glauben« (E. Kautzsch). Gott lässt ausreifen (vgl. Mt 13:30).

Einmal wird auch Kusch dahin kommen, dem Gott Israels Huldigung darzubringen (V. 7; vgl. Zeph 3:8-10 - Jes 2:2-4 - Ps 68:32). Dies begann »vorspielsweise« (Delitzsch) schon zur Zeit Hiskias (2Chr 32:23).


Siehe auch:
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