Der große Abfall in Russland
Auszüge aus dem Buch: "Der große Abfall in der Endzeit" von Pastor A. Fünning
erschienen 1952 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach
3. Der große Abfall in Frankreich
Inhaltsverzeichnis
4. Der große Abfall in Russland
Der Sturz der Regierung
Russland ist eigentlich eine religiöse Nation gewesen, denn das Volk ist tiefreligiös veranlagt. Aber seit dem Jahr 1917, als nach dem ersten Weltkrieg es dem Kommunismus gelang, die Herrschaft in Russland an sich zu reißen , haben sich die Abgrundsmächte auf dieses Volk geworfen und beherrschen e tyrannisch. Der Kommunismus hatte dort seine Vorgänger im Anarchismus, Nihilismus, Atheismus, die schon seit der Jahrhundertwende im Untergrund wühlten und das große Zarenreich gefährdeten. - Ihr Programm war von jeher die Weltrevolultion, alle Regierungen zu stürzen, das Privateigentum abzuschaffen, Kirchen und Religion und alles Geistliche aus Russland - und dann späterhin aus der ganzen Welt - zu verbannen. Es soll dies durch die Arbeiterherrschaft (= das Proletariat) erreicht werden. Den Arbeitern und Bauern in Russland wurde Freiheit, Besitztum und Herrschaft versprochen, aber nach der Machtergreifung des Kommunismus kam gerade das Gegenteil, dass die Arbeiter zu Arbeitssklaven und die Bauern durch die Kolchosen zum Arbeitstier, ohne Anspruch, herabgewürdigt wurden. Wer sich nicht fügte, oder fügt, der landet in Sibirien. - Viele der Besitzenden haben durch Flucht ins Ausland ihr Leben gerettet, die anderen wurden verbannt oder rücksichtslos umgebracht.
Ihre Diktatoren lebten bis zur Abdankung des letzten Zaren Nikolaus II. im März 1917 im Ausland und kehrten nachher zurück, um die provisorische Regierung Kerenskin zu stürzen und dem Bolschewismus zur Alleinherrschaft zu verhelfen. Zuerst war Lenin mit Troskin und Stalin an der Spitze des russischen Volkes getreten. Lenin starb sehr bald, Trostkin musste vor Stalin ins Ausland fliehen, so dass nunmehr "Stalin Alleinherrscher" ist. - Man berichtet, dass sich der deutsche Generalstab an dem russischen Umsturz sehr mitverschuldet habe, weil Lenin mit 35 Revolutionären aus der Schweiz das freie Geleit durch Deutschland nach Russland gab, um die Revolution in Russland zu fördern, damit die Moral und die Macht im russischen Heer und der Marine gebrochen werde. Das war ein schwerer Fehler, der sich sehr rächte. (Die Gegenrechnung haben wir heute durch den Verlust des deutschen Ostens, der Austreibung der Deutschen usw., sehr teuer zu bezahlen. (D. Hsg.).
Die so zurückgebrachten Revolutionäre organisierten mit den im Lande verbliebenen Untergrundelementen das russische Reich, mit der ersten Absicht, die Zarenfamilie zu beseitigen. Der kaiserliche Palast "Zarskoje-Selo! lag etwa 15 Kilomieter von Petersburg entfernt. Dort hielt sich in jenen Stunden die Zarenfamilie auf. Dieser Palast wurde von eta 200 Soldaten bewacht. - Doch um die Mitternachtsstunde überrumpelten ca. 500 Revolutionäre die Wachen, drangen in den Palast ein, verhafteten die Zarenfamilie und brachten sie nach Nikolajews ins Gefängnis.. Dort wurden sie nach qualvollen Stunden in den Kellerräumen erschossen und danach die Leichen verbrannt. Zuvor musste der Zar seine Abdankung unterschreiben. - Nun war über das 175-Millionen-Volk über Nacht eine kommunistische Regierung gekommen, die das wahr machte, was sie seit Jahren verkündigt hatte. (Eine Frucht der französischen Revolution. D. Hsg.).
Die russische Revoltion
Einer ihrer Führer: Zinonieff schrieb in der "Roten Zeitung: "Wir werden unsere Herzen in Stahl verwandeln... Wir werden unsere Herzen grausam hart machen, so dass es keine Gnade geben wird, und werden dann beim Anblick der Ströme Blutes unserer Feinde nicht mit der Wimper zucken. Wir werden die Schleusen dieses Blutmeeres öffnen ohne Gnade und ohne Rücksicht. Wir werden unsere Feinde zu Hunderten umbringen!" Das waren keine leeren Worte, das sollte das russische Volk recht bald erfahren. Es wurde ein Polizeisystem gegründet, die: "Tschecka", die mit großen Vollmachten ausgestattet, das Recht hatte, jeden Menschen, der im Verdacht stand gegen den Kommunismus zu sein, ohne Verhör, Gericht oder Urteil ins Gefängnis zu werfen, zu quälen und umzubringen. Diese Tschecka entfaltete eine Hölle auf Erden . Es begann die Abschlachtung von Millionen der besten Bürger des Landes, die früheren Regierungsmitglieder, die Landbesitzer, der Adel, fast alle intelligenten Leute aus allen Ständen, selbst Geistliche usw. wurden umgebracht. Man scheute nicht zurück, Frauen, Männer, Greise, Mädchen zuerst schrecklich zu foltern, um sie dann qualvoll umzubringen. Damit man die Schreie der Ärmsten draußen nicht hören konnte, ließ man vor den Hallen große Traktoren auf Volltouren laufen, um die Todesschreie der Frauen zu übertönen. - Diese furchtbare, bestialische Revolution war die Fortsetzung der französischen Revolution am Ende des 18. Jahrhunderts, nur dass jene nur etliche Monate und diese nunmehr seit vielen Jahren dauert. - Nach glaubwürdigen Berichten sollen von den Kommunisten 20-30 Millionen Menschen umgebracht worden sein.
Der russische Kommunismus
Das ist großer Abfall, wie ihn Russland nie zuvor erlebt hat. Doch was ist eigentlich der russische Kommunismus?
Diese Frage beantwortet: "Pro Amerika" sehr gut:
1. In Russland darf niemand ein eigenes Heim oder eigenes Land besitzen. Alles gehört dem Staat.
2. In Russland gibt es nur einen Arbeitgeber und das ist der "Staat". Für den muss man arbeiten, oder sterben. Man kann seine Wohnung, seine Arbeit nicht wechseln, um sich zu verbessern, es sei denn, man bekommt es vom Staat erlaubt. Die zugewiesene Arbeit muss man nehmen, ob man will oder nicht!
3. In Russland gibt es nur - eine - Partei, die Kommunistische. Keine andere wird geduldet. Am Wahltag bekommt der Wähler einen Stimmschein, auf dem alles ssteht und den hat er abzugeben, ob es ihm gefällt oder nicht.
4. In Russland gehören alle Theater und Kinos dem Staat. Niemand kann irgend etwas anderes aufführen, als das, was vom Staat zugelassen ist.
5. Alle Radiostationen gehören dem Staat. Nur was der Staat erlaubt, kann man hören.
6. In Russland gibt der Staat die Zeitungen heraus. Darin steht nur, was der Staat veröffentlich haben will.
7. In Russland ist die einzige Sicherheit, die man haben kann, wenn man sich mit den Beamten versteht, sonst verschwindet man.
8. In Russland werden viele Millionen Russen als politische Gefangene in Zwangslagern (Konzentrationslagern, eine engliche Schöpfung aus dem Burenkrieg! D. Hsg.).
9. In Russland wird die Herrschaft über die Bürgerklasse von den Arbeitern mit Gewalt ausgeübt! Dabei hat der russische Arbeiter nichts zu sagen, wenn er Brot, Arbeit und sein Leben haben will. Der Arbeiter hat nur zu gehorchen, was man ihm von Moskau aus befiehlt.
10. In Russland ist wieder die Fronarbeit des Mittelalters eingeführt, denn alles Land gehört dem Staat und dem ist der Bauer arbeitsverpflichtet. Er muss sich mit einem kleinen Stückchen Garten, einem Schwein, einigen Hühnern zufriedengeben. Er wohnt auf Staatseigentum, wie die Leibeigenen im Mittelalter.
11. Irgendwelche Gewerkschaften, welche die Interessen der Arbeiter vertreten, gibt es in Russland nicht. Der Arbeiter wird nach der Leistung und nach dem Stücklohn bezahlt.
12. In Russland gibt es keine Vereine oder Gruppen, die von irgendwelchen Gebieten sprechen, die nicht von der Partei geduldet werden, daher weiß man nicht mit Sicherheit, inwieweit wirklich der Russe Kommunist ist. Er kann sich nicht äußern und seine echte Gesinnung wiedergeben.
13. Es gibt kein Recht für irgendeine Rasse, oder Religion oder freie Politik, daher kann niemand etwas gegen den Staat aussprechen.
14. Es muss in Russland jeder dem Kommunismus untertan sein, wenn er Brot, Arbeit und Leben behalten will (siehe Offb 13:16-17).
Aus diesen Ausführungen kann man entnehmen,dass es in Russland keine Freiheit, keine Freiheit der Presse, keine Religion, sondern nur Knechtschaft gibt, die viel schwerer ist, als sie jemals unter dem Zaren war.
Kapitalisten beherrschen das Land
Es ist bewiesen, dass in Russland nach "American Legion" Frauen dieselbe Arbeit wie die Männer verrichten müssen. Sie sind in keiner Weise besonders geschützt oder gar bevorzugt. Sie arbeiten an den Eisenbahnen, als Maurer, Straßenbauer, Schlosser, handhaben die Dampfwalzen, tragen Männerkleidung und arbeiten grimmig und hart wie die Männer." Das Resultat ist, dass es kein Familienleben gibt. Der Vater und die Mutter müssen arbeiten und die Kinder werden durch die Regierungsküchen versorgt. Die Eltern bekommen vom Staat - ein Zimmer - zugeteilt, das dem Staat gehört. Durch dieses System ist jeder Familiensinn und auch die Mutterliebe vollständig zerstört.
Die herrschende Klasse besteht aus 6 Millionen Menschen, von ca. 190-200 Millionen. Diese Bevorzugten, Mitglieder der kommunistischen Partei, erhalten gut bezahlte Stellen, die anderen dagegen werden als Sklaven behandelt. Aus diesen ca. 6 Millionen Kommunisten sind wiederum ca. 500 Männer und Frauen heraus gewählt, die man die allergrößten Kapitalisten der Welt nennen kann, denn sie beherrschen das ganze Land, das etwa ein Sechstel der ganzen Welt ist. Daher ist in keinem Land der Welt der Klassenunterschied in Wahrheit so groß wie in Russland, wo die ca. 500 Großkapitalisten über Reichtümer verfügen, wogegen Milliardäre von Amerika eigentlich arme Schlucker sind.
Robert L. Ripleh sagte, dass in Russland nicht ein Arbeiter ein Auto besitzt. Kein Volk der Welt leidet unter soviel Armut, Unsauberkeit, Mangel an allem, was zum Leben notwendig ist, wie das russische Volk. Es ist weltbekannt, dass der Kommunismus versucht, alles Göttliche: Religion, Bibel, Kirche, Unterweisung in der Hl. Schrift, christliche Literatur auszurotten. Karl Marx, der eigentliche Gründer des Kommunismus, erklärte einmal: "Religion ist Opium für das Volk!" (d. h. ein Betäubungsmittel). - Ein Kommunist, Lounacharsid, der einstige Erziehungskommissar erklärte: "Unsere Aufgabe ist, jegliche Form der Religion und der Moralität zu zerstören!" -
Zerstörung des geistlichen Lebens
Der Hass richtet sich ganz besonders gegen die Bibel und gegen "Jesus Christus, den Sohn des lebendigen Gottes!" Aus Hass gegen Christus haben sie "Judas Ischarioth", der Jesus verriet, ein Denkmal gesetzt. Das ist ihr Mann des Verrats, des Umsturzes, der Zerstörung des Göttlichen und der Mord in seinem Herzen trug. Dessen Parole haben sie zu der ihrigen gemacht. Man könnte dicke Bücher füllen mit Tasachenberichten, wie der Kommunismus gegen alles Göttliche wütet.
Wir denken dabei an Lettland, von wo ein Prediger schreibt: "Am 17. 6. 1940 kamen die Russen nach Lettland und zerstörten gegen alle Abmachungen, unsere Republik. Unsere Kirchen wurden uns enteignet. Aus den besten machte man Theater, Kinos, Tanzhallen für die russischen Soldaten. Die anderen wurden von den Russen vermietet, jedoch so hoch, dass keine Gemeinde in der Lage war, ihre eigene Kirche zu mieten. Unser großes Predigerseminar in Riga wurde geschlossen und die russische Tschecka und Polizei darin untergebracht. Viele Prediger wurden verhaftet und kurzerhand nach Sibirien verbannt oder erschossen. Alle kirchlichen Organisationen wurden sofort aufgelöst. Eine grausame Verfolgung begann. In einem Jahr wurden ca 35.000 Männer und Frauen in die Zwangslager nach Sibirien geschickt, darunter waren 5000 Kinder. In einer Nacht, am 14. 6. 1941, wurden 15 000 Männer aus ihren Betten geholt, in die Viehwagen getrieben und nach dem eisigen Norden verschickt. Massenerschießungen, Vergewaltigungen, Schändungen an Mädchen von 12 Jahren an bis zu Großmüttern von 80 Jahren. Rauben, plündern fanden fast täglich statt. So hausten bei uns in Lettland die Russen, die "Befreier". -
"Missionar Digest" berichtete im Dezember 1945, dass alle Arbeitsgebiete christlicher Organisationen in den angrenzenden Ländern Russlands (die nun russisch geworden, und die einst so blühende Kirche mit vielen Missionsarbeitern völlig verwüstet sind). - Alles ist hoffnungslos zerstört und es besteht menschlich gesehen keine Aussicht, das dort wieder geistliches Leben erstehen wird. Dieser kleine Ausschnitt zeigt, wie schrecklich der Abfall von Gott sich in Russland auswirkt.
Aus dem ganzen Kommunismus hören wir die biblischen Wort heraus:
Es kommt die Stunde, da wird Gott mit ihnen reden und sie mit seinem Zorn und Grimm schrecken. Und das wird schrecklich sein! (Bedenken wir die ungeheuer großen Menschenmassen in Russland und unter russischer Bevormundung, die antichristlich und antigöttllch leben müssen. Ob sich die christliche Welt dessen in Wahrheit bewusst ist und die große Gefahr des Abfalls erkennt? Es ist unfasslich, wenn hochgestellte Kirchenführer und Geistliche, in falschverstandener Christlichkeit - oder gar in falscher Meinung, glauben, irgendwie dem Kommunismus das Wort reden zu müssen. Sie täuschen sich, weil sie das prophetische Wort und unsere Zeit nicht verstehen! D. Hsg.)
