Das tausendjährige Königreich Christi nach der Schrift: Unterschied zwischen den Versionen

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(2. Der sinaitische Gesetzesbund)
(Auserwählt zum Gekreuzigtwerden)
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Die Verheißungen des Landbesitzes, der Herrschaft und der Segnung, die später im Gesetzesbund Gottes mit Israel zur Zeit Moses noch deutlicher in ihren Einzelheiten ausgesprochen wurden, finden sich grundsätzlich auch schon bei Abraham, Isaak und Jakob. Es ist das dasselbe Land, das Gott dem Abraham für seine Nachkommen verheißt und dem Mose für Israel in Aussicht stellt. Obwohl sich aber die Zusagen Gottes an Abraham und an Mose in denselben Linien bewegen, ist der Hintergrund jedesmal ein anderer. Abraham ist der Mann des Glaubens, Mose der Mann des Gesetzes. Der Bund Gottes mit Abraham ist ein einseitiger Bund von Gott aus - der Bündnispartner Gottes, Abraham, fällt in tiefen Schlaf, statt durch die Stücke der zerteilten Tiere hindurchzugehen, wie es beim Abschluss von Bündnissen üblich war (1Mo 15:5-21; vgl. Jer 34:18.19). Abraham hat es nicht mit Werken zu tun, sondern mit Verheißungen. Gottes Reden an Abraham besteht fast einzig und allein in Verheißungen. Immer wieder kehrt das göttliche „Ich will“:
 
Die Verheißungen des Landbesitzes, der Herrschaft und der Segnung, die später im Gesetzesbund Gottes mit Israel zur Zeit Moses noch deutlicher in ihren Einzelheiten ausgesprochen wurden, finden sich grundsätzlich auch schon bei Abraham, Isaak und Jakob. Es ist das dasselbe Land, das Gott dem Abraham für seine Nachkommen verheißt und dem Mose für Israel in Aussicht stellt. Obwohl sich aber die Zusagen Gottes an Abraham und an Mose in denselben Linien bewegen, ist der Hintergrund jedesmal ein anderer. Abraham ist der Mann des Glaubens, Mose der Mann des Gesetzes. Der Bund Gottes mit Abraham ist ein einseitiger Bund von Gott aus - der Bündnispartner Gottes, Abraham, fällt in tiefen Schlaf, statt durch die Stücke der zerteilten Tiere hindurchzugehen, wie es beim Abschluss von Bündnissen üblich war (1Mo 15:5-21; vgl. Jer 34:18.19). Abraham hat es nicht mit Werken zu tun, sondern mit Verheißungen. Gottes Reden an Abraham besteht fast einzig und allein in Verheißungen. Immer wieder kehrt das göttliche „Ich will“:
  
::''I c h - w i l l dich  zu einer großen Nation machen und dich segnen, und i c h  - w i l l deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen sein! Und i c h - w i l l segnen, die dich segnen,  und wer dir flucht, den werde ich verfluchen;  und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“'’  (1Mo 12:2.3)
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:::''I c h - w i l l dich  zu einer großen Nation machen und dich segnen, und i c h  - w i l l deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen sein! Und i c h - w i l l segnen, die dich segnen,  und wer dir flucht, den werde ich verfluchen;  und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“'’  (1Mo 12:2.3)
::''“Deinem Samen w i l l - i c h dieses Land geben.“'' (1Mo 12:7)
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::''“Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Orte, wo du bist, gegen Norden und gegen Süden  und gegen Osten und gegen Westen! Denn das ganze Land, das du siehst, die w i l l - i c h es geben  und deinem Namen auf ewig. Und i c h - w i l l deinen Samen machen wie den Staub der Erde, so dass, wenn jemand den Staub der Erde zu zählen vermag, auch dein Same gezählt werden wird. Mache dich auf und durchwandle das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite; denn dir w i l l - i c h es geben.“'' (1Mo 13:14-17).
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:::''“Deinem Samen w i l l - i c h dieses Land geben.“'' (1Mo 12:7)
::''''An selbigem Tag machte Jehova einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen gebe ich dieses Land vom Strome Ägyptens bis an den großen Strom, den Strom Phrat: die Keniter und die Kenisiter und die Kadmoniter und die Hethiter und die Perisiter und die Rephaim und die Amoriter und die Kanaaniter und die Girgasiter udn die Jebusiter.“'' (1Mo 15:18-21)
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::''“Ich schwöre bei mir selbst, spricht Jehova, dass, weil du dieses getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, ich dich reichlich segnen und deinen Samen mehren werde, wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und dein Same wird besitzen das Tor seiner Feinde; und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Nationen der Erde.“'' (1Mo 22:16-18). (Man vergleiche ferner: 1Mo 26:2-4; 1Mo 28:12-15).
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:::''“Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Orte, wo du bist, gegen Norden und gegen Süden  und gegen Osten und gegen Westen! Denn das ganze Land, das du siehst, die w i l l - i c h es geben  und deinem Namen auf ewig. Und i c h - w i l l deinen Samen machen wie den Staub der Erde, so dass, wenn jemand den Staub der Erde zu zählen vermag, auch dein Same gezählt werden wird. Mache dich auf und durchwandle das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite; denn dir w i l l - i c h es geben.“'' (1Mo 13:14-17).
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:::''''An selbigem Tag machte Jehova einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen gebe ich dieses Land vom Strome Ägyptens bis an den großen Strom, den Strom Phrat: die Keniter und die Kenisiter und die Kadmoniter und die Hethiter und die Perisiter und die Rephaim und die Amoriter und die Kanaaniter und die Girgasiter udn die Jebusiter.“'' (1Mo 15:18-21)
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:::''“Ich schwöre bei mir selbst, spricht Jehova, dass, weil du dieses getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, ich dich reichlich segnen und deinen Samen mehren werde, wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und dein Same wird besitzen das Tor seiner Feinde; und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Nationen der Erde.“'' (1Mo 22:16-18). (Man vergleiche ferner: 1Mo 26:2-4; 1Mo 28:12-15).
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Vor Abraham steht nicht, wie vor Mose, der fordernde Gott („Du sollst“), sondern der verheißende Gott („Ich will“). Gewiss erwartet Gott auch von einem Abraham Gehorsam, aber es ist Glaubensgehorsam, der sich auf Gottes Zusagen stützt, nicht Gesetzesgehorsam, der auf das eigene Vermögen angewiesen ist. Auf dem Boden der abrahamitischen Glaubenshaushaltung macht Gott Seine Segnungen nicht vom Tun des Geschöpfes abhängig (wie auf dem Boden der mosaischen Gesetzeshaushaltung), sondern Gott schenkt Seine Verheißungen gewissermaßen bedingungslos, nur gebunden an Seinen göttlichen Willen und Seine Verheißungstreue.
 
Vor Abraham steht nicht, wie vor Mose, der fordernde Gott („Du sollst“), sondern der verheißende Gott („Ich will“). Gewiss erwartet Gott auch von einem Abraham Gehorsam, aber es ist Glaubensgehorsam, der sich auf Gottes Zusagen stützt, nicht Gesetzesgehorsam, der auf das eigene Vermögen angewiesen ist. Auf dem Boden der abrahamitischen Glaubenshaushaltung macht Gott Seine Segnungen nicht vom Tun des Geschöpfes abhängig (wie auf dem Boden der mosaischen Gesetzeshaushaltung), sondern Gott schenkt Seine Verheißungen gewissermaßen bedingungslos, nur gebunden an Seinen göttlichen Willen und Seine Verheißungstreue.

Version vom 7. Mai 2022, 17:12 Uhr

Abschrift des des Buches:
Das tausendjährige Königreich Christi auf Erden
von Heinz Schumacher (1964)

Paulus Verlag Karl Geyer, Stuttgart


Inhaltsverzeichnis

weitere Abschriften

In Bearbeitung

C. Das tausendjährige Königreich Christi nach der Schrift

I. Das Königreich nach dem AT: Das Reich als Reich Israels

Die Botschaft von einem Königreich Gottes auf dieser Erde ist im AT unzertrennlich verbunden mit den völkisch-nationalen Belangen Israels. Das von den Propheten verheißene Reich Jehovas isst das Reich, in dem Israel seinem Gott gehorcht, Israel über die Erde herrscht, Israel die Völker missioniert. Jerusalem ist Welthauptstadt, Sitz des Gottkönigs, religiöses und politisches Zentrum, von dem Heil und Segen, Gesetz und Recht, aber auch Macht und Gericht ausgehen. Das Königreich nach dem AT ist das Reich Israels. Es setzt ein in seinem Land wohnendes, zu seinem Gott bekehrtes und Ihm willig diennendes Israel voraus, in dessen Mitte Jehova-Christus thront.

Weil sich die ältesten Königsreich-Verheißungen andeutungsweise und umrisshaft schon bei den Patriarchen finden - den Abrahams-Nachkommen wird Landbesitz, Herrschaft und Segnung verheißen -, gehen wir in unserer Darstellung bis auf diese zurück.

1. Gottes Bund mit Abraham, Isaak und Jakob

Mit dem Kapitel 1Mo 12 beginnt ein neuer Abschnitt der göttlichen Heilsgeschichte. Gott beschäftigt sich nicht länger mit der Menschheit insgesamt - wie Er es noch in 1Mo 11 beim Gericht der Zerstreuung getan - ,sondern wählt sich einen einzelnen heraus: den Abraham aus Ur in Chaldäa. Abraham ist Gottes Auserwählter, wie später das Volk Israel, heute die Christusgemeinde, und im absoluten Sinne Jesus Christus Gottes Auserwählter ist. Alle Züge göttlicher Auswahl treten schon bei Abraham in Erscheinung: Gottes Auserwählte sind in besonderer Weise in Gottes Schule und Erziehung, an ihnen stellt Gott etwas dar als Anschauungsunterricht für die anderen, sie genießen nicht nur besondere Segnungen, sondern sind auch bevorzugt mit Kreuz und Leiden, Kämpfen verworfen und verdammt seien; im Gegenteil ist der letzte Zweck der Auserwählung der, ein Segen für die anderen zu sein.*6

Auserwählt zum Gekreuzigtwerden
*6 „Es hat seine zwei Seiten, auserwählt zu sein. Es ist ganz verkehrt, die Auserwählung Israels immer nur von dem Gesichtspunkt der Bevorzugung aus anzusehen. Sein Auserwähltsein prägt sich ebenso aus in den Gerichtszeiten, welche die Geschichte dieses Volkes bis auf den heutigen Tag aufzuweisen hat, als es sich ausprägen wird in der wunderbaren leitenden Stellung, welche es dereinst unter den Nationen einzunehmen berufen ist. In der allerdeutlichsten Weise sehen wir das an Seinem (Gottes) ‚Auserwählten‘, in welchem alles das kulminiert (seinen Höhepunkt erreicht), was in dem Auserwähltsein liegt. Sich auserwählen lassen, d. h. willig sein zum Gekreuzigtwerden, das hat Israel noch nicht erkannt; daher ihr Gegensatz zu den Auserwählten, der, da Er wohl wohl hätte mögen Freude haben, das Kreuz erduldete (Hebr 12:2). Aber der Weg des Gekreuzigtwerdens ist dennoch dem Volk nicht erspart geblieben. Und darum kann es mit der Auserwählung Israels von Seiten Gottes nicht anders geworden sein. Gerade darin, dass dies Volk seit Jahrtausenden das gekreuzigte unter den Völkern ist, erweist sich die Treue Gottes.“ (Strö/8, 9)

Die Verheißungen des Landbesitzes, der Herrschaft und der Segnung, die später im Gesetzesbund Gottes mit Israel zur Zeit Moses noch deutlicher in ihren Einzelheiten ausgesprochen wurden, finden sich grundsätzlich auch schon bei Abraham, Isaak und Jakob. Es ist das dasselbe Land, das Gott dem Abraham für seine Nachkommen verheißt und dem Mose für Israel in Aussicht stellt. Obwohl sich aber die Zusagen Gottes an Abraham und an Mose in denselben Linien bewegen, ist der Hintergrund jedesmal ein anderer. Abraham ist der Mann des Glaubens, Mose der Mann des Gesetzes. Der Bund Gottes mit Abraham ist ein einseitiger Bund von Gott aus - der Bündnispartner Gottes, Abraham, fällt in tiefen Schlaf, statt durch die Stücke der zerteilten Tiere hindurchzugehen, wie es beim Abschluss von Bündnissen üblich war (1Mo 15:5-21; vgl. Jer 34:18.19). Abraham hat es nicht mit Werken zu tun, sondern mit Verheißungen. Gottes Reden an Abraham besteht fast einzig und allein in Verheißungen. Immer wieder kehrt das göttliche „Ich will“:

I c h - w i l l dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, und i c h - w i l l deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen sein! Und i c h - w i l l segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“'’ (1Mo 12:2.3)
“Deinem Samen w i l l - i c h dieses Land geben.“ (1Mo 12:7)
“Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Orte, wo du bist, gegen Norden und gegen Süden und gegen Osten und gegen Westen! Denn das ganze Land, das du siehst, die w i l l - i c h es geben und deinem Namen auf ewig. Und i c h - w i l l deinen Samen machen wie den Staub der Erde, so dass, wenn jemand den Staub der Erde zu zählen vermag, auch dein Same gezählt werden wird. Mache dich auf und durchwandle das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite; denn dir w i l l - i c h es geben.“ (1Mo 13:14-17).
''An selbigem Tag machte Jehova einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen gebe ich dieses Land vom Strome Ägyptens bis an den großen Strom, den Strom Phrat: die Keniter und die Kenisiter und die Kadmoniter und die Hethiter und die Perisiter und die Rephaim und die Amoriter und die Kanaaniter und die Girgasiter udn die Jebusiter.“ (1Mo 15:18-21)
“Ich schwöre bei mir selbst, spricht Jehova, dass, weil du dieses getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, ich dich reichlich segnen und deinen Samen mehren werde, wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und dein Same wird besitzen das Tor seiner Feinde; und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Nationen der Erde.“ (1Mo 22:16-18). (Man vergleiche ferner: 1Mo 26:2-4; 1Mo 28:12-15).


Vor Abraham steht nicht, wie vor Mose, der fordernde Gott („Du sollst“), sondern der verheißende Gott („Ich will“). Gewiss erwartet Gott auch von einem Abraham Gehorsam, aber es ist Glaubensgehorsam, der sich auf Gottes Zusagen stützt, nicht Gesetzesgehorsam, der auf das eigene Vermögen angewiesen ist. Auf dem Boden der abrahamitischen Glaubenshaushaltung macht Gott Seine Segnungen nicht vom Tun des Geschöpfes abhängig (wie auf dem Boden der mosaischen Gesetzeshaushaltung), sondern Gott schenkt Seine Verheißungen gewissermaßen bedingungslos, nur gebunden an Seinen göttlichen Willen und Seine Verheißungstreue.

Paulus weist in Röm 4 und im Galaterbrief nach, dass die Gemeindehaushaltung, in der wir heute leben, durchaus dieser Abrahamshaushaltung entspricht und nicht etwa der mosaischen Gesetzeshaushaltung. Was für die Abrahamshaushaltung kennzeichnend war, ist auch typisch für die heutige Gemeindehaushaltung: wir werden aus Glauben gerecht ohne Zutun von Werken. Bei Mose und auf dem Boden des Gesetzes ist die Reihenfolge immer die:

  1. Der Mensch muss Gottes Forderungen erfüllen.
  2. Tut er das, dann schenkt ihm Gott Sein Heil, Seinen Segen.

Bei Abraham, auf dem Boden der Verheißung, und auch heute bei der Gemeinde, auf dem Boden des Evangeliums, aber lautet die Reihenfolge:

  1. Gott verheißt und schenkt bedingungslos Seine Gemeinschaft und Seinen Segen.
  2. Im Glauben an Gottes Verheißung, im Besitz des göttlichen Gnadengeschenkes soll alsdann der Mensch im Gehorsam Gottes Willen tun.

Es besteht also nicht nur große Ähnlichkeit, sondern eine direkte Entsprechung zwischen Gottes Handeln mit Abraham, dem „Vater der Gläubigen“, und mit der gläubigen Gemeinde heute. Heute wie damals steht vor uns der schenkende, verheißende Gott, und wir haben Seinen Verheißungen lediglich zu trauen, Sein Geschenk lediglich anzunehmen; dadurch werden wir gerecht, kommen wir mit Gott in Ordnung, stehen wir unter Seinem Wohlgefallen. Das Gesetz war lediglich eine Einschaltung zwischen die Glaubenshaushaltung mit Abraham und die Glaubenshaushaltung mit der Gemeinde, wie Paulus in Röm 5:20; Gal 3:17.19.21.21 bezeugt. - Gewiss ist uns sehr viel mehr geschenkt als einem Abraham; auch liegt unser Verheißungsgut auf einer anderen Ebene als der irdischen Landbesitzes; aber das grundsätzliche Verfahren Gottes mit uns entspricht genau Seinem Verfahren mit Abraham. Während Gott mit Mose, wie wir noch sehen werden, einen z w e i seitigen Bund schloss, war Gottes Bund mit Abraham ein e i n seitiger Bund, ,daher auch nur von Gott kündbar, nicht vom Menschen aus. Es war ein Bund man dem auch menschlicher Unglaube und menschliche Untreue nichts zu ändern vermochten. -

Man könnte nun vielleicht versucht sein zu fragen: Was haben alle diese Gedanken mit unserem Thema: „Das tausendjährige Königreich Christi auf Erden“ zu tun? - Sie sind für unser Thema von großer Wichtigkeit. Würden sich nämlich die ersten und frühesten Königsreich-Verheißungen erst auf dem Boden des Gesetzes finden, dann stünden sie (und damit auch alle späteren Königreichs-Verheißungen) auf einem äußerst schwachen, schwankenden, ungewisse Fundament. Dann hinge es letztlich vom Tun des Menschen, genauer; vom Gehorsam oder Ungehorsam Israels ab, o b und wann sich diese Verheißungen noch einmal erfüllen.

Nun finden sich aber die ältesten Königreichs-Verheißungen bereits bei Abraham. Gott hat ihm ohne jede Bedingung zugesagt, dass seine Nachkommen das Land Palästina vom Nil bis zum Euphrat besitzen und über ihre Feinde herrschen sollen (1Mo 22:17; wer das „Tor besitzt“, übt die Herrschaft aus), und dass alle Nationen (1Mo 22:18) und Geschlechter (1Mo 12:3) durch Abraham und seinen Samen gesegnet werden sollen. Die Grundlage aller Königsreich-Verheißungen ist somit der einseitig von Gott aus geschlossene Gnaden- und Verheißungsbund mit Abraham, ist das souveräne göttliche „Ich will“m das zwar Geschöpfe zu seiner Durchführung benutzt, aber letztlich nicht von ihrer Treue oder Untreue abhängig ist.

Wurden aber die Verheißungen Gottes an Abraham nicht unter Josua und sodann unter den Königen David und Salomo erfüllt? Dies geschah wohl anbruchhaft und teilweise; nicht aber im Vollumfang Denn bis heute hat das auserwählte Volk aus dem Samen Abrahams das ihm verheißene Land nur vorübergehend, aber noch nicht „auf ewig“ (1Mo 13:15) besessen; noch wurden bis heute allen Nationen und Geschlechtern des Erdbodens durch den Abrahams-Samen Segnungen zuteil. Dass die Verheißungen des Abraham-Bundes in der Richter- und Königszeit keine erschöpfende Erfüllung fanden, geht ferner daraus hervor, dass die Propheten Israels dem Volk der Wahl für eine spätere Zeit erneut Segnungen in Aussicht stellen, die sich durchaus in den Linien der Abrahamsverheißungen bewegen, wenn sie auch diese an Umfang, Deutlichkeit und Herrlichkeit weit überragen.

2. Der sinaitische Gesetzesbund

Es seien zunächst einige besonders kennzeichnende Königsreichs-Verheißungen der mosaischen Gesetzeshaushaltung genannt:

“W e n n du fleißig auf die Stimme Jehovas, deines Gottes, hören wirst und tun, was recht ist in Seinen Auge, und horchen wirst auf Seine Gebote und beobachten alle Seine Satzungen, so werde ich keine der Krankheiten auf dich legen, die ich auf Ägypten gelegt habe; denn ich bin Jehova, der dich heilt (oder: dein Arzt).“ (2Mo 15:26).
"W e n n ihr fleißig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern, denn die ganze Erde ist mein; und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein.“ (2Mo 19:5.6)
W e n n du fleißig auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sagen werde, so werde ich deine Feinde befeinden und deine Dränger bedrängen.... Und ihr sollt Jehova, eurem Gott, dienen: so wird Er dein Brot und dein Wasser segnen, und ich werde Krankheit aus deiner Mitte entfernen. Keine Fehlgebärende und Unfruchtbare wird in deinem Lande sein; die Zahl deiner Tage werde ich voll mache. Meinen Schrecken werde ich vor dir hersenden und alle Völker verwirren, zu denen du kommst, und dir zukehren den Rücken aller deiner Feinde ... Und ich werde deine Grenze setzen vom Schilfmeer (Roten Meer) bis an das Meer der Philister (das Mittelmeer), und von der Wüste bis an den Strom (Euphrat); denn ich werde die Bewohner des Landes in deine Hand geben, dass du sie vor dir vertreibest.“ (2Mo 23:22.25-27.31)
“Und so tut meine Satzungen und beobachtet meine Rechte und tut sie, so werdet ihr sicher wohnen in eurem Lande. Und das Land wird seine Frucht geben, und ihr werdet essen bis zur Sättigung und sicher in demselben wohnen.“ (3Mo 25:18.19)