Vorwort und Einführung in das Buch

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Einführung in das Buch: "Das feste prophetische Wort"

von Pastor A. Fünning

Vorwort

Viel Lob und Preis und Dank gebührt dem Herrn für die Gnade, dass er mich gewürdigt hat, die folgenden Arbeiten fertigzustellen und sie herauszugeben. Im viel beschäftigtem Predigtamt hat man nicht die Zeit, viele köstliche Gebiete der Schrift gründlich zu bearbeiten und das Gold aus dem Bergwerk des Wortes Gottes herauszuholen. Zwar durfte ich in den letzten 30 Jahren etwa 50 Arbeiten, die meistens in den einsamen Nachtstunden, wenn andere schliefen, entstanden sind, der Gemeinde Gottes übergeben; doch zur gründlichen Durchforschung vieler Gebiete musste vieles für spätere Zeiten aufgeschoben und zurückgelegt werden, Nun, diese stille Zeit hat der Herr in seiner Gnade mir im Ruhestand gegeben, ferner das Licht und die Kraft dargereicht, wenigstens einige der vielen Gebiete der Schrift etwas gründlicher zu durchforschen, welches Resultat ich hiermit zur Verherrlichung des Herrn dem Volke Gottes übergebe. Wie Paulus in der Gefangenschaft, wo er nach außen untätig war, die köstlichen Gefangenschaftsbriefe: Epheser, Philipper, Kolosser und Philemon schrieb und sie dem Volke Gottes hinterließ, so durfte ich in meinem Ruhestand noch etwas tun und solches dem Volke Gottes hinterlassen, zur Ehre des Herrn. Auf einiges sei im Vorwort hingewiesen.

1. Wo es nötig war, habe ich die genaue Übersetzung des Bibeltextes gebracht.

Der Kommunismus

2. Wir leben in einer großen, schweren und ereignisreichen Zeit und nach der Weissagung am und im Ende dieses Zeitalters. Im ersten Weltkrieg (der Wehen Anfang, Mt 24:6) da heißt es: Wir müssen kämpfen, um die Welt für die Demokratie zu sichern. Doch wer lacht da? Ich befürchte, dass durch den jetzigen, den zweiten Weltkrieg, der Kommunismus in aller Welt mächtig gestärkt werden wird. Doch wer lacht da schon wieder? Nun, vielen mag einige Zeit nach dem Krieg und Sieg das ungläubige Lachen vergehen. Statt auf Dutzende, will ich nur auf zwei Tatsachen hinweisen.

Carl Browder, das Haupt der Kommunisten in USA sagt in seinem Buch: "Was ist Kommunismus? Wir sind rückhaltlos für eine Erziehung, die den Glauben an das Übernatürliche ausrottet, die das religiöse Vorurteil beseitigt, welches der Organisierung der Massen für den Sozialismus im Wege steht, die die besonderen Privilegien der religiösen Einrichtungen zurückzieht." Und diese Gedanken werden von vielen, wenn nicht von den meisten der 40 Millionen Gottesleugnern unseres Landes, nicht nur geteilt, sondern auch gelehrt.

Kann ein Mohr seine Haut wandeln, oder ein Parder seine Flecken? Jer 13:23 Auch scheint es, dass die Weissagungen Hes 38. und Hes 39., vor 2500 Jahren gegeben, nach welchen Russland die Oberherrschaft über Nordeuropa bekommt, heute anfängt, sich zu erfüllen. (Siehe die Arbeit über Gog und Magog.) -

Die Alliierten haben den ersten Weltkrieg gewonnen, hatten aber den Frieden verloren, und es scheint, als ob sich dieses wiederholen wird. Dass heute schon so offen vom dritten Weltkrieg geschrieben und gesprochen wird, ist ganz auf der Linie des prophetischen Wortes. Der dritte Weltkrieg wird wahrscheinlich entweder etwas vor der Schlacht von Gog in Magog oder in der Schlacht von Gog in Magog, Hes 38.-39. stattfinden, und dann kommt die Schlacht bei Harmagedon, in welcher alle Nationen der Erde mit zweihundert Millionen Soldaten nach der Schrift, sich beteiligen werden. Dass sich Russland kürzlich mit einem großen Stab Konsularbeamten in Jerusalem als Beobachtungsposten zum Unbehagen Englands festgesetzt hat, ist hoch bedeutsam. Das ist eine Parallele zu Hes 39.. Das sind schon Vorläufer und Vorboten des dritten Weltkrieges.

Das prophetische Wort

3. Dass viele Kirchen, die Prophetie und die Wiederkunft Christi weder lehren noch predigen, obwohl zwei Drittel der Schrift davon handelt, ist tief bedauerlich. Dadurch sind den Irrlehren und dem Modernismus Tür und Tor geöffnet worden, infolge dessen sich ein Strom des Verderbens über die Völker ergossen hat. Das Verlangen vieler Gläubigen, biblischen Aufschluss über die vielen Ereignisse der Endzeit, und besonders über die Wiederkunft Christi zu erhalten, ist ein durchaus berechtigtes. Leben wir doch in der Endzeit, und da wollen sie klar und bestimmt unterwiesen werden. Erhalten sie diesen Aufschluss nicht in ihren Kirchen, dann suchen sie denselben anderwärts. Und da trinken sie manchmal aus Quellen, die oft nicht lauter sind. Diesem berechtigten Verlangen vieler Gläubigen kommt z.B. eine adventistische Gesellschaft (mit vielen ihrer Lehren ich absolut nicht einverstanden bin, weil sie nicht biblisch sind) entgegen, indem sie einen Bibelkurs, gerade für diesen Zweck herausgibt, der schon von Hunderttausenden studiert wird. Da sage ich mir immer wieder: Warum kommen unsere Kirchen diesem berechtigten Verlangen vieler Gläubigen nicht entgegen und veranstalten ähnliche Kurse, und lassen ferner in tiefgründiger Weise das prophetische Wort über Israel, über die Wiederkunft Christi und überhaupt über die Endzeit auslegen?

So lasst uns ehrlich eingestehen, dass wir viel versäumt haben. Sie wissen wie ich, dass die Unterlassung des Studiums des prophetischen Wortes und infolge dessen die verkehrte Schriftauslegung der Schriftgelehrten zur Zeit Jesu, den Heiland ans Kreuz gebracht, und ganz Israel ins Verderben gestürzt hat. War nicht Jesu erstes Kommen in so vielen Weissagungen des Alten Testaments klar und deutlich beschrieben worden, dass Er aus Abrahams Samen, aus dem Stamme Juda, aus Davids Hause kommen, und in Bethlehem von einer Jungfrau geboren werden sollte? Ferner sahen sie, dass das Zepter von Juda zur Zeit Jesu fort war. Dann, Jesu Niedrigkeit, sein Leiden, Sterben, Begräbnis wird in Jes 53., Ps 22. klar gezeigt, ferner, dass er "ausgerottet" werden soll (Dan 9.), an welchem Tage 33 Weissagungen auf einmal in Erfüllung gingen. Alle diese und viele andere Weissagungen standen und stehen heute noch klar und deutlich in der heiligen Schrift, die aber nicht studiert und nicht beachtet, und deshalb auch nicht gelehrt wurden. Und die traurige Folge war das Kreuz und dann das Gericht. Ist das nicht heute ebenso? Zwei Drittel der Schrift enthält Prophetie, und über 500 Stellen handeln von Jesu erstem und zweiten Kommen, und dann die vielen Stellen über die Endzeit. Alle diese gewaltigen Weissagungen und Gedanken Gottes gewaltsam ignorieren, und sie weder studieren noch lehren und predigen, und so oft wie in Israel das Volk berauben, erzeugt nichts anderes als Gericht. Deshalb, Volk Gottes, lasst uns tun, was in 2Petr 1:19 geschrieben steht:

"Und wir haben desto fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint in einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen."

und dem ganzen Ratschluss Gottes, die mannigfaltige Weisheit Gottes, den unerforschlichen Reichtum Gottes in Christo Jesu erforschen und verkündigen. Gott gebe es.

Die Zeit ist kurz

4. Das gleiche gilt vielen Kindern Gottes heutiger Zeit, die da glauben mit Sich-erbauen, und immer wieder Sich-erbauen haben sie ihre Aufgabe für den Herrn auf Erden erfüllt. Weit gefehlt, denn das ist durchaus unbiblisch. Ein liebeleeres, untätiges Gemeinschafts-Christentum, das statt den Herrn zu verherrlichen und seinen Befehl auszuführen nur sich selbst lebt, hat den Tod im Topf und führt ins Verderben (Offb 2:5). Solange Ephesus liebte, brachte sie die "ersten Werke der Liebe" und verherrlichte den Herrn und rettete Seele, so dass viele Gemeinden gegründet wurden. Sobald aber "die erste Liebe" verschwand, da verschwanden auch "die ersten Werke", da waren sie schon tief gefallen, mögen sich aber auch noch immer erbaut haben, wie so viele heute noch tun. Doch da kam das Gericht, denn das fängt immer an am Hause Gottes (1Petr 4:17; Hes 9.; Jer 25:18 und Offb 3:16). Hunderte einst blühende Gemeinden von Palästina, Kleinasien, Ägypten und Nordafrika sind vom Erdboden weggefegt worden, und zwar so gründlich, dass man von vielen gar nicht mehr weiß, wo ihre Stätte gewesen ist. Das war Gericht. Genau dasselbe hat das fruchtleere, sich nur selbst lebende Christentum heute zu erwarten, wenn sie nicht Buße tun und wieder die "ersten Werke" bringen. Ja, Gott lässt sich nicht spotten, auch nicht von seinem Volk, das sehen wir an Israel. Noch auf eine andere Seite des Gerichts möchte ich aufmerksam machen.

"Hätten wir 10.000 Missionare (gemeint sind bibelgläubige) nach Japan gesandt, dann brauchten heute nicht 100.000 zu sterben." Ja für des Herrn Werk hielt man sein Geld, und auch seine Kinder zurück, nun müssen wir beides, Geld und Kinder hergeben. Teure Kinder Gottes, lasst uns nicht mehr uns selbst leben, sondern dem, der für uns gestorben und auferstanden ist. Lasst uns nicht mehr wie der Priester und Levit an den Millionen verlorener Seelen unseres Landes und der Heidenwelt vorüber gehen, sondern mit allem Ernst den Befehl unseres Meisters, sein kostbares Evangelium aller Kreatur zu bringen, befolgen. Die Zeit ist kurz. Lasst uns wirken, wirken für den Herrn, und nicht nur mit dem Munde, sondern mit der Tat, solange es Tag ist, es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Und bald, bald kommt der Herr und sein Lohn mit ihm, zu geben einem jeden, wie seine Werke sein werden (Offb 22:12).

Errettung auch nach dem Tode

5. Vielleicht habe ich mancher trauernden und trostlosen Seele, deren Sohn, Gatte, Bruder oder sonst ein Verwandter gefallen, oder sonst wo ums Leben gekommen, und vielleicht unvorbereitet in die Ewigkeit gegangen ist, durch Aufdeckung der köstlichen Wahrheit der Schrift, nämlich einer Errettung auch nach dem Tode, einen Dienst erwiesen. Freue dich darüber und bete den großen Rettergott aller Menschen an, der nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass sie alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, und der will, dass alle gerettet werden. Sollte aber jemand, statt zu jauchzen, sich darüber ärgern, nun, der soll sich über sich selbst ärgern, dass er die Schrift nicht besser kennt. Das gleiche gilt bezüglich der köstlichen Lehre der endlichen Errettung aller Menschen in Christo Jesu. Diese köstliche Lehre ist der Schlüssel der ganzen Welt- und Menschheits-Geschichte. Nur diese beglückt Herz und Gemüt aufs vollkommenste. Es ist herrlich, auf Grund der Schrift zu erfahren, dass endlich eine Zeit kommen wird, in welcher der Sohn seine vom Vater ihm übertragene Aufgabe, das ganze durch Sünde in Unordnung geratene Universum wieder herzustellen, aufs glänzendste erfüllt hat, so dass keine Spur von irgendeiner Feindschaft und Disharmonie im ganzen weiten All mehr vorhanden ist, sondern Gott sein wird alles in allen, das ist in der Tat eine durch Ewigkeiten hindurch anbetungswürdige Tatsache.

Stimme eines Predigers in der Wüste

6. Ich hoffe, mit den nachfolgenden Arbeiten dem Volk Gottes einen Dienst erwiesen zu haben, dass es angeregt werde, in der kurzen, noch gebliebenen Gnadenzeit das köstliche prophetische Wort fleißig zu studieren, mehr als je den Herrn Jesus zu verherrlichen und mehr denn je zu suchen, Seelen zu retten bis an die Enden der Erde. Sollte aber bei manchen das Gegenteil der Fall sein, denen wäre ich dann mit meinem Zeugnis "eine Stimme eines Predigers in der Wüste", das mir möglicherweise statt Dank Verfolgung einbringt. Nun, in dem Fall wäre dann mein Los das Los aller wahren Knechte Gottes bis auf den heutigen Tag. Beim Studium der Schrift finden wir, dass alle wahren Knechte Gottes zu ihren Lebzeiten nie beliebt waren beim Volk und ihren Führern. Sie hatten die schwere Aufgabe vom Herrn, nebst Heil auch die Sünden des Volkes zu strafen und Gericht zu verkünden. Das Letztere haben die Menschen zu allen Zeiten nicht gerne gehört - auch heute nicht. Da kam und kommt zuerst Verleumdung, Feindschaft, Hass und dann Beseitigung auf irgendeine Art und Weise. deshalb fragt Stephanus das Volk: "Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?" Sie haben alle, ohne Ausnahme verfolgt. Zuerst suchten sie dieselben mit der Zunge totzuschlagen (Jer 18:18), so auch heute. Dann kamen schwerere Verfolgungen, und endlich schlugen sie dieselben tot, (vgl. Apg 7:52 mit Mt 23:31). Aber diejenigen, die da predigten "Friede, Friede, es hat keine Gefahr!", die waren beliebt, hatten keine Verfolgung und hatten gute Tage, damals wie heute. Nun ich bin kein Prophet, doch was mein Zeugnis anbetrifft, so habe ich ein sehr gutes Gewissen und kann voll und ganz sagen: "So steht es geschrieben!" Die Verherrlichung des Herrn und das Wohl der Kinder Gottes war und Zweck und Ziel all meiner Arbeiten. Alle Folgen überlasse ich dem Herrn!

7. Diese Arbeiten habe ich unter viel Gebet aus dem Bergwerk des teuren Wortes Gottes herausheben dürfen und haben mir ungemein viel Freude und Segen gebracht. Mögen die lieben Leser dieselbe Freude und denselben Segen, ja noch einen größeren empfangen. Keinen finanziellen, sondern einen geistlichen Gewinn suche ich, dass Kinder Gottes bessere Bibelforscher und bessere Seelengewinner werden.

Dem, der uns geliebt und sein Blut für uns vergossen hat, lege ich diese Arbeiten zu Füßen und erflehe seinen reichen Segen auf dieselben. Mögen sie zur Verherrlichung des teuren Jesusnamens und zum Segen vieler gereichen. Alle Ehre und aller Dank gebührt allein dem Herrn.

"Und so wünsch ich ewge Güte, für mein Leben eine Blüte,
einen Ruhm an meinem Grabe, dass ich Dich geliebet habe." Amen

Oktober 1944

Pastor A. Fünning, U.S.A.