Gottgemäße Traurigkeit - 2Kor 7:10

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Gottgemäße Traurigkeit - 2Kor 7:10

"Die gottgemäße Traurigkeit bewirkt ein Umdenken zum Heil, das man nie bereut; die Traurigkeit der Welt aber bewirkt den Tod." 2Kor 7:10


Man kann dieses Wort auch so übersetzen: "Die Traurigkeit vor Gott bewirkt eine Reue, die niemand gereut, zum Heil; die Traurigkeit der Welt aber bewirkt den Tod."

Es gibt also zweierlei Traurigkeit, eine heilsame und eine tödliche. Die letztere führt oft Menschen zur Verzweiflung, weil sie keine HOffnung haben und keinen Ausweg mehr sehen. Woher soll die Hoffnung auch kommen, wenn man nicht auf Gott und Sein Wort hört? In der Welt gibt es viel mehr schlechte als gute Nachrichten. Und auch viele Menschen die glücklich und erfolgreich zu sein scheinen, sind doch innerlich unglücklich und traurig. Sie wissen, dass alles auf Erden vergängnlch ist.

Wer aber traurig wird vor Gott - traurig über sich selbst und die Welt - ist auf gutem Wege. Ihm gilt Mt 5:4: "Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden." Mag die Traurigkeit über eigene Sünde und eigenes Versagen auch schmerzlich sein - es ist "eine Reue, die niemand gereut", ein heilsamens Selbstgericht. Es gibt ja viele Arten von Traurigkeit: außer der Traurigkeit über sich selbst gibt es die Trauer bei Sterbefällen, bei Erdbeben, bei Krankheit, Misserfolg, Enttäuschungen, Ehescheidung, Unrecht. Der Glaubende aber muss niemals verzweifeln. Mit allem darf er zu Gott kommen, der ein liebender Vater ist, der Wunden heilen und Traurigkeit in Freude verwandeln kann. Und in Gottes Neuschöpfung wird es keinen Tod und keine Trauer mehr geben (Offb 21:4).

Ernst zur Nieden schrieb 1935 in "Sprechstunden mit deinen Ich": "Es gibt eine Traurigkeit, die ihre Überwindung schon in sich hat. Wir nennen sie Reue oder Buße. Ein Mensch, der Reue hat, macht die tiefste Traurigkeit durch, die es gibt, weil alle menschlichen Gesichtspunkte gar nicht verglichen werden können mit diesem wirklichen Schmerz, den der hat, der in das Auge Gottes schaut... In dem Augenblick aber, wo er vor Gott auf die Knie geht, greift er schon nach dem, der ihn aus dem Staube hebt."