Abtreibung und Schwangerschaftsabbruch

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Von Daniel Muhl

Allgemeine Gedanken

Abtreibungen gibt es schon sehr lange. Bereits im Propheten Jeremia (Jer 20:17), der bereits vor mehr als 2'600 Jahren lebte, wird die Abtreibung erwähnt. Auch während der Römerzeit und in der frühen Christenheit war die Abtreibung schon ein Thema.
Das Neue Testament behandelt das Thema nirgendwo ausdrücklich. Jedoch lehnen bereits frühe christliche Quellen die Abtreibung ab. So sagt die Didache, einer der frühesten nicht-biblischen Texte, in Kapitel 2: „Du sollst nicht töten, […] du sollst kein Kind abtreiben, du sollst kein Neugeborenes töten.“ Auch der etwa gleichzeitige Clemens von Rom und spätere Kirchenväter, Basilius von Caesarea, Augustinus von Hippo, Johannes Chrysostomos sprachen sich einhellig gegen die Abtreibung aus.
Die Abtreibung ist also kein Thema der Neuzeit, sondern schon sehr alt. Unerwünschte Kinder und Schwangerschaften gab es seit je her. Wenn man sich über die Abtreibung Gedanken machen will, dann ist es auch von Bedeutung, dieses Thema im Gesamtzusammenhang zu sehen. Folgende Themen und Fragen gehören ebenfalls zum Gesamtthema:

  1. Wie kommt es zu ungewollten Schwangerschaften?
  2. Was sind die Ursachen für den Wunsch, einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen?
  3. Welche Rolle spielen dabei die Männer?
  4. Was genau geschieht bei einer Abtreibung?
  5. Welche körperlichen oder psychischen Folgen kann eine Abtreibung haben?

Wir tun gut daran, alle Aspekte genauer anzuschauen, um uns auch eine klare Meinung bilden zu können.

Auszug aus einem Kommentar zum Strafgesetzbuch

Zuerst möchte ich einen Abschnitt aus dem strafrechtlichen Hauptkommentar für die strafrechtliche Praxis in Deutschland (der wiederum Rechtsprechung etc. zitiert) erwähnen:

Auszugsweises Zitat aus Fischer, StGB, 59. Auflage, 2012, Vor §§ 218ff, Rn 2 und 2a:
"Geschütztes Rechtsgut ist das ungeborene menschliche Leben. Nach der Rspr. des BVerfG und hM ist das ungeborene Leben dem geborenen gleichartig und daher im Grds. gleichwertig und steht wie dieses unter dem Schutz der Art 1 I und 2 II S. 1 GG. Zu diesen Postulaten steht das einfache Recht in ersichtlichem Widerspruch, da es die Vernichtung von Leben vor der Nidation ganz straflos stellt und das Leben nach der Nidation nur dem eingeschränkten Schutz der §§ 218 StGB unterstellt und erst die Vernichtung geborenen Lebens mit Höchststrafen bedroht. In der Wirklichkeit (wohl über 120.000 Abtreibungen im Jahr) kann von einer Gleichbewertung des ungeborenen mit dem geborenen Leben weder rechtlich noch praktisch die Rede sein. Es hat eine letztlich nur verschleiernde Funktion, Rechtsgüter "gleichartig" und "gleichwertig" zu nennen, die tatsächlich aufgrund von - mehr oder weniger nahe liegenden - Abwägungen offenkundig als verschieden-artig und verschieden-wertig behandelt werden."

Selbst der deutsche Gesetzgeber definiert, dass das ungeborene Leben keine geringere Wertqualität hat, als das geborene. Trotz dieser juristisch klaren Definition, wird dieses Recht in der Praxis mit Füssen getreten. Mit anderen juristischen Kunstgriffen wird dann die Abtreibung wieder gerechtfertigt, so dass der oben genannte Gesetzeskommentar zur Farce verkommt.

Der Anfang von traurigen Geschichten

In den seltensten Fällen kommt es von Heute auf Morgen zu einer Abtreibung! Die Ausnahmen dürften Vergewaltigungen sein. Doch wenn man die Zahlen über die jährlichen Abtreibungen anschaut, dann sind die Fälle, wo eine Abtreibung wegen einer Vergewaltigung durchgeführt wird, ein verschwindend kleiner Prozentsatz. In den allermeisten Fällen existiert bei einer Abtreibung eine Vorgeschichte, in der zwei Menschen mehr oder weniger bewusst zusammengekommen sind und dabei ihren „Spaß“ hatten.
Von einem Menschen, der die Bibel nicht als Grundlage für sein Leben akzeptieren kann, darf man wohl kaum erwarten, dass er bis zur Hochzeit ein keusches Leben führen kann. Für die Gesellschaft von heute ist es die normalste Sache der Welt, wenn zwei Menschen, die sich mögen, auch relativ schnell miteinander schlafen. Schließlich hat ja auch jeder Mensch seine Bedürfnisse, die er möglichst zeitig befriedigen möchte. Die Filmwelt und andere Medien fördern diese Grundhaltung auch sehr stark. Aber genau da beginnt so manche Tragödie!
Als Teenager hatte ich einen sehr weisen Lehrer in der Schule. Während des Sexualkundeunterrichts sagte er uns sinngemäß: „Übt den Geschlechtsverkehr erst dann mit jemandem aus, wenn ihr euch auch vorstellen könnt, mit diesem Menschen gemeinsam ein Kind großziehen zu können!“
Damit brachte er folgendes zum Ausdruck: „Eine Person, mit der ich niemals alt werden möchte und die ich mir nie als Vater oder Mutter für meine Kinder vorstellen kann, sollte auch nicht die Person sein, mit der ich mich körperlich vereinige!“
Aber leider denken die meisten Menschen gar nicht so weit und deshalb beginnt so manche Tragödie. Man geht mit einem Menschen ins Bett; nicht deshalb, weil man ihn richtig liebt, sondern weil man seine Lust befriedigen möchte. Dabei vergisst man die Verhütung oder es klappt mit der Verhütung nicht und die Frau wird schwanger! Eine Welt bricht zusammen! Das Kind passt absolut nicht in die Lebensplanung und mit dem Sexualpartner möchte man auf keinen Fall verheiratet sein, weil er den Ansprüchen als Ehepartner keinesfalls genügt!
Da stellt sich schon die Frage: „Warum vereinigt man sich körperlich mit so einem Menschen?“ Anschließend sieht man nur noch eine Lösung: Die Abtreibung! Die Möglichkeit ein Kind auszutragen und zur Adoption freizugeben zieht man nicht wirklich in Erwägung, weil dies mit zu viel Aufwand und Zeitverlust verbunden ist. Dann kommt noch die Gefahr hinzu, dass während der Schwangerschaft und Geburt eine Bindung zum Kind entsteht, so dass man nach der Geburt nicht mehr in der Lage ist, das Kind zur Adoption freizugeben. Also bleibt nur noch die Abtreibung!
In vielen Fällen ist die Abtreibung ein Paradebeispiel dafür, dass man zuerst die Lebensanweisungen Gottes missachtet, indem man nach dem Lustprinzip lebt und anschließend nicht bereit ist, die von Gott gegebenen Konsequenzen zu tragen, so dass die nächste Sünde vor der Tür steht. Die nächste Sünde ist in diesem Fall, der Mord im Mutterleib!
An dieser Stelle ist mir eine Sache ganz wichtig: Wir alle haben absolut kein Recht, irgendeine Frau, die eine Abtreibung durchgeführt hat, in irgendeiner Weise zu verachten! Viele Frauen tun es aus einer großen Not und Verzweiflung heraus und auch deshalb, weil sie aus meiner Sicht falsch informiert wurden. Alle Väter, die eine Abtreibung unterstützt haben, sind genauso schuldig, wie die Frauen. Väter, die die Frauen zur Abtreibung drängen, sind noch schuldiger als die Frauen! In Sachen Abtreibung sind die Männer mindestens so schuldig, wie die Frauen. Die Abtreibung ist kein Problem der Frauen allein, sondern der gesamten Gesellschaft! Allerdings muss man sagen, dass die Frauen unter einer Abtreibung in der Regel viel mehr leiden, als die Männer! Die wenigsten Männer leiden, wenn ihre Frauen eine Abtreibung durchgeführt haben, aber sehr viele Frauen leiden an psychischen Störungen und immer wieder gibt es auch körperliche Komplikationen.

Die falschen Informationen in Bezug auf das Kind im Mutterleib

Wenn eine Frau schwanger ist und das erste Mal auf einem Ultraschall die Arme und Beine ihres Kindes sieht oder wenn sie das erste Mal die Kindsbewegungen spürt, spricht sie von „ihrem Kind“. Jede werdende Mutter, die sich auf ihr Kind freut, wäre zutiefst beleidigt, wenn man hier nur von einem „Zellgewebe“ sprechen würde. Die Mütter würden eine solche Aussage als schwer diskriminierend und absolut geringschätzig einstufen. Doch genau das sagen einige Psychologen, welche Frauen betreuen, die an Schuldgefühlen leiden, weil sie abtreiben wollen oder schon abgetrieben haben.
Es stellt sich die Frage: „Weshalb entstehen Schuldgefühle vor oder nach einer Abtreibung?“
Bevor eine Frau abtreibt, realisiert sie, dass sie schwanger ist und zu einer ganz bestimmten Jahreszeit ein Kind bekommen wird. Für sie ist klar, dass im Normalfall ein gesunder Mensch zur Welt kommen wird. Egal welche Methode man bei einer Abtreibung anwendet; die Abtreibung führt zum Tod eines Kindes, das zwar in vielen Fällen noch nicht lebensfähig ist, aber 3-5 Monate später schon. Heute treibt man schon Kinder ab, die einiges über 800 Gramm Gewicht haben, währenddessen die Mediziner schon 500 Gramm schwere Frühgeburten „durchgebracht“ haben. Welche normale Frau entwickelt da keine Schuldgefühle?

Abtreibung bei Vergewaltigung?

Bevor ich auf die Nebenwirkungen einer Abtreibung zu sprechen komme, möchte ich eine ganz heikle Frage stellen:

„Ist eine Abtreibung nicht gerechtfertigt, wenn eine Frau vergewaltigt wurde?“

Dazu möchte ich zuerst die Geschichte meines Großvaters erzählen:
Meine Urgroßmutter war etwa um die zwanzig, als sie zu einer gynäkologischen Untersuchung musste. Der Gynäkologe betäubte meine Großmutter und vergewaltigte sie anschließend. Im Anschluss wurde sie schwanger. Entweder kam für sie damals, im Jahre 1903 eine Abtreibung nicht infrage oder sie konnte sich keine Abtreibung leisten. Auf jeden Fall gebar sie am 12. Febr. 1904 meinen Großvater Arthur Muhl. Da meine Urgroßmutter nicht in der Lage war, ihren Sohn die ganze Zeit alleine aufzuziehen, verbrachte er einen Teil seiner Kindheit bei Pflegeeltern, dann bei seinen Großeltern und anschließend wuchs er dann noch im Waisenhaus auf.
Nachdem er zum Glauben an Jesus Christus kam, durfte er Gott, den himmlischen Vater kennenlernen. Er erkannte, dass Gott die Liebe ist und anschließend begann er das Wesen des himmlischen Vaters zu studieren und zu verkünden. Dadurch wurde er für viele hunderte Menschen zu einem wunderbaren Segen. Hätte sich damals meine Urgroßmutter für eine Abtreibung entschieden, hätte sie diesen einmaligen Lebenslauf verhindert. Als mein Großvater schon lange ein erwachsener Mann war, durfte meine Urgroßmutter erkennen, dass ihr Sohn auch für sie selbst ein Segen wurde!

Ich habe Verständnis dafür, wenn vergewaltigte Frauen ihr Kind abtreiben wollen, aber wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass Gott mit diesen Kindern auch noch etwas Wunderbares geplant hat. Wenn es für eine Frau unvorstellbar ist, ein solches Kind großzuziehen, dann hat sie immer noch die Möglichkeit, dieses Kind zur Adoption freizugeben.
So viel mir bekannt ist, warten viele adoptionswillige Eltern sehr lange, bis sie ein Baby adoptieren können. Etliche haben es sogar aufgegeben, ein Baby aus dem eigenen Land zu adoptieren.

Mögliche Nebenwirkungen einer Abtreibung

Körperlich

Auch wenn ich keine Zahlen kenne, so gehe ich davon aus, dass man heute, infolge des medizinischen Fortschrittes, mehrheitlich eine Abtreibung ohne größeren körperlichen Komplikationen durchführen kann. Tatsache ist jedoch, dass es immer wieder mal zu Komplikationen kommt und in gewissen Fällen sogar zu Unfruchtbarkeit! Man darf einen solchen Eingriff nicht unterschätzen.

Psychisch

Was aber weit dramatischer ist, sind die psychischen Folgen einer Abtreibung! Die meisten Frauen erinnern sich nach einer Abtreibung an den vermeintlichen Geburtstermin ihres Kindes. Wenn sie dann gleichaltrige Babys sehen, werden sie daran erinnert, dass ihr Baby jetzt auch so weinen und lachen würde, dass ihr Baby auch so krabbeln und spielen würde und sie machen sich vielfach immer wieder bewusst: „Ich habe meins weg gemacht!“ Nicht wenige realisieren auch: „Ich habe mein Kind umgebracht!“
Je nach Charakter der Frau, werden die Schuldgefühle immer grösser!“ Bei vielen Frauen wird die Not so groß, dass sie eine psychologische oder seelsorgerliche Betreuung benötigen. Letztlich geht es um die Verarbeitung ihrer Schuldgefühle. Genaugenommen gibt es nur zwei Möglichkeiten, die Schuldgefühle zu verarbeiten:

  1. Man versucht der Frau zu vermitteln, dass ihre Schuldgefühle unberechtigt sind, um so die Gewissensbisse zu dämpfen oder ganz auszulöschen. Dies versuchen die Psychologen, indem man den Frauen plausibel machen will, dass bei der Abtreibung kein Kind, sondern lediglich ein Zellgewebe entfernt wurde. Im Weiteren wird auch gesagt, dass das heute fast alle machen und es gängige Praxis ist. Deshalb braucht man sich deswegen auch kein schlechtes Gewissen zu machen. Bei einigen Frauen können die Schuldgefühle dann so verdrängt werden. Ob sie dann wirklich auch ausgelöscht werden können, ist sehr fraglich!
  2. Etliche Frauen verlieren ihre Schuldgefühle trotz „gutem Zureden“ nicht. Irgendwie bleibt die Schuld an ihnen „kleben“ und sie können sie nicht abschütteln. Bei sensiblen Frauen kann das eine starke Depression zu Folge haben, die sie vollständig lähmt. Für diese Frauen ist klar: „Meine Schuldfrage muss gelöst werden, ansonsten werde ich kaum je wieder befreit leben können!“ Wer aber kann die Schuldfrage befriedigend lösen? Aus meiner Sicht hat nur der Gott der Bibel, die Schuldfrage befriedigend gelöst, indem er seinen Sohn sandte, der die Schuld der ganzen Welt auf sich geladen hat (Joh 1:29). Auch Saulus von Tarsus, der der Steinigung des Stephanus zustimmte, erlebte erst da die Befreiung von seiner Schuld, als er erkannte, dass Jesus Christus für ihn starb und ihn dadurch von seiner Schuld befreite. So haben auch etliche Frauen die Befreiung von ihrer Schuld erleben dürfen und konnten so ganz neu und unbeschwert anfangen.

Wie sollen wir Frauen begegnen, die eine Abtreibung durchgeführt haben?

Wie ich schon sagte: „Niemand hat das Recht eine Frau zu verachten, die eine Abtreibung vollzogen hat!“ Die meisten Frauen taten dies nicht leichtfertig, sondern aus einer großen inneren Not heraus. Unser Verständnis und auch unsere Wertschätzung sollten diese Frauen auf jeden Fall spüren!“
Trotzdem können wir die Abtreibung nicht gutheißen. Die Abtreibung ist eine Tötung des Kindes im Mutterleib und nicht einfach die Entfernung eines Zellgewebes. Somit ist die Abtreibung auch Mord! Die Abtreibung hat eine Schuld zur Folge, die man nicht einfach „unter den Teppich kehren“ kann. Doch es gibt keine Schuld, die unser wunderbarer Gott nicht vergeben könnte!
Für die Vergebung dieser Schuld, braucht es aber das Bewusstsein, gesündigt zu haben und somit auch das Zugeständnis Schuld auf sich geladen zu haben. Wer die Abtreibung gutheißt und sie rechtfertigt, glaubt auch nicht, dass er Vergebung braucht und er wird von Gott auch keine Vergebung erlangen. Gott vergibt da, wo wir von Herzen darum bitten und das kann man auch nur dann, wenn man zu seiner Schuld steht und sie als Schuld anerkennt! So schreibt auch der Apostel Johannes:

  • 1Jo 1:9 - Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller1 Ungerechtigkeit.

Wenn eine Frau das ganz persönlich erleben darf, dann spürt sie plötzlich einen wunderbaren Frieden und eine ganz neue Freude! Das ist die beste Grundlage für einen totalen Neuanfang! Es gibt für jede Frau diesen wunderbaren Ausweg, wenn sie zu ihrer Schuld steht, ihr Leben Gott anvertraut und seine Vergebung für sich in Anspruch nimmt!

Weiterführende Informationen

Bibelstellen zu diesem Thema

  • LUO Spr 12:10 - Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; aber das Herz (Mit Punktation: racham = Barmherzigkeit. Ohne Punktation auch: rechem = Mutterleib) der Gottlosen ist unbarmherzig (grausam).

Hier heisst es eigentlich: Der Mutterleib des Gottlosen (von solchen, die nicht nach Gott fragen) ist grausam! Das bekommt jedes Kind während einer Abtreibung zu spüren.

  • Jer 20:17 - weil er mich im Mutterleib nicht schon getötet hat, so daß meine Mutter mir zu meinem Grab geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben ware (wörtlich: “Mutterschoß ein Schwangerer des Äons (vmtl. des zukünftigen Zeitalters) geworden wäre!”)

Diese Stelle legt die Vermutung nahe, dass abgetriebene Kinder im künftigen Zeitalter noch geboren werden (im 1'000-jährigen Reich).

Diverse Links

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwangerschaftsabbruch
http://www.cdl-rlp.de/Unsere_Arbeit/Abtreibung/Abtreibung-Gesetzeslage.html

You-Tube-Links

http://www.youtube.com/watch?v=KsvP7Q86mvI

Meine Abtreibung und ihre Folgen:
http://www.youtube.com/watch?v=--333wJ9yhE

Was Frauen nach der Abtreibung berichten

Aus: http://www.mamma.ch/gut-zu-wissen/was-frauen-nach-einer-abtreibung-berichten/

G.B.: «Der Anblick von schwangeren Frauen wurde für mich unerträglich»
«Ich war mir schon damals bewusst, dass mit einer Abtreibung mein eigenes Kind getötet wird. Aber was sollte ich tun? Bei meinen Eltern fand ich keinen Halt, meine Eltern sahen (damals) auch keinen anderen Weg, für meine Freundin war Abtreibung nichts Schwerwiegendes… Kurz: ich hatte nicht die Kraft, mich diesem Schritt zu widersetzen. Die Abtreibung war schrecklich, ein wahrer Horror. Nach der Abtreibung empfand ich zunächst Erleichterung. Die Gedanken daran und das schlechte Gewissen verdrängte ich lange Zeit. Auf die Dauer konnte ich dies nicht mehr. Der Anblick von schwangeren Frauen wurde für mich unerträglich. Um Mütter mit kleinen Kindern machte ich einen weiten Bogen. Leider bekam ich keine Kinder mehr. Ganz überwunden habe ich die Abtreibung bis heute nicht – auch nach rund 27 Jahren! Immer mehr Kraft schöpfe ich aus dem Glauben an die Barmherzigkeit und Liebe Gottes. Machen Sie eine Abtreibung nicht mit! Niemals – auch wenn der Druck groß ist und die Folgen noch so beschönigt werden. Die Konsequenzen tragen Sie als Frau selbst, das ganze Leben lang!»

B.L.: «Als ich mein fingergroßes Kind an einem Faden hängen sah, musste ich weinen»
«Ein Kind zu behalten war überhaupt kein Thema. Ich habe damals wie in Trance gelebt. Alles war Konsum, Selbstverwirklichung. Ich wollte eine eigenständige Frau sein. Zweimal habe ich abgetrieben. Bei einem der Kinder weiß ich nicht einmal, wer der Vater war. Die Folgen interessierten mich entsprechend nicht. Für mich war eine Abtreibung ein rein technisches Problem und keine Emotionen wert. Einen Vorfall werde ich jedoch nie mehr vergessen. Es war der Moment, als ich mit großen Schmerzen vom Spitalbett aufstand und mein fingergroßes Kind an einem Faden hängen sah. Ich sagte mir: Das ist ja wirklich ein Mensch! Ein richtiger Mensch! Danach musste selbst ich weinen. Als ich mir bewusst wurde, welche Folgen mein früheres Leben hatte, brach eine Welt für mich zusammen. Erst mein Glaube an Jesus Christus und seine Vergebung konnten mir wieder innere Ruhe verschaffen.»

G.W.: «Geben Sei Ihrem Kind seine Chance – auch wenn es eine Behinderung hat!»
«Ich fühlte mich allein gelassen. Die Probleme begannen mit der Diagnose, dass mein Kind behindert sein könnte. Die Ärzte rieten mit zur Abtreibung. Ich fühlte mich von meinem damaligen Mann völlig allein gelassen. Vergeblich erhoffte ich mir, dass er mir sagt: „Ich liebe Dich. Ich liebe auch unser Kind bereits jetzt, gleichgültig, ob es gesund oder behindert zur Welt kommt.“ Die Abtreibung war für mich schrecklich, entwürdigend. Ich fühlte mich wie ein Stück Vieh, das zur Schlachtbank gebracht wird. Ich erhielt eine Spritze, und unverzüglich wurden meine Beine mit scheusslichen Riemen an Metallbügel befestigt. Man hätte wenigstens warten können, bis ich mit der Narkose weggetreten bin. Jahrelang hatte ich Unterleibsschmerzen. Albträume verfolgen mich und ich konnte kaum mehr in den Spiegel sehen. Immer wieder hatte ich das Gefühl, mein Kind stehe vor mir und sage mir: „Wieso hast Du mir meine Chance genommen?“ Dass ich schliesslich Hilfe für die Bewältigung dieses Traumas erhielt, verdanke ich einem glücklichen Umstand. Lassen Sie sich als Schwangere in Not nicht einschüchtern, und geben Sie Ihrem Kind seine Chance. Danke Sie daran. Es gibt Organisationen, die Ihnen und Ihrem Kind unbürokratisch helfen.»

N.M.: «Du-hast-deins-getötet, Du-hast-deins-getötet»
«Der Gedanke an den Abbruch ist für mich noch heute sehr schmerzhaft und voller Schuldgefühle. Es ist nicht wahr, dass mit der Abtreibung alle Probleme für die Frau vorüber sind. Im Gegenteil! Es war furchtbar! Nach der Abtreibung kam die Krankenschwester und zog blutige Gaze aus mir heraus. Meterweise! Mein Bauch war voll von diesem Zeug. Zu Hause blutete ich wie verrückt. Auch psychisch war ich eine einzige Wunde. Ich habe die Abtreibung überhaupt nicht verkraftet! Immer wieder habe ich grausame Träume, in denen ich mein Kind, das ich getötet habe, suche. Schließlich muss ich es irgendwo ausgraben und finde es – verwest! Wenn ich dann erwache, muss ich immer weinen. Kürzlich ließ ich ein neues Cheminée einbauen. Daraufhin fand ich mein Kind im Traum tot unter dem Cheminéerost. Es ist grauenhaft! Als wir einige Wochen nach der Abtreibung bei einer Familie mit einem Baby eingeladen waren, krampfte sich mein Herz zusammen. Es pochte im Rhythmus Du-hast-deins-getötet, Du-hast-deins-getötet. An diesem Abend sehnte ich mich unbeschreiblich stark nach einem eigenen Kind. Diese Gefühle kommen immer wieder in mir auf.»

C.: «Zusätzlich zur Vergewaltigung habe ich mir die Last der Abtreibung aufgeladen»
«Der Druck zur Abtreibung ist groß. Von einer Frau, die infolge einer Vergewaltigung schwanger wird, erwartet man heute, dass sie abtreibt. Jede andere Möglichkeit scheint unvorstellbar und sogar sinnlos. Als ich nach der Vergewaltigung schwanger wurde, war der Druck der heutigen Gesellschaft so groß, dass ich nicht widerstehen konnte. Das war der Fehler meines Lebens. Jene, die zur Abtreibung raten, denken nicht an die Zukunft vergewaltigter Frauen. Heute stelle ich fest, dass die Abtreibung keine gute Entscheidung war: Zusätzlich zur Vergewaltigung habe ich mir die Last der Abtreibung meines Kindes aufgeladen. Eine vergewaltigte Frau sollte psychologische und materielle Hilfe erhalten, um das unschuldige Kind besser annehmen zu können. Auf die Dauer ist es weniger schwer, ein solches Kind zu akzeptieren, als mit der Gewissheit einer Abtreibung zu leben. Einer vergewaltigten und schwangeren Frau die Abtreibung nahezulegen heißt, ihr eine Lösung anzuraten, die ihre Leiden vergrößert.»

Methoden und Mittel

Im Jahre 2008 wurden in der Schweiz offiziell 10’848 Abtreibungen verzeichnet. Davon waren 6% Spätabtreibungen nach der 12. Schwangerschaftswoche. Hinter jeder Abtreibung stecken Schicksale – Schicksale kleiner Menschen, die ihr Leben verlieren – Schicksale von Müttern und Vätern, von Ärzten und anderen Beteiligten, die für den Tod dieser kleinen Menschen verantwortlich sind. Nachfolgend lesen Sie von den zahlreichen Methoden und Mitteln, die man gefunden hat, um Abtreibungen zu ermöglichen.

Umstrittene Verhütung

Die kombinierte Pille

Zusammensetzung: *Gestagen und *Östrogen. Es gibt dieses Präparat als Ein-, Zwei- und Dreiphasenpillen. Die Beweglichkeit der Eileiter, die für den Ei- und Samentransport von Bedeutung sind, wird eingeschränkt. Der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird gestört, so dass sich der Embryo nicht einnisten kann und stirbt. Die Mikropille ist eine einphasige Weiterentwicklung der kombinierten Pille, die deutlich weniger Östrogen enthält.

Die Minipille

Zusammensetzung: *Gestagen namens Levonorgestel. Die Minipille dient der Veränderung des Zervixschleimes, um die Durchlässigkeit für männliche Samenzellen zu erschweren. Die Beweglichkeit der Eileiter, die für den Ei- und Samentransport von Bedeutung sind, wird eingeschränkt. Der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird gestört, so dass sich der Embryo nicht einnisten kann. Zudem besteht die Gefahr von Eileiterschwangerschaften.

Die Pille danach

Zusammensetzung: *Gestagen namens Levonorgestel. Die Pille danach ist ein hochdosiertes Hormonpräparat, das zur Vermeidung einer Schwangerschaft nach einem vorangegangenen Geschlechtsverkehr angewandt wird. Die "Pille danach" hat eine zweifache Wirkung: Vor dem Eisprung der Frau verhindert sie den Eisprung (ovulationshemmende Wirkung); hat der Eisprung der Frau jedoch bereits stattgefunden und ist die Eizelle von einem Spermium befruchtet worden, verhindert sie die Einnistung des Embryos (nidationshemmende Wirkung) - wirkt also damit frühabtreibend.

Spirale und «Spirale danach»

Bei der Spirale gibt es zwei Versionen: eine arbeitet mit der permanenten Freisetzung von Hormonen, die andere ausschliesslich auf mechanische Art und Weise.

Die hormonelle Spirale (z.B. Mirena)

Zusammensetzung: aus Kunststoff mit einem Hormondepot, von dem bis zu fünf Jahre lang regelmässig eine geringe Dosis Levonorgestrel abgegeben wird. Die hormonelle Spirale verhindert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Die Beweglichkeit der Spermien wird behindert, der *Zervixschleim verdickt und Embryo wird an der Einnistung gehindert; er stirbt.

Die mechanische Spirale

Die mechanisch wirkende Kupferspirale kann etwa fünf Jahre lang verwendet werden. Sie besteht darin, in der Gebärmutter einen Dauerreiz auszulösen, wodurch die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindert wird. Bis zu fünf Tage nach einem Geschlechtsverkehr besteht die Möglichkeit, die Einnistung des Embryos mit Hilfe der Spirale zu verhindern.

Abtreibungsmethoden

RU 486 (Mifepriston)

Zusammensetzung: Anti-Progesteron. Das Schwangerschaftshormon Progesteron ist für die Entwicklung der Schwangerschaft und des Kindes unabdingbar: es bereitet die Gebärmutter auf die Aufnahme und Versorgung des Kindes vor, senkt die Kontraktilität der Gebärmutter (verhindert Krämpfe, die das Kind gefährden könnten). Es festigt den Gebärmutterhals und ist für den mütterlichen Körper das dauerhafte Signal, das Kind zu versorgen. Mifepriston blockiert die Aufnahme des Progesterons durch die Rezeptoren (Zellen in der Gebärmutter), so dass das Hormon seine Wirkung in den Zellen nicht mehr entfalten kann. Die Folge ist, dass die Versorgung des Kindes in der Gebärmutter eingestellt wird. Das Kind verhungert, verdurstet und erstickt qualvoll über den Zeitraum von mehreren Tagen. Da Mifepriston Gebärmutterkrämpfe fördert und den Gebärmutterhals öffnet und erweicht, kann ausser der Tötung des Kindes auch gleich die Ausstossung erfolgen.

Curettage

Die Curettage wird bis zur 12. Schwangerschaftswoche angewandt. Der Embryo wird in der Gebärmutter mit einem chirurgischen Instrument zerstückelt und dann zusammen mit dem Anhangsgewebe mittels eines löffelartigen Instruments (Curette) ausgeschabt. Vorher muss der Muttermund erweitert werden.

Saugcurettage

Durch die *Zervix wird eine Kanüle eingeführt, durch die unter Erzeugung eines sehr hohen Unterdrucks das Kind zerrissen und abgesaugt wird. Sollten beim nachträglichen Zusammensetzen der Kinder- und Gewebeteile Stücke fehlen, muss noch eine Curettage vorgenommen werden. Die Methode der Absaugung bietet die Möglichkeit, die Embryonen weiterzuverwenden. Je nach Grösse des Embryos kann man zu diesem Zweck durch grössere Kanülen dafür sorgen, dass auch der Kopf des Kindes hindurchpasst.

Manueller Vakuum-Aspirator (Manual Vacuum-Aspirator)

Wird schon seit 1927 verwendet. Im Gegensatz zur Saugcurettage erfolgt die Absaugung ohne Elektrizität, rein manuell durch Erzeugung eines mechanischen Unterdrucks. Da keine Narkose gebraucht wird, kommt das Gerät vor allem in der Dritten Welt zum Einsatz. Der Embryo wird praktisch unversehrt - noch lebend - herausgeholt, und z.T. sofort weiterverwertet.

Erweiterung und Räumung (Dilatation and Evacuation)

Eine Abtreibungsmethode nach der 12. Woche. Zunächst wird der Muttermund mit z.B. Mifepriston oder Misoprostol erweitert und weich gemacht, danach erfolgt die elektrische Vakuum-Aspiration mit Kanülen bis zu 16 mm Durchmesser unter Zuhilfenahme einer Geburtszange.

Bei der weit verbreiteten chirurgischen Abtreibungsmethode „Absaugen“ wird das vorgeburtliche Kind in Stücke gerissen und abgesaugt. Die Absaugmethode kommt bis etwa zur 14. Schwangerschaftswoche zur Anwendung.

Abtreibungen nach der 14. Woche

Nach der 14. Schwangerschaftswoche wird eine Abtreibung üblicherweise mit *Prostaglandinen durchgeführt. Bei einer eingeleiteten Geburt werden zunächst *Prostaglandine als wehenfördernde Mittel gegeben. Das Kind wird nach Stunden entweder tot geboren, vorher getötet -, oder falls es die Abtreibung überlebt -, in einen Nebenraum gelegt, bis es stirbt.
Letzterer Sachverhalt ist eine nach Strafgesetzbuch Art. 128 (Unterlassung der Nothilfe) strafbare Handlung. „Wer einem Menschen, den er verletzt hat, oder einem Menschen, der in unmittelbarer Lebensgefahr schwebt, nicht hilft, obwohl es ihm den Umständen nach zugemutet werden könnte, wer andere davon abhält, Nothilfe zu leisten, oder sie dabei behindert, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.“ Abtreibungen nach der 20. Woche

  1. Um zu verhindern, dass Kinder bei einer eingeleiteten Geburt lebend zur Welt kommen, werden sie häufig vorher getötet. Hierzu verwendet man entweder Kaliumchlorid, das dem Kind direkt ins Herz gespritzt wird, oder chemische Stoffe wie die Ethacridinsäure Rivanol, ein Desinfektionsmittel, das in die Fruchtblase injiziert wird, um das Kind tödlich zu verätzen. Es kommt gelb verfärbt wie eine Zitrone auf die Welt.
  2. Bei einer eingeleiteten Geburt werden zunächst *Prostaglandine als wehenfördernde Mittel gegeben. Das Kind wird nach Stunden entweder tot geboren, vorher getötet - oder falls es die Abtreibung überlebt -, in eine Decke gewickelt und in einen Nebenraum gelegt, bis es stirbt.
  3. Bei der Sectio Parva wird die Gebärmutter über den Bauch der Mutter geöffnet, das Kind zunächst getötet (meistens mit einer Abortzange) und dann herausgeholt.
  4. Bei der Partial Birth Abortion wird das Kind bis zum Kopf geboren, dann wird mit einer Schere ein Loch in dessen Kopf gestossen, um das Gehirn herauszusaugen. Danach wird die Geburt abgeschlossen. Die Tötung des Kindes nach der Geburt kann auch durch Dekapitation (Abtrennung des Kopfes mit einer Siebold-Schere) oder durch Perforation (Durchstossen der Schädeldecke) erfolgen.

Worterklärungen

  • Östrogene sind weibliche Geschlechtshormone. Östrogene spielen vor allem in der ersten Hälfte des weiblichen Zyklus eine wichtige Rolle. Östrogene sind für den Eisprung verantwortlich, sie bereiten die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor.
  • Gestagene sind weibliche Geschlechtshormone. Gestagene hemmen den Eisprung und erhöhen die Viskosität (Maß für die Zähflüssigkeit) des *Zervixschleims. Sie sind während der zweiten weiblichen Zyklushälfte das dominierende Hormon. Sie bereiten die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor.
  • Progesterone sind natürliche Gestagene.
  • Prostaglandine sind Gewebshormone, die nahezu in allen Organen vorkommen. Sie nehmen Einfluss auf viele Vorgänge im Körper, unter anderem auf die Weitstellung von Blutgefäßen, auf Schmerzzustände und Entzündungen. Eine wichtige Rolle spielen sie durch ihre Wirkung auf die Muskulatur der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses. Das von vielen Frauen als schmerzhaft erlebte Zusammenziehen des Uterus in den ersten Stunden der Regelblutung wird von Prostaglandinen verursacht.
  • Zervix: Gebärmutterhals
  • Endometrium: Gebärmutterschleimhaut