Die Folgen der neuen Kriegsgefahr

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Abschrift der Sammlung: Prophetische Traktate - Band 2
von Friedrich Malessa 1895-1981

Mit freundl. Genehmigung von Joh. Ullmann
Als Abschrift dort noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften

Inhaltsverzeichnis Band 1
Inhaltsverzeichnis Band 2

81. Die Folgen der neuen Kriegsgefahr

Gegenwärtig ist die Kriegsgefahr riesengroß. Die ganze Welt ist einer unerträglichen Spannung. Zwei Gründe sind es sonderlich, die die Kriegsgefahr rasend in die Höhe treiben:

  1. Die zwei sich bekämpfenden Weltideologien (Kommunismus und Demokratie)
  2. Die erschreckend zunehmende Kriegsrüstung.

Wenn diese beiden Vorgänge nicht bald eingegrenzt werden, dann ist die Zukunft hoffnungslos.

Kriegsrüstung

Sehen wir uns zuerst ganz kurz das zweite Geschehen an, das vom ersten stark beeinflusst wird: Kriegsrüstung. Allein der Begriff „Kriegs-Rüstung“ zeigt eine unbeschreibliche Not an. Mit dem Einsatz aller, aber auch aller Kräfte und Mittel wird gerüstet! Wozu? Zum Vernichtungskrieg! Zwar spricht man da anders. Man betont die Notwendigkeit, sich vom Gegner schützen zu müssen. Abschreckungsmittel sollen es sein. Umgekehrt stimmt es aber auch: Man muss in der Lage sein, den Gegner vernichten zu können. - Mancherlei Hintergründe sind es, die wir hier nicht klären wollen. Fest steht, dass die ganze Welt von einer schweren Katastrophe bedroht ist.

Wie groß ist die Bedrohung? Eine einzige Atombombe hat bereits eine Explosionskraft, die ganze Kontinente vernichten kann. Dabei ist nicht nur die Folge der Explosion zu beachten, sondern auch die Nachwirkung des „Atomstaubes“. Hierbei hat man noch wenig Erfahrung. Auf alle Fälle würden unübersehbare Folgen auftreten. Und wenn mehrere Atombomben zu gleicher Zeit in verschiedenen Gebieten explodieren sollten - was durchaus möglich ist - dann wäre die Vernichtung unberechenbar. Sehr wahrscheinlich Weltuntergang.

Eine Gefahrensteigerung kam neuerdings noch hinzu. Sie kann die Angst zur weiteren Qual bereiten. Die Welt wird augenblicklich von einer neuen Erfindung überrascht. Sie heißt: „Todesstrahlen!“ - Freilich hat man diese Erfindung in der besten Absicht bewerkstelligt. Mit diesen Strahlen wird man die schwersten Krankheiten radikal bekämpfen können. Darum sollten sie besser „Lebensstrahlen“ heißen. Wenn aber diese Strahlen in der Lage sind, nicht nur die Krankheiten des Menschen, sondern auch den Menschen blitzartig zu töten, wer will da garantieren, dass sie nicht zu solchen Zwecken verwendet werden, zumal der Erfinder bereits bekannt gegeben hat, dass es möglich ist, die Todesstrahlen in weiten Räumen wirksam werden zu lassen. Nochmals die Frage: Ist der Missbrauch nicht möglich? Stellen wir uns vor, das wäre der Fall, dann kann man ohne Bedenken sagen: Vernichtungsfall ohne Knall!

Die Todes-Machenschaften erlangen immer dann ihre Höchstgefahr, wenn sie von der „hohen Politik“ als Wehr- und Abwehrmittel beschlagnahmt werden. Dann können sie mit vollem „Recht“ im Höchstmaß angewandt werden. Dann sind auch die an sich so nützlichen Atom-Kräfte und Todes-Strahlen nicht in den Auferbauungsdiensten, sondern in den Vernichtungsdiensten. Ihre Anwendung und Verwendung erfolgt nicht von der übersichtlichen Abschussrampe, sondern vom „Knopf“ (= Schalter). Ein kleiner Fingerdruck genügt. - Wehe, wenn die Schalterbedienung von einem gleichgültigen Menschen, oder durch einen Fehlgriff vollzogen wird. Dann können solche gewollten oder ungewollten Bedienungen tatsächlich den Weltuntergang bewerkstelligen. In ähnlichen Situationen war die Welt bereits.

Ost und West im Existenzkampf

Sehen wir uns die unter Punkt 1 genannten Vorgänge kurz an. Die sind wohl noch wichtiger, weil sie, grundsätzlich gesehen, die Ursache für das zweite Geschehen sind. Die oben angeführten Ideologien in Ost und West sind sehr gegensätzlich, aber für beide Teile auch unentbehrlich. Und weil sie so unentbehrlich sind, darum muss die Waffenrüstung so stark betrieben werden, damit der Gegner nicht nur abgeschreckt, sondern eventuell auch vernichtet werden kann. Man handelt nach dem Motto: „Untergehen muss der Gegner, nicht wir.“ Es wird darum alles eingesetzt, um die eigene Ideologie nicht nur zu retten, sondern sie zu verewigen. Worin besteht der Gegensatz der beiden Ideologien? Die Frage ist schwer zu beantworten. Einfacher ist die Frage: Welches Ziel haben die beiden Ideologien? - Die Zielfrage ist grundlegend, darum ist es so wichtig, denn tatsächlich geht es allenthalben um das Ziel.

Das Ziel des Kommunismus ist die totale Welteinheit. Richtiger: Welt-eins-heit, weil man im Kommunismus tatsächlich die totale Einsheit erstrebt. Eins nicht nur im politischen, sondern auch im wirtschaftlichen, vor allem im sozialen Leben. Die Einheit der gesamten Menschheit muss so geartet sein, dass es keine Degradierungen mehr gibt, weder auf dem leiblichen, noch auf dem seelischen, auch nicht auf dem geistigen Gebiet. Diese totale Einsheit will der Kommunismus nicht irgendwann mal, sondern sofort erreichen. Darum die Sofort-Bestimmung, richtiger gesagt: die Diktatur. - Beachten wir die Tatsache: Das Sofort benötigt die Diktatur, und die Diktatur will das Sofort. Darum die kommunistische Diktatur.

Das Ziel der Demokratie ist genau das gleiche, nämlich die Welteinheit. Selbst die Welt-Eins-heit ist da eingeschlossen. Demokratie (Volksherrschaft) soll erreicht werden, wo nicht der Einzelne, sondern das ganze Volk zum Wohle des Volkes herrscht. In der ganzen Welt soll die Menschheitseinheit und Menschheitsgleichheit errungen werden. Dann ist jeder Separatismus restlos überwunden. Darum das Streben nach Welteinheit.

Wenn nun die beiden Ideologien im Zielstreben so einig sind, warum denn noch die reißenden und beißenden Gegensätze? Diese Frage ist leicht zu beantworten. Der Kommunismus will das Ziel (wie bereits angedeutet) sofort erreichen, und verwendet darum die Diktatur. Diese Diktatur hat gewiss eine gute Begründung, aber eine miserable Praxis, denn Diktatur hat es mit Muss, mit Gewalt, mit Tyrannei zu tun. Diktatur ist ohne Grausamkeit nicht durchführbar. Die Demokratie dagegen sucht mit heißem Begehren die Einheit (Einsheit) in wachstümlicher, werdender, entwicklungsmäßiger, lebensmäßiger Weise einzuführen. Da ist nicht das brutale Sofort am Platze; sondern das geduldige und barmherzige Abwarten. Demokratie ist langmütig und barmherzig. Demokratie rechnet mit langen Fristen, mit nützlichen Entwicklungszeiten. Merken wir uns die Tatsache: Der Gegensatz der beiden Ideologien liegt nicht in der Zielsetzung, sondern in den Methoden, mit denen man zum Ziel gelangen will. Die diktatorischen Methoden sind quälend, darum mit viel Ablehnung verbunden. Die „wegweisenden „Methoden sind lebensmäßig aufbauend und mit Zustimmung verbunden. - Es hat sich bereits erwiesen, dass die diktatorische Ideologie undurchführbar ist. Sie arbeitet mit Sofortmaßnahmen, die sich immer als unreif, als vergewaltigend, als zerstörend zeigen. Dagegen ist die volkstümlich geprägte Ideologie erhebend, anziehend und beglückend.

Noch einige Gedanken zum Brennpunkt dieser Geschehnisse. Die beiden Ideologien, die die zweigeteilte Welt beherrschen, stehen gegenwärtig im Existenzkampf. Die Träger der Ideologien meinen selbstverständlich, ihr Dasein nur dann gesichert zu sehen, wenn der Gegner überwunden ist. Wohl wird eine Koexistenz erwogen, aber immer als undurchführbar bemängelt. Darum die rege Umschau nach den Mitteln zur Überwindung des untragbaren Partners. Immer wieder wird der Gedanke erwogen, dass im Notfall Vernichtungsmittel herhalten müssen. Der dritte Weltkrieg wird darum immer als gut möglich gehalten. - Ob man ihn in Anbetracht des sicheren Selbstmordes wagen wird?

Das Lenken Gottes

Im Blick auf die gegenwärtige Weltlage kommt man von dem Kriegsgedanken nicht los. Aber bitte, lassen wir doch von dem eigenen „Denken“. Maßgeblich ist doch das „Lenken Gottes“! Er wird uns die Weisheit seines Lenkens bald zeigen. Sein Wort sagt, dass das unmögliche Verhältnis der bewussten Zwei zu dem Zehn-Welt-Gebilde hinführt. Diese Zehn werden sehr bald eine Meinung erlangen, und geben dann ihre Kraft und Macht dem Tier (Offb 17:12.13). Also, nach der prophetischen Anzeige haben wir nicht einen Weltkrieg zu erwarten, sondern eine totale Welteinheit.

Sind solche Entwicklungsvorgänge im heutigen Weltgeschehen festzustellen? Ja! Beachten wir Folgendes: Die Ideologie, die die Welteinheit diktatorisch herbeiführen will, wird von Tag zu Tag unbeliebter. Selbst unter den Diktatoren bricht ganz auffällig ein Missmut auf. In den sogenannten Satellitenstaaten sind die diktatorischen Machenschaften bereits zu einem untragbaren Verhältnis geworden. Warum? Weil man ein Versagen auf allen Gebieten feststellen muss. Sonderlich in der Landwirtschaft ist ein sehr bedenklicher Rückgang zu verzeichnen. Die angepriesenen und erhofften paradiesischen Zustände nehmen einen höllischen Charakter an. Zwangsarbeit und Zwangsablieferung führen zur Schlamperei und Untreue. Die anbefohlenen Soll-Leistungen und Soll-Lieferungen werden als Betrug angesehen. Für den Betrug werden nicht die Befohlenen, sondern die Befehlshaber verantwortlich gemacht usw. - Wenn die Diktatoren nicht solche Gewaltbestimmung hätten, dann wären sie unter diesen Verhältnissen bald erledigt. Und doch werden sie in absehbarer Zeit erledigt sein. Auch die Diktatorengewalt bricht einmal zusammen. Ihr triumphales Spiel ist einmal verspielt. Ihre erstrebte Sofort-Welt-Einheit zeigt bereits einen Konkurs an. Die noch vor kurzem hochgepriesene Eins-heit gleicht einer Seifenblase, die bald ... Auch die Kriegsmachenschaften der Diktatoren treiben in die Pleite. Bitte, wer trägt grundsätzlich die Kosten, die die „Sputniks“ verursachen? Etwa die Diktatoren? Die am allerwenigsten. Die meisten Lasten tragen die Diktatverhafteten. Auf deren „Kosten“ wird die Waffenrüstung betrieben. Für sie ist die Kriegsposaune eine große Qual. Sie verspüren an ihrem Leib den widrigen Sinn der Kriegsrüstung, der lautet: Wahn-Sinn!

Vereinigungsbemühungen

Auf der demokratischen Seite sind ebenfalls wichtige Einheitvorgänge festzustellen. Ganz automatisch, oder sogar zwangsläufig sind auf allen Gebieten Vereinigungsbemühungen im Gange. Wie am laufenden Band erstehen Verbände, Genossenschaften, Gewerkschaften, Konzerne, Körperschaften, kontinentale Wirtschaftsverbände, internationale Staatsverbindungen usw.. Immer neue und umfassendere Ringe werden an die bereits bestehenden „angeschweißt“, bis die weltumspannende Einheits-Kette da ist. Die gegenwärtigen Weltverhältnisse treiben dazu. Ausschlaggebend ist hierbei nicht nur die Meinung, dem Gegner ein Prunkstück aufweisen zu können, sondern sehr bestimmend ist die klare Einsicht, dass eine totale Welteinheit alle, aber auch wirklich alle Nöte überwindet, denn nur die totale Einheit, ist der Faktor der Glorie. Darum das bewusste (und unbewusste) Jagen nach der Einheit.

Diese Welteinheit kommt! Was der bereits kapitulierende Osten dazu beiträgt, oder der sich geschickt anpassende Westen, das sei dahingestellt. Jedenfalls können wir auch im Blick auf die heutigen Geschehnisse getrost sagen: Die Welteinheit kommt! - Wer auf das prophetische Wort achtet und dafür ein Gemerk hat, der kann mit vollem Bewusstsein sagen, dass die heutigen Vorgänge ein Triebmittel hin zur Welteinheit sind. Gerade auch die gefährlichsten Dinge sind jetzt ein starker Wein, der die Einheits-Mühle treibt. Auch die überlauten Schreie der Kontrahenten stehen heute im guten Zubringerdienst. Es ist immer klarer: „Der Mensch denkt, und Gott lenkt."

Einheit - und nochmals Einheit

Rein äußerlich gesehen, ist dieses Einheitsbemühen nur zu begrüßen. Was ist wichtiger als Einheit? Einheit und nochmals Einheit ist dasjenige, was die Menschheit in der ganzen Welt so dringend benötigt. Darum sollte niemand den Einheitsbemühungen sich entgegenstellen. Zur Genüge hat es die Menschheit erlebt, dass die Uneinigkeit - auch auf den unscheinbarsten Gebieten - die größten Nöte bewerkstelligt. Also, fort mit der Zerrissenheit und hin zu der totalen Einheit, denn nur sie bringt das Glück, auf das die Menschheit jahrtausendelang wartet. Aber wirkliche Einheit muss es werden, totale Einheit auf allen Gebieten. - Verständlich ist darum der Ruf auch der Kirchenführer „Wir müssen über das Trennende schweigen und nur über das Bindende und Vereinigende reden.“

Aber - jetzt kommt das Aber - wir dürfen das Endgeschehen nicht nur äußerlich sehen. Die Bibel sagt uns ganz klar, dass sonderlich im Endgeschehen für die Gläubigen grundsätzlich wichtiges „Innerliches“ vorhanden sein wird. Nicht umsonst werden die Gläubigen im Blick auf das Endgeschehen immer wieder gemahnt: Allerdings wird von der Allgemeinheit dieser „innere Vorgang“ nur als Randerscheinung, als Bagatelle angesehen und bewertet. Aber gerade deswegen sollten die Gläubigen die Augen und Ohren weit geöffnet haben. Wie heißt das „zentrale Randgeschehen“? Antichristentum !!! - Lieber Leser, meine nicht, dass diese Anzeige eine Erfindung des Schreibers dieser Zeilen ist. Beachte bitte die Anzeige des prophetischen Wortes nach Offb 17:12-14. Sehr klar wird da gesagt, dass die zuletzt einheitliche Welt, die die konzentrierte Kraft und Macht erlangt hat und verwaltet, sie nunmehr zum „Selbstschutz“ anwendet. Zum Selbstschutz? Benötigt eine total vereinte Welt noch einen Schutz? Vor wem denn? Höre: „Diese werden streiten mit dem Lamm!“ Gegen den wiederkommenden Christus wird die vereinte Welt kriegsmäßig aufmarschieren! Vor dem Christus, der noch in der Lammeswesenheit erscheint, muss sich die Welt schützen. Wieso? Weil er der Welt als ein Quäl-Geist erscheint. Auf ihn haben schon die zwei Zeugen aufmerksam gemacht, die ebenfalls als Quälgeister bewertet wurden. Lies Offb 11:10! Worin besteht dieser Quer- oder Quälgeist? In dem Vorhaben des Lammes, d. h. des Erlösers. Sprich Er-Löser! Er will die Welt erlösen von dem verderblichen Wesen und mit Gott versöhnen „Was will dieser Lotterbube?“ Wir, die wir solch eine einmalige Leistung vollbracht haben, sollen erlöst (er-löst) werden? Gibt’s noch einen größeren Widerspruch? Gibt’s noch ein größere Herausforderung? Schluss damit!

Weg mit dem Christus

Die Folge der gegenwärtigen Weltentwicklung - einschließlich der Kriegsgefahr - ist nicht nur die Einheitswelt, sondern auch der Auswuchs zum radikalen Antichristentum. Die Weltreligionseinheit wird für das Antichristentum die Grundlage sein. Der Mann, der die Einheitswelt dann vorsteht, wird es nicht dulden, dass noch eine Überordnung und Unterordnung eingeführt werden soll, denn er setzt sich über alles, was Gottesdienst und Gottesverehrung heißt. Lies 2Thes 2:4! Er ist der Stellvertreter Gottes und kein anderer, „Er gibt sich aus als Gott“. Was sagt seine Welt-Gefolgschaft? „Wir glauben alle an einen Gott“. Darum weg mit dem Christus, mit dem Lamm, mit dem Er-Löser und Versöhner. Er ist der größte „Stein des Anstoßes“. Kampf dem Lamm!

Lies weiter:
82. Der Mensch denkt, und Gott lenkt