Große Hoffnung für das Jahr 1962

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Abschrift der Sammlung: Prophetische Traktate - Band 2
von Friedrich Malessa 1895-1981

Mit freundl. Genehmigung von Joh. Ullmann
Als Abschrift dort noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften

Inhaltsverzeichnis Band 1
Inhaltsverzeichnis Band 2

63. Große Hoffnung für das Jahr 1962

Wir wollen hier nicht von dem großen Hoffnungsgut der Astronomen (Sternkundige) und Astrologen (Sterndeuter) reden. Auch sie haben große Hoffnungen für das Jahr 1962. Mit Nachdruck reden sie von den Geschehnissen, die sich im Sternenbild bereits abzeichnen. Sie bezeugen das mit großer Gewissheit, zumal sie dafür geschichtliche Beweise haben. Siehe den „Stern von Bethlehem“. Sollten sich nicht in den Heilsvollendungszeit die Sterne nutzbar erweisen, wie sie es auch in der Heilsbegründerzeit vor fast zweitausend Jahren taten? Wer will das bestreiten? Kann Gott nicht auch den erweiterten Kosmos als Zeugen gebrauchen? - Wir wollen auf die so reichlich dargelegten Dinge hier nicht eingehen? Die Aufklärung überlassen wir den „Weisen aus dem Morgenland“. Sagen möchten wir nur: Seid vorsichtig, damit ihr euch nicht schuldig macht nach dem Wort von 5Mo 18:10-14 und anderen Bibelstellen.

Andere Geschehnisse, die das Hoffnungsgut für das Jahr 1962 anzeigen, wollen wir hier kurz anführen. Sie liegen uns näher, sind darum greifbarer, und wohl auch zuverlässiger. Sie liegen im Bereich der „Zeichen der Zeit“ und haben für die Angaben des prophetischen Wortes eine große Bedeutung. „Wenn ihr solches alles sehet, dann...“ (Lk 21:28).

Eine kleine Reihe Berichte aus der Tagespresse geben wir hier wieder, die am Ende des Jahres 1961 - für das Jahr 1962 - mit aller Deutlichkeit uns vor Augen gestellt wurden. Einwandfrei zeigen sie uns das große Hoffnungsgut.

Das 21. Ökumenische Konzil

„Papst Johannes XXIII. hat am ersten Weihnachtsfeiertag mit der Unterzeichnung einer päpstlichen Bulle des 21. Ökumenischen Konzils der Katholischen Kirche zum nächsten Jahr an einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt in die St. Petersbasilika einberufen. Hauptthema des II. Vatikanischen Konzils, des ersten seiner Art seit dem Jahre 1870, sind die Einheit der christlichen Kirche, sowie die Anpassung der Kirche an die moderne Zeit. An dem Konzil werden mehr als 3000 Würdenträger der katholischen Kirche, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte, teilnehmen. Auch Vertreter verschiedener nichtkatholischer Kirchen haben ihre Teilnahme als Beobachter zugesagt. In der von Monsignore Filice, dem Erzbischof von Samosata und Generalsekretär der zentralen Vorbereitungskommision des Konzils, verlesenen päpstlichen Bulle wies der Papst auf die Aufgabe der Christenheit hin, sich gegenüber den Gefahren der Neuzeit „einschließlich des militanten Atheismus“ zusammenzuschließen. „Wir wissen“, erklärte der Papst der Bulle, „Dass viele dieser Söhne (nichtkatholischer Kirchen) um die Wiedergewinnung der Einheit und des Friedens gemäß der Lehre Christi bemüht sind.“

„Bei frühlingshaften Temperaturen segnete Papst Johannes XXIII. am Sylvesterabend mehrere tausend Menschen auf dem Petersplatz. In seiner kurzen Ansprache sagte der Papst, das Jahr 1962 sei wegen des in ihm beginnenden Ökumenischen Konzils besonders bedeutsam.“

Eine Stimme aus kirchlichen Kreisen. „Das anbrechende Jahr wird außerdem das Jahr der Eröffnung des 21. Ökumenischen Konzils der katholischen Christenheit sein, es wird ein weithin sichtbares Zeichen der allgemeinen Sehnsucht nach der Einheit aller Christen im Glauben aufrichten, im Gegensatz zum atheistischen Materialismus dialektischer und praktischer Prägung, der mit seinen Vorstellungen scheinbar weithin die Erde überflutet hat. Aber schon zeigt sich hier und dort, dass die Verführungskraft des Atheismus nachlässt, dass der Weltkommunismus von innen her seine gewaltsam erzwungene Einheit nicht mehr länger aufrechterhalten kann, und dass sich die Freiheit des Geistes und seine naturgegebene Richtung auf Gott hin nicht fortgesetzt unterdrücken, und vom Licht der Wahrheit absperren lässt. Fürwahr wer weitschauend in die riesigen Räume des Geistes Ausblick hält, vermag bereits die ersten Zeichen einer neuen großen Wende zu erkennen, die verheißungsvoll den Menschen seinem ureigenen Ziel, immer bewusster Mensch und Gotteskind zu werden, näherzubringen vermag. Denn nicht nur das Böse kann sich fortpflanzen und ständig potenzieren, sondern noch viel kraftvoller und wirksamer das Gute und das Wahre.“

Meinung anderer Religionsführer

Das diesbezügliche Verhalten der protestantischen Kirchen und Freikirchen: „Papst Johannes XXIII. empfing den Präsidenten der amerikanischen Baptistenkirche, Dr. J. h. Jackson, der sich auf der Rückreise vom Weltkirchenkongress in Neu-Delhi befindet. Dr. Jackson ist die dritte Persönlichkeit der protestantischen Welt, die den Papst aufsucht: Zuerst erschien der damalige Primas der Angelikaner Erzbischof Fisher in Audienz, vor einiger Zeit kam dann Bischof Lichtenberger von der amerikanischen Episkopalkirche, und nun empfing Papst Johannes Vertreter der Baptisten. Die Unterredung zwischen dem Papst und der Jackson dauerte eine halbe Stunde.“

Eine Äußerung vom Weltkirchenrat in Neu-Delhi: „Zum Konzil selber machte Vissert Hooft sich die Meinung des deutschen Theologen Schlink zueigen, dass es für die Christenheit und die Welt schon viel bedeuten würde, wenn sichtbar werde, dass beide Konzile, das in Delhi 1961 und das in Rom 1962, nicht gegeneinander tagen, dass man nicht sich selbst sucht, sondern allein Christus dienen will.“

Die Meinung der anderen Religionsführer: Hier eine Aussage, die wir bereits im Oktober 1961 veröffentlicht haben, aber wegen der Aktualität hier wiederholt werden soll: „Nobelpreisträger Dr. Albert Schweitzer hat sich bereit erklärt, Ehrenpräsident einer Gipfel-Konferenz von Oberhäuptern aller großen Religionsgemeinschaften zu werden. Das teilte der Präsident der „Union amerikanisch-hebräischer Kongregationen“, Dr. Maurice N. Eisendraht, auf der internationalen Tagung der Weltunion für fortschrittliches Judentum in London mit. Dr. Eisendraht hofft, dass diese Konferenz Ende 1962 oder Anfang 1963 einberufen werden kann, und schlug Bombay als Tagungsort vor. Die großen Weltreligionen müssen als geistige Kraft zusammenwirken, um den Weltfrieden zu erhalten, bevor es zu spät sei."

Erwartungen der Bevölkerung

Inoffizielle Beratungen im kirchlichen Raum: „Weite Kreise der Öffentlichkeit und der Katholiken erwarten vom bevorstehenden II. Vatikanischen Konzil vor allem die Wiedervereinigung aller Christen, und die Erneuerung der Kirche im Sinne einer Anpassung an die Zeit. Das ist das Ergebnis einer Umfrage durch die Katholische Aktion in Bayern. Auf die Frage: „Was erwartet nach Ihrer Meinung die breite Öffentlichkeit vom Konzil?“ gaben die meisten, nämlich 58 Prozent, die „Wiedervereinigung im Glauben“ an. An zweiter Stelle rangiert mit 11 Prozent die „Erneuerung und Selbstdarstellung der Kirche“, an dritter Stelle mit 10 Prozent die „Anpassung an unsere Zeit“. Nur gering unterscheiden sich die Ergebnisse der Antworten auf die Frage: „Was erwarten Sie vom Konzil?“ Hier waren mit 30 Prozent die meisten für eine „Erneuerung der Kirche“, 22 Prozent führten die „Wiedervereinigung im Glauben“ an und 20 Prozent eine „Modernisierung der Kirche“. Die „Einheit im Glauben“ ist für 43 Prozent der Befragten, die sich aus Angehörigen beider christlichen Konfessionen zusammensetzen, die ihrer Meinung nach „wichtigste Frage, die das Konzil behandeln müsste“, 32 Prozent wollen die „innerkirchliche Reform als Anpassung an unsere Zeit“ vordringlich behandelt wissen. Die Hinzuziehung von Laien bei den Vorbereitungen und Beratungen des Konzils befürworteten 92 Prozent der Befragten, nur 4 Prozent taten die Frage als „unwichtig“ ab!

Wie verhält sich der atheistische Welt mit ihrer erhabenen Führung dazu? „Am 25. November beging Papst Johannes XXIII. seinen 80. Geburtstag; fünf Tage später, am 30. November, wurde die Welt durch eine Nachricht überrascht, die alle Merkmale einer historischen Sensation trug: der sowjetische Ministerpräsident Chruschtschow, Führer des Weltkommunismus und als solcher bisher Erzfeind der katholischen Kirche, hat an den Papst eine persönliche Botschaft gerichtet, um ihm seine Glückwünsche auszusprechen. Der Großteil der Weltpresse hob daraufhin mit gemischten Gefühlen zwischen Staunen und Misstrauen hervor, dass es sich um einen, in der über vierzigjährigen Geschichte des kommunistischen Russland, einzig dastehenden Fall handle.“

Von besonderer Bedeutung

Damit lassen wir die Presseberichte genug sein. Wie hoffnungsvoll das Jahr 1962 ist, braucht nicht mehr erläutert zu werden. Sonderlich der letzte Bericht ist äußerst vielsagend. Alles läuft auf einer Linie. Selbst die schwersten Gegner reihen sich ein und warten auf beglückende Resultate. Auf allen Lebensgebieten und an allen Ecken der Welt ist man hellhörig, sogar sehr verlangend geworden nach wirklich positiven Geschehnissen im Jahre 1962. Wir könnten noch viele Darlegungen bringen, sonderlich aus christlichen und kirchlichen Kreisen. Nur wenige sind in lahmer und zurückhaltender Stimmung. Alles andere ist beglückt und begeistert über das, was vollendungsmäßig anfängt zu geschehen. Drei Geschehensmerkmale sind von besonderer Bedeutung. Wir wollen sie kurz herausstellen und unterstreichen.

1. Die Christen ingesamt werden zu einer Einheit geführt. Das ist Gottes Wille. Das ist auch die Grundbedingung des christlichen Lebens. Christentum des einen Christus muss ein Christentum werden.
Bei dieser Vereinheitlichung muss aber ein großzügiges Verfahren angewandt werden. Großzügig in den Erkenntnisunterschieden, und auch großzügig in der „Anpassung der Kirche an die moderne Welt“. Diese beiden Richtlinien sind die Hauptthemen, die der Papst bei dem Vatikanischen Konzil zur Sprache bringen will. Wie weit diese Konzessionen bei den Erkenntnisunterschieden der Christen und der „Anpassung der Kirche an die moderne Welt“ gehen werden, wird die Zukunft lehren. Fest steht wohl heute schon, dass nicht das „wie weit“ ausschlaggebend ist, sondern das andere: Auf dass das Ziel erreicht werde! Denn nicht der Weg oder der Umweg zum Ziel ist das Wichtigste, sondern das Ziel. Das muss nunmehr auf alle Fälle erreicht werden.

2. Die Christenheit muss nicht nur zur Kirchen-Einheit, sondern auch zur Religions-Einheit geführt werden. Die totale Einheit ist durchaus möglich in der Verehrung des einen Gottes. Denn alle Religionen sprechen in tiefer Verehrung von dem einen Gott. Die Weite und die Breite der Erkenntnis über den einen Gott ist nicht ausschlaggebend. Welche Religion, oder welcher Religions-Mann ist in der Lage, den „Unerforschlichen“ restlos zu erklären? Die Religion ist nur dazu da, den Gott zu verehren. Zu dieser Gottverehrung sind alle befähigt. Ja, alle sind dazu verpflichtet! Darum können alle in der Verehrung des „unbekannten Gottes“ einig sein. Nochmals gesagt: Das Prinzip der Religion ist nicht in erster Linie Gott-Erklärung, sondern Gott-Verehrung!

Wegfallen muss allerdings das, was den Zugang zu dem einen Gott behindert. Die Behinderung liegt in den vielen „Mittlern“ zwischen Gott und dem Menschen. Leider hatte bis dahin jede Religionsrichtung einen anderen „Mittler“. Hier und da auch mehrere. Diese Mittler müssen aus dem Weg geräumt werden. Wenn sie am Weg stehen, genügt. Freie Bahn dem einen Gott! - Seine Propheten haben im Laufe der Zeit verschiedene Namen erhalten. Sie sind und bleiben nur Propheten.

3. Die Welt-Politiker sind je länger, umso dringender dabei, die Religionsführer zur Hilfestellung aufzurufen. Denn die Politiker sind mit ihren Künsten am Ende. Dieses „Ende“ nimmt von Monat zu Monat an Katastrophenstimmung zu. So darf das Ende nicht enden. Wenn keine Wende eintritt, dann ist das ein Untergangs-Ende. Aus dieser Richtung muss die Weltentwicklung weggeführt werden. Hinweg auch unter Preisgabe wichtiger Doktrinen. Was nützen diese Doktrinen, wenn sie nicht vor dem drohenden Verderben bewahren, sondern sichtbar und fühlbar hineinführen.

So hat sogar Herr Chruschtschow es für nötig befunden, sich an den gefährlichsten (jetzt geachteten) Religionsführer zu wenden und (ohne Worte) um Hilfe zu bitten, obgleich seine „Doktrinen“ ihn ganz andere Wege führen. Diese Widersprüche machen die ganze Welt stutzig. Aber, Widersprüche hin und Widersprüche her, was nützen all diese Überlegungen, wenn sie nur ein Katastrophen-Ende haben. Ein anderes Überlegen muss eingesetzt werden. Dieses Überlegen muss dem alten Überlegen wirklich überlegen sein. Jawohl, die totale Welteinheit fordert kategorisch die Drangabe auch der liebsten Erkenntnis-Güter, sofern sie irgendwie hinderlich sind. Man kann sie ja im „Verborgenen“ haben. Vielleicht finden sie noch mal Weltgeltung. - So tröstet man sich.

Welten-Wende

Das sind Geschehnisse, die im Jahre 1962 nicht nur ersehnt, sondern praktizierend erstrebt werden. Sie sind nicht nur in der Vorbereitung, sondern bereits in der Zubereitung. Die große Hoffnung hängt nicht irgendwo in der Luft, sondern hat beglückende Grundlagen. Ob das 1962 schon fertige und flüssige Ziel-Ergebnisse bringen wird, ist nicht ausschlaggebend. Was schadet's, wenn die Handlungen und Ver-Handlungen noch Jahre oder sogar Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Die sind ertragbar und immer befreiend, sofern sie die klare Zielführung erkennen lassen. Die Hauptsache ist, dass die tödliche Unmöglichkeit sich in eine erhebende Möglichkeit verwandelt. Der Wendepunkt ist ausschlaggebend. So gehen wir in und durch das Jahr 1962 mit der großen Hoffnung, dass die lang ersehnte und nicht zu umgehende Wende sichtbar wird.

Was haben wir dazu zu sagen? Wir? Na, jetzt kommt jemand mit dem Wir! Wollen die „Wir-Menschen“ noch was anderes sagen? Sollen sie sich ebenfalls nicht freuen, dass die Welten-Wende im Anbruch und Aufbruch ist? Wehe dem, der zu solchen heiß ersehnten Wende-Verhältnissen nicht seine Zustimmung gibt. Der ist ein Trottel. Dem ist nicht zu helfen.

Wir wollen zu den Wende-Geschehnissen nichts Eigenes sagen. Aber das prophetische Wort (und das ist Gottes Wort) wollen wir reden lassen. Dem prophetischen Wort kann man gerne widersprechen. Das ist bereits genug geschehen. Und doch bleibt das „feste prophetische Wort“. Es wird sich haargenau verwirklichen. Paulus darf sagen, dass nach der Gemeine-Zeit (= Jetztzeit), die durch Abfall (und Zufall) deutlich gekennzeichnet ist, offenbar wird „der Mensch der Sünde, das Kind des Verderbens, der da ist der Widersacher und sich überhebt (d.h. an die Spitze setzt) über alles, das Gott oder Gottesdienst heißt, also dass er sich setzt in den Tempel Gottes, und....“ (2Thes 2). Das ist der Welt-Haupt-Mann. Hier ist die Welt-Spitze. Hier ist das Ziel der heutigen Welten-Wende. Abschluss: „Diese werden streiten mit dem Lamm, und ....“ (Offb 17:14). Wir sind im Anlauf zu diesem Abschluss.

Wohlgemerkt: Das prophetische Wort spricht von der Wende, und auch von dem Ziel der Wende. Wenn eins in der Verwirklichung ist, dann auch das andere.

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64. Drei aktive Faktoren in der Endzeit