Mose stellt sich auf die Seite der Hebräer

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Und es geschah in jenen Tagen, als Mose groß geworden war, da ging er zu seinen Brüdern (den hebräischen Sklaven) hinaus und sah bei ihren Lastarbeiten zu. Da sah er, wie ein ägyptischer Mann einen hebräischen Mann, einen von seinen Brüder, schlug. Und er wandte sich hierhin und dorthin und als er sah, dass niemand in der Nähe war, erschlug er den Ägypter." (2Mo 2:11,12)


So reagiert der "natürliche Mensch" in seinem Zorn. Ironisch bemerkt ein Autor in einen Buch über Mose (Albert Ohlmeyer), "das gleich seine erste Seesorgetat ein Totschlag war". In Gottes Schule aber lernte er Demut und Sanftmut (4Mo 12:3)

Wir wollen aber die positive Seite nicht übersehen: Mose hätte in Ägypten reich und mächtig werden können. Doch er fasste als Herangewachsener irgendwann den Entschluss, sich auf die Seite seines unterdrückten und gequälten Volkes zu stellen. Der Hebräerbrief bezeichneet dies als einen Akt des Glaubens. "Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter Pharaos zu heißen, und zog es vor, lieber mit dem Volk Gottes Schlimmes zu erdulden, als den zeitlichen Genuss der Sünde zu haben" (Hebr 11:24,25). Gauben heißt mit Gott rechnen. Mose dachte: Gott wird es mir nicht unbelohnt lassen, wenn ich auf Macht und Größe und Sünde verzichte, meine Adoptivmutter schwer enttäusche und mich zu einem der hebräischen Lastarbeiter erniedrige und vielleicht sogar verfolgt werde.

Bei der Gestalt des Mose gilt es, seine heilsgeschichtliche Bedeutung und seine persönliche Frömmigkeit zu unterscheiden. Heilsgeschichtlich ist Mose der Mann des Gesetzes und nicht der Gnade (Joh 1:17); man spricht vom Mosaischen Gesetz. Persönlich war er aber durchaus auch ein Mann des Glaubens.

Auch wir stehen vielleicht irgendwann vor der Wahl, zwischen einem angenehmen Lebensweg, der aber in Gottes Augen Sünde ist, und einem mühsamen gottgefälligen Weg zu wählen. Der Herr schenke uns die rechte Wahl! Und Er bewahre uns auch davor, vom Zorn - wie Mose - zu böser Tat fortgerissen zu werden!