Ernste Worte an die Gemeinde in Thyatira

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Und dem Boten der Gemeinde in Thyatira schreibe: Dies sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und dessen Füße dem Golderz gleichen: Ich weiß um deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und dein geduldiges Ausharren... Aber ich habe gegen dich, dass du Isebel gewähren lässt..." (Offb 2:18-20)


Die Gemeinde in Thyatira ist die liebende und betriebsame, aber zuchtlose Gemeinde. Sie ist sozusagen das Gegenstück zu Ephesus. Übte die Gemeinde in Ephesus strenge Zucht gegenüber falschen Lehren, doch ohne die Ganzheit der ersten Liebe, so lauten die Zeugnisnoten des erhöhten Christus für die Gemeinde in Thyatira: Liebe, Glaube, Dienst, Geduld: gut - Gemeindezucht: mangelhaft.

Was ist besser: Gemeindezucht mit wenig Liebe - oder viel Liebe, aber keine Zucht? - Beides kann dem Herrn nicht gefallen. Sein Geist ist ein Geist der Liebe und der Zucht (2Tim 1:7)

Thyatira war der kleinste und unbedeutendste Ort der sieben Sendschreiben und auch die Gemeinde war wohl nur klein. Doch Jesus widmet ihr das längste Sendschreiben. Der Ort, aus dem die Purpurhändlerin Lydia kam (Apg 16:14), wurde durch seine Purpurfärbereien bekannt. Jesus stellt sich vor als der: "der Augen hat wie eine Feuerflamme". Die deutet auf Gericht hin, und so hören wir auch ernste Gerichtsworte Jesu. Offenbar hatten sich falsche Lehren und falscher Lebenswandel in Thyatira viel stärker ausgebreitet als in Pergamon - vor allem durch das Treiben einer Frau namens Isebel, die sich selbst "Prophetin" nannte, aber eine schlimme Verführerin war.

Den Thyatira-Typ gibt es auch heute. Es gibt eine missverstandene "Liebe" - eine Toleranz, die alles gutheißt und auch Fehlentwicklungen und Irrlehren mit dem Mantel der "Liebe" meint zudecken zu müssen. Nein, die Liebe soll niemals die Wahrheit verdunkeln. Wiederum soll aber die Wahrheit stets in Liebe gesagt werden. "Lasst uns wahrhaftig sein in Liebe", mahnt Paulus in Eph 4:15. Das zu tun fällt uns nicht leicht. Es ist für uns bequemer, alles zu tolerieren. Oder aber wir "schießen scharf" und verletzen dabei die Liebe. Der Herr helfe uns dazu, wahrhaftig zu sein in der Liebe!